Parallele Läufe in beiden Händen schnell und sauber

Päusle oder durchspielen? - hängt vom Grad der unaufgeregten übersicht ab.

Falls mit Pausen:
die letzte Gruppe eines Laufs
dann die voletzte in die letzte hinein
usw. rückwärts additiv -- und NICHTS dabei denken

reduziert man das hier diskutierte, destilliert man also überschaubare Anweisungen heraus, so wird man spüren, dass die Empfehlung, die Konzentration auf die Muskelimpulse beugen und strecken der Kern der Laufbewegung über die Tasten ist - die Bewegung selbst ist eine natürliche, welche automatisch abläuft --- egal wie das Terrain (die Skale) beschaffen ist.

nur "denken" sollte man dabei nicht, weil die Probleme in der Tat im Kopf entstehen - den gilt es zu überlisten, seinen minutiösen Kontrollzwang (Ursache davon ist ein Konglomerat aus ungenügens-Angst, Atemlosigkeit, mangelndem Selbstwertgefühl, Leistungsdruck, verkrampftes erzwingen wollen) gilt es zu umgehen oder auszublenden: man muss im Kopf loslassen können, und man muss das, was man spielen will, innerlich hören können.

Ich rate ab, sich zu viele medizinische Fachbegriffe anzueignen - unser Hirn wird sich mit Wonne auf diese stürzen und nachschauen wollen, ob sie auch alle beim "tonleitern" brav vorhanden sind --- die Konsequenz kann man sich ausmalen und möchte sie nicht wirklich hören.

erfreulich zu sehen, das das wesentliche im Skalenspiel hier aus unterschiedlichen Perspektiven umfassend genug in den letzten beiträgen beschrieben worden ist.

Gruß, Rolf
 
Wohl wahr, der Kopf...
Mir helfen eben die kleinen überschaubaren Häppchen, die fürchte ich nicht so sehr wie ne schnelle Tonleiter oder schnelle Passagen, die länger dauern.

Meine Finger könnens in aller Regel schnell, aber so wie man anfängt, in der Zeit, wo keine ist!!!, nämlich bei schnellen Läufen, den Kopf zwischenschalten und kontrollieren zu wollen, gehts daneben...:rolleyes:

Vllt bedeutet das Zerlegen in Häppchen und unterschiedlich betonte Stellen einfach eine Ablenkung, die es einem ermöglicht, das Denken umzulenken auf wenige Momente, und den Rest laufen zu lassen. Mir scheint das so, denn bei mir funktioniert es perfekt.

Bei mir ist der größte Haken, wenn ich versuche, jeden einzelnen Ton gedacht zu spielen. -das klappt garantiert nicht.:rolleyes: Weil die Finger viel schneller sind als der Kopf in dem Augenblick.

Was empfielt ihr, wenn jemand häufig zu viel denkt beim Spielen??:confused:

Noch was zu den Fingersätzen:
Rolf hat je beschrieben, dass bei manchen Tonarten die Daumen parallel laufen, bei anderen ist das ja nicht so, oder gibt es noch einen anderen Fingersatz??? Sagen wir mal für Es-Dur? Oder B? Aber auch bei D-Dur passiert mir das hin und wieder:
Es besteht ja dann immer die Gefahr, dass der Daumen, der nicht betont sein darf, poltert beim Untersetzen?

LG
VP
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Es-Dur: die Daumen auf c und auf f
D-Dur: die Daumen auf d und auf g
das wären zwei natürliche Möglichkeiten für Es und D
-- ansonsten immer viel H-Dur spielen!! kein Witz!!
Gruß, Rolf
 
Danke, rolf,
so mach ich die Fingersätze auch.
Bei mir polterts, wenn auch geringfügig, mehr abwärts, der linke Daumen. Auf den muss ich immer besonders Obacht geben. Vor allem, wenn der Untersatz schnell gehen muss.

Warum viel h-dur spielen? Die liegt ja sehr gut drin, gerade deshalb?

LG
VP
 
violapiano,
das ist ganz natürlich mit H-Dur, wie beim laufen oder joggen: wenn du auf einer weichen, gleichmäßigen, ebenen Sportbahn joggen kannst, dann wirst du auch bergauf-bergab über Feldwege und Waldwege joggen können - Skalen sind wie ein Terrain, Gelände: und beim gehen, laufen, rennen schauen wir nicht auf jeden Schritt, sondern voraus, und wir vermeiden automatisch, dass wir uns das Knie verknacksen oder so (damit meine ich den holpernden Daumen)
kann es sein, dass du in Sachen schneller Skalen noch ein wenig "Anfängerin" bist (was ja keine Schande ist)? dann solltest du auf keinen Fall hohes Tempo erzwingen wollen. Es soll schön, gleichmäßig und sauber, synchron klingen - Tempo kommt später von allein (((bedenk das: von allein bedeutet doch - automatisch, also ohne hemmende Kontrolle)))

es gibt kein kontinuierlich feststellbares "fortschreiten" am Klavierspiel-lernen: es ist immer wie Treppenstufen, auf manchen verharrt man länger, und der Schritt auf die nächst höhere geschieht dann beinahe plötzlich (ich weiss, dieser Satz könnte heftigen Widerspruch erregen - soll er nicht, er soll nachdenken helfen)

und immer fragen: wie klingt es am schönsten
nie denken: oh jetzt muss ich das und das tun

Gruß, Rolf

(wenn du die Töne gleichmäßig hören und dir klanglich vorstellen kannst, wird der Daumen keinen Quatsch mehr machen; außerdem könntest du ganz langsam legato aufwärts crescendo von Ton zu Ton, abwärts diminuendo "proben" - ich sage proben, nicht üben!)
 
danke,
ja, ich bin im Bereich schnelle Skalen noch Anfänger, langsamer, mittelschnell kann ich sie, jetzt gehts dran, das Tempo etwas hochzuschrauben. Ich denke auch, immer wieder wiederholen ist wichtig, einschleifen und nochmals einschleifen, dann klappts irgendwann wie von selbst.
Meine Erfahrung war auch schon öfter, dass ich manche Probleme ganz von alleine erledigt habe beim Klaiverspielen- mit der Zeit.
Vor allem geht alles besser, wenn ich mich mehr in die Musik vertiefen kann. und das klappt nicht immer.
Der Daumen links wird immer besser, jedoch muss ich drauf achten, dass er nicht zu sehr reinfällt. Vllt muss man ihn gedanklich mehr wie alle anderen Finger behandeln..

LG
violapiano
 

Zurück
Top Bottom