pp spielen

Ok, Du meinst jetzt Muskelkraft. Aber ohne Kraft kann man eine Taste nicht beschleunigen. In Deinem Fall macht es die Erdbeschleunigung mit der Masse von Arm und Hand, oder noch mehr.

Die Schwerkraft ist ja nun mal da. Wenn ich sie geschickt ausnutze, kann ich fff ohne Anstrengung spielen, und darum geht es doch. Schwerkraft und Schwung sparen Muskelkraft. Wenn beim Spielen die Muskeln ermüden, ist meistens etwas gravierend falsch. Es gibt nur wenige Stücke, die körperlich richtig anstrengend sind, und die Waldsteinsonate gehört ganz sicher nicht dazu.

Gruß, Mick.
 
Wobei... da müsste man nicht nur den Notenständer abmachen, sondern den ganzen Front. Oder man guckt von oben rein.
von oben reingucken am Klavier dürfte unbequem sein, wenn man zugleich spielt... ;)
natürlich die obere (für Pedanten: oberhalb der Klaviatur) Holzwand rausheben, geht problemlos - dann sieht man die Mechanik, die Hämmer usw.
 
Ich baue morgen mal die ganze Front ab .Und dann kann man doch auch ganz normal spielen ,oder?
 
Hallo Rolf ,kann ich das auch bei meinem Klavier sehen, wenn ich den Notenständer abmache ? ...
Der Notenständer ist ja wohl meistens an der Tastenklappe. Du mußt dann natürlich die ganze vordere obere Abdeckung entfernen. Dann kann es aber ein Problem mit der Tastenklappe geben, die dann keinen Halt mehr hat. So ist es jedenfalls bei mir. Vielleicht kann man die irgendwie arretieren oder man entfernt auch diese.

Edit, da war ich zu langsam.
 
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Es gibt nur wenige Stücke, die körperlich richtig anstrengend sind
wirklich? da gäbe es zahlreiche Klavierkonzerte, Sonaten, Variationen - ich muss dir die Kracher der Literatur doch nicht aufzählen? ;):)
klar haste recht mit Schwung sparen etc - wenns aber massiv akkordisch und sehr schnell ist, dann wird nicht nur viel Ausdauer, sondern auch viel Kraft (Schnellkraft im ganzen Arm, permanente Muskelimpulse (wohl dem, der das reflexartig kann)) benötigt
 
Ihr versteht mich falsch. Ich kann den oberen Klavierdeckel hochheben . Ich klappe sie also hoch und lehne sie vorsichtig gegen ein Regal was über mein Klavier hängt und dann kann ich auch vorsichtig die vordere Front abmontieren.
 
Aber wenn ihr so`ne Angst habt, warte ich eben bis Mi. ,wenn mein Kl wieder kommt.
 
Ach so ! den Tastendeckel ? Ja das muss ich erstmal untersuchen, wie der abgeht ! Aber das werde ich auch hinkriegen. Da sind doch seitlich re. und li.2 so Riegelchen, die man nur verschieben muss .Richtig?
 

Ich hab mal zugeschaut beim Stimmen .Ist schon so !Lotusblume ,noch mal vielen Dank fürDeinen Tipp. Ich bin jetzt so richtig wieder glücklich und hab wiederLust das Ständchen zu spielen .Wie findest Du das eigentlich so ,wie das transponiert ist ?
 
wirklich? da gäbe es zahlreiche Klavierkonzerte, Sonaten, Variationen - ich muss dir die Kracher der Literatur doch nicht aufzählen? ;):)
klar haste recht mit Schwung sparen etc - wenns aber massiv akkordisch und sehr schnell ist, dann wird nicht nur viel Ausdauer, sondern auch viel Kraft (Schnellkraft im ganzen Arm, permanente Muskelimpulse (wohl dem, der das reflexartig kann)) benötigt

Ja klar, da gibt's genügend Stellen, wo man auch mal richtig hinlangen muss. Aber ob man dafür Gewichtheben trainieren muss? Wenn man genug übt, kommt das wohl von selbst.

Gruß, Mick.
 
du gestattest ein paar kleine Anmerkungen, obwohl ich kein Physiker bin?

a) all das wäre richtig, wenn beim Klavierspielen tatsächlich immer der gesamte Tiefgang der Taste eingesetzt würde - das aber ist in der Praxis nicht so, sondern da gibt es zahlreiche Abstufungen, die sich auf die Klangstärke auswirken

b) es ist die Hammergeschwindigkeit (wie schnell/stark prallt er gegen die Saite), die entscheidend ist - diese manipuliert man u.a. durch Verkürzung des Wegs (den Anschlagimpuls, also den Hammer auf den Weg schicken, erst wenn er schon angehoben ist (beim Flügel), ist die eine Möglichkeit, die andere ist, den Tastenhebel gar nicht bis zum Tastenboden gehen lassen)

Lieber Rolf,
das ist ja alles richtig und hilft vielleicht in der Praxis weiter als die Betrachtung von Libermann. Ich habe nur versucht, die Aussagen von Libermann so zu erklären, daß auch jemand, der sich wundert, was ein Gewicht mit der Anschlagslautstärke zu tun hat, seine Aussagen versteht. Nur das war meine Absicht.

Du kannst nun sagen, das sei irrelevant, weil Libermann wesentliche Aspekte nicht in Betracht gezogen hat. Dennoch glaube ich, daß seine Überlegung hilfreich sein kann, zumindest als Vorübung, bevor man noch andere Parameter, wie die Position der Taste, bevor man anschlägt, in Betracht zieht.

Manfred
 
Ich habe nur versucht, die Aussagen von Libermann so zu erklären, daß auch jemand, der sich wundert, was ein Gewicht mit der Anschlagslautstärke zu tun hat, seine Aussagen versteht. Nur das war meine Absicht.
das ist völlig ok!
mir ging es darum, anzumerken, dass - auch physikalisch-mechanisch - durchaus noch viel mehr am Klavier geschieht (insbesondere bei den Abstufungen der Tonstärkegrade)
 
Zunächst einmal, lieber AHC ( "Ach Habe Cain" ( Wissen )) diskutiere nicht ICH mit DIR , sondern DU mit einem Verblichenen.
Olli, das ist ziemlich unter der Gürtellinie. Gleich finden wir uns unter Buhuuu wieder. Und rolf hat ja eh schon die Chips rausgeholt. Dass Du Liberman so verehrst, und dass er tot ist, heißt noch lange nicht, dass er immer Recht hat. Bzw. dass Du - indem Du Dich auf ihn berufst - immer Recht hast. Deine L.-Zentriertheit geht mir auf'n Keks.

Bei vielen spieltechnischen Fragen gibt es wohl eher keine absoluten Wahrheiten. Die Lehre Libermans kann und muss man da nicht widerlegen, man kann sie zur Diskussion stellen und mit anderen vergleichen und jeder sucht sich was raus (wobei Du i.d.R. postulierst, er sei die einzig relevante Autorität, was wiederum Quatsch ist).

Was Du hier bzgl. der Gewichte verbreitetest halte ich jedenfalls auch für Quatsch. Man kann sicherlich 3 1/3 oz. auf eine Taste legen und loslassen und es kommt pp raus. Da wird die Taste gleichmäßig bis zur Auslösung, zum Tasteboden beschleunigt. Man könnte auch 5 oz drauflegen und die Taste irgendwie vor der Auslösung stoppen. Was würde passieren? Ein pp-Ton. Man könnte auch 5 oz drauflegen und die Taste schon etwas runterdrücken, bevor man loslässt. Was kommt raus? Rate mal.

Ciao
- Karsten
 
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Hallo Monique!

Damit
Bevor nun Der Yamaha-Oberguru aufheult...
bin ich gemeint ;) Also, dann heul ich mal los:

Was das pp-Spiel angeht, hast Du es tatsächlich mehrfach schwer. Du hast keinen Flügel (ich auch nicht), Dein Klavier ist ein schönes Einsteiger-Instrument, mehr aber auch nicht und durch das Silent-System wird es nochmal etwas schwieriger (das Problem habe ich auch). Warum das technisch beim Silent so ist, können Dir andere bessere erklären, es liegt jedenfalls nicht an Dir! Und Du wirst auf Deinem b3 NIE so schön pp spielen können wie auf fast allen Flügeln dieser Welt. Ist einfach so!

Trotzdem kannst Du einiges versuchen, was Dich bestimmt zumindest ein Stück weiter bringen wird:

Wenn Du Deine Finger in der Position und Haltung, die Dir Dein Dehrer beigebracht hat, über den Tasten in Stellung bringst, dann mach mal folgendes: Erforsche bzw. erfühle den Weg der Taste nach unten, drücke Sie zuerst so sanft und langsam wie es nur irgendwie geht, dann "hau" drauf und versuche nach und nach zwischen "fast kein Ton" und "volles Rohr" möglichst viele Lautstärkestufen hinzubekommen (spiele dabei kein Stück sondern einfach IRGENDWELCHE Töne). HÖRE und FÜHLE, was dabei passiert. Mach das zuerst mit einzelnen Tönen und dann mit Intervallen, Dreiklängen, Melodien (nur irgendwelche Tonfolgen, nichts eingeübtes) etc. Mach das ganze jeden Tag 5 Minuten (am allerbesten wäre 3 mal tgl. 10 Minuten :D) und Du wirst nach wenigen Tagen merken, dass es schon etwas besser wird. Versuche NICHT, das dann 1 zu 1 auch in Deinen aktuellen Stücken anzuwenden, sondern mach das einfach eine Zeit lang nebenher, irgendwann wird es Dir in Fleisch und Blut übergehen.

Das ist jetzt sicher nicht der Königsweg, aber auf jeden Fall EINE Möglichkeit Dein pp-Problem in den Griff zu bekommen. Eine schnelle Lösung, bei der Du von jetzt auf nachher zum Ziel kommst, kann Dir wahrscheinlich niemand anbieten, denn pp-Spiel ist einfach nicht so ganz leicht, wir kämpfen alle immer mal wieder damit. Natürlich kannst Du Dir auch gleich heute einen Super-Flügel kaufen, das ginge wohl wirklich am schnellsten :p

Viel Erfolg

TJ
 
Darf ich mal mitraten? Ich schätze das wird eine Viertelpause vielleicht mit einer Fermate drüber:D
Ich sagte etwas runterdrücken. Ich bin mir relativ sicher, dass das so ist, kann es allerdings mangels Verfügbarkeit eines echten Klaviers oder Flügels derzeit nicht nachprüfen. Aber was ist denn (zumindest beim Flügel) mit Repetition ohne die Taste ganz hochkommen zu lassen? Geht ja wohl auch. Da braucht man dann vermutlich 4 oz, weil einerseits die Zeit zum Beschleunigen kürzer ist als wenn man von oben kommt (deshalb mehr als 3 1/3), andererseits weniger Teile bewegt werden, als bei einer normalen Auslösung (deshalb weniger als 5). Das ist jetzt aber tatsächlich nur vermutet.

Woraufs mir eigentlich ankommt ist: Eine Erläuterung der Kräfte beim Spiel und der Summierung desselben beim Drücken mehrerer Tasten halte ich bei Moniques Frage für übertrieben. Keiner rechnet aus - oh, ein Dreiklang, da muss ich jetzt dreimal so dolle drücken. Zudem denke ich, dass man pp und ppp doch eher aus den Fingern als aus dem Arm (KLs aller Länder - stimmt das?), jeder Finger spielt also seine Taste, die Kraft dafür hat mit den anderen Tönen wenig zu tun. Und der Arm hält das ganze - und der wiegt nicht 3 1/3 oder 6 2/3 oder 10 oz, der wiegt 'ne ganze Stange mehr und verhält sich einfach ruhig.

Ciao
- Karsten

Edit: Ich hätt alles lesen sollen. Rolf hat in #58 auf viel anschaulichere Weise gerade das dargestellt, was ich auch sagen wollte. Und auch wenn ich Autoritätsbeweise doof finde - er wird es vermutlich besser wissen als die meisten von uns ...
 
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...hm... Horowitz war nie Sumo-Ringer, sah auch nie so aus... grübel... laut und leise, beides extrem, konnte er aber, sogar ausdauernd... grübel*koppkratz*mitMühenachdenk... ach ja, klar, der war ja kein Mädchen... ;););)

Naja - der vielleicht nicht.

Chopin möglicherweise schon. Sagte er nicht: "Wenn ich die A-Dur-Polonaise so spielen könnte, wie ich wollte, würde das Klavier zusammenbrechen" ? ;)

Und: Libermann war ja nun auch nicht der "am robustesten Gebaute". Jedoch erwähnte er letztlich ja, dass berechnet wurde, dass man für diese Liszt-Sonate 25000 pounds aufbringen muss. UND dass dafür selbstverständlich erstmal die power auch VORHANDEN sein muss. ( Ganz zu schweigen nat. von den mus.-techn. Voraussetzungen )

LG, Olli
 

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