Pflichtfach Gesang (?)

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Amade

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6. Aug. 2009
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Hallo,
ich habe mal eine Frage, vielleicht besonders an die Musiklehrer/ Lehramtsstudenten unter uns, aber natürlich auch an alle anderen, die etwas dazu beisteuern können ;)
Das hat jetzt zwar nur indirekt etwas mit dem Klavier zu tun, aber ich dachte, es passt hier trotzdem am ehesten rein.
Angenommen man nimmt an der Aufnahmeprüfung für das Lehramt an Gymnasien teil und ist dort genötigt, auch zu singen (nicht als 1. oder 2. Instrument, sondern eben nur als Pflichtfach), was würde einen dann erwarten?
ICh meine bzgl. des Niveaus?
Reicht es aus, wenn man nicht schief singt oder muss man da schon eine wirklich gute, ausgebildete und vor allem schönes Stimme besitzen?
Wenn ich mir meine ehemaligen Musiklehrer anschaue, kann Letzteres wohl kaum zutreffen, von denen konnte nämlich keiner singen.
Aber ich hoffe, der ein oder andere hier kann mir dazu etwas mehr sagen.

Schon einmal herzlichen Dank im Vorraus

Amadé
 
Ich kann dich beruhigen, es ist gar nicht schlimm, vorzusingen. Was du halt bei Pflichtfach meistens nachweisen musst, ist eine bildungsfähige Stimme. Das reicht.

Hast du einen Lehrer, der dich für so eine Aufnahmeprüfung vorbereitet? Der kann dir einige Tipps geben zum Singen und dich auf den richtigen Weg weisen.

Ich habe ja auch letztens Aufnahmeprüfung gemacht. Da bin ich einmal rausgekommen, weil ich versehentlich die Melodie falsch gesungen habe und ich abgebrochen habe und ab der 3. Strophe nochmal neu einsteigen musste (ich dachte nämlich, ich wäre bereits am Ende des Stücks, was aber nicht der Fall war). Es hat trotzdem für eine 2- gereicht.

Es geht halt, wie bereits gesagt, nur darum nachzuweisen, dass du eine Stimme hast, die bildungsfähig ist. Bildungsfähig heißt, dass du bereits die einfachsten Grundlagen (Mund auf, laut singen, Töne einigermaßen richtig singen) im Singen zeigen kannst.
 
Na, das klingt ja schon einmal ein bisschen beruhigend.
Nein, ich hab leider keinen Lehrer und werde vermutlich auch keinen bekommen. An Gesangstechnik sind bei mir nur noch ein paar kleine Sachen aus dem (Schul-)Musikunterricht hängengeblieben.
Töne treffen bekommen ich wohl so einigermaßen hin...
Hast du auch die Aufnahmeprüfung für Musik an Gymnasien gemacht?
Was hast du denn gesungen?
 
Nein, ich habe bedauerlicherweise nur für GHR (Grundschule, Hauptschule, Realschule) gemacht. Aber die Anforderungen bei der Singstimme waren die gleichen (2 Stücke, ein unbegleitetes und ein begleitetes Stück).

Ich hab "Wach auf meins Herzens Schöne" von hab-ich-vergessen-wem und "Frühlingsfahrt" von Robert Schumann vorgesungen.
 
Musstest du auch noch einen Text vortragen?
Ein Gedicht oder sowas?
 
Nein. Meinen Liedtext habe ich aber selbstverständlich auswendig gelernt. Wo willst du denn Aufnahmeprüfung machen?
 
Ich plane Münster. Und wo warst du?
 
ich will im märz in potsdam die prüfung ablegen und bin auch kein großer sänger... der dozent meinte das eine normal stimme ausreicht ebend in dem niveau sich nicht vor einer klasse lächerlich zu machen. in potsdam findet auch demnächst ein informationstag für alle studienintressierte statt. eine art workshop wo man auf herz und nieren durchgeprüft wird und einem tipps gegeben werden wie und wo man sich verbessern sollte, vlt gibt es sowas auch an einer uni in deiner Nähe oder münster
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Also ich hab damals auch die Prüfung für Schulmusik gemacht und bestanden, den Platz dann aber nicht angetreten.
Ich hab auch zwei schöne Lieder geschmettert und fand es selbst nicht schön - aber da es nur um das Pflichtfach geht, muss es das auch nicht sein.
Man muss sich trauen und sollte den Großteil der Töne treffen. Und wenn man im unbegleiteten halbwegs in der Tonalität bleibt, ist es vorteilhaft.
Wichtiger sind die Leistungen im Hauptfach, in der Theorie und auch besonders (und häufig unterschätzt) in der Gruppenleitungsprüfung, wenn es eine solche gibt.
 
Hat(te) irgendjemand von euch Hauptfach Klavier?
 

Dann erzähl mal.... ;)
Die Aufnahmeprüfung meine ich.
Wie war es? Was hast du gespielt?
 
Also vor allem war es vor 6 Jahren...
Also schon ne Weile her. Ich probier mal, mich zu erinnern...

Ich hab glaub ich gespielt:
Bach B-Dur aus WTK I
Beethoven, op. 10,3 1.+2. Satz
3 Bagatellen von Tscherepnin glaub ich.
Gibt zwei - also Komponisten mit dem Namen. Ich glaub, die waren vom Sohn.

Die Prüfung war dreiteilig. Ein Tag Theorie mit Gehörbildung. Wie immer an der UdK Berlin praxisnah, d.h. es geht nicht um "wie heißt dieses Intervall", sondern heißt "notieren Sie die Flöte im folgenden Beispiel".
Ein Tag Gruppenleitung. Ich hab irgendeinen Choral mit darüber gelegtem Klatsch-Rhythmus gemacht. Hab n bissel dirigiert dazu. War gar nicht schlecht, glaub ich, aber irgendwas fetzigeres kommt mittlerweile besser an.
3. Tag instrumentale Prüfung. Klavierprogramm wie oben. Dann singen, ein Lied begleitet (Beethoven, Lied des Marmottenbuben), ein Volkslied unbegleitet (Kommt ein Vogel geflogen). Bisschen Blattspiel. Weiß nicht mehr was, die Kommission meinte hinterher "da können wir ja von Ihnen noch was lernen".
Und dann ging ich raus und laut Aussage einer Profs aus der Kommission war klar, dass ein Studienplatz weg ist, obwohl ich der erste war früh um neun.

Am gleichen Tag nachmittags um drei hatte ich dann noch die Prüfung für den instrumentalpädagogischen Studiengang. Das war ulkig, zum zweiten Mal am Tag einspielen, zum zweiten Mal am Tag vor ner Kommission spielen und so. Naja, die hab ich dann auch bestanden und mich gegen die sichere Existenz mit geregelten Arbeitszeiten eines Musiklehrers und für die unsichere selbständige Existenz ohne geregelte Arbeitszeiten und ohne Einkommen eines selbständigen Musikers und Klavierlehrers entschieden...

Willste noch mehr wissen? Ich hab über die Jahre viel mit Schulmusikern zu tun gehabt und viel mitbekommen. Musst aber genauer fragen...
 
ich will im märz in potsdam die prüfung ablegen und bin auch kein großer sänger... der dozent meinte das eine normal stimme ausreicht ebend in dem niveau sich nicht vor einer klasse lächerlich zu machen. in potsdam findet auch demnächst ein informationstag für alle studienintressierte statt. eine art workshop wo man auf herz und nieren durchgeprüft wird und einem tipps gegeben werden wie und wo man sich verbessern sollte, vlt gibt es sowas auch an einer uni in deiner Nähe oder münster

Was willst Du werden, Lehrer? Jetzt wird mir auch klar, woher die Kids ihre Scheiß-Rechtschreibung haben, danke!
 
woher die Kids ihre Scheiß-Rechtschreibung haben

schreiben wie lesen wird total überbewertet - am besten, man schafft beides ab; denn kaum das wer was geschriebenes entziffert hat, kriegt er rote Bäckchen, plustert sich auf und dann wird entweder getobt oder Buhuhu gegreint

auch Aufnahmeprüfungen und Wettbewerbe werden total überbewertet, denn dort mauscheln ja nur die Professoren ihre eigenen Schüler auf die Studien- oder Preisplätze

...jedenfalls so sagt man (on dit)

:D :D :D :D
 
denn dort mauscheln ja nur die Professoren ihre eigenen Schüler auf die Studien- oder Preisplätze
Das gilt aber doch eher für das reine Klavier- als für das Lehramtsstudium, oder?

@ nico: Schon einmal Danke für deine ausführliche Antwort.
Mich würde noch sehr interessieren, wie so das (pianistische) Niveau im weiteren Verlauf des Studiums sein würde. Also, welche Stücke gespielt werden und auch wie der Einzelunterricht am Instrument abläuft. Ist das vergleichbar mit "normalem" Klavierunterricht?
 
Das gilt aber doch eher für das reine Klavier- als für das Lehramtsstudium, oder?
...die Frage ist, ob das überhaupt generell gilt...

Was Deine Fragen betrifft, so kannst Du bei etlichen in- und ausländischen Musikhochschulen die Lehrpläne online einsehen und downloaden. Man hat im Klavierstudium mehr zu lernen als zuvor im Klavierunterricht - allerdings gibt es letzteren natürlich weiterhin, wobei die Ansprüche steigen.
 
Ich meinte jetzt eher das Niveau beim Lehramtsstudium.
Zumindest bei den Hochschulen, bei denen ich mich informiert hatte, gab es da keine genaueren Informationen. In der Studienordnung, etc. stand nur, dass es eben Haupt- und Nebenfachunterricht gibt. Mehr nicht. Oder ist das ähnlich wie im richtigen Klavierstudium? :confused:
Ich hatte mich gefragt, was dabei ( beim Lehramt) denn am Ende so rumkommt bzw. erwartet wird. Wenn ich mir meine Musiklehrer anschaue, kann es nicht viel sein, da die (die meisten) nicht besonders gut spielen konnten. Auf der anderen Seite hab ich gehört/gelesen, dass ein Student mit HF KLavier in den Prüfungen schon ziemlich anspruchsvolle Literatur zum Besten geben muss. Mich würde dabei interessieren, was man sich unter "anspruchsvoll" vorstellen darf?
 
soweit ich weiss, bietet die Freiburger Musikhochschule auch für das Lehramtsstudium recht detaillierte Pläne - schau mal auf deren Homepage.
 

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