Noch eine Frage.... Auftritte

sorell

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Hallo, liebe Klavierleute,

Ich würde gern mehr vor dem Publikum spielen... und auch für einen Honorar. Habe vor kurzem ein Solo-Konzert gespielt, nach langer Pause. Sehr gut gelaufen. Jetzt weiß ich, dass ich das gern weiter machen würde. Ich unterrichte auch, aber selbst spielen ist was anderes. Es ist schade, dass das Programm, das jetzt fertig ist, kann ich nur für meine Freunde spielen oder in Internet stellen. Ich habe schon paar mal in Altenheimen gespielt, aber die Menschen da sind meistens verwirrt. So kann ich auch zu hause spielen. Ich brauche einen Kontakt zum Publikum.
Jetzt erweitere ich mein Programm weiter, aber sollte das auch nur für ein Adventskonzert sein?
Wie soll ich diesen Weg anfangen?
Vielen Dank!
 
Hallo, liebe Klavierleute,

Ich würde gern mehr vor dem Publikum spielen... und auch für einen Honorar. Habe vor kurzem ein Solo-Konzert gespielt, nach langer Pause. Sehr gut gelaufen. Jetzt weiß ich, dass ich das gern weiter machen würde. Ich unterrichte auch, aber selbst spielen ist was anderes. Es ist schade, dass das Programm, das jetzt fertig ist, kann ich nur für meine Freunde spielen oder in Internet stellen. Ich habe schon paar mal in Altenheimen gespielt, aber die Menschen da sind meistens verwirrt. So kann ich auch zu hause spielen. Ich brauche einen Kontakt zum Publikum.
Jetzt erweitere ich mein Programm weiter, aber sollte das auch nur für ein Adventskonzert sein?
Wie soll ich diesen Weg anfangen?
Vielen Dank!

Kirchen, Kunstgallerien und andere Ausstellungen, Einkaufszentren, Firmenveranstaltungen...
Ich habe es selbst noch nicht versucht, aber dort würde ich anfangen. Vielleicht gibt es in deiner Nähe auch ein paar Musikkneipen, in die auch deine Musik passen würde. Bezahlung erfolgt dann vermutlich über den Umsatz.

Du solltest vielleicht auch eine Homepage haben. Einfach aber mit klaren Infos über Repertoire, Kontakt etc. Die Adresse druckst du dann auf deine Visitenkarte und gibst sie jedem, der über ein Budget verfügt, das für dich ausreichend wäre ;)
 
Danke, Guendola.

Die Seite zu haben ist keine schlechte Idee. Ich habe, aber es ist mehr über Klavierunterricht. Ich habe einige Pianisten schon im Internet gesehen. Sehr interessant. Kirchen, Kunstgallerien - klar, aber Einkaufzentren? Firmeveranstaltungen? Das Problem ist immer, ob da ein Flügel oder Klavier vorhanden ist. Ich rufe an und frage: "Haben Sie einen Flügel oder Klavier?" Die verstehen mich am Anfang einfach nicht, was ich meine.
 
Nur eine kleine Bemerkung:

Wer etwas von den Leuten will, muss sie nerven.
D.h. überall anrufen und fragen, ob man nicht ein Konzert geben darf; wenn auf später vertröstet wird ruhig nochmal anrufen.
Erstens wird man hierdurch schonmal bekannt ("hab ich schonmal gehört..."), zweitens besteht eine größere Chance irgendwo mal eingeladen zu werden.
Und wenn es gut war, lädt man in ein paar Jahren sicher gerne nochmal ein.

Ich merke das immer wieder (traurig aber wahr...): Wenn man Menschen lang genug nervt, tun sie meistens, was man will :cool:

Grüße
Stilblüte
 
Firmen und Einkaufszentren mieten durchaus auch ein Klavier, wenn sie Musik haben wollen. Ich kam eigentlich nur deswegen darauf, weil ich bei Ebay einen Flügel gesehen hatte, der bislang einem Bekleidungsgeschäft gehörte. Die hatten den bei Werbeveranstaltungen benutzt (bzw. benutzen lassen), wenn sie Pianisten eingeladen haben. Das hat mich daran erinnert, daß Einkaufszentren und größere Firmen auch solche Veranstaltungen machen. Der Flügel wurde übrigens verkauft, weil die Pianisten lieber auf einem Mietinstrument gespielt haben oder ihr eigenes mitgebracht haben. Das Budget kann also nicht allzuschlecht gewesen sein (inkl. Instrumentenmiete, Transport und Stimmen). Und ich kenne immerhin ein Einkaufszentrum in Hamburg, in dem seit langem ein Flügel steht, der auch bei Veranstaltungen genutzt wird.

Ich vermute, in Kunstkneipen, Ausstellungen und Galerien kannst du die besten Kontakte knüpfen, und darauf kommt es langfristig an. Und deswegen auch Visitenkarte und Website. Gerne auch CDs (wiederum mit kompletten Kontaktangaben).
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Das Bergische Land ist nach meinen Erfahrungen der Kultur und Musik durchaus wohlgesonnen. Wohl nirgends in NRW ist die Musikerdichte so hoch wie hier. (Ich schätze mal, daß 70% der Musikhochschulprofessoren sich hier angesiedelt haben.) Es gab sogar mal ein eigenes Klavier-/Musikfestival "Musik in bergischen Schlössern und Burgen". (Ob es immer noch stattfindet, weiß ich allerdings nicht.) D.h. Aufführungsorte sind offensichtlich reichlich vorhanden.

Aber wie alle Kommunen hat die öffentliche Hand kein Geld für Honorare. Du spielst also mehr oder weniger für Gottes Lohn und mußt froh sein, wenn Deine Ausgaben abgegolten werden. Andererseits: Das Bergische Land ist eine recht wohlhabende und kultivierte Gegend. Es sollte also möglich sein, private Sponsoren zu finden.

Nutze mögliche Synergie-Effekte, indem Du Dich mit anderen Künstlern zusammentust. Arbeite mit Schauspielern und Malern zusammen, die man im Bergischen schon kennt. Biete Deine Musik in Kunstgalerien und für Ausstellungsvernissagen etc. an.

Mit Querflöte, Geige oder Maultrommel ist das alles leichter zu bewerkstelligen. Aber wo findet der Pianist schon ein vernünftiges Konzertinstrument? Du wirst also schauen müssen, welcher Klavierhändler Dir mit Rat und Tat unter die Arme greift. Je weniger Kosten und "Arbeit" der Veranstalter mit Dir hat, desto größer sind die Chancen für ein Engagement. Was Du dann allerdings verlangen kannst, ist gute Werbung.

Gutes Gelingen ...
 
Du könntest es dem Zufall überlassen, wie mein Vater. Als 20 jähriger ist er mal als stinknormaler Barpianist in London ein Nebeneinkommen verdienen geganen. Doch irgendwann hat ihn mal ein leicht angetrunkener Brite angehauen und ein Angebot gemacht, dass er doch an seiner Hochzeit auftreten könnte. Dadurch erlangte mein Vater einen gewissen Bekanntheitsgrad unter all den Gästen und ab und zu wurde er wieder von Wildfremden eingeladen, die von ihm erfahren haben. Wäre doch auch ein Weg...
 
Mal ne andere Frage: Haben es eigentlich alle Konzertpianisten ( nach dem Studium) so schwer mit dem Verdienst? Sind es nur die ehemaligen Jungstudenten, die einen Auftritt nach dem anderen geben ohne solche organisatorischen Probleme zu haben?
 
Fast noch wichtiger ist aber das Knüpfen von Netzwerken:
begleite z. B. Solisten aller Art und versuche, ein stabiles Kooperationsverhältnis mit zumindest Einigen zustande zu bringen, so dass Ihr Euch gegenseitig die Jobs zuspielen bzw. Eure Namen verbreiten könnt. Das ist das Allerwichtigste. Vitamin B zählt in unserer Branche wohl noch weit mehr als in den meisten anderen.


Rosenspieß.

Ich habe gerade zufällig eine Querflöterin getroffen, die sehr gut spielt. Wir üben jetzt ein Programm und werden auch die Auftrittmöglichkeiten suchen. Sie spielt in einem Amateur Orchester, der übrigens vollständig ist (mit vielen Auftritten und langer Geschichte). Es könnte auch mal klappen, dass sie mich begleiten (wenn ich irgendeines Klavierkonzert spiele)! :-)

Danke!
 
Firmen und Einkaufszentren mieten durchaus auch ein Klavier, wenn sie Musik haben wollen. Ich kam eigentlich nur deswegen darauf, weil ich bei Ebay einen Flügel gesehen hatte, der bislang einem Bekleidungsgeschäft gehörte. Die hatten den bei Werbeveranstaltungen benutzt (bzw. benutzen lassen), wenn sie Pianisten eingeladen haben. Das hat mich daran erinnert, daß Einkaufszentren und größere Firmen auch solche Veranstaltungen machen. Der Flügel wurde übrigens verkauft, weil die Pianisten lieber auf einem Mietinstrument gespielt haben oder ihr eigenes mitgebracht haben. Das Budget kann also nicht allzuschlecht gewesen sein (inkl. Instrumentenmiete, Transport und Stimmen). .

Hmmmmm! Nicht schlecht! Mit eigenem Instrument und Stimmen! Das Budget sollte sehr gut sein.
 
Das Bergische Land ist nach meinen Erfahrungen der Kultur und Musik durchaus wohlgesonnen. Wohl nirgends in NRW ist die Musikerdichte so hoch wie hier. (Ich schätze mal, daß 70% der Musikhochschulprofessoren sich hier angesiedelt haben.) Es gab sogar mal ein eigenes Klavier-/Musikfestival "Musik in bergischen Schlössern und Burgen". (Ob es immer noch stattfindet, weiß ich allerdings nicht.) D.h. Aufführungsorte sind offensichtlich reichlich vorhanden.

Aber wie alle Kommunen hat die öffentliche Hand kein Geld für Honorare. Du spielst also mehr oder weniger für Gottes Lohn und mußt froh sein, wenn Deine Ausgaben abgegolten werden. Andererseits: Das Bergische Land ist eine recht wohlhabende und kultivierte Gegend. Es sollte also möglich sein, private Sponsoren zu finden.

Nutze mögliche Synergie-Effekte, indem Du Dich mit anderen Künstlern zusammentust. Arbeite mit Schauspielern und Malern zusammen, die man im Bergischen schon kennt. Biete Deine Musik in Kunstgalerien und für Ausstellungsvernissagen etc. an.

Mit Querflöte, Geige oder Maultrommel ist das alles leichter zu bewerkstelligen. Aber wo findet der Pianist schon ein vernünftiges Konzertinstrument? Du wirst also schauen müssen, welcher Klavierhändler Dir mit Rat und Tat unter die Arme greift. Je weniger Kosten und "Arbeit" der Veranstalter mit Dir hat, desto größer sind die Chancen für ein Engagement. Was Du dann allerdings verlangen kannst, ist gute Werbung.

Gutes Gelingen ...

Sehr interessante Analyse! Man weiß nicht, ob es schlecht oder gut für einen Pianisten ist :-) Eher gut.

DVD habe ich gerade gemacht (von meinem letzten Konzert). CD sollte noch gemacht werden.... Paar Stücke sind in youtube.

Ich habe gerade angefangen, mit Querflöte zu spielen. Vielen Dank für den Rat! Ich habe Deine Seite gesehen. Hut ab! Ich hatte sogar mit Gedanken gespielt, vorbei zu schauen.... um Erfahrungen austauschen :-)

Auf jeden Fall vielen Dank!
 

Mal ne andere Frage: Haben es eigentlich alle Konzertpianisten ( nach dem Studium) so schwer mit dem Verdienst? Sind es nur die ehemaligen Jungstudenten, die einen Auftritt nach dem anderen geben ohne solche organisatorischen Probleme zu haben?

Das würde ich auch mal gerne wissen :-)
Ich hatte mit Musik und Klaviersachen ziemlich lange Pause (ungefähr 15 Jahren). Jetzt fange ich neu an. Ich habe auch nicht hier studiert, aber in Moskau. Deswegen die Probleme, die die deutschen Pianisten haben, kenne ich nicht so gut. Gott sei Dank, dass ich zufällig diese Seite entdeckt. Jeden Tag bringt mich ein bißchen weiter.
 
Gib Benefizkonzerte! Such dir einen Kindergarten, der Kinder hat, die sich kein warmes Essen leisten können oder sowas (das gibts bei uns im SDüden jedenfalls..leider)...oder finde irgendein anderes Projekt. Dann rufst du in großen Gemeinden (mit Gemeindesäälen) und Schulen an und fragst, ob du ein benefizkonzert für Kinder in Afrika machen darfst. Das heißt zwar, dass du anfangs kein Honorar bekommst, aber du hast zugang zu potentiellen Konzertsäälen. Ich glaube, anfangs darfst du geldmäßig nicht zu viel erwarten. Das kommt schon noch...
lg

PS: wg. Jungstudenten: bloß weil man mal Jungstudent war, heißt das noch lange nicht, dass man ein Konzertkarriere hinterhergeschmissen bekommt...
 
Hallo,

da ich selbst ähnliches vorhabe, habe ich mir auch schon viele Gedanken dahingehend gemacht. Eine Möglichkeit ist, sich ein hochwertiges Diagitalpiano zu besorgen, am besten von Yamaha, und sich die Auftritte selbst zu organisieren. Miete irgendwo ein günstige Räumlichkeit ( Cafes, Kneipen oder andere anrufen) und inseriere in der Zeitung). Aber unbedingt mit dazu schreiben, dass du auf einem Digitalpiano spielst. Eintritt würde ich Anfnags nicht nehmen, lieber auf Spendenbasis. Ich denke, dass auch darüber ein wenig reinkommt, aber wichtiger ist, dass du bekannt wirst. Die heutigen hochwertigen Digitalpianos von Yamaha stehen einem Flügel hinstichtlich Tastatur und Klang kaum noch nach. Ein grosser Vorteil ist, dass man nie auf irgendwelche Fremdinstrumente angewiesen ist und auch gut auf dem Piano eingespielt ist.
 
[...] Eine Möglichkeit ist, sich ein hochwertiges Diagitalpiano zu besorgen, am besten von Yamaha, [...] Die heutigen hochwertigen Digitalpianos von Yamaha stehen einem Flügel hinsichtlich Tastatur und Klang kaum noch nach. Ein grosser Vorteil ist, dass man nie auf irgendwelche Fremdinstrumente angewiesen ist.
Für Jazz, Unterhaltungs- und Loungemusik mag das ja angehen. Aber Mozart, Chopin oder gar Debussy öffentlich auf einem Digitalpiano zu präsentieren, halte ich für künstlerisches Harakiri.

Übrigens: Ein schöner Prüfstein für E-Pianos und die Yamaha-Silent-Instrumente (wie ich vor einigen Tagen entdeckt habe): Rachmaninovs g-moll-Prélude in einem recht flotten (nicht unbedingt künstlerisch wertvollem) Tempo gespielt. Und dann einmal die Aussetzer und Verzögerungen des CPU zählen! Da ist mancher alte Hobel von ebay noch besser!

Also: wer sich unbedingt als Pianist und Klaviertransporteur selbständig machen will, sollte sich lieber einen gebrauchten Kleinflügel, einen gebrauchten Kleintransporter und entsprechende Transportvorrichtungen für den Ein-Personen-Einsatz zulegen - z.B. ein solches Teil: http://www.rexze.de/seiten/pianoplan-fluegel-umzug.htm
 
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@sorell

nicht vergessen: bei allen event-agenturen, messeveranstaltern, evtl. auch messebauern deutschlandweit (!!!!) präsenz zeigen (minimum brief + website oder kl. prospekt)

>>> messebauer / eventagentur aus z.b. berlin baut, inszeniert messeauftritt vom kunden C auf der Messe in z.B. münchen. wohnst du dann zufällig in der nähe, hast du gute karten, ein publikum zu unterhalten, das oftmals über Einfluss und verbindungen verfügt...

viel glück!
 
Ahem, Harakiri ist doch ehrenhaft. Davon abgesehen ist ein Digitalpiano oder Keyboard einfacht nicht der richtige Stil für klassische Musik und stimmt das Publikum falsch ein.

Messen hatte ich ganz vergessen. Halt alle Veranstaltungen, die Massen von Geld durch die Gegend pumpen (da ist immer jemand, der noch ein Budget plattmachen muß) und alle Orte, die Kunst in irgendeiner Weise fördern wollen oder es wenigstens behaupten. Den Stolz packt man erst zu Anfang des Konzertes wieder aus.

PS: ich sage das aus Erfahrung mit einer Rockband, aber für Klassik gilt in punkto Marketing ähnliches.
 
Das hat man davon, wenn man glaubt, weltgewandt mit fremden Kulturbegriffen operieren zu können! Auf frischer Tat ertappt - ich werde in Zukunft wohl vorsichtiger sein müssen. ;)

Den Stolz packt man erst zu Anfang des Konzertes wieder aus.
Aber leicht ist das nicht! Vor allem, wenn man noch bis zwei Minuten vor Auftritt mit dem Veranstalter über die Gage feilschen muß ...
 

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