So jung - und schon "generalüberholt" ?

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daedalus52

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Ich bin (etwas halbherzig) auf der Suche nach einem Stutzflügel. Dabei ist mir aufgefallen, daß immer wieder etwa 20 - 30 Jahre alte Instrumente inseriert werden, manchmal auch jünger, die generalüberholt sind.

Oft wird dabei behauptet "wenig gespielt", aber dann: Neue Saiten, neue Hammerköpfe etc.

Bei meinem Klavier, gerade mal 25 Jahre alt, mäßig benutzt, verschwende ich keinen Gedanken an neue Hammerköpfe, geschweige denn neue Saiten.

Bei einem Instrument, das 100 Jahre auf dem Buckel hat, könnte ich das verstehen, aber hier?

Gibt es dafür eine Erklärung?

MfG

Wolfgang
 
DAS ist eine gute Frage - ich bin auch schon auf die Antworten gespannt!
 
Mit ein bißchen Suchen habe ich das da gefunden:

http://www.steinwayaustria.at/tech_reparaturempfehlungen.htm

Das überrascht mich schon ein wenig. Demnach ist mein Klavier eigentlich nur mehr Schrott!:rolleyes: denn ausser Stimmen und einmal Hämmer abziehen, Regulieren und Intonieren habe ich noch nichts machen lassen.

Oder ist nur der Steinway so empfindlich ? Muß man wirklich z.B. Diskantsaiten alle 5-10 Jahre tauschen?

MfG

Wolfgang
 
Es kommt wohl darauf an, was man von dem Instrument erwartet. Rostige Saiten klingen nicht so wie neue, das Instrument verändert sich auch ohne bespielt zu werden etc. Steinway versorgt ja nicht nur den Geldadel sondern auch professionelle Pianisten und da liegen die Ansprüche schon etwas höher als bei einem Gelegenheitsspieler.

Daß soviele Instrumente als "generalüberholt" angeboten werden, liegt wohl eher daran, daß es besser klingt als "hab nix gemacht, das ist ja noch okay" - und man kann natürlich etwas mehr draufschlagen als nur die nackten Kosten (oder einfach lügen aber das ist hoffentlich die Ausnahme).

Aber verglichen mit dem Wartungsaufwand für ein Automobil ist die Liste von Steinway doch wirklich moderat, auch wenn man die Zeiten auf die kürzere Lebensdauer von Autos umrechnet. Und bei Gitarren wechselt man die Saiten eher im Wochen- oder Monatsrhythmus, was nicht nur daran liegt, daß die mit den Fingern oder Plektrum gezupft werden.
 
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Genau Guendola,
Volle Zustimmung!

Tja, manche Instrumente werden leider als "Generalüberholt" verkauft, bei denen ich höchstens "gereinigt und spielbar gemacht" schreiben würde. Was ist denn da dabei, es so zu formulieren, wenn es denn ordentlich spielt, anstatt der Kundschaft Butter ums Maul zu schmieren.;)

Daß soviele Instrumente als "generalüberholt" angeboten werden, liegt wohl eher daran...
....dass sie, während sie im LKW reisen, auf der Autobahn von einem General überholt werden. :D

LG
Klaviermacher
 
Des Rätsels Lösung

12851277.jpg
 
xD!
eigentlich müsste man damit den Thread jetzt schließen^^
kurze nebenfrage für unwissende >.< : -> was genau sind die DIskantseiten?

und um bei den witzen zu bleiben^^ die bei Steinway wollen auch nur an Geld rankommen ;) xD

aber auch ernshaft, ich bin auch erstaunt über die Daten und kann mir im Mom eig nicht vorstellen, dass das auch bei professionellen spielern so schnell gefragt ist... vor allem frage ich mich dann ob es nicht gleich sinnvoller wäre direkt wieder nen NEUEN Flügel zu kaufen bei den Kosten... und klanglich muss das nacher doch auch ein Hammermäßiger unterschied sein oder nicht?
Also ich weiss es wie gesagt nicht aber ich kann mir nicht vorstellen das es mehr oder weniger gleich klingt. Jedes klavier hat doch schliesslich einen bestimmten Charakter und der wird doch durch solche umbauten ehr wieder verändert oder nicht?

Und was mich auch beschäftigt ist die Frage bei welchem klavier eine solche generalüberholung nun WERTSTEIGERND oder WERTMINDERND ist? weil erstes wäre ja dann z.B. ein Grund für eine früher "GenÜberh"

lg
mUsiCfReAk
 
vor allem frage ich mich dann ob es nicht gleich sinnvoller wäre direkt wieder nen NEUEN Flügel zu kaufen bei den Kosten...

Vergleich mal Kosten von Wartung und Neuanschaffung, dann wirst du einsehen, daß es nicht sinnvoller wäre. Natürlich geht es bei diesen Wartungsintervallen auch darum, immer ein einwandfreies Instrument zu haben, das außerdem optimal auf den Spieler abgestimmt ist. Alles, was mechanisch funktioniert, nutzt nun mal ab und das macht sich beim Spielen logischerweise bemerkbar.

Davon abgesehen heißt "neu" auch "anders", denn jedes Instrument entwickelt sich individuell mit dem Besitzer, es reift gewissermaßen. Dieser Unterschied ist sicherlich größer als der nach einer Wartung.

Ich denke allerdings, daß "generalüberholt" dem potentiellen Käufer signalisieren soll, daß er in absehbarer Zeit nicht mit größeren Wartungskosten rechnen muß. Je inflationärer diese Eigenschaft eingesetzt wird, desto fraglicher wird sie natürlich, vor allem, wenn in einem Klavierhaus grundsätzlich alle gebrauchten Instrumente generalüberholt sind. Näheres zur Wertbeeinflussung kann vermutlich nur der Fachmann im Einzelfall sagen.
 
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