Probleme mit dem 5. Finger rechts

  • Ersteller des Themas Debbie digitalis
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Mir fällt da noch eine Übungsmethode ein. Übrigens brauchst du etwas Geduld, damit Besserung sich einstellt.

Alle Fingerkuppen auf die Tasten, die Hand hängt am Unterarm und bleibt nur waagerecht, weil die Finger sie stützen. Die Finger dürfen nicht einknicken, rund nur nach unten gehend, auf keinen Fall nach oben, das gleiche gilt für die Hand. Runder ist leichter. Ansonsten möglichst entspannt. Während der Übungen soll das Handgelenk und der Unterarm so ruhig wie möglich bleiben. Die Übungen kannst du gleichzeitig mit beiden Händen machen, aber auch mit jeder Hand einzeln. Wenn eine Hand besser ist, als die andere, wird die andere davon profitieren, man kann aber nur schwer beide Hände beobachten, du mußt halt sehen, was dir besser erscheint. Die jeweilige Ausgangsstellung soll bequem sein, das Ziel ist, daß die Finger sich möglichst wenig gegenseitig beeinflussen. Völlig verhindern kann man den Einfluß nicht, dafür müßte die menschliche Hand anders gestaltet sein.

Variation 1: Nacheinander mit jedem Finger mehrmals die entsprechende Taste spielen, die anderen Finger bleiben möglichst ruhig und genau in dem Spannungszustand, in dem sie vorher waren.

Variation 2: Etwas mehr Gewicht auf die Hand, bis alle Tasten unten sind. Nacheinander schlägt wieder jeder Finger mehrmals seine Taste an, die anderen bleiben, wo sie sind, wieder ruhig etc. Du solltest einen sauberen Anschlag hinbekommen aber er muß nicht besonders laut sein.

Variation 3: Dies ist eine Kombination aus 1 und 2 in mehreren Varianten. Zwei bis drei Finger halten ihre Tasten unten, die anderen spielen abwechselnd, ihre Stellung, wenn sie gerade nicht anschlagen ist auf der Taste. Wieder mehrmals mit jeder Fingerkombination.

Es geht nicht um Tempo, auch nicht um Klangqualität, es geht einfach darum, diese Übungen möglichst locker auszuführen. Wenn du einen Finger bewegst, werden sich auch benachbarte Finger ein bischen bewegen und die sollst du nicht festhalten, du sollst nur deren Bewegungsimpulse so niedrig wie möglich halten. Das gleiche gilt für das Handgelenk. Diese Übungen brauchen nicht viel Zeit, 5 Minuten pro Tag sind genug. Du brauchst auch nicht alle zu machen und nur dann, wenn du dich gut darauf konzentrieren kannst. Bevor du einen Ton anschlägst, kannst du dir vorstellen, wie er klingen wird, schließlich geht es immer noch um Musik. Noch eins: Die Tasten brauchen nicht viel Kraft, um unten zu bleiben. Es reicht, wenn sie gerade unten bleiben, aber so wenig Druck auszuüben, vor allem über mehrere Sekunden, ist nicht leicht. Ein weiteres Ziel ist also, so wenig Kraft wie nötig dafür aufzuwenden. Die ganze Übung dreht sich darum, so wenig Kraft wie möglich mit den Fingern zu vergeuden, die gerade keinen Ton anschlagen. Ein letzter Hinweis: Die Fingerkuppen müssen nicht nebeneinander auf der Klaviatur liegen.

Diese Übungen kannst du mit jeden erdenklichen 5 nebeneinander liegenden Tönen jeder Tonart machen.

Falls diese Übungen nicht dein Problem betreffen sollten, kannst du sie trotzdem machen, sie schaden nicht ;) Ich habe ihnen einen wesentlich besseren Tastenkontakt zu verdanken.

Ein weiterer Schritt wäre z.B. Tonleitern, bei denen die Finger den Tastenkontakt nur dann aufgeben, wenn die Hand in die nächste Lage geht.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Rolf,

ich kann dein Unverständnis nachvollziehen! Wenn man deine Übung wie vorgeschrieben macht, dann entsteht das Problem nicht.

hallo Debbie,

genaugenommen ist sie gar nicht meine, sondern sie beruht auf Chopin:
Der Ellenbogen ist auf der Höhe der weißen Tasten, die Hand weder nach rechts noch nach links gedreht. . Man findet die Handstellung, indem man die Finger auf e, fis, gis, ais, h legt, die langen Finger auf die hohen (schwarzen) Tasten und die kurzen auf die tiefen. Man muß die Finger der Obertasten auf eine Linie legen und die der Untertasten ebenfalls, um den Hebel relativ gleichmäßig zu machen; das gibt der Hand eine Wölbung, welche der Hand die notwendige Geschmeidigkeit gibt
Chopin, zitiert in Uli Molsen, die Geschichte des Klavierspiels in historischen Zitaten

Du freust Dich, endlich einen Walzer von Chopin zu spielen, und das ist schön! Da passt die vorgeschlagene Übung zu Deinem Problemfinger (5. Finger rechts) bestens dazu, denn wie Du siehst, geht sie auf Chopin zurück!

herzliche Grüße, Rolf
 
Variation 1: Nacheinander mit jedem Finger mehrmals die entsprechende Taste spielen, die anderen Finger bleiben möglichst ruhig und genau in dem Spannungszustand, in dem sie vorher waren.

Variation 2: Etwas mehr Gewicht auf die Hand, bis alle Tasten unten sind. Nacheinander schlägt wieder jeder Finger mehrmals seine Taste an, die anderen bleiben, wo sie sind, wieder ruhig etc. Du solltest einen sauberen Anschlag hinbekommen aber er muß nicht besonders laut sein.

Variation 3: Dies ist eine Kombination aus 1 und 2 in mehreren Varianten. Zwei bis drei Finger halten ihre Tasten unten, die anderen spielen abwechselnd, ihre Stellung, wenn sie gerade nicht anschlagen ist auf der Taste. Wieder mehrmals mit jeder Fingerkombination.

Es geht nicht um Tempo, auch nicht um Klangqualität, es geht einfach darum, diese Übungen möglichst locker auszuführen. Wenn du einen Finger bewegst, werden sich auch benachbarte Finger ein bischen bewegen und die sollst du nicht festhalten, du sollst nur deren Bewegungsimpulse so niedrig wie möglich halten. Das gleiche gilt für das Handgelenk.
Bevor du einen Ton anschlägst, kannst du dir vorstellen, wie er klingen wird, schließlich geht es immer noch um Musik. Noch eins: Die Tasten brauchen nicht viel Kraft, um unten zu bleiben. Es reicht, wenn sie gerade unten bleiben, aber so wenig Druck auszuüben, vor allem über mehrere Sekunden, ist nicht leicht. Ein weiteres Ziel ist also, so wenig Kraft wie nötig dafür aufzuwenden. Die ganze Übung dreht sich darum, so wenig Kraft wie möglich mit den Fingern zu vergeuden, die gerade keinen Ton anschlagen. Ein letzter Hinweis: Die Fingerkuppen müssen nicht nebeneinander auf der Klaviatur liegen.

Diese Übungen kannst du mit jeden erdenklichen 5 nebeneinander liegenden Tönen jeder Tonart machen.

Falls diese Übungen nicht dein Problem betreffen sollten, kannst du sie trotzdem machen, sie schaden nicht ;) Ich habe ihnen einen wesentlich besseren Tastenkontakt zu verdanken.

Ein weiterer Schritt wäre z.B. Tonleitern, bei denen die Finger den Tastenkontakt nur dann aufgeben, wenn die Hand in die nächste Lage geht.

Hallo Guendola,

danke für deinen ausführlichen post! Ich glaube, du hast mir einen wichtigen Hinweis gegeben. Insbesondere die von dir geschilderte Position 3 scheint auf mich zuzutreffen. Und auch in den darauf folgenden Schilderungen erkenne ich eigene Fehler: Zuviel Kraftaufwand für eigentlich geringfügige Bewegungen! Ich werde es noch mal ausprobieren und überdenken!

LG

Debbie digitalis
 
hallo Debbie,

genaugenommen ist sie gar nicht meine, sondern sie beruht auf Chopin:

Chopin, zitiert in Uli Molsen, die Geschichte des Klavierspiels in historischen Zitaten

Du freust Dich, endlich einen Walzer von Chopin zu spielen, und das ist schön! Da passt die vorgeschlagene Übung zu Deinem Problemfinger (5. Finger rechts) bestens dazu, denn wie Du siehst, geht sie auf Chopin zurück!

herzliche Grüße, Rolf

Danke Rolf, für diesen Hinweis.

Ich halte diese Übung auch für sehr sinnvoll. Ich werde sie auch weiterhin machen und hoffe, dass sich die Beweglichkeit des fünften Fingers rechts damit bessert. Wenn ich noch mal eine konkrete Stelle in einem Musikstück finde, indem sich das Problem des 5. Fingers, so wie ich es hier schildern wollte, beispielhaft zeigt, werde ich diese Stelle evtl. noch mal hier angeben.

LG und vielen Dank für alle diesbezüglichen Antworten

Debbie digitalis
 
Insbesondere die von dir geschilderte Position 3 scheint auf mich zuzutreffen. Und auch in den darauf folgenden Schilderungen erkenne ich eigene Fehler: Zuviel Kraftaufwand für eigentlich geringfügige Bewegungen! Ich werde es noch mal ausprobieren und überdenken!

Probiere alle Übungen aus, sie sind auch gut, wenn man keine besonderen Probleme mit dem kleinen Finger hat und sie bauen aufeinander auf. Es geht vor allem darum, die Finger separat zu bewegen und das "Fliegen" untätiger Finger zu vermeiden.
 

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