Rachmaninoff Cis moll Präludium

  • Ersteller des Themas xXpianOmanXx
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was hat das mit proll zu tun?
der kommentar soll ledeglich mein desinteresse an "adorno" ausdrücken.
 
Es ist eigentlich sonst nicht meine Art, so unkonkret zu antworten (überlasse ich lieber ppetc...), aber diesmal paßt es:

Denk mal bitte selber drüber nach, was wohl an Deinem Kommentar unangemessen und primitiv und letztlich ein Bumerang auf Dich selbst sein könnte.
So viel Hirnschmalz hast Du sicherlich.
 
Falls das bedeuten soll, daß mein hiesiges Posting für Dich unter "arrogant und beleidigend" einzuordnen ist (nett wäre es gewesen, wenn Du dies eindeutig geschrieben hättest), dann bist Du also auch der Ansicht, daß die entsprechenden Passagen Adornos als unfundierte Pöbelei einzuordnen sind?

Ich will mich mal bemühen, in deinem Sinne nett zu sein LOL.

Genau das sollte es bedeuten. In einem Thread, in dem jemand seine Einspielung vorstellt und um Kommentare bittet, ist ein solcher, der nur aus einem das Stück (nicht die Interpretation, um die es ging) in subjektiver, aber nicht weniger abwertender Weise niedermachenden Zitat besteht recht arrogant und beleidigend. Finde ich. Und ja, diesen pöbelnden Spruch von Adorno finde ich zum K.

Und wenn du findest, daß der TE ein infantiler Dilettant ist, der mir diesem Stück Kraft und Virtuosität vortäuschen will, dann sag ihm das doch direkt und verstecke dich nicht hinter Adorno.

Netter Gruß
Papp
 
Und wenn du findest, daß der TE ein infantiler Dilettant ist, der mir diesem Stück Kraft und Virtuosität vortäuschen will, dann sag ihm das doch direkt

Nein, das finde ich eben nicht, und deswegen sage ich es auch nicht.

Ich finde auch nicht, daß jemand, der Tiersen, Einaudi, Yiruma spielt oder toll findet, infantil, ein Dilettant, doof oder sonstwas ist!

Allerdings bin ich, da im heutigen Zeitalter der kulturelle Relativismus herrscht - was dazu führt, daß Qualität immer seltener erkannt und geachtet wird und Streben nach wahrer Qualität immer seltener wird - ,der Ansicht, daß Menschen ruhig schmucklos darüber informiert werden dürfen, wenn sie nicht gerade das künstlerisch wertvollste Stück am Wickel haben.

Denn es ist ja so, daß Amateure oder Einsteiger nun mal oft noch nicht so unterscheiden können, was gut und was nicht so gut ist. Die spielen halt oft das, was halt alle spielen! Es ist ja nicht der "eigene, individuelle Geschmack", der zum Spielen der "Comptine" oder des cis-moll-Preludes oder der Elise führt. Sondern wenn man anfängt, mit Klavier, stößt man unweigerlich auf bestimmte Massen-Meme wie z.B. diese Stücke, und wenn man so konditioniert ist "was alle mögen, muß gut sein", dann hängt man sich halt auch mit in den Massengeschmack rein. Zumal man vielleicht auch noch denkt: Boah, cool, jetzt kann ich auch schon dieses superbekannte Stück spielen! (Statt z.B. nur pädagogischer Stückchen & Übungen aus irgendeiner Klavierschule.)

Ich hatte übrigens lustigerweise schon früh die Konditionierung "was alle mögen, kann nicht gut sein". Ist aber genau so ein Quatsch!

LG,
Hasenbein
 
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mal nur bezogen auf Rachmaninovs Morceau de fantaisie op.3 Nr.2 (Prelude): sooo schlecht, wie sein Ruf, ist das Klavierstück gar nicht ;);)
 
Denk mal bitte selber drüber nach, was wohl an Deinem Kommentar unangemessen und primitiv und letztlich ein Bumerang auf Dich selbst sein könnte.
So viel Hirnschmalz hast Du sicherlich.
in dem fall ist "angemessen" unangemessen.
aber um für dich nochmal eine analyse meines eigenen beitrages auf dem silbertablett zu servieren:
- die qualität an herangezogener informationen um zu einem urteil über die aussagequalität des zitats "adornos" zu gelangen sowie das "urteil" selbst ist derart banal dass man annehmen könnte ich sei gar nicht willens mich mit dem zitat objektiv zu befassen (-> zutreffend). man könnte auch annehmen dass mir hierzu die ressourcen fehlen (-> nicht zutreffend). ferner liegt es nahe vermutungen anzustellen warum ich mit "adorno" gleich derlei (aus gesellschaftlicher sicht) negative dinge assoziiere, womöglich gar weil ich selbst in besagten kreisen verkehre (-> nicht zutreffend).
en brèf: genauso läuft es eben fast immer im leben: man sieht jemanden und hat in gleich als inkompetent abgestempelt und alle neu wahrgenommenen informationen die nicht mit dem ersten eindruck übereinstimmen werden entweder garnicht erst angenommen oder abgelehnt. hier war der name der auslöser. kombiniert mit meinem desinteresse für "intelektuelle ergüsse" dritter ist also der überaus polemische beitrag entstanden.
 
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Nu, das cis-Moll-Prélude gehört wie die "Toccata und Fuge d-Moll BWV565"
oder "Für Elise" zu den bekanntesten und zugleich weniger geglückten Arbeiten
(stammt aber im Gegensatz zu den anderen Beispielen wirklich von dem Komponisten,
dem es zugeschrieben wird).

Egal, ob man Adornos schroffe Urteile nachvollziehen kann oder nicht
(was er über z.B. Strawinsky oder Sibelius geschrieben hat, halte ich für falsch) -
er ist ein ehrlicher Gegner, der sich in die Karten blicken läßt, und teilt prinzipiell mit,
auf welcher Grundlage er zu seinem Urteil gelangt. Das ist das exakte Gegenteil
von Pöbelei.

Der kompositionstechnische Fehler im cis-Moll-Prélude besteht in der Einfallsarmut,
den elementaren harmonischen Vorgang unablässig wiederkehren zu lassen und
bei jeder Wiederholung einfach nur satztechnisch bis zum Bombastdurchbruch
anzudicken.

Sehr schön ist es aber, zu verfolgen, wie kunstvoll Rachmaninoff in den Nachsatz
das "Dies irae"-Motiv hineinverwoben hat - seine Lebensmelodie, die von der 1.Symphonie
bis zu den späten "Symphonischen Tänzen" das thematische Grundgerüst fast
aller seiner Werke bildet.

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(1)
Der kompositionstechnische Fehler im cis-Moll-Prélude besteht in der Einfallsarmut,
den elementaren harmonischen Vorgang unablässig wiederkehren zu lassen und
bei jeder Wiederholung einfach nur satztechnisch bis zum Bombastdurchbruch
anzudicken.
(2)
Sehr schön ist es aber, zu verfolgen, wie kunstvoll Rachmaninoff in den Nachsatz
das "Dies irae"-Motiv hineinverwoben hat - seine Lebensmelodie, die von der 1.Symphonie
bis zu den späten "Symphonischen Tänzen" das thematische Grundgerüst fast
aller seiner Werke bildet.

.

(1) könnte man auch als absichtlich sehen: als Archaik stilisiert.

(2) meinst du mit Nachsatz die beiden Klanghöhepunkte nach dem dreimaligen Thema (cis-moll, E-Dur, gis-moll), also die zweitaktigen Akkordketten? Da steckt es durchaus drin!
 
Ein ehrlicher Gegner zu sein entschuldigt die Pöbelei überhaupt nicht. Finde ich. Gerade bei Menschen, die differenziert denken und sich sprachlich gut ausdrücken können, finde ich Harschheit bis hin zur Unverschämtheit schwierig. Was ich allerdings hier gut finde, ist daß die Austeiler auch einstecken können. Vielleicht gewöhne ich mich auch noch an den Umgangston.
Vielleicht sollte ich noch sagen, daß ich die Amélie-Musik schlichtweg genial finde. Sie trifft genau den Ton des Films. Ich liebe auch das cis-Moll-Prélude sehr. Aber ich verstehe auch, daß die Klavierlehrenden irgendwann rechtschaffen genug davon haben und um sich schlagen, wenn der hundertste Schüler Comptine spielen will. Die Elise und die Epidemische kann ich auch nicht mehr hören. Trotzdem halte ich es für falsch, die Werke als zweitklassig oder weniger geglückt zu bezeichnen. Der Erfolg kommt sicher nicht daher, daß es inhärent kraftlose Werke wären, im Gegenteil. Bloß hört man sich beim >1000sten Mal leid daran.

Um letztlich doch on topic zu bleiben, habe ich versucht, die Einspielung des TE anzuhören. Die gibt es nicht mehr. Schade.
 
Trotzdem halte ich es für falsch, die Werke als zweitklassig oder weniger geglückt zu bezeichnen.
Wieso genau? Bekanntheit ist kein ausschlaggebendes Merkmal für gute Musik.
Das hier ist zum Beispiel so gut wie niemandem (im Vergleich) bekannt, dafür halte ich das (im Vergleich)
für sehr viel geglückter:
Dutilleux, Mystère de l'instant {Part 1/2} - YouTube
Dutilleux, Mystère de l'instant {Part 2/2} - YouTube
Viel Spaß beim Anhören. :)
 
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Noch nie gehört, weder den Komponisten noch die Musik. Ich habe mir zu dieser Stunde nur den ersten Teil angehört. Ist das ein Koto oder ein Cymbal in den Mystères? Geile Musik.

Man kann das aber mit den Greatest Hits nicht so richtig vergleichen. Für Menschen, die sich noch nicht so viel mit Musik beschäftigt haben, sind die doch prima. BWV 565 habe ich als 10jähriger von meinem Vater vorgespielt bekommen. Von dem Erlebnis habe ich lange gezehrt. Vom Satz her gibt es viel Besseres, aber Kraft hat das Stück wie wenige andere. Ein gutes Stück, finde ich, auch wenn ich es absolut nicht mehr hören kann.

Danke für den Tip mit Dutilleux.
 
Noch nie gehört, weder den Komponisten noch die Musik. Ich habe mir zu dieser Stunde nur den ersten Teil angehört. Ist das ein Koto oder ein Cymbal in den Mystères? Geile Musik.

Danke für den Tip mit Dutilleux.

Gerne. Hier noch eine super Aufnahme, sogar mit Celibidache am Pult:
Henri Dutilleux: Métaboles (1964) - YouTube

Man kann das aber mit den Greatest Hits nicht so richtig vergleichen. Für Menschen, die sich noch nicht so viel mit Musik beschäftigt haben, sind die doch prima. BWV 565 habe ich als 10jähriger von meinem Vater vorgespielt bekommen. Von dem Erlebnis habe ich lange gezehrt. Vom Satz her gibt es viel Besseres, aber Kraft hat das Stück wie wenige andere. Ein gutes Stück, finde ich, auch wenn ich es absolut nicht mehr hören kann.
Ich verstehe nicht, wieso du nicht sagen kannst, dass ein Werk wie "Für Elise"
zweitrangig und weniger geglückt ist. Es ist doch klar, dass dieses Stück nicht das
Niveau einer Sonate von Beethoven hat. Ich denke wirklich, man sollte das
zugeben können. Genauso ist es mit Bachs Toccata und Fuge. Ich mag es sehr gerne,
aber ich werde es nie wagen, den künstlerischen Wert mit dem einer Fuge aus der
"Kunst der Fuge" zu vergleichen und zu sagen, dass es der gleiche ist. Das sollte doch
nachvollziehbar sein.
 
Oder erster Satz op. 27/2 von Luigi. Wenn das kein geniales Werk ist, fress ich einen Besen. Kennt auch jeder. Kann auch fast jeder spielen.
 
es ist schon erstaunlich, dass es unter den "classic evergreens / highlights" sowohl gute als auch mittelmäßige Sachen gibt... ;);););)
 
Der kompositionstechnische Fehler im cis-Moll-Prélude besteht in der Einfallsarmut,
den elementaren harmonischen Vorgang unablässig wiederkehren zu lassen und
bei jeder Wiederholung einfach nur satztechnisch bis zum Bombastdurchbruch
anzudicken.
...Bombast... ist das nicht ein sehr subjektives Geschmacksurteil? Was sollte denn nach der Akkorpassage am Ende des Mittelteils deiner Ansicht nach anstelle von massiver Klangentfaltung kommen? Bezüglich der "Dramaturgie" dieses absichtlich sehr schlicht strukturierten Klangstücks kann ich keine gravierenden Missgriffe entdecken.
 

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