Pedal bringt mich total aus dem Konzept

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Talia

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Guten Morgen ihr Lieben,
ich wollte Mal fragen wie es gerade euch Anfängern mit dem Pedalgebrauch geht.
Ich kann mein aktuelles Stück recht flüssig spielen. Nun meinte mein Lehrer es wird nun endlich Zeit das Pedal dazu einzusetzen.
Immer am Anfang vom Takt (bei wenigen auch innerhalb des Taktes nochmal) wird es kurz getreten und wieder los gelassen. So weit, so gut.
Ich versuche es nun und stelle fest, dass ich plötzlich das Stück nicht mehr spielen kann. Die Finger wissen plötzlich nicht mehr wo sie hinmüssen.
Dann es wirklich sein, dass einen das so aus dem Konzept bring. Sicher, es ist auch wieder etwas Neues für mich was Aufmerksamkeit braucht. Aber dass es mich so im Spielen beeinträchtigt wundert mich.
Ich zweifle langsam an meinen Fähigkeiten.
Geht oder ging es euch ähnlich?
Lieben Gruß
 
Hi Talia,
Das ging mir auch oft so bzw immer noch.
Es kommt einfach noch eine Sache hinzu auf die du dich konzentrieren musst.
Ich Versuche immer ein Muster mit dem Pedal zu finden, im Prinzip ein eigener Takt, den du dann einfach nebenbei mit dem Fuß spielst ohne groß nachzudenken. Zum Beispiel immer wenn der Akkord wechselt. Es sei denn in den Noten steht genau wie du es einzusetzen hast, dann kann ich dir nur empfehlen wieder ganz langsam zu spiele und das Pedal zu benutzen.

Geht natürlich bei komplexeren Sachen nicht. Aber bei viele Stücken geht das ganz gut.

PS:
Ich bin auch noch Anfänger und das bezieht sich jetzt auf meine Erfahrungen mit dem Pedal.
 
Danke Basty,
ja, ich spiele es ganz langsam und so allmählich wird es auch besser. Ist halt wie du schreibst einfach wieder etwas auf das man sich zusätzlich konzentrieren muss. Aber dafür hört sich das Stück dann mit Pedal auch besser an - und das motiviert!
 
hi talia,

oh ja das kenn ich... da hilft wirklich nur erst einmal tempo runter bis diese koordination sich eingeschliffen hat.
am anfang hat es sich bei mir auch angehört als wolle ich mit meinem rechten fuss einer kuh in den hintern treten, sprich so ungestüm habe ich das pedal erwischt dass ich auch die dosierung recht langsam lernen musste.

will gar nicht daran denken wie es wird wenn wir die seiten auch noch selbst umblättern sollen ;-)

aber wie du schreibst macht es ja dann auch spass, wenn sich diese anfänglichen probleme von selbst wieder in luft auflösen!

LG
klavierandi
 
Ich kann Euch beruhigen, sogar uns "alten Hasen" geht es manchmal so, dass uns das Pedal total rausbringt, vor allem wenn die Art der Verwendung sehr unlogisch erscheint oder wenn man oft wechseln muss. Es ist schwierig für das Gehirn das alles gleichzeitig zu koordinieren. Mein Tipp: Langsam die Stellen üben, irgendwann kommt die Sache in einen Fluss, dann geht es automatisch!
 
Lieber Klavierandi,

"am anfang hat es sich bei mir auch angehört als wolle ich mit meinem rechten fuss einer kuh in den hintern treten, sprich so ungestüm habe ich das pedal erwischt dass ich auch die dosierung recht langsam lernen musste"

Danke! Da geht es mir ähnlich wie dir :-). Ich muss das auch noch geschmeidiger hinbekommen....
Lieben Gruß
 
Ich kann Euch beruhigen, sogar uns "alten Hasen" geht es manchmal so, dass uns das Pedal total rausbringt, vor allem wenn die Art der Verwendung sehr unlogisch erscheint oder wenn man oft wechseln muss. Es ist schwierig für das Gehirn das alles gleichzeitig zu koordinieren. Mein Tipp: Langsam die Stellen üben, irgendwann kommt die Sache in einen Fluss, dann geht es automatisch!

Danke auch für ein Posting. Ich werde mich heute Nachmittag noch lange hinsetzen und langsam üben.
 
Ich kann mein aktuelles Stück recht flüssig spielen. Nun meinte mein Lehrer es wird nun endlich Zeit das Pedal dazu einzusetzen.
das ist - leider! - ein wenig geschicktes Vorgehen...
ohne Pedal spielt man Stücke, die keines brauchen
spielt man welche, die Pedal vorsehen, dann muss das von Anfang an dazukommen (du siehst ja jetzt, was herauskommt, wenn man das verpasst)

paar kleine Tipps:
- Ferse fest auf den Boden, Pedal nur mit dem Fuß (NICHT mit dem ganzen Bein)
- Pedal schnell runter und schnell rauf (egal, wer was sagt - erstmal nur so) und zwar ganz runter und ganz rauf
- eigentlich nimmt man mit den Ohren das Pedal :)

jeder Ton dauert Zeit - teil dir seine Zeit ein:
1. c spielen und halten
2. c noch halten & Pedal runter
3. Finger lässt los, Fuß bzw. Ohr halten das Pedal
(4. hinhören)
dann
1. Finger schlägt d an, zugleich (Taste runter - Fuß hoch) Pedal aufheben
2. Finger hält d, Pedal wieder runter
3. Finger lässt los, Pedal bleibt unten
4. hinhören

das ist reduziert und vereinfacht das Grundprinzip des Bindepedals - damit nun, statt einzelner Töne, könntes du Schumanns "kleinen Choral" (Album für die Jugend) spielen
 
...zugleich (Taste runter - Fuß hoch)...

Das ist das vertrackte... während an der Taste das "herunterdrücken" die aktive Arbeit ist, ist es beim Pedal das "hochnehmen" des Fußes. Diese "Gegenbewegung" muss erstmal verinnerlicht werden. Die von rolf vorgeschlagenen Übung mache ich auch gerne mit Leuten, die mit dem Pedalspiel nicht klarkommen. Einfach x-beliebige einzelne Töne nacheinander kurz anschlagen und nur mit dem Pedal binden ohne das Lücken entstehen und ohne verwaschen der Töne. Macht man das richtig, klingt es so, als wenn man legato spielen würde... nur mit dem Unterschied, dass ein mit Pedal gehaltener Ton deutlich "voller" klingt.
LG Georg
 

das ist - leider! - ein wenig geschicktes Vorgehen...
ohne Pedal spielt man Stücke, die keines brauchen
spielt man welche, die Pedal vorsehen, dann muss das von Anfang an dazukommen (du siehst ja jetzt, was herauskommt, wenn man das verpasst)

paar kleine Tipps:
- Ferse fest auf den Boden, Pedal nur mit dem Fuß (NICHT mit dem ganzen Bein)
- Pedal schnell runter und schnell rauf (egal, wer was sagt - erstmal nur so) und zwar ganz runter und ganz rauf
- eigentlich nimmt man mit den Ohren das Pedal :)

jeder Ton dauert Zeit - teil dir seine Zeit ein:
1. c spielen und halten
2. c noch halten & Pedal runter
3. Finger lässt los, Fuß bzw. Ohr halten das Pedal
(4. hinhören)
dann
1. Finger schlägt d an, zugleich (Taste runter - Fuß hoch) Pedal aufheben
2. Finger hält d, Pedal wieder runter
3. Finger lässt los, Pedal bleibt unten
4. hinhören

das ist reduziert und vereinfacht das Grundprinzip des Bindepedals - damit nun, statt einzelner Töne, könntes du Schumanns "kleinen Choral" (Album für die Jugend) spielen

Danke für deine Antwort. Hast du sehr gut erklärt. Ich weiß auch nicht warum wir so spät damit angefangen haben, bzw. nicht gleich als ich mit dem Stück begonnen hab. Aber ich bekomme es schon hin wenn ich es wie gesagt ganz langsam und geduldig übe.
 
Das ist das vertrackte... während an der Taste das "herunterdrücken" die aktive Arbeit ist, ist es beim Pedal das "hochnehmen" des Fußes. Diese "Gegenbewegung" muss erstmal verinnerlicht werden.
LG Georg

Mein Lehrer hat es mir so erklärt: wenn ich den neuen Akkord angeschlagen habe soll ich das Pedal kurz loslassen und gleich wieder treten. Also ich spiele die Note, und dann lasse ich das Pedal los und trete es gleich wieder.
Aber ich versuche es mal so zu machen wie du schreibst, bzw. Rolf - es exakt beim Anschlagen der Taste schon loszulassen...
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Das Pedaltreten ist nämlich unabhängig vom Takt.
das ist richtig.
das Pedalnehmen ist nur abhängig von zweierlei: vom harmonischen Zusammenhang und in besonderen Fällen von Vorgaben des Komponisten. (manchmal steht bei Liszt "Pedal mit jedem Takt", dann allerdings ist innerhalbeines Takts auch kein nennenswerter Harmoniewechsel)

Was Dich aus dem Takt bringt ist vielleicht das Treten nach dem Loslassen (wenn Du schon so weit bist, dass Du Pedalwechsel machst und das bei einem Stück).
bist du wirklich sicher, dass du genau das sagen wolltest??? oder liegt evtl. ein sprachliches Problem vor?
schau: wenn man an den Tasten was loslässt und danach das Pedal heruntertritt (das sagt dein Satz :)) dann hört man eigentlich nichts (außer paar leisen Geräuschen der Mechanik, die im ungedämpften Klavier nachhallen)
 
Aus rolfs ebenso anschaulicher wie praxisgerechter Erklärung möge man folgende Erkenntnisse herausziehen und verinnerlichen:
  1. Das Pedal ist ein überaus wichtiges Werkzeug zur Klanggestaltung: Die Finger gestalten vorrangig horizontal gerichtete Klangereignisse, das Pedal eröffnet auf der vertikalen Ebene zusätzliche Gestaltungsmöglichkeiten nicht nur durch das Binden, sondern auch durch das Einfangen von Obertönen, räumlichen Komponenten u.s.w.! Da Klanggestaltung und das differenzierte Arbeiten am Ton von Anfang an stattfinden müssen, sollte das Pedal frühzeitig als Aktionsfaktor ins Spiel integriert werden. Wird dieser Zeitpunkt verpasst, droht die Fehlwahrnehmung des Pedals als eine Art externer Fremdkörper, der das Spiel stört. Das Gegenteil ist richtig.
  2. Daher ist der Pedalgebrauch präzise an das harmonische Geschehen anzupassen, damit getrennte Ereignisse nicht ineinander fließen, andererseits keine störenden Bruchstellen und Leerräume entstehen. Nachdem man sich die Wirkungsweise des Pedals nach rolfs Vorschlägen gehörsmässig bewusst gemacht hat, nehme man sich mal eine längere Notentextpassage, in die man den Pedalgebrauch ganz präzise einträgt. Sehr schnell wird man bemerken, dass der Pedalgebrauch nicht auf Niedertreten und Loslassen des Pedals eingeschränkt ist, sondern viele feine Nuancierungen und Zwischenstufen erlaubt, so etwa, wie es nicht nur klares Wasser und fette Saucen, sondern ganz viele Erscheinungsformen von Flüssigkeiten geben kann.
  3. Der Pedalgebrauch sollte ohne jede überschüssige Muskelbelastung erfolgen. Der Fuß sollte mit der Ferse sicher auf dem Boden stabilisiert werden, damit das Pedal mit der Fußspitze präzise einsetzbar ist. Insofern unterscheidet sich die Beinarbeit des Pianisten von der des Organisten: Letzterer muss ganze Tonfolgen über eine recht große räumliche Entfernung beidfüßig und mit Hacke und Fußspitze hervorbringen.
Die Resultate sind jederzeit durch präzises Hinhören darauf zu überprüfen, ob auch die gewünschten Klangkomponenten transportiert werden. Keine einfache Aufgabe, aber sie lässt sich im Laufe der Zeit meistern, sogar an fremden Instrumenten, an denen man den "Druckpunkt" des Pedals erst noch ausfindig machen muss.

LG von Rheinkultur
 
Lieber Rolf,

"Was Dich aus dem Takt bringt ist vielleicht das Treten nach dem Loslassen (wenn Du schon so weit bist, dass Du Pedalwechsel machst und das bei einem Stück"

Das war wirklich missverständlich, mir wurde es vom Lehrer so erklärt: Wenn ich einen neuen Akkord angeschlagen habe lasse ich gleich darauf das Pedal los und trete es gleich wieder - in der Zeit bin ich mit den Fingern noch auf den Noten. Das muss ja Rucki-Rucki gehen. Also Note anschlagen, dann ganz schnell kurz vom Pedal und gleich wieder drauf. Aber wie gesagt ich versuche es wie du schreibst und lasse das Pedal schon in dem Moment los wo ich die Note Spiele und trete es gleich wieder.
 
Beispiel: die linke Hand spielt Alberti-Bass, z.B. Achtelketten c-g-e-g-c-g-e-g.

Das Pedal geht mit dem ersten c hoch (Loslassen) aber vor dem g runter (Treten).
das produziert, jedenfalls in höherem Tempo, verwaschene Klänge - bewährt hat sich, entweder den Bassfinger zu halten (!) und mehr Zeit für den Pedalwechsel zu haben, oder (wenn es wirklich schnell wird) vor dem Bass das Pedal aufheben -- je schneller, umso größer muss die Pedallücke sein. Aber das sind Angelegenheiten, mit denen Anfänger noch nicht befasst sind.
 
Ansonsten weiß ich nicht, was Du jetzt erreichen willst, außer mich provozieren.
zu erreichen gibt es hier nichts, und Leute zu provozieren, die man nicht kennt, ist öde -- nein nein, es geht momentan um deinen "Tipp" bei den Albertibässen: ist dir nicht klar, dass es ungeschickt (nämlich hinderlich) ist und zu Stockungen führt, wenn man die Aufmerksamkeit auf irgendeine bewußte Aktion zwischen zwei Tönen richtet, anstatt sie auf den Klang zu lenken? Albertifiguren sind zunächst nichts anderes als in Bewegung gebrachte Akkorde. Dir könnte bekannt sein, dass diese Albertifiguren in langsamen Sätzen legatissiom (überbunden!) gespielt werden: da braucht niemand irgendwas zwischen den Tönen mit dem Pedal veranstalten :) denn da hat man mehr Zeit.

wer das mit dem Pedal lernen will, der sollte mit Schumanns kleinem Choral und ähnlichem anfangen.

dicke Pedalnahme in Stücken mit Albertibässen ist... stilistisch oft fragwürdig (der langsame Satz aus Mozarts facile mit vollem Pedal?...)
 

jetzt bleib du mal auf dem Teppich und verdreh nix!! Du hast dich ebenso ungeschickt wie mißverständlich ausgedrückt, und da hab ich nachgefragt, ob du wirklich wörtlich meinst, was du da geschrieben hattest.

bei dem Wort loslassen gibt es eigentlich nichts falsch zu verstehen: hält man eine teure Vase in der Hand und tut sie loslassen, dann fällt sie im Einklang mit allen physikalischen Gesetzen auf den Boden und geht dort sehr wahrscheinlich kaputt :D:D:D
 
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