Regenschauer bei Open-Air-Auftritt mit E-Piano! Und jetzt?

Nicht nur in Gesangsvereinen, vermutlich überall. Ich kenne das nur zu gut als ehemaliger Kassenwart vom Tennisverein und Bowlingverein. Die Besserverdienenden jammern am lautesten.
Dieses Phänomen ist unter dem Begriff "Vereinsmeierei" bekannt. In rheinischen Landen begründet man das Jammern der Besserverdienenden mit "Häwwe kütt vun Haalde": Viel Geld hat nicht derjenige, der viel, sondern der möglichst wenig ausgibt. Seltsam ist, dass man nie vorhersagen kann, ob sich nicht ein ganz anderes Szenario ereignet, das es auch schon mal geben kann: Ja und, dann kaufen wir eben was Neues, wir haben genug Geld in der Kasse. Da ich nicht der Vereinskassierer, sondern "nur" der Dirigent bin, kann ich noch nicht wissen, wie sich der Verein letztlich entscheidet. Aber eines weiß ich mit Sicherheit: Mein eigenes Instrument ungeschützt im Regen stehen lassen - das wird es nur über meine Leiche geben, wie man so zu sagen pflegt.

LG von Rheinkultur
 
Seltsam ist, dass man nie vorhersagen kann, ob sich nicht ein ganz anderes Szenario ereignet, das es auch schon mal geben kann: Ja und, dann kaufen wir eben was Neues, wir haben genug Geld in der Kasse. Da ich nicht der Vereinskassierer, sondern "nur" der Dirigent bin, kann ich noch nicht wissen, wie sich der Verein letztlich entscheidet. Aber eines weiß ich mit Sicherheit: Mein eigenes Instrument ungeschützt im Regen stehen lassen - das wird es nur über meine Leiche geben, wie man so zu sagen pflegt.
Ein Lebenszeichen meinerseits, da die Spannung steigt: Heute nachmittag hat "mein" Männerchor ein kleines Sommerkonzert in einem Seniorenheim eines Nachbar-Stadtteils zu absolvieren, in dem kein geeignetes Instrument zur Verfügung steht. Vermutlich wird dann mein Instrument zum Einsatz gelangen, da das Vorstandsmitglied, das sich zur Lagerung und Trocknung des nass gewordenen E-Pianos bereit erklärt hat, noch keine Funktionsfähigkeit des Instruments zurückgemeldet hat. Allerdings hat der Geschäftsführer des Vereins heute bei einem anderen meiner Chöre mitgeprobt und mir vorher im Gespräch signalisiert, dass eine Neuanschaffung eines Gebraucht-Instruments für die wenigen Anlässe im Jahr nicht an der Kassenlage des Vereins scheitern würde. So funktioniert die Wegwerfgesellschaft also im Musikvereinswesen...!

LG von Rheinkultur
 
Ein Lebenszeichen meinerseits, da die Spannung steigt: Heute nachmittag hat "mein" Männerchor ein kleines Sommerkonzert in einem Seniorenheim eines Nachbar-Stadtteils zu absolvieren, in dem kein geeignetes Instrument zur Verfügung steht. Vermutlich wird dann mein Instrument zum Einsatz gelangen, da das Vorstandsmitglied, das sich zur Lagerung und Trocknung des nass gewordenen E-Pianos bereit erklärt hat, noch keine Funktionsfähigkeit des Instruments zurückgemeldet hat.
Es ist mir eine Freude, mich selbst ausnahmsweise mal korrigieren zu dürfen: Heute vormittag hat sich mein im Tenor I singender Sangesfreund mit der Nachricht zurückgemeldet, mit dem Instrument sei alles wieder in bester Ordnung. Er bemerkte scherzhaft, es klinge viel besser als vorher, vor allem viel lauter. Daraufhin hatte ich die Anregung entgegen zu setzen, das Instrument eine Woche lang mit Rheinwasser zu fluten, damit man es bis zum Nordpol hören kann.

Beim diesmal regenfreien Auftritt vorhin lief alles glatt ab, als ob überhaupt nichts mit dem Instrument passiert wäre. Ein guter Anlass für mich, allen Mitschreibenden für die geschriebene und ungeschriebene Anteilnahme zu danken - und elektronisches Instrumentarium ihrerseits mit der gebotenen Umsicht bei Open-Air-Aktivitäten einzusetzen. In unserem Falle hat der Sangesfreund das Instrument tagelang im Gartenhaus bei sommerlichen Temperaturen trocknen gelassen und für genügend Luftzug gesorgt. Ich kann im Sinne von Artikel 3 des Rheinischen Grundgesetzes vermelden: Et hätt noch emmer joot jejange. Nicht zu vergessen die Ergänzung: Nit alles, watt klätschnaaß es, es kapott...!

LG von Rheinkultur
 
Zeit für eine kurze Rückmeldung: Gestern Abend habe ich mit einigen Chormitgliedern gemeinsam eine kleine Karnevalsveranstaltung musikalisch gestaltet und das einst nass gewordene Piano kam wieder einmal erfolgreich zum Einsatz. Alles hat bestens und ohne jegliche technische Aussetzer einwandfrei geklappt! Ausfälle gab es nur bei zwei krank gewordenen Akteuren - die waren körperlich abwesend, während die körperlich anwesenden Künstler allenfalls geistlich abwesend waren. Motto nach dem Vorbild einer Stilblüte aus dem Deutschunterricht: Ein Tor ist einer, der geistlich nicht voll auf der Höhe ist... .

LG von Rheinkultur
 
Der Zeitpunkt für ein Update dürfte gekommen sein, nachdem ich gestern bei einem Chorkonzert mit einem meiner Chöre in einer Nachbarstadt eine wenig erfreuliche Beobachtung machen konnte. Wasser ist nicht die einzige Substanz, mit der man ein Instrument beschädigen kann - auch trockene Materialien eignen sich dazu.

Eine Lektion zum Thema, wie man am falschen Ende sparen kann, gefällig? Das Chorkonzert fand in der Aula der örtlichen Realschule statt, in der zur Zeit umfangreiche Bauarbeiten durchgeführt werden. Im Regelfall steht an einem solchen Ort ein Flügel oder ein einigermaßen brauchbares Klavier zur Verfügung - hier musste ein einfaches Stagepiano genügen. Von sich aus erzählte mir der befreundete Chorleiter des gastgebenden Chores kurz vor dem Konzert, warum das so sein musste. Eigentlich besitze die Schule einen Flügel mittlerer Größe einer renommierten deutschen Traditionsmarke, zwar älteren Baujahres, aber regelmäßig gestimmt und reguliert und entsprechend angenehm spielbar. Dieser stünde allerdings auf unbestimmte Zeit nicht mehr zur Verfügung. Warum? Bei den Bauarbeiten waren hinter der Aula Wände aufzustemmen und weitere Arbeiten in Flügelnähe durchzuführen, bei denen Bauschutt, Staub und Schmutz in großen Mengen anfallen würden. Die zuständige Kommune lehnte es aber ab, das Instrument fachgerecht zu verpacken und im notwendigen Umfang vor Beschädigungen zu schützen - dieser Sonderposten sei im Budget nicht vorgesehen gewesen und ohnehin zu teuer. Nun ist das Instrument stark verschmutzt und offensichtlich nachhaltig beschädigt worden. Selbst als Laie käme man zur Erkenntnis, dass eine aufwendige Reinigung und Reparatur nun ein Vielfaches kosten wird.

Eine verwaltungstechnische Glanzleistung - und dabei fallen mir gleich mehrere vergleichbare Episoden aus verschiedenen Kirchengemeinden ein, bei denen während der Durchführung von Baumaßnahmen die unzureichend geschützte Orgel irreparabel Schaden genommen hat. Zeichnet sich da etwa ein Trend ab, wie man mit fremdem Geld verantwortungslos umgeht?

Das Konzert gestern klappte gut und die Darbietungen kamen beim Publikum gut an. Aber ob das immer so gut ist, wenn das Publikum von derartigen Hintergründen bei einem solchen Ereignis nichts erfährt?

LG von Rheinkultur
 
Erinnert mich an eine Episode in der Nachbachschaft. Handwerker renovieren Parterre Wohnung - Brandmelder setzt sich voll Staub und geht los. Handwerker verschwinden. Auch neue Wohnungsbesitzer kommen, wohl - hören/sehen es ...und weg.
Das Nachbarhaus wurde 2 Tage beschallt, bis auf Nachfrage ein Bewohner durch gekipptes Fenster einstieg und Brandmelder entsorgte.....
 
@Rheinkultur :

Und warum schiebt man den Flügel nicht einfach weg?

Die 3 Flügel zumindest in meiner Schule damals, hatten Räder. ( Die die ich jetzt kenne, auch...)

LG, Olli
 
@Rheinkultur :

Und warum schiebt man den Flügel nicht einfach weg?
Sobald enge Durchgänge und/oder Treppenstufen zu überwinden sind, genügt sicher einfaches Wegschieben nicht mehr. Aber angeblich war ja für einen fachgerechten Transport aus der Gefahrenzone oder für ein trockenes, staubfreies und klimatisch stabiles Verpacken des Instruments kein Geld da. Wenn Mauern eingerissen werden oder massives, starke Erschütterungen produzierendes Gerät zum Einsatz gelangt, genügt es ganz sicher nicht, einfach ein paar Decken, Planen und/oder Folien über den Flügel zu legen und diesen so einfach mal ein paar Wochen oder Monate seinem Schicksal zu überlassen.

Die 3 Flügel zumindest in meiner Schule damals, hatten Räder. ( Die die ich jetzt kenne, auch...)
Wenn aber die einzigen barrierefreien Flächen die Bühne selbst und ein durch Vorhänge abgetrennter Lagerraum sind, helfen einem die Räder unter dem Flügel leider auch nicht weiter. Durch zu enge Türen/Durchgänge oder über Treppen aufwärts/abwärts gelangt man mit dem Instrument nur dann, wenn man es fachgerecht transportiert - und die dazu erforderlichen Spezialisten arbeiten ganz sicher nicht zum Nulltarif. Auf jeden Fall dürfte das Auseinanderbauen und Reinigen des kompletten Innenlebens wohl ein Mehrfaches kosten - Vollpfosten-Alarm vom Feinsten, behaupte ich mal.

Auch das von mir ursprünglich beschriebene Ereignis mit dem unter Wasser gesetzten E-Piano vor zweieinhalb Jahren fand in einer Schule statt - respektive auf dem nicht überdachten Pausenhof. Was die Organisatoren dazu gebracht hat, dort eine nicht überdachte Bühnenfläche aufzubauen und diverse Redner, Einzelkünstler und Ensembles mit Beschallungstechnik der in unseren Breiten meist unsicheren Witterung auszusetzen, das bleibt vermutlich ihr Geheimnis. Schließlich handelte es sich um von ihnen gebuchte Festbeiträge zum Schuljubiläum und nicht um privat organisiertes Straßentheater, zu dem sich die Künstler gewissermaßen selber einladen. Rückblickend könnte man hier sagen: Vollpfosten-Alarm, Folge Zwei.

LG von Rheinkultur
 
Erinnert mich an eine Episode in der Nachbachschaft. Handwerker renovieren Parterre Wohnung - Brandmelder setzt sich voll Staub und geht los. Handwerker verschwinden. Auch neue Wohnungsbesitzer kommen, wohl - hören/sehen es ...und weg.
Das Nachbarhaus wurde 2 Tage beschallt, bis auf Nachfrage ein Bewohner durch gekipptes Fenster einstieg und Brandmelder entsorgte.....
Um alarmiernde Rauchmelder kümmert sich doch eigentlich die Feuerwehr. Mitsamt gewaltsamer Wohnungsöffnung, Suche des mutmaßlichen Brandherdes und Rechnung an den Wohnungseigentümer wegen Fehlalarm.

(Eine leerstehende oder im Bau befindliche Wohnung braucht keine Rauchmelder, denn die sollen Menschen vor dem Ersticken an Rauchgasen im Schlaf retten. Wo niemand schläft, braucht es auch kein Gepiepse.)
 
Wenn Mauern eingerissen werden oder massives, starke Erschütterungen produzierendes Gerät zum Einsatz gelangt, genügt es ganz sicher nicht, einfach ein paar Decken, Planen und/oder Folien über den Flügel zu legen und diesen so einfach mal ein paar Wochen oder Monate seinem Schicksal zu überlassen.

Sicher nicht, aber es ist mit wirklich nur geringfügig mehr Mitteln möglich, das Instrument auch vor Ort ausreichend zu schützen.
Ich verstehe hier die Baufirma nicht. Ich hätte 4 Stunden plus nen Hunni Material veranschlagt und hätte das Ding ausreichend geschützt. Das ist bei Baufirmen banaler Alltag und auch Pflicht; unvorhergesehene Arbeiten sind eh zu 100% Bestandteil irgend welcher Verträge.
Herr, lass Hirn regnen - oder Steine, Hauptsache, du triffst...
Das muss man in diesem Fall wirklich der Verwaltung UND der Baufirma wünschen.
 

Ich verstehe hier die Baufirma nicht. Ich hätte 4 Stunden plus nen Hunni Material veranschlagt und hätte das Ding ausreichend geschützt. Das ist bei Baufirmen banaler Alltag und auch Pflicht; unvorhergesehene Arbeiten sind eh zu 100% Bestandteil irgend welcher Verträge.
So würde ich das auch erwarten. Wenn eine Firma ein Dach neu deckt, wird sie vermutlich verpflichtet sein, die während der Durchführung der Arbeiten offenen Bereiche der Dachfläche angemessen zu sichern. Schließlich sollen die zu erwartenden Witterungseinflüsse keine Feuchtigkeitsschäden und dergleichen an der Bausubstanz des dazugehörigen Gebäudes verursachen. Von einer Bekannten in unserer Nachbarschaft ist mir bekannt, dass es in ihrer Dachgeschosswohnung nach einem Unwetter während der Baumaßnahmen größere Feuchtigkeitsschäden gab - anschließend sahen sich die Parteien vor Gericht wieder... .

Einer der Sänger des gastgebenden Vereins singt gleichzeitig in meinem Chor - sicherlich werde ich erfahren können, wie sich die Angelegenheit weiterentwickeln wird und wie die damit verbundenen finanziellen Auswirkungen sind. Auf jeden Fall hätten die musikalischen Leiter mit Sicherheit lieber ihre Chöre vom Flügel aus geleitet, an dem das Spielgefühl schon ein anderes ist.

LG von Rheinkultur
 

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