5. Finger der rechten Hand spielt öfters lauter

Naja vielleicht ist an Fingerübungen doch etwas dran??

Kommt drauf an, welche!!
Vielleicht hilft "die Schere': zunächst auf der Tischplatte oder so. 4. und 5. Finger liegen in natürlicher Spielposition leicht auf der Unterlage (was die anderen Finger machen ist zunächst egal, das Handgelenk liegt entweder auf der Tischplatte oder ist leicht angehoben); jetzt hebst Du den ganzen 4. Finger im Knöchelgelenk an (zuerst sanft, später mit mehr Energie, aber nie mit Gewalt) die Spitze des 5. bleibt auf der Tischplatte, was die anderen Finger machen ist egal, so dass die Schere zwischen dem nach vorne oben abgehobenen 4. Finger und dem auf der Tischplatte stehenden 5. aufgeht. Du wirst beobachten, dass der Fünfte durch diese Bewegung des Vierten etwas fester auf die Unterlage drückt. Wenn Du den Vierten energischer nach vorne oben anhebst, steht der Fünfte schon recht fest auf seiner Unterlage.
Denn Vierten dann entspannt herunterfallen lassen, Schere zu! 5. entspannt.
Wenn Du dies auf zwei benachbarten Tasten machst (zum Beginn liegen die beiden Fingerspitzen entspannt auf der Tastenoberfläche), dann wird beim Heben des Vierten der 5. unwillkürlich seine Taste anschlagen und beim Fallen-Lassen der Vierte einen leisen Ton produzieren.
So habe ich z. B. den Aussenfingertriller am Ende des 2. Satzes von op. 111 geübt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die 'Schere' setzt stillschweigend voraus, dass man gelernt hat auf den Fingern (insbesondere auf dem 5.) zu stehen, dass also eine gewisse Stabilität ohne Verkrampfung vorhanden ist!
 
Warum sollen die Finger denn über die Normallage gehoben werden? Der Tastenauftrieb befördert den Finger in seine Ausgangslage zurück.

Ich kenne natürlich nicht
den Aussenfingertriller am Ende des 2. Satzes von op. 111
und will gern annehmen, dass bei virtuoser Literatur auch anders gearbeitet werden muss. :001:

Aber wir bewegen uns hier auf Normaldurchschnittsspielerniveau, wenn ich das richtig verstanden habe. Da "hebe" ich nicht die ulnaren Finger aus den Grundgelenk und "drück" sie wieder runter, sondern mache greifende/zupfende Bewegungen aus dem mittleren Fingergelenk. Das Handgelenk macht den Rest.

@Bavaria blu Der kleine Finger ist erheblich "stärker" als man denkt. Wenn er bei Dir oftmals laut hervor"knallt", könnte es sein, dass er nicht geschmeidig genug arbeitet. Aufgrund seiner relativen Grundkraft (der Daumen ist auch so ein Kandidat dafür) könntest Du Dir angewöhnt haben, entweder
  • ihn unmerklich als eine Art Stütze oder zum "Absprung" zu benutzen oder
  • das Muskelpaket an Deiner Handaußenseite nicht wirklich zu entspannen oder
  • generell zu viel aus den Fingern zu spielen, wobei die stärkeren Finger um ein winziges Maß mehr Kraft auf die Taste bringen und
  • nicht schnell genug aus der Taste herauskommen (durch Muskelentspannung, nicht aktives Hochheben).
Sehr erhellend und besser formuliert sind die Einlassungen von einem gewissen Feuchtwanger hierzu. Im Forum steht zum Prinzip des "quick release" einiges, das Du über die Suchfunktion (oder über normales gockeln) entdecken könntest.
 
Irgendwie scheint es schwierig etwas subtilere Dinge zu verbalisieren. Ein Hoch auf den Präsenz-Unterricht eins zu eins, da zeigt man das einmal und gut ist.
Dazu kommt noch etwas Grundsätzlich anderes: objektive sichtbare Bewegung und subjektives Bewegungsgefühl (oder die Wahrnehmung der eigenen Bewegungs-Auslöser) sind nicht deckungsgleich.
Ich kenne keinen Pianisten (und auch keinen Geiger, ...) der beim schnellen Spiel jedes Bewegungsdetail selbst bewusst auslöst.

Mir kam es im vorliegenden Fall darauf an den Fünften passiv (ohne Ausholen und 'Schlag') zu spielen und da ist die Auslösung durch den nach oben gehenden Vierten (es kann auch ein anderer Finger sein) ziemlich nützlich um die unerwünschte übertriebene und unkontrollierte Bewegung des Fünften ohne krampfhafte Fixierung zu ermöglichen.
Das Beispiel aus op. 111 war vielleicht etwas hoch gegriffen, aber die Abfolge 4-5-4 durch aktives Bewegen des Vierten auszulösen ist erfahrungsgemäß sehr hilfreich.
 
das Muskelpaket an Deiner Handaußenseite nicht wirklich zu entspannen
Das kann vielleicht mitspielen.

Aber wir bewegen uns hier auf Normaldurchschnittsspielerniveau, wenn ich das richtig verstanden habe.
Ich denke du liegst diesbezüglich nicht richtig.
Worum soll ich als Amateur eine andere Technik, laut dir so ein Zwischentechnikstatium (Normaldurchschnittsspielerniveau) einnehmen, um dann später nochmal umlernen?? Das macht überhaupt keinen Sinn und ist eine Zeitverschwendung. Ich will von vornherein die Taste richtig anschlagen und es ist mir nicht klar wie du schön Klavier spielen willst ohne die Finger unter Kontrolle zu haben.

... wird beim Heben des Vierten der 5. unwillkürlich seine Taste anschlagen und beim Fallen-Lassen der Vierte einen leisen Ton produzieren.
Zunächst danke.
Wenn ich den 4. Finger hebe, dann wird bei mir die Taste des 5.Fingers nur dann nach unten gedrückt wenn ich den 4.ten schnell anhebe. Hebe ich den 4.ten langsam gelingt es mir dass der 5.Finger keine Taste auslöst, d.h. er drückt diese auch nicht nach unten.
Sollte es bei deiner Übung nicht so sein, dass egal ob ich den 4.Finger schnell oder langsam hebe der 5.Finger nicht anschlägt??
 
Ich denke du liegst diesbezüglich nicht richtig.
Worum soll ich als Amateur eine andere Technik, laut dir so ein Zwischentechnikstatium (Normaldurchschnittsspielerniveau) einnehmen, um dann später nochmal umlernen?? Das macht überhaupt keinen Sinn und ist eine Zeitverschwendung. Ich will von vornherein die Taste richtig anschlagen und es ist mir nicht klar wie du schön Klavier spielen willst ohne die Finger unter Kontrolle zu haben.

Unser Anfängerchen @Barratt macht aber auch immer so halbe Sachen. Echt schlimm... :lol::lol:;-)
 
Worum soll ich als Amateur eine andere Technik, laut dir so ein Zwischentechnikstatium (Normaldurchschnittsspielerniveau) einnehmen, um dann später nochmal umlernen?

Weil dir nichts anderes übrig bleibt. Sehr fortgeschrittene Techniken lernt man in der Regel nicht aus dem Stand, sondern nur durch viele kleine Zwischenschritte, die man über Jahre weiterentwickelt.
 


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