Schwierigkeitsgrad - Anfängerstück ?!

  • Ersteller des Themas tymanis
  • Erstellungsdatum

T

tymanis

Dabei seit
26. Juni 2010
Beiträge
15
Reaktionen
0
Wie würdet ihr "Für Elise" einschätzen ?

Und was mich viel mehr interessiert (weil ich Probleme habe mit jeder Hand unterschiedliche Geschwindigkeiten zu spielen),
in welche Stufe würdet ihr "Yann Tiersen - Apres Midi" gegenüber "Für Elise" einstufen ?!
 
Wenn man es richtig macht (also die Originalnoten und nicht irgendeine Heumann Bearbeitung eines Teils) find ich es zu anspruchsvoll für einen Anfänger. Du wirst ziemlich lange brauchen und könntest die Zeit effektvoller einsetzen. Nach 1-2 Jahren gehst Du dann nochmal dran ... kommt allerdings auch darauf an, was Du unter "Anfänger" verstehst. Was spielst Du denn bisher so?

Tiersen ist leichter als Elise (im Original und in vollem Umfang). Hab aber beides nicht gespielt. Mir persönlich wären beide Stücke zu abgenudelt. Aber muss jeder selbst wissen.

Gruss
Hyp
 
Hi tymanis,

der 1. Teil von "Für Elise" ist vielleicht, wenn man es rein von den motorischen Schwierigkeiten betrachtet, gar nicht so weit weg von "Apres Midi". Aber die Ausdrucks-Anforderungen sind ungleich höher. Dynamische Entwicklungen, Riterdandi, etc. (Faktor 2)

Im 2. Teil gibt es dann eine virtuose Stelle mit 1/32-tel. Die ist denke ich auch deutlich schwieriger. (Faktor 2-3)

Der 3. Teil beinhaltet dann komplexerer Akkord-Fortschreitungen, sowas gibt es bei Tiersen auch nicht. Die Akkord-Strukturen mit dem sonoren Bass in der LH müssen entsprechend modeliert werden. (Faktor 3-4)

Aber das ist insgesamt sehr schwierig zu vergleichen.

Wenn dir das Stück gefällt, geh es an (jetzt! ;-) ).

Gruß
PS: Was beim Tiersen schwieriger ist, ist die Rhythmik.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
He,

warum geht's hier nicht weiter?

Hab' ich was falsches gesagt?
Also Schwierigkeitsgrade sind schwierig. ;-)
Das obige ist nur meine persönlcihe Einschätzung.

Gruß
 
Hi,

ich vermute mal, weil alles Wesentliche gesagt wurde (was diesen Thread wohltuend von anderen unterscheidet ... wo auch Unwesentliches X-Mal Widergekäut werden muss ...)

oh Sch.., wie antwortet man darauf, wenn er recht hat. ;-)

Wie kommst Du darauf?

Elise ist rhythmisch erheblich komplexer als die Tiersen-Petitesse.

ok, ich war nicht korrekt. Rhythmik ist zu allgemein. Was ich meinte ist, dass in der Tiersen-Petitesse (guter Begriff ;-) ) Synkopen vorkommen, wenn ich mich recht erinnere.

Ausserdem wollte ich halt die Tiersen-Petitesse ein bischen loben. ;-)

Gruß
 
Was ich meinte ist, dass in der Tiersen-Petitesse (guter Begriff ;-) ) Synkopen vorkommen, wenn ich mich recht erinnere.

Das ist korrekt - aber erstens sind Synkopen nicht gleichbedeutend mit "schwierig", zweitens sind im Tiersen die Synkopen sehr einfach und kehren monoton wieder, zweitens ist der moderne Mensch Synkopen bereits gewohnt.

Würdest Du diesen Rhythmus hier als für einen Anfänger relativ schwierig bezeichnen?

wvc1hk.jpg


Ich würde ihn nicht als schwierig, sondern als sehr leicht bezeichnen - jeder Volldepp beherrscht ihn bereits! Denn es ist die sogenannte "deutsche Clave", der Rhythmus, der im Fußballstadion immer geklatscht wird! :D

Die Elise hingegen rhythmisch korrekt auszuführen, ist eine Aufgabe, die WEIT über diejenige, Comptine hinzukriegen, hinausgeht - man nehme nur den schnelleren 2.Teil oder die Sechzehnteltriolen vor der Reprise. Oder die Tatsache, daß es sich um einen 3/8-Takt (also 3 mal 2 Sechzehntel) und nicht um einen 6/16-Takt (2 mal 3 Sechzehntel) handelt, was von unerfahrenen Spielern im 1.Teil gerne mal übersehen wird (weil linke und rechte Hand sich in Dreiergruppen abwechseln).

LG,
Hasenbein
 
:p
- jeder Volldepp beherrscht ihn bereits! Denn es ist die sogenannte "deutsche Clave"

Danke Hasenbein. Ich kenne den Rhythmus seit frühester Jugend (wir haben ihn das erste Mal zur WM 74 - die Älteren unter uns mögen sich vielleicht noch erinnern - geklatscht). Heute, 8 Weltmeisterschaften weiter, weiss ich - Dank Dir - endlich, wie das Ding heisst.

Wenn mir jetzt noch jemand sagt, wie die Dinger heissen, die man bei Lidl und Aldi zwischen die Waren von aufeinander folgenden Kunden aufs Band legt, sind alle Geheimnisse enthüllt. Ich kann mich dann ganz aufs Klavierlernen konzentrieren.

Gruss

Hyp
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
jetzt kann ich in Frieden aus diesem Leben .....:tuba:
 

Ich bin wieder Einsteiger und habe jetzt ein paar Stunden mit Elise verbracht (Sehr romantische Stunden :) )
Für den Anfang finde ich es einfacher, denn die Hänge spielen doch eher "zusammen" oder in Folge.

Bei den ersten Versuchen von Tiersen habe ich schnell gemerkt, dass das Spielen der einen Geschwindigkeit in der einen und in der anderen Hand doch nicht geeigent ist für einen Anfänger (oder eben Wiedereinsteiger)

Ich spiele also die linke Hand, kein Ding
Ich spiele die rechte Hand, noch weniger ein Ding.

Aber beides zusammen zu bringen, ich denke das muss ich erst lernen. An einfacheren Stücken. Aber nach spätestens 2 Tasten wusste ich nicht mehr was meine Hände da gerade machen :)
 
Aber beides zusammen zu bringen, ich denke das muss ich erst lernen. An einfacheren Stücken. Aber nach spätestens 2 Tasten wusste ich nicht mehr was meine Hände da gerade machen

Ich bin ja Anfänger und plage mich auch gerade mit dem Stück herum. Ich habe am Anfang auch geko...., es wollte ienfach nicht klappen.
Man muss es aufteilen und mit dem dritten Absatz anfangen. Also dort wo man mit der RH nur immer ein Note spielen muss. Diese Stelle habe ich immer langsam und in Zeitlupe gespielt bis man irgendwann automatisch das richtige Timing dafür bekommt. Dann kann man nach und nach die anden Abschnitte dazunehmen. Dann bekommt man das Stück eigentlich relativ schnell gebacken.
 

ich vermute mal, weil alles Wesentliche gesagt wurde (was diesen Thread wohltuend von anderen unterscheidet ... wo auch Unwesentliches X-Mal Widergekäut werden muss ...)

Gruss

Hyp


Es ist nicht alles Wesentliche gesagt:
Vor über 30 Jahren wollte ich ein Mädchen mächtig beeindrucken und auf die Frage "Spielst du mir was vor ?" eine ganz verträumt-romantische Version von "Für Elise" spielen. Kaum hatte ich die Finger in Tastennähe, sagte sie: "Aber nicht Für Elise. Das kann ich nicht mehr hören..."

Da wäre es wohl besser gewesen, ich hätte ein anderes Stück halbwegs gut spielen können!

MfG

Wolfgang
 
Hi Wolfgang,

in jungen Jahren war ich auch so blöd.

Ich dachte, mit schönen, romantischen Stücken könne man Mädels beeindrucken.

Es dauerte viel zu lange, bis ich merkte, daß das überhaupt nicht stimmt.

Mädels beeindruckt man sowieso erstmal vor allem durch Status (Geld, Erfolg, Führungspersönlichkeit etc.) und Selbstsicherheit. Dann durch körperliche Statur (groß, kräftig).

Alles weitere, was die Mädels sagen, was ihnen besonders wichtig sei (also z.B. der vielzitierte "Humor" oder auch eine über Fußballplatz-Verhalten hinausgehende Sensibilität), ist nur optional.

D.h., wollte man mit Autokauf vergleichen, wäre es so, daß ein Auto natürlich Räder, Lenkrad, Fenster haben muß und diese Features daher in der Wunschliste, was für ein Auto man gerne hätte, natürlich gar nicht auftauchen, da sie als selbstverständlich vorausgesetzt werden. Das sind bei Männern aus Frauensicht die erstgenannten Dinge wie Status, Selbstsicherheit usw.

Die anderen Dinge, die von Frauen meist als Wunsch-Eigenschaften eines Mannes genannt werden, sind lediglich nette Beigaben, also was beim Auto Dingen wie ABS, großer Kofferraum, Ledersitze etc. entspräche und das Wunsch-Auto vom "gerade mal funktionierenden" Auto unterscheidet.

Daher darf man sich da als noch unsicherer junger Mann nicht verwirren lassen.

Macht man Musik, so ziehen die meisten Frauen ganz entschieden kraftvolle Musik vor, da der Mann so seine Dominanz zeigt. Daher ist es auch so, daß die Machos unter den Musikern (Trompeter, Drummer, E-Gitarristen, Frontsänger in Rockbands) stets die meisten Chicks klarmachen. Wenn man "romantische" Musik spielt, sehen sie einen eher als Weichei.

Sie finden es nur dann ganz toll, daß man auch mal was Romantisches spielt, wenn man ansonsten ein erfolgreicher, starker, cooler Typ ist und so auch seine "weiche Seite" zeigt. Dann schmelzen sie dahin.

Ist die romantische Musik hingegen etwas, was man tatsächlich bevorzugt und was das eigene Wesen widerspiegelt, muß man sich auf jede Menge Körbe einstellen, da man als zu weiblich wahrgenommen wird. Man wird dann bestenfalls "sehr nett" gefunden und als Kumpel eingestuft, aber "ran" darf man nicht.

(Und ja, liebe protestierende Frauen, es gibt natürlich auch Frauen, die anders sind. Aber die sind deutlich in der Unterzahl.)

Richtig wäre also vor 30 Jahren gewesen, nicht etwa Tiersen, sondern einen richtig knalligen Boogie zu spielen. Oder ein bekanntes Rockstück. Oder noch besser Trompete oder Schlagzeug. :D

LG,
Hasenbein
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hasenbein, du gibst immer wieder herzerfrischende Einblicke in deine Erfahrungen :D

Zwei Freundinnen von mir fanden Pop-Songs und so Ballade pour Adeline total gut... Zum Glück war sowas ohne größeren Aufwand machbar (wer keine Ahnung von Klavier hat, der hört ja bei weitem weniger kritisch), denn üben wollte ich sowas nicht extra.

lg marcus
 
Hasenbein, du gibst immer wieder herzerfrischende Einblicke in deine Erfahrungen :D

Gern geschehen, hier soll ja wieder ein bißchen Leben in die Bude, ne? :D :cool:

Zwei Freundinnen von mir fanden Pop-Songs und so Ballade pour Adeline total gut...

Zwei "gute Freundinnen" oder zwei "Ex-Freundinnen", mit denen Du zusammen warst?

LG,
Hasenbein
 
Gute Freundinnen ;) wie ich die kennen gelernt habe, erzähl ich jetzt nicht, das ist verrückt :D

schlussendlich sind sie mir bis zu meinem Haus gefolgt und haben dann Klaviermusik gehört und waren begeistert :D

lg marcus

Klar, das kann ich mir auch gut vorstellen.

Frauen mögen ja auch grundsätzlich gerne "weiblichere", weichere Musik.

Aber davon, die Chance zu erhalten, mit einer Deiner Bekannten (oder - Achtung schlechter Altherrenhumor - mit beiden :D ) auch mal die Matratzen zum Quietschen zu bringen, hast Du Dich mit Deiner Balladenspielerei sicherlich noch weiter entfernt.

Balladenspielerei wird von vielen Frauen übrigens auch als sehr durchsichtiger "Rumkriege-Versuch" durchschaut. ("Ne, klar, jetzt spielt er mir 'ne Ballade vor, nächste Woche krieg ich Blumen... gähn...")

LG,
Hasenbein
 

Zurück
Top Bottom