(sehr) moderne Musik

  • Ersteller des Themas viennapianoplayer94
  • Erstellungsdatum

Beim Komponieren sitze ich fast immer am Klavier. Häufig ist es so,
dass ich einfach zu einem Thema oder zu einer konkreten Stelle in einem Stück
keine Fortsetzung finden kann. Ich probiere dieses und jenes,
versuche es mit der Tonleiter der Tonart und dann mit irgendwelchen Akkorden,
und irgendwann erreiche ich den Punkt, an dem ich nicht mehr weitersuchen kann,
aber auch nicht aufstehen möchte...

Lieber Aleko,

da ist Yan Ayrton zu beneiden: Er hat nichts zu sagen, aber er tut es trotzdem.
Oder er hat vielleicht etwas zu sagen, aber ihm fehlen die technischen Mittel dazu -
und er weiß es nicht.

Du möchtest etwas in Tönen sagen und spürst, daß Dir das handwerkliche Rüstzeug fehlt.
Das ist die ideale Voraussetzung, um eines von beiden zu tun: Entweder einzusehen,
daß das Komponieren Dich überfordert und es ehrlicherweise bleibenzulassen -
oder tiefer in die Materie einzudringen. Ich möchte Dich natürlich dringend zu letzterem ermuntern!
Aber mit einem kommst Du garantiert nicht zum Ziel: indem Du Dich unter Druck setzt.

Ich glaube, Du stellst an Dich viel zu hohe Ansprüche.
Such Dir für den Anfang kleine Tonsatzaufgaben: Denk Dir achttaktige Melodiephrasen aus,
dazu unterschiedliche Harmonisierungen und Begleitmuster in verschiedenen Lagen,
also auch mal das Thema im Baß und darüber die Harmonien etc.
Zeig diese Aufgaben Deinem Klavierlehrer und nötige ihn, Dir ein paar Tips dazu zu geben
(sofern er etwas von der Sache versteht).
Und wenn Du mit einem Stück, das Dir am Herzen liegt, nicht vorankommst:
Leg es beiseite, fang mit etwas anderem an. Wenn Du es Dir nach ein paar Tagen
wieder anschaust, hast Du die nötige Distanz und wirst den Fehler entdecken -
oder vielleicht sogar sehen, daß gar kein Fehler vorliegt.

Herzliche Grüße,

Gomez
 
Lieber Aleko,

da ist Yan Ayrton zu beneiden: Er hat nichts zu sagen, aber er tut es trotzdem.
Oder er hat vielleicht etwas zu sagen, aber ihm fehlen die technischen Mittel dazu -
und er weiß es nicht.

Du möchtest etwas in Tönen sagen und spürst, daß Dir das handwerkliche Rüstzeug fehlt.
Das ist die ideale Voraussetzung, um eines von beiden zu tun: Entweder einzusehen,
daß das Komponieren Dich überfordert und es ehrlicherweise bleibenzulassen -
oder tiefer in die Materie einzudringen. Ich möchte Dich natürlich dringend zu letzterem ermuntern!
Aber mit einem kommst Du garantiert nicht zum Ziel: indem Du Dich unter Druck setzt.

Ich glaube, Du stellst an Dich viel zu hohe Ansprüche.
Such Dir für den Anfang kleine Tonsatzaufgaben: Denk Dir achttaktige Melodiephrasen aus,
dazu unterschiedliche Harmonisierungen und Begleitmuster in verschiedenen Lagen,
also auch mal das Thema im Baß und darüber die Harmonien etc.
Zeig diese Aufgaben Deinem Klavierlehrer und nötige ihn, Dir ein paar Tips dazu zu geben
(sofern er etwas von der Sache versteht).
Und wenn Du mit einem Stück, das Dir am Herzen liegt, nicht vorankommst:
Leg es beiseite, fang mit etwas anderem an. Wenn Du es Dir nach ein paar Tagen
wieder anschaust, hast Du die nötige Distanz und wirst den Fehler entdecken -
oder vielleicht sogar sehen, daß gar kein Fehler vorliegt.

Herzliche Grüße,

Gomez

Hallo Gomez,
Du hast es richtig erkannt. Lustigerweise habe ich das sogar selbst schon verstanden und setze mich nun nicht mehr unter Druck. Ursprünglich wollte ich mal ohne viel Zeit zu verlieren ein paar Klavierkonzerte und Symphonien komponieren, die möglichst in die Geschichte der Musik eingehen. *lach*
Als erstes habe ich verstanden, dass Klavierspielen und Komponieren ziemlich verschiedene Sachen sind. Ich muss mich nämlich ständig entscheiden, was ich jetzt tun möchte: will ich mich heute pianistisch weiterbilden oder will ich mich mit dem Komponieren befassen. Leider habe ich dafür keine 8 Std. am Tag.
Als nächstes musste ich natürlich erfahren, dass ein Meisterwerk nun mal nicht auf die Schnelle geht :):)
Im Moment beschäftige ich mich also mit folgenden Aufgaben, die ich im Unterricht bekommen hab:

- Ergänzung der Melodien anhand von vorgegebenem Rhythmus.
- Komponieren der Begleitung zu ganz einfachen Melodien von etwa 8 Takten.

Da fühle ich mich herausgefordert aber nicht überfordert, die Aufgaben finde ich sehr gut.

Gruß
 
aaaach *_* wenn ich bei Euch (Aleko&Gomez) so mitlese, überkommt mich direkt auch die Lust, etwas zu komponieren^.^ Doch es mangelt mir an Kompetenz-.-

@Aleko:
Jüngst sah ich einen (etwas in die Jahre gekommenen) Spielfilm über Schubert. Dort war auch der Moment zu sehen, in dem er die musikalische Gestaltung für "Erlenkönig" komponierte. Ich weiß nicht, wie hilfreich folgende Idee nun für Dich sein mag, aber ich habe mir überlegt: Du könntest ja versuchen, mit Hilfe von Eindrücken, welche Du aus einem Gedicht, Film, etc. gewinnst, etwas zu komponieren. Bei Filmen eventuell auch Themen aus der Filmmusik wiederverwenden. Ein Paradebeispiel sind ja die Harry Potter Filme. Am Anfang der Filme kommt immer dieses typische Potter-Theme, allerdings jedes Mal in einer völlig neuen Ausführung.

Nun denn, genug von meinen unprofessionellen Überlegungen, aber vielleicht ist ja doch etwas Nützliches dabei. Ich jedenfalls kann dies leider nicht beurteilen :D

LG,
VPP
 
Guten Abend, Viennapianoplayer!

Nicht daß es verpflichtend wäre zu komponieren -
aber wenn Du Lust dazu verspürst, so ist das die beste Voraussetzung!
Vielleicht hilft Dir Deine Klavierlehrerin, gibt Dir kleine Tonsatzaufgaben
und spricht sie mit Dir durch?

Oder - ein anderer Weg: Du improvisierst am Klavier,
und wenn sich daraus ein präziser musikalischer Gedanke entwickelt,
notierst Du ihn und leitest weitere Ideen daraus ab.

Eine dritte Möglichkeit: Du sitzt weder am Klavier, noch notierst Du etwas.
Du gehst spazieren oder sitzt auf Deinem Bett und versuchst,
Dir Musik vorzustellen, eine Bewegungsidee, eine Harmoniefolge,
das Zwiegespräch zweier Melodielinien. Das ist die beste Möglichkeit,
um sein Gehirn darin zu schulen, daß es in Musik denkt.

Letztlich widersprechen sich die drei Möglichkeiten auch nicht.

Herzliche Grüße,

Gomez
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Ihr Interessierten an moderner Musik

Leider habe ich erst heute diesen bemerkenswerten Faden gefunden.

Kunst überzeugt nach meiner Meinung um so mehr, je konsequenter der Künstler mit seinem Leben hinter seiner Kunst steht - und der diskutierte Künstler scheint mit jeder seiner Faser hinter seiner Kunst zu stehen. Ja selbst die bereits vermutete Verwendung von Drogen ist ihm durchaus zuzutrauen (ich habe "Koks" entsprechend interpretiert - man kann natürlich auch annehmen, dass "eine Ladung Koks auf die Birne" in Form von verkokster Kohle auf den Kopf ähnliche psychische Zustände erreichen kann).

Diese Kunst hat FLAIR. STIL hat sie keinen, aber FLAIR sicherlich - sowohl die Einrichtung des Musikzimmers, wie die erzeugte Musik, wie der Künstler selbst. Und die Selbstaufgabe, sich mit sowas ins Internet zu stellen, muss erst mal jemand bringen.

Ich möchte zusätzlich noch etwas zu meiner Einschätzung der "künstlerischen Leistung" schreiben:
Eine künstlerische Leistung sehe ich dann gegeben und bewertbar, wenn handwerkliche Leistung und/oder "die Erreichung eines Ziels" (z.B. Erzeugung einer Stimmung)umgesetzt wird. Dies sehe ich bei den diskutierten Darbietungen eigentlich gar nicht gegeben. Genausowenig wie das Aufeinanderschichten von Müll eine KÜNSTLERISCHE oder HANDWERKLICHE Leistung ist (maximal eine körperliche Anstrengung), genausowenig halte ich das hier vom Künstler erzeugte "Flair" für eine künstlerische oder sonst irgendeine Form von Leistung.

Insofern komme ich zu dem Schluß: als Kunst kann man es also bezeichen, bewerten müsste man es als "Schrott" - Kunstschrott sozusagen.

ein heute philosophischer Hebi
 
Ich weiß nicht, warum Ihr so ausführlich über Yan Ayrton diskutiert (über dessen Videos ich mich übrigens prächtig amüsiert habe).

Es gibt doch nur 2 Möglichkeiten:

1) Der Typ ist nicht ganz richtig in der Rübe (vielleicht schizophrene Psychose oder starker Drogenmißbrauch) und glaubt daher wirklich, sein Geklimper oder sein Zimmer seien "Kunst".

2) Der Typ ist einfach ein Spaßvogel, vergleichbar etwa mit Helge Schneider (allerdings bei weitem nicht so witzig und vielseitig).

Damit ist das Thema doch beendet.

Ich tippe ja mal auf 2), aber mit Sicherheit kann man das nicht sagen, wenn man nur die Internetseite als Info über den Mann hat.

Wer tatsächlich irgendwas Ernstzunehmendes in dem Geklimper sieht, muß a) seine Musikkenntnisse und sein Gefühl für Musik und b) seine Anfälligkeit für Scharlatanerie hinterfragen...

LG,
Hasenbein
 
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