Probleme mit dem 5. Finger rechts

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Debbie digitalis

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Hallo miteinander,

als Spätanfänger und eingefleischter Linkshänder stelle ich jetzt mal die folgende Frage:

Was soll man (oder besser ich) machen, wenn der 5. Finger rechts nur sehr unbefriedigend und widerwillig gehorcht???

Ich weiss, als Anfänger muss man alle anfangs sehr steifen und störrischen Finger erst mal in Bewegung bringen! Dennoch: Das ist mir in meinen nunmehr fast drei Jahren Klavierlernen als Spätanfänger auch relativ gut gelungen.

Allerdings:
Einziger Ausreisser ist der fünfte Finger rechts!!!
Er zeigt sich bei schnellen Bewegungen so störrisch wie ein alter Esel. Wenn ich ihn mit Autorität und aufgezwungener Konzentration dazu bewegen möchte, das zu tun, was ich will reagiert er mit ausgeprägtem Widerstand.

Wenn ich zum Beispiel schnelle Noten (insbesondere Wechsel von 4 auf 5 rechts, aber manchmal auch von 3 auf 5 rechts) spielen will, dann antwortet er mir mit eigenwilligen Capriolen!
Wenn er sich z.B. aus einer relativ gestreckten Stellung in eine relativ gebeugte Stellung begeben soll, dann macht er folgenden Spaß: er bleibt zu lang gestreckt und wechselt dann zu plötzlich und völlig unorganisch in die ganz runde Fingerstellung. Für mich sieht es so aus, als würde man eine Mechanik bewegen wollen in der die Feder kaputt ist. Zuerst reagiert sie überhaupt nicht, dann springt sie viel zu schnell und zu abrupt zurück.

Meine Frage nun:
Ist dies ein typisches (Spät)anfängerproblem oder bin ich hier wirklich ein Sonder- oder gar Problemfall???

Weitere Iinformation zu meiner Person:
Ich bin von Jugend an weder steif noch ungelenkig, sondern eher das Gegenteil! Ich kann mich heute noch (weit ü-40) problemlos verbiegen und strecken und konnte das auch als Kind schon sehr gut.
Allerdings habe ich bei meiner (längst verstorbenen) lieben Oma väterlicherseits schon als Kind bemerkt, dass sie ihre Teetasse (in der rechten Hand) hielt und dabei alle Finger rund waren ausser dem fünften, der war immer, solange ich sie kannte, widerspenstig abgespreizt.!!!:rolleyes::rolleyes:

Also woher kommt die Capriole dieses 5. Fingers rechts bzw. was könnte man klavierpädagogisch dagegen unternehmen???

LG

Debbie digitalis
 
Hallo Debbie digitalis

bitte beschreibe doch mal, wie Du die Bewegung des kleinen Fingers ausführst. Bleiben die anderen Finger ausgestreckt und Du versuchst den Kleinen zu beugen, wie sieht der "Rest" der Hand aus dabei? Geht denn das Strecken auch so sprunghaft?

Wann tritt das Problem genau auf?

Einen Unfall hatte der Finger nicht?

LG

violapiano
 
Hallo Debbie digitalis

bitte beschreibe doch mal, wie Du die Bewegung des kleinen Fingers ausführst. Bleiben die anderen Finger ausgestreckt und Du versuchst den Kleinen zu beugen, wie sieht der "Rest" der Hand aus dabei? Geht denn das Strecken auch so sprunghaft?

Wann tritt das Problem genau auf?

Einen Unfall hatte der Finger nicht?

LG

violapiano



Hallo violapiano,

deine Frage ist grossartig!!!
Der Finger hatte bisher niemals einen Unfall, aber wahrscheinlich viele Jahre keinen Tastenkontakt! Als es dann schliesslich dayu kam war es etwas unbegreilflich.Es ist naemlich gerade andersherum!!!

Alle Finger beugen sich, doch nur der fuenfte rechts kommt nicht mit!!!

Entweder mangelnder Verstand oder mangelnde Einsicht in das abnehmende Lernvermoegen aller auesserst engagierten und lernwuetigen Oldies, im Alter AB gefuehltes Alter hier ca. ab 38!! oder ab ca. 48___


Kann mich jetyt nicht mehr so wie gefuehlt ausdruecken, denn meine Tastatur beginnt yu spinnen!!! *Weitere Infos morgen vormittag!!(


Ende, die endklammer will auch nicht so wie ich will, sondern macht stoerrisch immer auf anstatt yu(!!!:D:D:D

LG

Debbie digitalis
 
Debbie, Du hast die Tastatur versehentlich auf US-Belegung umgestellt! QWERTY statt QWERTZ...
 
Debbie, dieses Problem hatte ich neulich ebenfalls -nein nicht mit dem kleinen Finger, sondern mit der spinnenden Tastatur.

Wenn bei Dir y und z vertauscht sind und außerdem die Umlaute und einige Zeichen aus der oberen Reihe nicht funktionieren, hast Du Dir wohl versehentlich die Tastatur auf die amerikanische Version umgestellt.

Drücke mal links auf ALT und rechts auf die Umschalttaste, dann sollte es wieder funktionieren.

Was macht der kleine Finger denn, wenn du auf der Tischplatte spielst?

Deine Oma muss Dir Dein Problem übrigens nicht unbedingt vererbt haben, gehörte der abgespreizte kleine Finger beim Teetrinken doch lange Zeit zur Etikette vornehmer Leute.
 
Hallo Debbie,

ich vermute mal, Du hast gar kein Problem, ehrlich :D

Das geschilderte Phänomen tritt vermutlich nur auf, wenn Du den kleinen Finger etwas von der restlichen Hand abspreizt, ne?

Laß mal Arm und Hand total schlapp an der Seite des Stuhls herabhängen. Und jetzt beuge den rechten kleinen Finger mal langsam. (Andere Finger dürfen sich etwas mitbeugen.) Jetzt dürfte es problemlos ohne "Rucken" funktionieren, richtig?

Wenn ich den kleinen Finger seitlich abspreize und dann versuche, ihn isoliert von den relativ unbeweglichen anderen Fingern zu beugen und gerade zu machen, habe ich genau das gleiche "Rucken", und zwar in beiden Händen.

Ist völlig normal, muß so sein!

Daher solltest Du einfach 1) gucken, daß Du die Hand lockerst und den Finger nicht unnötigerweise abspreizt und 2) wenn es nötig ist, ihn abzuspreizen, ihn relativ gerade lassen und nicht beugen (denn man spreizt ihn ja schließlich nur deswegen ab, weil man weiter zu Seite gelangen will, und durch Beugen konterkariert man das ja!).

LG,
Hasenbein
 
Schwer zu sagen, was mit deinem kleinen Finger los ist, aber vielleicht ist überhaupt kein echtes Problem vorhanden. Vielleicht hebst du den Finger einfach zu sehr an, bevor du anschlägst. Wie sieht es aus, wenn du den Finger alleine auf und ab (und dabei nicht seitwärts!) bewegst? Wenn du die Finger streckst und nach außen und oben (richtung Handrücken) spreizt, kannst du dann eine Art Winkbewegung machen, indem du abwechselnd den kleinen und Zeigefinger abwärts bewegst - Handgelenk dabei gerade halten, sonst kann es weh tun? Das sind nur Fragen, die dir nicht weiterhelfen, aber die Antworten könnten mich auf eine Idee bringen. Die Beweglichkeit aller Finger einzeln und im Zusammenhang - auch mit der Stellung des Handgelenks - zu erkunden, kann auf jeden Fall interessant sein und nicht schaden, solange du die andere Hand nicht zu Hilfe nimmst oder dich irgendwo abstützt. Daraus ergibt sich vielleicht schon, warum der kleine Finger blockiert und wie du das vermeiden kannst. Ich kann meine kleinen Finger ebenfalls blockieren, aber in einer Stellung, die zum Klavierspielen absolut ungeeignet ist. Mal sehen, was du zu berichten hast, wenn morgen deine Tastatur wieder funktioniert (ein Neustart des PC sollte ausreichen).

PS: Hasenbein scheint ähnliche Gedanken wie ich zu haben.

PPS: Ich spreize häufig den kleinen Finger beim Greifen, Trinken etc. ab, das stört das Klavierspielen überhaupt nicht.
 
Macht er das immer oder nur, wenn du vielleicht Etüden oder andere Übungen zu lange geübt hast?

Ich bin ebenfalls Linkshänder, allerdings spinnt bei mir der rechte Zeigefinger. Während die anderen arbeiten, streckt er sich, statt in gebeugtem Zustand über der Klaviatur auf seinen Einsatz zu warten. Allerdings wird das auch immer besser, zwar langsam, aber immerhin.

Doch ich glaube nicht, daß dieses Problem mit Links- oder Rechtshändigkeit zu tun hat, denn dann würden ja alle Rechtshänder über ähnliche Probleme in der linken Hand zu berichten haben...
 
Hi,

die mangelnde Beweglichkeit und Kontrolle des 4. und 5. Fingers und des Daumens sind meistens die beschränkenden Faktoren der "Technik".

Deswegen sollten eigentlich gerade die trainiert werden, was aber bei den meisten Übungen nicht ausreichend passiert. Z. B. wird bei einer Tonleiterübung der 5. fast überhaupt nicht trainiert. Man könnte sich eigentlich sogar aufgrund des Zeitgewinns darauf beschränken nur diese Finger zu trainieren (was in manchen Technik Büchern auch vorgeschlagen wird).

Beim 5. gibt es meistens das Problem, dass er gar nicht richtig im Gelenk bewegt wird, sondern dass das durch eine HG-Rotation kompensiert wird (was prinzipiell nicht falsch ist).
Also muss man erstmal Übungen machen/erfinden, bei dem der 5. die Taste nur durch eine Auf/Abbewegung anschlägt, z. B. eine Taste möglichst schnell 2 mal anschlagen. Nach dem schnellen Anschlagen unbedingt mit hoher Konzentration darauf achten, dass der Finger sofort entspannt auf der Taste liegen bleibt, ohne irgendwelche kompensierenden Nachbewegungen (das tritt häufig auf).
Wie immer kann man die Bewegung erstmal auch langsamer mit grossem Bewegungshub machen. Das stärkt und entwickelt die Motorik. Dabei darauf achten, dass die Bewegung ganz kontinuierlich ohne Ruckler abläuft (s. Tai Chi und ähnliches). Diese Ruckler zeigen die mangelnde mentale Kontrolle der entsprechenden Muskeln.

Analog Trillerübungen (5 mit 4, 5 mit 3, 5 mit 2, ...) ausführen. Erstmal nur einmal hin und her zwischen den 2. Tasten, dann auch mehrere Zyklen, dabei wieder das obige beachten.

Der 2. Punkt ist die mangelnde Stabilität des 5. Fingers. Auch das sollte isoliert trainiert werden.
Einfache Übung:
Die Hand entspannt in Spielposition auf eine Tischplatte legen. Dann beginnen das Gewicht des lockeren Arms nur durch den 5. hochzuheben, bis die Hand ein bischen hochgehoben ist und nur durch den 5. getragen wird. Dabei darauf achten dass der Finger stabil ist/bleibt und in keinem Gelenk kolabiert.

Gruß
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo miteinander,

vielen Dank für eure Antworten!

@ fisherman und Klimperline:
Vielen Dank für die praktische Hilfe zur Tastatur, der Fehler ist schon wieder behoben.

Zu meinem Problem mit dem 5. Finger:


Zitat von Hasenbein:
Das geschilderte Phänomen tritt vermutlich nur auf, wenn Du den kleinen Finger etwas von der restlichen Hand abspreizt, ne?

Nein, leider nicht nur dann. Ich habe, das Problem vermutlich auch nicht exakt beschrieben. Der 5. Finger kommt z.B. dann nicht mit wenn er z.B. nach rechts außen musste, während z.B. Finger 1 und 3 noch auf Tasten liegen und dann wieder zurück in die engere Handstellung muss und dort in gebeugter Stellung weiterspielen muss. Das erste Mal ist mir das Problem beim Trillern in einer Bach-Invention aufgefallen

Zitat von Hasenbein:
Laß mal Arm und Hand total schlapp an der Seite des Stuhls herabhängen. Und jetzt beuge den rechten kleinen Finger mal langsam. (Andere Finger dürfen sich etwas mitbeugen.) Jetzt dürfte es problemlos ohne "Rucken" funktionieren, richtig?

Richtig, das funktioniert. Allerdings weiß ich nicht, welche Schlüsse ich daraus ziehen soll??

Zitat von Guendola:
Wie sieht es aus, wenn du den Finger alleine auf und ab (und dabei nicht seitwärts!) bewegst?

Auch dabei taucht das Problem auf. Kürzlich gab mir meine KLin eine Stützfingerübung und bei dieser kann man das ganz deutlich sehen. Dabei macht der 5. immer dieser unorganische ruckende Bewegung.
Meine KLin wusste nichts dazu zu sagen, sie hatte so etwas noch nicht gesehen.
Zitat von Guendola:
Wenn du die Finger streckst und nach außen und oben (richtung Handrücken) spreizt, kannst du dann eine Art Winkbewegung machen, indem du abwechselnd den kleinen und Zeigefinger abwärts bewegst
Das kann ich! Aber was soll mir das sagen?

Zitat von Bachopin:
Beim 5. gibt es meistens das Problem, dass er gar nicht richtig im Gelenk bewegt wird, sondern dass das durch eine HG-Rotation kompensiert wird (was prinzipiell nicht falsch ist).
Ich glaube das könnte ein Grund für die Widerspenstigkeit meines 5. Fingers sein.
Zitat von Bachopin:
Also muss man erstmal Übungen machen/erfinden, bei dem der 5. die Taste nur durch eine Auf/Abbewegung anschlägt, z. B. eine Taste möglichst schnell 2 mal anschlagen. Nach dem schnellen Anschlagen unbedingt mit hoher Konzentration darauf achten, dass der Finger sofort entspannt auf der Taste liegen bleibt, ohne irgendwelche kompensierenden Nachbewegungen (das tritt häufig auf).
Das leuchtet mir ein, ich werde mal stöbern, welche Übungen da ausser der Stützfingerübung (die ja nicht richtig klappt) noch in Frage kommen.

Zitat von Bachopin:
Analog Trillerübungen (5 mit 4, 5 mit 3, 5 mit 2, ...) ausführen. Erstmal nur einmal hin und her zwischen den 2. Tasten, dann auch mehrere Zyklen, dabei wieder das obige beachten
Bei den Trillern habe ich das Problem ja gerade festgestellt.
Also bisher klappt es mit den 5-4-Trillern überhaupt noch nicht gut, weil der 5. einfach nicht die richtige Position einnimmt.

Ich bleibe jedenfalls dran an den Triller- und Stützfingerübungen, schaden kann es ja wahrscheinlich nichts.

LG

Debbie digitalis
 
hallo Debbie,

die Bewegungsmöglichkeiten des 5. Fingers sind eingeschränkt, wenn man versehentlich oder ohne es zu merken die Hand etwas nach außen hin "schief" hält (dann berührt der 5. Finger seine Taste eher mit der Außenseite, als mit der Fingerkuppe): in diesem Fall bleibt dem Finger gar nichts anders übrig, als dass er merkwürdige Bewegungen macht.

Meine Empfehlung zum ausprobieren ist:
die Tastenlage e-#f-#g-#a-c
also die drei schwarzen Tasten plus e und c

wenn Du diese Tasten berührst (nur ganz schlapp berühren, die Finger auflegen, aber nichts runterdrücken), dann schau Dir Deine Hand und Deinen Arm an: liegt der schlappe (beinahe gestreckte) 5. Finger mit der Fingerkuppe auf der Taste? Wenn nicht, dann beweg Deine Ellenbogen etwas nach außen (weg vom Körper) - das bringt die Hand mühelos in eine "gerade" Position.

weiterhin: achte darauf, dass das Grundgelenk des 5. Fingers (wo er aus der Hand kommt sozusagen) nicht nachgibt - am besten sollte das bei jedem Anschlag etwas gebeugt sein (der Finger selber darf gerne gestreckt sein). Aber sein Grundgelenk darf nicht nachgeben (kollabieren)

einige Zeit sollte der 5. Finger nach diesem Probieren (was mit der Haltung und Stabilität/Stützreflex zu tun hat) nicht weit seitwärts abgespreizt werden (sowas kann später dazukommen), sondern es soll ausprobiert werden, wie sie der Finger bei leicht gebeugtem Grundgelenk in diesem Gelenk bewegen kann - - so hänlich, als würde man mit dem leicht gebeugten kleinen Finger winken. Das ist übrigens schon beinah alles, was der Finger tun können muss!

zurück zu e-#f-#g-#a-c:
--- ganz langsam bei gerader Haltung (Ellenbogen etwas nach außen, 2-3-4-5 berühren wirklich mit den Fingerkuppen) nun die Hand so formen, dass die Finger beinahe gestreckt sind und dass die Grundgelenke der Finger am weiteten oben sind (die Hand ist wie eine Art Dach, die Reihe der Grundgelenke ist quasi der Dachfirst)
--- dann ganz weich und tonlos (stumm) der Reihe nach 1-2-3-4 nach unten bringen und weich halten (kein Druck, keine Spannung!!)
--- jetzt aus dem Grundgelenk mit dem 5. Finger die Taste c halb runterbringen und wieder hochlassen, der Finger berührt die ganze Zeit. Damit bissle herumspielen und schuen, was er so macht
--- spüren, fühlen: es schadet nichts, wenn der Arm (bissle anschieben etc.) dem Finger hilft (((was kein Wunder ist: die Muskeln, welche die Finger bewegen sind ja im Arm)))
--- dann piano mit dem 5. Finger langsam repetieren, immer Tastenkontakt

So "dressierst" Du das wichtigste Gelenk des 5. Fingers und damit seine Bewegungsfähigkeit.

später kommen Belastungstests hinzu (z.B. eine Sexte mit gestreckten Fingern anschlagen und nicht kollabieren)

Gruß, Rolf

(ich hoffe, ich hab´s hlbwegs anschaulich beschreiben können)
 

Hallo Rolf,

vielen Dank für die ausführliche Antwort und die detaillierten Übungsvorschläge für den fünften Finger. Ich habe mir deinen post gerade ausgedruckt und werde heute noch ausprobieren, wie ich mit dem vorgeschlagenen Training zurechtkomme.

LG

Debbie digitalis
 
Hi,

--- jetzt aus dem Grundgelenk mit dem 5. Finger die Taste c halb runterbringen und wieder hochlassen, der Finger berührt die ganze Zeit. Damit bissle herumspielen und schuen, was er so macht

oh ja, das ist auch ein ganz wichtiges Lern/Übungs Prinzip:

Statt mit ganz stark ausholenden Bewegungen, das das andere Extrem und auch wichtig ist, mit ganz kleinen reduzierten Bewegungen arbeiten.

Das ist für die Motorik besonders schwierig. Hierbei werden die Bewegungs-kontrollierenden Prozesse besonders stimuliert.

Sorry, ich muss mal' wieder was loswerden: ;-)

Eine Bewegung wird immer durch die Kombination von anregenden und hemmenden Nervenprozessen gesteuert. Beim Kl4spielen ist es jetzt so, dass hauptsächlich die anregenden und weniger die hemmenden Prozesse trainiert werden. Wenn die hemmenden Prozesse untertrainiert sind, dann führt das insgesamt aber zu schlecht kontrollierten Bewegungen (z. B. auch mangelnde Schnelligkeit! oder "komische" 5. Finger ;-) ).

Gruß
 
lieber Bachopin,

ganz ungehemmt: beim Klavierspielen wird das Grundgelenk der Finger mehr und weiter bewegt, als die beiden anderen Fingergelenke. Insofern ist mein Vorschlag keiner zu einer minimierten Bewegung, wie Du es meinst.

allerdings kann man es sicher auch anders machen, das ist auf dieser Welt ja in jedem Bereich so - und zumindest vom Sprachwitz her, ist es sehr einladend, mit dem kleinsten Finger ausladende Bewegungen zu machen ;):):D

Gruß, Rolf
 
Hi rolf,

ganz ungehemmt: beim Klavierspielen wird das Grundgelenk der Finger mehr und weiter bewegt, als die beiden anderen Fingergelenke. Insofern ist mein Vorschlag keiner zu einer minimierten Bewegung, wie Du es meinst.

ich hab's falsch ausgedrückt (oder ich hab' dich falsch oder du hast es falsch verstanden ;-) ).

Der kleine Finger muss natürlich je nach Handhaltung relativ weit nach unten im Grundgelenk bewegt werden (weiter wie die anderen Finger, da er ja kürzer ist).
Bei meiner Anmerkung ging es aber um die Bewegungs-Weite (Amplitude) beim Drücken der Taste und da hast du ja ganz klar vorgeschlagen die Taste nur halb zu drücken, d. h. mit kleiner (nicht vollständiger) Bewegungsamplitude zu üben. Darauf bezieht sich meine obige Anmerkung.

Gruß
 
Hola rolf

ich kann gut deine Beschreibung der Bewegung aus dem Grundgelenk nachvollziehen. Das mag gerne der springende Punkt sein, wenn man die Bewegung nicht aus dem Grundgelenk initiiert.

Das seitliche Halten der Hand kann ich mir allerdings nicht so richtig vorstellen.
Meinst Du damit eine nach Drehung des Unterarms, so dass die Handfläche sich nach oben drehen will (Supination sagt man dazu im Fachjargon.)?

Ich habe das ausgiebig versucht, bei mir kommt es nur zum Springen des unteren Fingergelenks (proximales, rumpfnahes(hier: handnahes:p) Interphalangialgelenk PIP), wenn der Finger abgespreizt und stark unter Streckspannung ist.

Ich glaube deshalb, es ist ein Anspannungsproblem.
Debbie, vielleicht könntest Du mal aufnehmen, wie es aussieht? So wird sich die Ursache schlecht feststellen lassen.

LG
violapiano
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Bei meiner Anmerkung ging es aber um die Bewegungs-Weite (Amplitude) beim Drücken der Taste und da hast du ja ganz klar vorgeschlagen die Taste nur halb zu drücken, d. h. mit kleiner (nicht vollständiger) Bewegungsamplitude zu üben. Darauf bezieht sich meine obige Anmerkung.

so entstehen Mißverständnisse - - ich formulierte es anders:
zurück zu e-#f-#g-#a-c:
(1)
--- ganz langsam bei gerader Haltung (Ellenbogen etwas nach außen, 2-3-4-5 berühren wirklich mit den Fingerkuppen) nun die Hand so formen, dass die Finger beinahe gestreckt sind und dass die Grundgelenke der Finger am weiteten oben sind (die Hand ist wie eine Art Dach, die Reihe der Grundgelenke ist quasi der Dachfirst)

(2)
--- dann ganz weich und tonlos (stumm) der Reihe nach 1-2-3-4 nach unten bringen und weich halten (kein Druck, keine Spannung!!)

(3)
--- jetzt aus dem Grundgelenk mit dem 5. Finger die Taste c halb runterbringen und wieder hochlassen, der Finger berührt die ganze Zeit. Damit bissle herumspielen und schauen, was er so macht

(4)
--- spüren, fühlen: es schadet nichts, wenn der Arm (bissle anschieben etc.) dem Finger hilft (((was kein Wunder ist: die Muskeln, welche die Finger bewegen sind ja im Arm)))

(5)
--- dann piano mit dem 5. Finger langsam repetieren, immer Tastenkontakt

ich habe niemandem empfohlen, das Tasten halb drücken zu üben - - es geht da der Reihe nach um das Bewußtmachen und fühlen erstens einer sinnvollen Haltung und zweitens um das Bewußtmachen und Fühlen der wesentlichen Faktoren (Tastenwiderstand, Bewegungsweite) und zum Schluß dann das langsame repetierende Anschlagen mit dem "Problemfinger".

"bissle rumspielen und schauen, was er (der 5.Finger) so macht" ist nun wirklich ganz was anderes als üben!...

Gruß, Rolf
 
Hi rolf,

klar, dass man mit einer halb heruntergedrückten Taste nicht Klavier spielen lernen kann. ;-)

Aber es geht ja um die motorische Erfahrung. Und es ist tatsächlich so, dass bei sehr kleinen Bewegungen die Motorik zur Kontrolle viel stärker gefordert ist und es daher eine sinnvolle Übungsvariante darstellt.

Z. B. gibt es auch beim Gitarrenspielen einen analogen Übe-Vorschlag, dass man beim Greifen mit der LH die Saiten erstmal nur halb und nicht ganz bis zum Bund herunterdrückt, um die Bewegung besser bewusst zu machen und zu erfahren.

Gruß
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
(1)
klar, dass man mit einer halb heruntergedrückten Taste nicht Klavier spielen lernen kann. ;-)

(2)
(...) die Motorik zur Kontrolle (...)

hi Bachopin,
ich sehe, dir ist nach Humor und Heiterkeit zumute :D :D und danke Dir ganz speziell für (2) :D , denn das ist wirklich ein großes Thema (welchem ich leider nicht gewachsen bin)

Gruß, Rolf

@ Debbie
zerknüll Deinen Ausdruck - ich sehe, ich habe das alles viel zu mißverständlich formuliert: wenn schon Bachopin mit dem Entziffern arge Mühe hat, dann ist für meine Tipps Hopfen und Malz verloren - - kurzum: mach was anderes, das ausgedruckte Papier wird Dir nicht helfen.
 
Hi rolf,

den Punkt 2 deines Post versteh ich jetzt nicht (Muss ich jetzt aber auch nicht. Ich versteh' wahrscheinlich den Witz eh nicht ;-) ).

Ich fand deine Vorschläge jedenfalls gut (@Debbie: also nicht zerknüllen).

Gruß
 

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