Schmerzen im Mittelfinger

@schmickus: Das kann natürlich gut sein. Ich glaube zwar nicht, dass ich jetzt im 1. Semester schneller gelernt habe als die Anderen, aber vielleicht ist meine linke Hand trainierter. Und die rechte Hand ist noch nicht so fit für die Aufgaben des Lehrers im 1 Semester? Wir haben viel am Klang gearbeitet, dadurch bin ich vermutlich ins Drücken gekommen...Ich schaue mal, wie ich an die Übungen komme...

@Barratt: ich würde es gern einfach ausprobieren, dann merke ich ja, ob es sich gut anfühlt oder nicht..

@Stefan379: Nein, ich bin allerdings auch sehr wenig am PC, deshalb ist das nicht wirklich repräsentativ.

Die letzten Tage war es aber auch mal wieder etwas besser. Mit viel Feldenkrais, Yoga, Dehnungen usw. :)

Vielen Dank an alle!
 
@Sonne

Ich versuch´s.
  1. Theraband auf Beckenbreite bei aufrechtem Sitz zwischen aufrecht gestellte Hände, Ellenbogen am Körper, Unterarme rechtwinklig gegen den Zug des Bandes nach außen klappen
  2. Bei gerade vorgeneigtem Sitz (Wirbelsäule gerade, Kinn Richtung Schlüsselbein gesenkt), Hände aufrecht, Abstand ca. eine Handbreit, Theraband unter leichten Zug nach außen setzen, vom Schoß gerade nach vorn und in einem Bogen nach oben führen
  3. Flach bäuchlings auf den Boden legen, Füße aufstellen (Fußspitzen auf Boden), Kinn brustwärts beugen, mit Rückenstrecker Schulterpartie anheben und langsame "Brustschwimm"-artige Bewegungen machen, oberhalb des Bodens natürlich.

Das sind die drei Zauberformeln, die MIR etwas bringen. Sehen ultradämlich aus. :021: Jede Übung 10 mal in 3 Durchläufen, dazwischen entweder Pause oder eine andere der 3 Übungen (ich wechsle 1 und 2 ab). Am besten lässt man vom Physio die korrekte Ausführung kontrollieren, beschreiben kann ich es nicht so gut. Es sind ganz bestimmte (bislang unbekannte :021:) Muskelgruppen, die man dabei arbeiten spürt.


Viel Glück!
 
Mangels Fachmkenntnis habe ich lange gezögert, ob ich mich äußern soll. Mein Vertrauen in die Götter in Weiß ist begrenzt. Sollte es sich hier um eine Überbelastung handeln, erscheint es mir eher unwahrscheinlich, dass der Doc das Problem wegtherapiert und du weiter machen kannst wie bisher.

Bei einer Überbelastung kommen Ausgleichsmaßnahmen in Betracht. Barratt ja ein paar Übungen genannt. Ich würde auch eine Kräftigung der Fingermuskulatur in Betracht ziehen, und zwar nicht am Klavier...
 
Danke Barratt, jetzt muss ich mir nur noch so ein Band besorgen :D

@J.S.Schwach: Danke, dass du schreibst, obwohl du dir unsicher bist (letztendlich werde ich eh alles ausprobieren und einfach schauen, was langfristig hilft). Ich glaube auch nicht, dass ein Arzt das Problem einfach wegzaubern kann. Übungen für jeden Tag sind da schon besser...auf Fingerkrafttraining verzichte ich besser. Es mag sein, dass es manchen Menschen gut tut, mir geht es da eher so wie schmickus beschrieben hat.
 
Übungen für jeden Tag sind da schon besser...

Aufgrund unserer Anatomie gibt es so gut wie immer irgendwelche Schwächen und daher Verspannungen im Schulter-Hals-Bereich. Die von mir genannten Übungen schaden also bei korrekter Ausführung nicht, weil kaum Kraft oder Hebeleinwirkung zum Einsatz kommt (neudeutsch "sanft"). Aber bitte bedenke, dass sie meilenweit an der Behebung Deines eigentlichen Problems (Problemkomplexes wahrscheinlich) vorbeigehen könnten.

Lass nicht ab davon, eine konkrete Diagnose zu suchen. Nach meiner (um-fang-rei-chen :007:) Erfahrung im Umgang mit neurologisch-muskulären-psychischen Interdependenzen halte ich eine interdisziplinäre Herangehensweise für die zielführendste. Je diffuser das Problem, desto unwahrscheinlicher die "einfache" Lösung.

Du warst schon beim Physiotherapeuten/Osteopathen wie bei 2 Neurologen. Du hast also eigentlich genau das Richtige gemacht. Bedauerlich und sicher für Dich auch verstörend, dass bislang niemand eine Idee hatte. Ich hoffe, ich kann Dir Mut machen, weiter zu suchen. Wenn "meine" Physio/Osteo von Kollegen vertreten wird (Urlaub/Erkrankung), bekomme ich einen Einblick in Kompetenzunterschiede in diesem Metier. Ich darf daher die Behauptung wagen: Pfeifen gibt es in jedem Job.

In welcher Region bist Du ansässig? Vielleicht hat hier jemand einen Tipp.

Du hast Zukunftspläne, zu deren Realisierung Du auf eine optimale Funktionalität Deiner Physis und Deiner Psyche angewiesen bist.
 
Hallo @Sonne !

Ich habe auch Klavier studiert (sowohl pädagogisch als auch künstlerisch) und kann mir vorstellen, wie frustrierend und beängstigend die Situation für dich sein muss!

Was @chiarina geschrieben hat, ist die beste aller Lösungen: Eine Musikerambulanz aufsuchen und nicht locker lassen, bis dich jemand ernst nimmt und Ursachen für deine Beschwerden findet. Egal ob körperlich oder psychosomatisch, man kann in jedem Fall etwas dagegen unternehmen.

Dass du dich mit Feldenkrais & Co beschäftigst, ist in jedem Fall (zusätzlich, nicht alternativ) sinnvoll. Auch die Alexanertechnik könnte eine Anlaufstelle sein. Allerdings hilft es nicht, alles auf einmal zu machen, sondern gerade bei solcher Körperarbeit braucht es eine Weile, bis man sich da hineingedacht und dran gewöhnt hat, auch den Lehrer kennengelernt hat etc., bis man wirklich davon profitiert. Genau wie bei Instrumentallehrern gilt: Jeder hat eine andere Art der Lehre, und wenn dir etwas unangenehm vorkommt, die Sache aber gefällt, such dir einen anderen.

Gerade was Feldenkrais und Alexandertechnik angeht, gibt es übrigens auch Angebote speziell für Musiker, bzw. teilweise Lehrer, die auch selbst Musiker sind. Ich kenne z.B. eine Feldenkrais-Lehrerin, die selbst unter Fokaler Dystonie gelitten hat, und über Feldenkrais wieder zum Spielen gekommen ist. Allerdings hat das eine Weile gedauert...

u.U. könnte es sinnvoll sein, krankheitsbedingt ein Urlaubssemester zu nehmen, damit dir keine Studienzeit verloren geht. Ich finde es außerdem auffällig, dass du sicher schon die zwei Jahre vor dem Studium intensiv geübt hast, die Beschwerden aber erst nach Studienbeginn angefangen haben. Was andere zum Thema "Druck" geschrieben haben, ist leicht gesagt und schwer verinnerlicht, trotzdem wiederhole ich es noch einmal:
Vergleiche mit anderen helfen nur insofern, dass man von anderen lernt. Du kannst nicht durch reine Willenskraft jemand anderer werden, sondern findest deinen eigenen Weg. Und wenn der jetzt gerade nicht an der Leistungsspitze ist, ist das einfach so.

Was alterntaive Berufswege angeht, würde ich mir etwas Zeit lassen: Du kannst erstmal ein paar Jahre in Ruhe deiner musikalischen Entfaltung widmen, um zu sehen, wie weit du dort kommen kannst und möchtest. Es spricht nichts dagegn, hinterher noch etwas anderes zu studieren. Fachverwandt - z.B. elementare Musikpädagogik (hat sehr gute Berufsaussichten), Chorleitung, Musiktheorie usw., als auch etwas Fachfremdes (Weltraumforschung...).

Ich kenne mich ein bisschen in der bayerischen Musikermedizinlandschaft aus. Falls du aus der Gegend bist, gerne mehr per PN.

LG Stilblüte
 
Die Feuchtwanger Übungen klingen auch sehr spannend,...allein traue ich mich da nicht wirklich ran, ich habe Angst es noch schlimmer zu machen, wenn ich allein meine Technik ändere...
Habt Ihr denn in der Schule das Buch mit der zugehörigen DVD?
Die schriftlichen Ausführungen (z.B. das hier und da zu findende PDF) und Diskussionen zu Feuchtwanger in diversen Foren sind aus meiner Laienperspektive nicht ausreichend, um sich ein wirkliches Bild davon zu machen.
Dafür bedarf es unbedingt des Buches und vor allem der DVD, wo die Übungen sehr anschaulich gezeigt werden. Ohne ist es zuweilen schwierig bis unmöglich, sich das Ganze richtig vorzustellen.

Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass jemand auf Deinem technischen Niveau nicht in der Lage sein sollte, beim Ausführen der Übungen zu spüren und zu beurteilen, ob diese ihm gut tun oder nicht.
 
Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass jemand auf Deinem technischen Niveau nicht in der Lage sein sollte, beim Ausführen der Übungen zu spüren und zu beurteilen, ob diese ihm gut tun oder nicht.
@Sonne Bei deinen physiologischen Beeinträchtigungen würde ich mich an deiner Stelle nicht auf dein Körpergefühl verlassen, sondern alle Schritte nur unter wirklich fachkundiger Anleitung durchführen.
 
Liebe Sonne,

es tut mir sehr leid, dass Du solche Probleme hast. Medizinische Ratschläge habe ich keine. Aber ich kann mich in Deiner Erzählung wiederfinden und halte es für absolut keinen Zufall, dass Deine Beschwerden erst im Studium auftraten: Die wollen Dir was sagen. Um das zu bekräftigen, möchte ich hier (mal wieder) meine etwas ähnliche Geschichte erzählen, vielleicht hilft sie Dir :002:

Ich habe als Schülerin mit meiner chronischen Sehnenscheidenentzündung erfolglos einige Therapien und Ärzte ausprobiert. Geraten wurde zur Schonung - schwierig, wenn man das Musik-Profil belegt, regelmäßig im Klavierspiel geprüft wird und darin das Abi ablegt. Das Offensichtliche jedoch, was keiner sah, war die psychisch belastende Situation, verbunden mit meinem eventuellen Ziel, Musik zu studieren. Der Wettbewerbscharakter im Musikprofil war bei uns nahezu pervers, meine Problematik begann nicht zufällig mit Beginn der Oberstufe. Das Blöde: mit Blick aufs Abi musste ich spielen, riskierte damit jedoch eine Verschlimmerung. So ging das 2 Jahre. Nach dem Schulabschluss die Schmerzen plötzlich verschwunden :018:, das Musikstudium durch den Frust in weite Ferne gerückt. Ich studierte was anderes, litt aber sehr darunter, dass die Musik raus aus dem Leben war. Letzten Winter hat sie mich wieder eingeholt: im Dezember beschloss ich, ein Klavier zu kaufen und das C-Examen an der Orgel zu machen. Dann das Unglaubliche: das Klavier war gerade mal bestellt, und schon schmerzte mein vorbelasteter linker Arm wie verrückt. Es gab keinen physiologischen Grund dafür, da ich nichts anders machte! Ich dachte, ich spinne. Als mein Orgellehrer dann auch noch vor ein paar Wochen damit anfing, ich solle doch unbedingt Kirchenmusik studieren, ging bei mir die Post ab: Na klar, endlich das gescheiterte Musikstudium nachholen! Dabei konnte ich nicht einmal eine Quinte ohne Schmerzen greifen, es tat einfach alles weh: Finger, Hände, Gelenke, Oberarme, Schultern, Rücken.

Überzeugt von der "Wahrheit" der Psychosomatik war mir schon lange klar, dass das alles kein Problem der Physis, sondern der Psyche ist. Doch wie lösen? Ich führte mit meinem Partner ein langes und sehr ehrliches Reflexionsgespräch, danach war klar: Mit 33 nochmal ein Kirchenmusik-Studium - das löst nur Angst und Druck aus, in jeder Hinsicht. Kein Wunder, dass der Körper dicht machte. Es war offensichtlich, dass ein Studium der falsche Weg wäre und gemeinsam legten wir die Idee mit gutem Gefühl ad acta. Denn mit dem C-Examen kann die ursprüngliche Intention bereits wahr werden: Musik und Beruf zumindest ein wenig verbinden, und vor allem überhaupt wieder zu spielen. Darum ging es doch, dafür braucht es nicht nochmal 4 Jahre Studium! Es hatte Klick gemacht, warum genau an diesem Tag, weiß ich auch nicht. Danach wusste ich, dass es jetzt gut ist. Setzte mich ans Klavier, spielte meine alten Beethoven-Sonaten im normalen Tempo und hatte keinerlei Schmerzen. Das war vor ca. 10 Tagen. Die Schmerzen sind nicht wiedergekommen, obwohl ich die Hände derzeit zusätzlich am PC extrem belaste. Ich kann es selbst nicht glauben und mein Klavier und die Musik nun ganz anders, freier genießen.

Mir geht es hiermit nicht um Dein Studium - sei froh, dass Du es hast. Was ich sagen will: reflektiere gnadenlos ehrlich Deine Ängste, Ziele und Wünsche, höre in Dich rein. Welche Gedanken führen zu einem "Ja", welche zu einem widerstrebenden "Nein"? Was willst du mit der Musik, worum geht es Dir? Konfrontiert Dich das Studium womöglich mit alten Konflikten und Wunden? Kannst du den Wettbewerb und das Vergleichen in deinem Kopf ausschalten? Entspannt Deinen Weg mit Deinem Studium gehen und damit glücklich werden? Letzteres ist sicher eine Lebensaufgabe:001: und manche dieser Fragen kannst Du vielleicht später besser beantworten als heute; deshalb finde ich den Tipp von @Stilblüte , erst einmal Ruhe einkehren zu lassen, sehr gut. Du bist noch jung und ganz am Anfang. Das Wichtigste ist womöglich, dass Du Deinem Körper wieder vertrauen kannst und den Draht zur Musik und zum Spielen nicht zu verlierst. Erforsche Deinen Möglichkeitsraum: Nichts muss, vieles kann. Der Rest ergibt sich.
Alles Gute! :001:
 

Hallo ihr Lieben!

@Barratt:Ich glaube ja, dass viele Ärzte usw. schlecht Probleme von Musikern einfühlen können. Es ist leichter, wenn man selbst musiziert, je intensiver, desto besser, um etwas die Dynamik zu verstehen. Bei der Osteopathie war ich erst einmal (wegen Corona...). Sobald man wieder zum Arzt darf (auch wenn man kein akuter Notfall ist...), werde ich mich auf jeden Fall in so einer Ambulanz vorstellen. Kennt ihr eine Ambulanz, die auch Psychotherapie anbietet?

@Stilblüte: Vielen Dank ersteinmal, für die vielen Ratschläge! Ich finde es tatsächlich gerade interessant alles auf einmal zu probieren...Alle Übungen haben ja ein anderes Ziel, dadurch ergänzen sie sich wunderbar...ein Urlaubssemester bekommen jetzt ja quasi alle. Zumindest heißt es die ganze Zeit, dass es kein normales Semester geben wird. Wenn das so einfach wäre mit dem "produktiven" Vergleichen...

@brennbaer: Ich werde in der Bibliothek schauen, sobald die Hochschule wieder geöffnet hat!

@Coda: Vielen, vielen Dank für deine Geschichte, das hilft mir sehr. Ich freue mich mit dir, dass du deinen Weg gefunden hast und dass du deine Musik jetzt genießen kannst! Ich finde es sehr wichtig, dass man an solchen Problemen arbeitet, schade, dass dir die Schule nicht diese Möglichkeit gegeben hat. Ich finde es immer wieder sehr schade, wenn die Leistung so extrem im Vordergrund steht, dass alles Andere nicht mehr seinen Raum findet. Das wäre für mich eine Aufgabe an der jeder Mensch in einer unterrichtenden Tätigkeit arbeiten sollte.
 
Ja, so ist es. Deshalb ist eine Untersuchung am Instrument unerlässlich, in einer Praxis, in der auch ein Klavier steht.

Das würde mir und Patienten wenig nutzen, denn ich bin ja kein Profi am Klavier.

In solchen Fällen nehme ich telefonischen Kontakt auf mit den hiesigen Handchirurgen und schildere Problem und Hintergrund.

Sonne, ich würde auch zunächst die Diagnostik von einem Handchirurgen durchführen lassen, um gezielte Therapie zu ermöglichen.
„Vor der Therapie kommt die Diagnose!"
Da gibt es unter anderem spezialisierte Handtherapeuten.

Die Empfehlung einen Klavier-Profi zu konsultieren, der auf deine Spieltechnik überprüft würde ich ebenfalls aussprechen.
 

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