ja ich mein den fingersatz ^^ gibts da also kein geheimrezept wie man besonders schnell und sauber spielt oder? ist das jedem selbst überlassen?
Es gab mal Zeiten, da erlaubte man sich nicht nur bei der Wahl des Fingersatzes riesengroße Freiheiten beim berühmten Minutenwalzer:
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Aleksander Micha
Inzwischen hat sich die Einsicht durchgesetzt, dass man den Notentext lieber in der vorgegebenen Gestalt belässt - und mit der Umsetzung des von Chopin vorgegebenen Notenbildes hat man schon eine Menge zu tun. Verlassen wir also die Spielpraxis des ausgehenden 19. Jahrhunderts und kehren wir lieber in die Gegenwart zurück. Dort stellt Rheinkultur sofort die Gegenfrage: Inwieweit ist die von Dir benutzte Notenausgabe mit Fingersätzen versehen? Gerade wenn es mit der Festlegung des Fingersatzes Probleme gibt und sich die souveräne Bewältigung der technischen Abläufe einfach nicht einstellt, bietet sich die Anwendung vorhandener Einrichtungsvorschläge an.
Ein absolut sicher funktionierendes Geheimrezept gibt es in der Tat nicht - allenfalls gibt es das Ziel einer "Ökonomisierung" von Spielabläufen. Was tut derjenige, der schnellstmöglich einen Text niederschreiben will? Er stellt sicher, dass das Schreibgerät möglichst kurze Entfernungen zurücklegen muss, was in erforderlichem Umfang Zeitersparnis mit sich bringt. Ähnlich ist es mit einer großen Anzahl zu spielender Noten in einem entsprechend eng dimensionierten Zeitraster: Die Finger selbst sollten möglichst kurze Wege zurücklegen müssen, Praktiken wie der Daumenuntersatz bei schnellen Skalen dürfen den Spielfluß nicht behindern, Handgelenk, Unterarm, Ellenbogen etc. unterstützen den Spielfluß, wenn sich die Abläufe in einem mehr oder minder groß dimensionierten Tonraum lokalisieren lassen. Ein optimales Zusammenwirken dieser Teile des Spielapparats
ohne professionelle Anleitung durch eine kompetente Lehrkraft halte ich für eine extrem schwierige Aufgabenstellung. Wenn ich subjektiv von mir ausgehe: Ohne die von mir in Anspruch genommene pianistische Förderung von draußen hätte ich selbst das niemals bewerkstelligen können - Aus und Ende. Wer das wirklich objektiv in einer akzeptablen Qualität hinbekommt, dessen Können bewundere ich ohne weiteres.
Eine ausgedehnte Skalenbewegung abwärts befindet sich in der rechten Hand nicht nur am Ende des Stücks: Einen guten Fingersatz für die Mollskala (leitereigener Tonvorrat der Grundtonart Des-Dur) finden mit Daumenuntersatz auf den weißen Tasten f und c und diesen automatisieren.
Tipp: Wenn es um die Lösung bestimmter Probleme geht, ist ein funktionierender Dialog mit uns hier in diesem Forum nur möglich, wenn wir eine gemeinfreie Notenausgabe als Vorlage haben, um bestimmte Taktzahlen nachvollziehbar aufrufen zu können. Solange es diesen gemeinsamen Nenner nicht gibt, stochern wir alle orientierungslos mit irgendwelchen Stangen in einer dichten Nebelbank herum, ohne wirklich voranzukommen.
Wie wäre es z.B. damit:
http://petrucci.mus.auth.gr/imglnks...02373-Chopin__Waltzes__Op.64__No.1.Ditson.pdf
In der Hoffnung auf eine erfolgreiche Klärung noch nicht bewältigter Spielprobleme grüßt herzlich
Rheinkultur