Schmerzen und Ziehen im Handgelenk

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Clavinova83

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Ich übe seit ein paar Tagen ein Stück, wo man auf der ersten Seite mit beiden Händen nur im Violinschlüssel spielt. Dadurch muss ich meine linke Hand bzw. das Handgelenk immer ein wenig schieß halten, da ich ja auf der Bank nicht extra nach rechts rücke beim spielen, da es ja später auch wieder in den Bassschlüssel geht. Nun habe ich seit 3 Tagen Schmerzen im Handgelenk, die aber schon mehr in den Unterarm ziehen. Was kann ich machen?
Bzw. was habe ich falsch gemacht? Sonst habe ich nie Schmerzen beim Klavierspielen. Aber ich spiele auch sonst keine Stücke, von man mit beiden Händen im Violinschlüssel spielt.
Sollte ich jetzt erstmal solange warten bis die Schmerzen wieder weg sind bevor ich weiter übe?
Was kann ich zukünftig anders machen, damit die Schmerzen nicht mehr auftreten?
 
Ich würde vorsichtig (unverkrampft!) weiterspielen - aber nicht mehr dieses Stück! Wenn alles vorbei ist, gehst Du es neu an und versuchst, das Abknicken zu vermeiden, indem Du schräg in die Tasten spielst. Slow Motion & ohne Krampfung! Wenn das nicht geht, lieber einen kleinen Rutscher auf der Bank. Dafür hat man eine Bank und keinen Stuhl!

Spreche nur aus eigener schmerzhafter Erfahrung.

Meist ist es aber weniger die Handhaltung, sondern die Verkrampfung wegen der ungewohnten Lage...
 
Fisherman hat recht. Sowas kommt seltener von der eigentlichen Bewegung als von einem/r permanent angespannten Muskel/Sehne.
Ich als Programmierer kann da etliche Lieder von singen (Stichwort RSI).

Hilfreich sind viele Pausen (Alle 15 bis 20 Minuten), in denen man die Muskulatur etwas lockert, aushängen lässt, und jedes zweite oder dritte Mal LOCKER ausdehnt.
Die Unterarmmuskulatur zu dehnen ist gar nicht so einfach. Hier findet sich ein paar Übungen:
http://www.rsi-wissen.de/index.php?inhalt=heilung.dehnen

Wenn trotz lockerem Klavierspielen weiter dabei Schmerzen entstehen, würd ich den Arm erst mal vollkommen auskurieren und dann noch ein paar Tage zur Sicherheit dranhängen.
 
Überleg' dir auch, ob das dauerhafte Verdrehen des Handgelenks wirklich so notwendig ist und ob es nicht alternative Bewegungsmuster gibt. Man muss sich ja nicht darauf versteifen, dass etwa der Mittelfinger immer parallel zu den Tasten sei.
 
Mir hilft's, wenn ich mich in größerem Abstand zum Klavier setze: dann sind die "Knickwinkel" nicht so groß.
LG
 
Nun habe ich seit 3 Tagen Schmerzen im Handgelenk, die aber schon mehr in den Unterarm ziehen. Was kann ich machen?
Bzw. was habe ich falsch gemacht? Sonst habe ich nie Schmerzen beim Klavierspielen. Aber ich spiele auch sonst keine Stücke, von man mit beiden Händen im Violinschlüssel spielt.

hallo,

sehr wahrscheinlich zeigen Dir diese Schmerzen eine zu hohe Anstrengung bei einer Fehlhaltung: Du beschreibst ja, dass Du Dein Handgelenk seitwärts biegst.

Die Empfehlungen, nicht zwanghaft die Finger parallel zu den Tasten zu halten, auf der Klavierbank nach rechts zu rutschen sowie das Handgelenk nicht seitwärts abzuknicken, sind allesamt richtig! Ich ergänze noch: Du kannst Deinen Bewegungsradius verbessern, indem Du nicht zu nah am Klavier sitzt; zusätzlich kannst Du Dich bei extremen Lagen auch seitwärts neigen - eigentlich kommt man relativ bequem an beinahe alle Tasten.

Ganz wichtig ist, dass Du keine Scheu hast, zu spielen, wenn Deine Hand und Dein Arm schräg zu den Tasten stehen - das macht gar nichts!

Zusätzlich gibt es aber auch die Möglichkeit, trotz seitwärts gebogenem Handgelenk locker zu spielen!! Das ist aber sprachlich schwer verständlich zu machen, ich probier´s dennoch:
a) falsch ist, das Handgelenk willentlich und aktiv zur Seite zu drehen: denn dazu braucht man einige Muskelspannnung - diese führt zu Überlastung und letztlich Schmerzen
b) richtig ist, wenn das lockere Handgelenk passiv bleibt und gebogen wird
das ist ein riesengroßer Unterschied!!!
Du kannst ja herumexperimentieren und ausprobieren: irgendeine Taste mit dem dritten Finger halten, und dann die Beweglichkeit des Arms, des Handgelenks und der Hand austesten: wie weit kann man sich nach links bewegen, wie weit nach rechts usw. und immer fühlen, ob sich Spannung einstellt oder nicht.

Ähnlich ist es mit dem "weit greifen": spreizt man aktiv und angestrengt die Finger, ist das falsch - breitet man sich passiv aus, ist es richtig. Also kein aktives strecken, sondern passives dehnen.

Zurück zur Spielhaltung, wenn beide Hände im Violinschlüssel spielen:
- nicht nahe am Klavier sitzen
- bissle nach rechts rutschen
- bissle nach rechts beugen
- eine lockere Mitte zwischen "schief anfassen" und passiv gebogen
dann sollte es eigentlich reibungslos funktionieren (falls Du ansonsten einigermaßen gelockert spielen kannst) - und Deinen Lehrer fragen, kann gewiß auch nicht schaden.

Gruß, Rolf
 
DAs hat auch mir wieder einiges klar gemacht! Danke, Rolf!
 
Danke für eure Antworten.
Vor allem die von Rolf. Sehr ausführlich.
Ich werde es auf deine beschriebene Art probieren.
Mir ist aber auch aufgefallen, dass ich beim Spielen meist verkrampft bin.
Also ich habe oft das Gefühl, dass zu viel Druck in meinen Händen und Fingern ist. Vor allem auch bei schnellen Stücken.
Bin noch (fortgeschrittene Anfängerin), spiele seit 5 Monaten, aber auch schon schwierigere Stücke. Daher würd ich mich eigentlich nur noch von meiner wahrscheinlichen Fehlhaltung als Anfängerin bezeichnen. Mein Klavierlehrer kommt nur ein bis zweimal im Monat.
Und er sagt mir mehr was zum Fingersatz.
Was kann ich machen, damit meine Hände und Finger lockerer spielen?
 
Hi,

ich hab seit ein-zwei WOchen ein ähnliches Problem.

Ich hab gerade die Sturmsonate von Beethoven am Laufen und bin kurz vorm Abschluss, n paar technische Feinheiten noch..jedenfalls hab ich kürzlich beim Üben des dritten Satzes, der bis dato astrein von der hand ging ein richtig schlimmes Ziehen im Handgelenk bekommen, das sich anfühlt, als wärs die Sehne. Kann dann ohne Schmerzen mein Handgelenk erstmal nicht frei bewegen bis es nachlässt, was so ne gute halbe Stunde dauert.

Hab mir auch schon gedanken darüber gemacht, ob ich nicht zu verkrampft spiele aber bisher gings ja auch und ich spiel das Stück schon seit nem guten halben Jahr...ist wirklich mist...
 
ich hab seit ein-zwei WOchen ein ähnliches Problem...aber bisher gings ja auch und ich spiel das Stück schon seit nem guten halben Jahr...

Ganz offensichtlich machst du seit kurzem etwas anders als bisher. Welches sind die anstrengenden Stellen? Such dir alle raus, gehe systematisch alle durch, prüfe, ob du noch den richtigen Fingersatz spielst, ob du in Dynamik oder sonstwo etwas anders machst als bisher und so weiter. Auch jede kleine Veränderung im Ausdruck ist wichtig. Irgendetwas in dieser Art könnte der Ursprung sein. Vielleicht bist du auch nur nachlässig geworden und spielst irgendwo unsauber? Ein halbes Jahr ist eine lange Zeit, da kann der Fehlerteufel viele Fallen aufstellen.
 

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