Man stelle sich vor... Ein kleiner Junge liebt das Klavier so sehr, dass er es immer zur Begrüßung freudestrahlend "umarmt". Es ist sein bester Freund und er lieb es mehr als alles andere auf der Welt. Als junger Mann übt er mit so einer Intensität und Verbissenheit, das er sich die rechte Hand (für immer, wie er damals glaubte) ruiniert. Für ihn ist eine Welt zusammengebrochen. Diesen tiefen Schmerz muss man hier zum Ausdruck bringen.
Sehr schön, dass du dich diesem Werk angenommen hast und das ist bereits kein schlechtes Zwischenergebnis. Was der Aufnahme allerdings zum Verhängnis wird, ist die Dynamik und die ist bei Skrjabin ganz unglaublich wichtig. Ist die Lautstärke der Aufnahme normalisiert? Man hört kaum einen Unterschied zwischen pp und f und deswegen kommt die schmerzvolle Stimmung des Stückes nicht wirklich rüber.
Drei quasi orchestrale Stimmen (typisch Skrjabin) weitgriffig in einer Hand gekonnt zu differenzieren, ist natürlich keine leichte Aufgabe. Versuch einmal, die Mittelstimme pp bis ppp zu spielen (wenn es dein Instrument zulässt), die ist viel zu hart. Bei den schnellen und nicht einfachen!!! Wechseln zwischen den Lagen, geht manchmal der musikalische Fluss bei dir verloren, da kannst du sicher mit ein wenig Arbeit noch mehr rausholen.
Weiterhin viel Freude an diesem schönen Stück und vielleicht folgt ja das Nocturne auch noch irgendwann.
Viele Grüße!