Pollini Konzert

Aleko

Aleko

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15. Jan. 2010
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Hallo :)
Ich muss das mit euch teilen:
habe soeben die Karten für das folgende Konzert gekauft:


Piano: Maurizio Pollini

Franz Schubert
Piano Sonata in B flat major D 960
Frédéric Chopin
Prelude in C sharp minor Op. 45
Frédéric Chopin
Barcarolle in F sharp major Op. 60
Frédéric Chopin
Ballad No. 4 in F minor Op. 52
Frédéric Chopin
Berceuse in D flat major Op. 57
Frédéric Chopin
Scherzo No. 2 in B flat minor Op. 31
Franz Liszt
Nuages gris
Franz Liszt
Unstern!
Franz Liszt
La lugubre gondola
Franz Liszt
R.W.-Venezia
Franz Liszt
Piano Sonata in B minor

Ich finde, das ist ein absolut phenomenales Programm, ich freue mich unglaublich :)

Seid neidisch:-P
 
Erst letztens höre ich in einem Seminar, dass Pollini einer der wenigen Pianisten ist, die Alterswerke von Liszt auf ihre Programme setzen und dann lese ich das hier :p

Ich wünsch dir viel Hörgenuß dabei !

lg marcus
 
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Toll! Wann hört man schon diese Werke von Liszt! Und Pollini hab ich auch nie live erlebt. Aber ich hoffe dass wir heuer etwas mehr Liszt in Konzerten zu hören bekommen, der Wunsch geht für mich gleich im Februar mit Martin Stadtfeld in Erfüllung. Sogar Liszt/Wagner!
Freu mich auch schon sehr.
Gruss und schönen Konzertabend
tini
 
Hallo Aleko,

wo spielt er dieses Programm denn? Das ist ja ein Hammer-oberlanges und interessantes Programm! (ich finde generell, dass Klavierabende heute oft zu kurz sind!).

Ich habe Pollini zweimal live gesehen (oder eher eineinhalb Mal, weil beim zweiten Mal wegen Zuspätkommen die erste Hälfte auf dem Fernseher vor dem Sall angucken musste...), und war beide Male restlos begeistert! Meistens ist Pollini auch noch großzügig mit Zugaben (in Basel hat er 4 gespielt).

Viel Freude bei einem sicher genialen Klavierabend!

Liebe Grüße,
pianovirus
 
Hehe, danke danke :)

@pianovirus
Er wird in Berliner Philarmonie spielen und auch erst in Mai (aber ich wollte euch schon heiß machen). Zum Glück habe ich im Philarmonie-Kalender lange genug geblättert, um das Konzert zu finden, du musst dir mein Schrecken vorstellen, als ich zufällig gesehen habe, dass 70% der Karten schon ausverkauft waren, da habe ich nicht mehr lange überlegt.

Ich finde das Programm wie gesagt auch phenomenal, hoffentlich werden die Stücke auch in dieser Reihenfolge gespielt, mir wäre es aber schon lieber den ersten Teil mit der 4. Ballade abzuschließen und den zweiten Teil mit der Liszt-Sonate, auf diese 2 Stücke freue ich mich besonders.

Sonst ist es natürlich der Oberhammer programm, wie du schön gesagt hast.

Grüße
 
Lieber Aleko,

bist Du sicher, dass das Programm so stimmt? Es klingt ja fast unglaublich....
Nach etwas Ueberlegen wuerde ich dafuer sogar nach Berlin fahren.....

Liebe Gruesse,
pianovirus
 
Lieber Aleko,

bist Du sicher, dass das Programm so stimmt? Es klingt ja fast unglaublich....
Nach etwas Ueberlegen wuerde ich dafuer sogar nach Berlin fahren.....

Liebe Gruesse,
pianovirus

Lieber Pianovirus,
Jetzt mach mir bloß keine Angst ;)
Ich habe die Karten hier bestellt:
http://www.berliner-philharmoniker....details/konzert/8001/termin/2011-05-17-20-00/

Wie du siehst, steht die Programmbeschreibung so da.

Ich hoffe also sehr, dass es auch so bleibt und ja ich finde es auch phenomenal, wie gesagt, ich habe bis jetzt noch kein vergleichbares Programm irgendwo gesehen (eventuell Kissin in USA und in London).

Viele Grüße
 
Lieber Aleko,

bist Du sicher, dass das Programm so stimmt? Es klingt ja fast unglaublich....
Nach etwas Ueberlegen wuerde ich dafuer sogar nach Berlin fahren.....

Liebe Gruesse,
pianovirus

Die Reise nach Berlin würde ich an deiner Stelle wohl verschieben. Ich habe heute aus Neugier mal reingeschaut, ob sich irgendetwas an dem Programm geändert hat. Wie erwartet wurde es anscheinend zu 50% gekürzt und sieht jetzt nur noch so aus:

Maurizio Pollini Klavier

Franz Schubert
Klaviersonate B-Dur D 960
Frédéric Chopin
Prélude cis-Moll op. 45
Frédéric Chopin
Barcarolle Fis-Dur op. 60
Frédéric Chopin
Ballade Nr. 4 f-Moll op. 52
Frédéric Chopin
Berceuse Des-Dur op. 57
Frédéric Chopin
Scherzo Nr. 2 b-Moll op. 31

Es gibt eben keine Wunder im Leben. Hoffentlich überleben wenigstens diese Werke die 20 Tage bis zu dem Konzert und es geht kein Schubert verloren. Vielleicht ist es immer so, dass die Programme ständig geändert werden? Ich bin da nicht so erfahren. Naja...schon traurig irgendwie
 
Hallo Aleko,

das wäre auch zu schön gewesen, um wahr zu sein!!! Solche Klavierorgien gibt's heute nicht mehr (im Anhang zu Hinson's Guide to the Pianist's Repertoire sind ein paar beeindruckende historische Programme zu Klavierabenden abgedruckt).

Das Programm ist doch auch so toll, wie es ist - das wird sicher super! Und Pollini ist auch eher großzügig mit Zugaben :)

Viel Spaß!
 
Der ganze Liszt ist aus dem Programm geflogen. Und das im Liszt-Jahr! ;)

Ich war gestern in einem Konzert von Gert Hecher in Wien. Er spielte Spätwerke von Liszt, u.a. Nuages gris, Unstern, R. W. Venezia und La lugubre Gondola (die hier im Eingangsbeitrag noch in Pollinis Liste waren). Ich habe diese Stücke gestern zum erstenmal im Konzert gehört und war - wiewohl nicht ohne vorherige Skepsis - sehr angetan davon. Harmonisch sehr spannend.

Grüße von
Fips
 
Viel Spaß bei dem Konzert!

Ich finde es allerdings völlig richtig, daß nicht das erstgenannte Konzertprogramm gespielt wird - viel zu lang!

Mir geht es eher häufig so, daß mir Konzerte zu lang sind und ich mich irgendwann echt nicht mehr konzentrieren kann. Was soll das denn auch? "Möglichst viel Konzert fürs Geld"??? "Pianist beweist, daß er extremes Durchhaltevermögen besitzt"???

2 Sets à 45 Minuten langen total. Außerdem gibt es den völlig richtigen Spruch: "Leave them hungry!" Nach so'nem Endloskonzert bin ich nicht begierig, mehr zu hören, sondern fühle mich vollgestopft.

LG,
Hasenbein

P.S.: Aber ich hätte es auch besser gefunden, wenn die Liszt-Sachen dringeblieben wären - den Chopin-Kram hört man ja schon dauernd...
 
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Viel Spaß bei dem Konzert!

Ich finde es allerdings völlig richtig, daß nicht das erstgenannte Konzertprogramm gespielt wird - viel zu lang!

Im Prinzip hast Du ja Recht :) (mein Klavierlehrer mag z.B. auch keine langen Programme), aber...

Mir geht es eher häufig so, daß mir Konzerte zu lang sind und ich mich irgendwann echt nicht mehr konzentrieren kann. Was soll das denn auch? "Möglichst viel Konzert fürs Geld"??? "Pianist beweist, daß er extremes Durchhaltevermögen besitzt"???

Weiß nicht, wie es anderen geht, aber bei mir ist es einfach nur die totale Begeisterung (wenn es denn ein herausragendes Konzert ist), das Gefühl, Klavierspiel von einer anderen Welt zu hören, direkt dabei zu sein, ohne irgendwelche Technik dazwischen, und damit einhergehend der Wunsch, dieser Moment möge nie vorbeigehen. So was passiert beim CD anhören natürlich nie. Ich hab' das vielleicht in fünf, sechs Klavierabenden bisher erlebt (Pollini zweimal waren zwar tolle Konzerte, aber keine solchen singulären Momente, wobei solche Wahrnehmungen natürlich auch von der eigenen momentanen Stimmung abhängen). Schwer mit Worten zu erklären, das alles...Symptome wie dauerhaft erhöhter Herzschlag, unkontrollierter Speichelfluss werden von der Konzertbegleiterin leicht als Reaktion auf ihre Anwesenheit (miss-)verstanden... :p

Natürlich ist es mir auch schon mehr als einmal so gegangen, dass ich das Ende eines Klavierabends herbeigesehnt habe, aber eher weil mir der Pianist nicht zugesagt hat, als weil mir das Programm zu lang war.

P.S.
P.S.: Aber ich hätte es auch besser gefunden, wenn die Liszt-Sachen dringeblieben wären - den Chopin-Kram hört man ja schon dauernd...

Also die Liszt-Sonate hört man garantiert 10-mal so oft wie das op. 45-Prelude!!! Ich bleib dabei, am besten wäre beides drin :p
 
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Weiß nicht, wie es anderen geht, aber bei mir ist es einfach nur die totale Begeisterung (wenn es denn ein herausragendes Konzert ist), ...

Natürlich ist es mir auch schon mehr als einmal so gegangen, dass ich das Ende eines Klavierabends herbeigesehnt habe, aber eher weil mir der Pianist nicht zugesagt hat, als weil mir das Programm zu lang war.

Mir geht es auch so, dass das sehr stark von der Qualität des Klavierspiels abhängt. Ich habe schon 3-Std.-Klavierabende mit zwei Pausen erlebt, die ich von Anfang bis Ende nur genossen habe (z.B. einmal ein Konzert von Katia Buniatishvili). Und ich habe normal lange Klavierabende erlebt, die zur Qual wurden, weil sie musikalisch einfach schlecht waren (z.B. von Vesselin Stanev).

Man kann es aber auch nicht ganz vom Programm abkoppeln, wobei die Zusammenstellung wichtiger ist als die Dauer. Ich war mal in einem Klavierabend von Miroslav Kultyshev (der auch am letzten Chopin-Wettbewerb teilgenommen hat), er hat ein reines Liszt-Programm gespielt. Eine Supervirtuosennummer nach der anderen! Das war nicht lange auszuhalten, - so kunstvoll die Stücke an sich sein mögen und so gut er sie auch gespielt hat.

Guter Pianist, abwechslungsreiches Programm - da höre ich gerne den ganzen Tag zu! ;)

Grüße von
Fips
 
Also ich sehe das ähnlich wie du, pianovirus. Ich hätte sicherlich keine Schwierigkeiten gehabt, das ursprünglich angesagte Programm durchzuhalten. Ich finde die Musik von Liszt bietet einen sehr guten Kontrast zu der von Chopin und Schubert und das wäre natürlich bei einem langen Programm wichtig. Ich sage es mal so: ich bin mir nicht sicher (aber ich tendiere stark zu nein), dass ich die Karten gekauft hätte, wenn mir das angepasste Programm bekannt gewesen wäre. Ich habe schon fast überlegt die Karten zurückzugeben, sind immerhin 80 Euro pro Karte - nicht gerade ein Schnäppchen - war mir aber Wert, weil das wahrscheinlich einer der größten Klavierabende aller Zeiten werden könnte, wenn die Liszt Sachen drin bleiben würden.

Naja egal, ich glaub ich gehe trotzdem hin. Die Schubert Sonate hat einen Satz, der mir krass unter die Haut geht, das muss ich live erleben. Generell habe ich noch eine Liste an Musikstücken, die ich live erleben möchte, und diese Schubert Sonate gehört dazu. Die Liszt Sonate ist allerdings auch auf der Liste :)

Grüße
 
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Das Konzert habe ich nun besucht. Ich habe allerdings ziemlich gemischte Gefühle. Erstens hatte ich in meinem ganzen Leben noch nie so eine Ar...geige rechts von mir erlebt. Ich bin ehrlich gesagt davon überzeugt, dass der Typ vor dem Konzert entweder Drogen genommen hat oder er war irgendwie gestört. Während der Sonate von Schubert hat er geschlafen (kein Witz) dann wurde er plötzlich wach und hat angefangen laut in seinem Programheft zu blättern, er konnte keine 35 Sekunden stillsitzen, hat geschwitzt ohne Ende, musste sich ständig kratzen, schaute alle 2 Minuten auf seine Uhr, atmete lauter als manche pp-Passagen und hat alle in seiner unmittelbaren Umgebung ziemlich agressiv gemacht. Eine Dame die vor unserer Reihe saß, warf ab und zu zerstörerische Blicke auf ihn, leider hat es aber nichts gebracht.
In der zweiten Chopin-Hälfte des Konzerts, habe ich dann mit meiner Begleitung die Plätze getauscht, weil ich halt übersensibel bin - dann war das schon viel besser.

Als Zugaben hat Herr Pollini irgendeine Prelude von Chopin gespielt (mein phänomenales musikalisches Gedächtnis erlaubt es mir leider nicht die exakte Opuszahl hier zu schreiben und wie sie geklungen hat weiß ich auch nicht mehr), dann die Revolutionsetüde und dann die erste Ballade noch!

Technisch fand ich Herrn Pollini phenomenal, sich selbst danach an DP zu setzen und Tasten zu drücken ist Qual und Sünde zugleich und hat mit Musik herzlichst wenig zu tun.

Ich möchte hier übrigens ein Thema ansprechen, ob es noch jemandem in Bezug auf reine Klavierabende ähnlich wie mir geht. Ich habe gemerkt, dass ich einfach keinen Kick bekomme. Egal wie nah ich zu dem Interpreten sitze kann ich mich einfach NICHT entspannen und Musik genießen: mich stören alle die um mich herum sind, mich stört UNGLAUBLICH das ständige Husten von allen Seiten, ich finde das Instrument auch zu leise, weil es zu weit ist (ich saß in der 5. Reihe, näher geht also nicht, es waren aber trotzdem geschätzt 20m zum Flügel - ich finde es echt zu weit, ich spüre einfach dass der Klang nicht voll bei mir ankommt), die Sitze stören mich auch, ich würde viel lieber liegen, kurzum es füllt mich alles irgendwie nicht aus.

Vielleicht bin ich komisch aber meine besten und tiefsten Musikerlebnisse hatte ich zu Hause alleine mit Youtube und entweder alleine am echten Instrument oder max. 2 Meter von ihm entfernt, wenn jemand anderer für mich persönlich gespielt hat. Kein Konzert in meinem Leben hatte auch nur annährend ähnliche Intensität in mir hervorgerufen. Mit Orchestermusik ist es schon besser, das füllt den Raum irgendwie besser aber der Flügel alleine: überhaupt nicht.

Ich denke ich verstehe nun langsam, was der geniale G. Gould gemeint hat, als er sagte, dass man die Musik viel intensiver erlebt, wenn man mit ihr nicht im Konzert in Berührung kommt.

Wie geht es euch in dieser Hinsicht?

Grüße
 
Ich möchte hier übrigens ein Thema ansprechen, ob es noch jemandem in Bezug auf reine Klavierabende ähnlich wie mir geht. Ich habe gemerkt, dass ich einfach keinen Kick bekomme. Egal wie nah ich zu dem Interpreten sitze kann ich mich einfach NICHT entspannen und Musik genießen: mich stören alle die um mich herum sind, mich stört UNGLAUBLICH das ständige Husten von allen Seiten, ich finde das Instrument auch zu leise, weil es zu weit ist (ich saß in der 5. Reihe, näher geht also nicht, es waren aber trotzdem geschätzt 20m zum Flügel - ich finde es echt zu weit, ich spüre einfach dass der Klang nicht voll bei mir ankommt), die Sitze stören mich auch, ich würde viel lieber liegen, kurzum es füllt mich alles irgendwie nicht aus.

Vielleicht bin ich komisch aber meine besten und tiefsten Musikerlebnisse hatte ich zu Hause alleine mit Youtube und entweder alleine am echten Instrument oder max. 2 Meter von ihm entfernt, wenn jemand anderer für mich persönlich gespielt hat. Kein Konzert in meinem Leben hatte auch nur annährend ähnliche Intensität in mir hervorgerufen. Mit Orchestermusik ist es schon besser, das füllt den Raum irgendwie besser aber der Flügel alleine: überhaupt nicht.

Ich denke ich verstehe nun langsam, was der geniale G. Gould gemeint hat, als er sagte, dass man die Musik viel intensiver erlebt, wenn man mit ihr nicht im Konzert in Berührung kommt.

Wie geht es euch in dieser Hinsicht?

Grüße

Ich kann Dich total verstehen.

Der Sound eines Klaviers ist, gerade bei so etwas Intimem wie z.B. einer Schubert-Sonate, einfach 10x besser, wenn man wirklich nah dran ist, oder auf einer CD, wenn das Klavier "close-miked" aufgenommen wurde.

Und mich nerven auch immer wieder irgendwelche Pappnasen, die im Raum sitzen und stören oder zumindest eine nervige Präsenz ausstrahlen.

Das Konzert im großen Saal wurde, so muß man sich klarmachen, ja nur deswegen vor Hunderten von Jahren geschaffen, weil man möglichst vielen Leuten auf einmal die Gelegenheit geben wollte, einen berühmten Künstler zu hören. (Es gab ja noch keine Tonaufzeichung, und wenn ein Musik-Star nach langer, beschwerlicher Reise in der Stadt war, war das was total Besonderes!) Nicht weil es irgendwie besonders super wäre, in so einem großen Saal zu spielen!

Andererseits kann man das, was einen großen Künstler wirklich ausmacht, nur live wahrnehmen, niemals auf CD oder DVD. Das heißt, bei den großen Stars muß man halt in den sauren Apfel beißen und in die großen Säle pilgern...

Wir Jazzfreunde haben's da im Prinzip besser, da wir auch richtige "Chefs" in kleinen Clubs "ganz nah" erleben können, dafür hat man dort mit Krach im Publikum und schlechten Klavieren zu kämpfen...

LG,
Hasenbein
 
es gibt Säle mit mieser Akustik, das ist ärgerlich (der Flügel klingt dann stumpf und zu leise), aber solche sind nicht die Regel; es gibt auch Säle, die akustisch zu schmal für einen Konzertflügel sind, da wirkt dann alles zu derb.
normalerweise hört man alles und der Flügel füllt den Saal.
lästig bis ärgerlich sind vereinzelte Besucher, die wie Du beschreibst störende Geräusche machen (sie sind ein statistisches Problem. je mehr Zuhörer, umso höher die Chance, dass auch mehr Störenfriede dabei sind)
dennoch ist der Klang im Saal und das live Spiel immer noch das beste und direkteste Klangerlebnis, jeder Studiokonserve vorzuziehen.
 
Das ist ja schade mit deinem Sitznachbarn, ich kann dich sehr gut verstehen und hätte mich vermutlich auch ziemlich aufgeregt. Mich stören in Konzerten auch schon kleinste Geräusche. Ich war diese Woche in einem Konzert für Neue Musik von der Hochschule. Es gab ein Stück, welches nur auf elektronische Weise dargeboten wurde, durch 8 verteilte Lautsprecher. Das Stück war sehr lang - 20-30 Minuten, und bestand nur aus Geräuschen. Das war zwar sehr ungewohnt, aber ich habe mich darauf eingelassen und die Erfahrung durchaus genossen. Neben mir saß eine Frau, die ständig in ihrer Handtausche gewühlt und Sachen rein und rausgetan hat. Erst dachte ich, sie geht gleich, was ich durchaus verstanden hätte (das Stück war wirklich nicht "angenehm" zu hören), tat sie aber nicht. Aber obwohl sie nicht wirklich Lärm gemacht hat, hat mich ihr Verhalten abgelenkt.
Das "zu weit weg sein"-Gerühl in großen Sälen kann ich nachvollziehen, mir gings schon ähnlich. Auch ist es natürlich manchmal so, dass durch die Akustik feinste Nuancen in den hinteren Reihen nicht mehr so fein, wenn überhaupt, ankommen.
Man muss einfach wissen, dass das verschiedene Dinge sind - CD, Konzert, selber spielen, persönlicher Vortrag.
Näher an den Pianisten kann man übrigens ganz gut in Musikhochschulen sein, da kommen nämlich nicht so viele Leute und die Räume sind meistens viel kleiner.
Man muss halt die Ansprüche etwas zurückschrauben, denn dort spielen nicht nur Superpianisten, sondern auch alle, die es irgendwie ins Studium geschafft haben, alle, die grad keine Lust zu Üben hatten, alle, die wenig Auftrittserfahrung haben usw.
 

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