Hans Borjes
Clavio-Förderer
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Ich habe die angegebenen Fingersätze eigentl ganz gern, weil die Fingersatzfindung für bspw einen Sonatensatz oder schlimmer eine Fuge eine ordentliche Arbeit ist.
Solange man die angegebenen Fingersätze nur als Vorschlag sieht und nicht als empfehlenswert, funktioniert das auch.
Eine Prof meinte mal zu mir, die Fingersätze in den Noten seien nur für die Amateure.
lg marcus
Der letzte Satz völliger Schwachsinn. Fingersätze haben nichts mit Amateure zu tun.
Ich glaube, die Essenz der von mir zitierten Meinung hast du nicht ganz erfasst.Der letzte Satz völliger Schwachsinn. Fingersätze haben nichts mit Amateure zu tun. Warum werden denn auch die schwierigsten Stücke von Fachleuten durchgespielt und mit Fingersätzen bestückt??? Langeweile???
Nein, weil es immer schön ist eine andere Meinung zu den Fingern zu haben als die Eigene. Und ich gehöre zu den Leuten, die immer wieder dankbar darüber sind.
Daraus kann man nun je nach Naturell entweder ableiten, dass die angebenen Fingersätze nutzlos sind, oder dass sie zwar Anregung bieten, aber mehr auch nicht (und ein Profi wird auf diese Anregungen eher verzichten können).
Da du als Beispiele eine unheimlich schwierige Liszt-Transkription und die horrenden Godowsky Bearbeitungen der Chopin Etüden anführst, fühle ich mich eigentl in meiner Ansicht bestätigt.wenn bei halsbrecherischen Stellen ein oder mehrere Fingersätze mitgeteilt sind, so halte ich das für sehr anregend und bereichernd - freilich bedeutet dass nicht, dass man sich sklavisch an eine der mitgelieferten Möglichkeiten halten muss.
was ich bedauere, sind oft unnötige Fingersätze (z.B. bei sehr leichten Stellen) und manche zu "schulbuchartigen" Fingersätze (z.B. die Vorschläge der Herausgeber für die Praller und Mordente in den Inventionen)
Ich war jedenfalls davon ausgegangen, dass wir hier von Werken wie Mozart Sonaten, Beethoven Bagatellen oder ähnliches ausgehen.
In der neuesten Ausgabe von PianoNews gibt es zum Thema "Fingersätze in Urtextausgaben" einen lesenswerten Aufsatz des Hammerflügel-Spezialisten Malcolm Bilson. Seine These: Viele der Herausgeber-Fingersätze konterkarieren die Absichten des Komponisten, weil sie Artikulationen verschleiern und Bindungen erzeugen, wo der Komponist keine babsichtigt hat etc. Gedruckte Fingersätze suggerieren eine Sicherheit und Objektivität, die tatsächlich aber gar nicht vorliegt.
Ich bin zwar erst bei den ersten beiden Seiten der leichten Sonate von Beethoven, aber trotzdem schonmal danke...Ich finde übrigens, daß man beim Niveau von Beethovens Sonaten angekommen grundsätzlich selbst in der Lage sein sollte, Fingersätze zu bestimmen.
Die Frage stelle ich mir auch. Es trifft ganz sicher nicht nur Billigproduktionen, auch in den Noten mit dem tadellosen Schriftbild und dem robusten blauen Einband, der dafür sorgt, daß die Seiten nach dem Umblättern nicht wieder zurückfallen (Ihr wißt schon, von welchem Verlag :D) finden sich neben guten Anregungen immer wieder Fingersätze, die meine KL (ähm, unsere, Mephi :cool:) gerne als akademisch bezeichnet. Sie sagt, so etwas konstruieren Theoretiker, die einem bestimmten Regelwerk folgen und offensichtlich nicht so viel Spielpraxis haben. Ein Konzertpianist würde solche Stelle anders greifen, weil die praktischen Vorteile überwiegen und er nicht auf Lehrbuchfingersätze angewiesen ist.Da stellt sich natürlich die Frage, was sich die Verlage dabei denken. Betrifft diese Aussage sämtliche Verlage oder geht es dabei um "Billigproduktionen"? Man sollte doch eigentlich davon ausgehen dürfen, daß Verlage, die offensichtlich sorgfältig den Urtext recherchieren und dazu sogar zusätzliche Anmerkungen im Internet veröffentlichen, keine unsinnigen Fingersätze ungeprüft übernehmen.
Ich bin zwar erst bei den ersten beiden Seiten der leichten Sonate von Beethoven, aber trotzdem schonmal danke...