Stilfindung

M

Monique.

Guest
Ich weiss nicht ob ich in diesem Faden richtig bin . Ich mach mir seit Tagen Gedanken ,wie man es macht seinen eigenen Stil zu finden. Jemand sagte mir neulich : Du musst Deinen eigenen Stil finden !
Aber wie macht man das ? Ich spiele ein Stück wie es geschrieben bzw. komponiert ist . Ich lerne ein Stück auswendig ( wenn auch sehr mühselig ) .aber ich gebe mir Mühe ,und wie finde ich dann meinen eigenen Stil ? Das ist mir ein Rätsel . Kann mir jemand erkläre ,was das ist und wie man so etwas lernt ?
Danke
Monique
 
Ich spiel es möglichst hölzern und ungelenk. Hoher Wiedererkennungsfaktor! *duck*


Im Ernst: Evtl. musst Du nur das herausarbeiten, was dir besonders gefällt?

Als Extrembeispiele fallen wir Krystian Zimerman ein, der Stücke überaus dynamisch spielt, von ganz leiser bis sehr laut, und das auch in diesen Grenzbereichen sehr sauber.
Oder auch Glenn Gould, der sich am liebsten in mehrere Melodielinien und deren Harmonie-Interaktionen vertieft und das besonders herausarbeitet, z.B. in dem er sehr langsam spielt und diese Interaktionen genießt.

Evtl. ist ja sowas gemeint.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du spielst ein Stück, wie es geschrieben steht? Ja, aber das bietet Interpretationsspielraum und um den geht es. Höre dir dieselbe Komposition von verschiedenen Pianisten an und sie werden es unterschiedlich spielen. Z. B. Bach's WTK von Glenn Gould und von Dina Ugorskaja. Das ist dann auch eine Frage des eigenen Stils. Der entwickelt sich oft von selbst, wenn man sich mit genug unterschiedlichen Interpretationen beschäftigt hat und selbst kreativ einen Wunsch zur eigenen Interpretation hat. Aber hast du das oder willst du nur tun, was dir jemand gesagt hat? (reth. Frage)
 
@Bassplayer , Wenn ich ein Stück lerne , meint mein KL zB. das müsste schneller gespielt werden . Aber ich finde es langsamer schöner . Hat das was mit Stilfindung zu tun ? Ich habe mir das Ständchen zum Beispiel auf YT von verschiedenen Leuten angehört . Davon gefiel mir das von Lisitia am besten , weil sie das so schön mit Gefühl spielt . Ich werde noch weit entfernt sein ,so in etwa zu spielen .Mein Kl war aber nicht so begeistert davon . Er spielt es etwas schneller und flüssiger .Deshalb wollte ich nur mal hören ,was Ihr zur Stilfindung beitragen könnt
Vielen Dank
Monique
 
hi, ich sag mal so, wenn es dir langsam besser gefällt, dann wir das dein stil sein, zumindest bei diesen stück ;-)
bin ja auch noch nicht so weit mit klavierspielen, konnte aber durchaus schon für mich entdecken das bei bestimmten stellen ein fermate oder ritardando gut kommt. dieses gefühl konnte auch meine lehrerin bestätigen ;-)

lg
 
@Bassplayer , Wenn ich ein Stück lerne , meint mein KL zB. das müsste schneller gespielt werden . Aber ich finde es langsamer schöner . Hat das was mit Stilfindung zu tun ? Ich habe mir das Ständchen zum Beispiel auf YT von verschiedenen Leuten angehört . Davon gefiel mir das von Lisitia am besten , weil sie das so schön mit Gefühl spielt . Ich werde noch weit entfernt sein ,so in etwa zu spielen .Mein Kl war aber nicht so begeistert davon . Er spielt es etwas schneller und flüssiger .Deshalb wollte ich nur mal hören ,was Ihr zur Stilfindung beitragen könnt
Vielen Dank
Monique
Ja ich denke schon, dass das auch zum Stil gehört. Es wäre natürlich aufschlussreich, wenn der Klavierlehrer seine Ansicht zum Tempo genauer begründet, das wird der Stilfindung dienlich sein.
 
Kann mir jemand erkläre ,was das ist und wie man so etwas lernt ?
Lernen kann man das meiner Meinung nach gar nicht sondern das kommt von alleine. Man bekommt (Denk)Anstösse von allen möglichen Seiten (Musik, Musiker, Klavierlehrer, Komponisten), vermischt diese mit dem eigenen Verständnis, der eigenen Interpretation, den eigenen Vorlieben und nicht zuletzt den eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten und entwickelt darauf aufbauend mit der Zeit seine ganz eigene Art, Musik zu machen.

Wenn Dir jemand sagt, dass Du Deinen Stil finden musst, will er evtl., dass Du mehr mit Herz und weniger mit Kopf spielst.
 
Zuletzt bearbeitet:


finde ich den falschen Ansatz. Das wussten vor 5.000 Jahren die Taoisten schon: je mehr du deinen eigenen Stil suchst, destoweniger wirst du ihn finden.


so ähnlich sehe ich das auch. Ich denke, du machst alles richtig, wenn du so genau wie möglich das spielst, was da steht. Irgendwann werden dir Kleinigkeiten vielleicht so nicht mehr gefallen, oder du wirst etwas langweilig finden. Dann wirst du anfangen zu nuancieren, so wie es dir gefällt. Wenn das wenig genug ist, werden die Leute vielleicht sagen, die hat einen schönen eigenen Stil. Wenn du übertreibst, werden die Leute vermutlich von schlechtem Stil oder Geschmack reden.

Am Ende des Tages kann dir das alles Wurscht sein. Solange du nicht deine Brötchen auf der Bühne verdienen und gefallen musst, kannst du dir alles erlauben, was dir Spass macht. Und du musst auch nicht auf jemanden hören, der sagt, du sollst deinen eigenen Stil finden.

Der Hartmut
 
Zuletzt bearbeitet:

Ich finde eure Beiträge sehr lieb . Danke ! Jetzt weiss ich so ungefähr was gemeint ist . Also ich spiele meine Stücke so ,wie ich es empfinde .
Richtig ?
Liebe Grüsse und noch mal. Danke schön
Monique
 
Also ich spiele meine Stücke so ,wie ich es empfinde .
Richtig ?

Zu 100% würde ich mich so nicht verstanden wissen wollen. Am Anfang muss m.E. immer das Bestreben stehen den Notentext so genau wie möglich wieder zu geben. Wenn dieser Aspekt zu kurz kommt, dann tust du der Musik keinen Gefallen und entwickelst dich selbst auch nicht dabei.


Der Hartmut
 
Der Begriff des Stils ist hier hier nach meiner Meinung vollkommen deplatziert. Große Jazzmusiker haben z.B. ihren eigenen Stil, man hört direkt, wer da spielt. Gleiches gilt für die großen klassischen Musiker, wenn auch schon in deutlich abgeschwächter Form. Das kann man von uns Amateuren wohl in den seltensten Fällen behaupten;-).

Viele Grüße
Christian
 
Beim Autofahren hat auch so ziemlich jeder seinen Stil. Nur fragt da keiner danach, aber schimpft kräftig darüber. :konfus:
 
Zu 100% würde ich mich so nicht verstanden wissen wollen. Am Anfang muss m.E. immer das Bestreben stehen den Notentext so genau wie möglich wieder zu geben. Wenn dieser Aspekt zu kurz kommt, dann tust du der Musik keinen Gefallen und entwickelst dich selbst auch nicht dabei.


Der Hartmut
Hartmut das ist doch klar ! Halbe , viertel und so weiter muss man ja erst lernen was im Notentext steht . Aber wenn man es dann im Kopf hat ,kann man es doch so nach seinem Empfinden spielen . Schnelligkeit , p oder pp oder f usw . Oder nicht ?
 
Schnelligkeit , p oder pp oder f usw . Oder nicht ?
die meisten dieser Dinge stehen ja in der Regel ebenfalls im Notentext und sollen dir eine Vorstellung vermittel, wie der Komponist es gemeint hat. Das sollte man alles erst mal so genau wie möglich umsetzen (können). Am Ende gibt es immer Leute, die dann evtl. eine Stelle pp anstatt ff, wie notiert, spielen. Ich erachte das als künstlerische Freiheit, wenn es ebenfalls musikalischen Sinn ergibt. Ich glaube aber auch, dass sich so etwas immer erst auf einem soliden Fundament entwickelt, das Notentexttreue heißt.

Der Hartmut
 
Liebe Monique,

genauso mach ich das auch. Ich betone oft durch Lautstärke ein ganz anderes Teil wie im Notentext vorgeschlagen. Das denke ich ist mein Stil oder meine Interpretation des Stückes. Ich spiele allerdings eher jazzige oder bluesige Stücke.

Viel Grüße
Ursula
 
@ Hartmut
OK , versteh ich . Aber wo fängt dann der eigene Stil an ? :denken:
 

Zurück
Top Bottom