Neu Anfang. Keyboard oder Piano!?

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Flopsi

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13. Juni 2010
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Hallo liebe Forumsgemeinde!:)

Hab da mal ne Frage. Einer meiner ersehentlichsten Wünsche ist es, irgendwann mal Klavier spielen zu Lernen. Und da ich jetzt als Student (bin 22) mehr Zeit hab als wenn ich Berufstätig bin, habe ich mir gedacht es jetzt mal zu versuchen, sonst schieb ich das mein ganzes Leben vor mich her.

Also ich hab noch nie vorher richtig Klavier gespielt, nur immer mal ne Woche versucht zu klimpern, hatte auch noch nie "professionelle" Ausbildung in Form von Klavierlehrern.

Jetzt zu meinem eigentlichen Problem:

Ich habe zuhause ein Uraltes Keyboard, also keinen realisten Anschlag. Doch bevor ich mir ein teures Klavier oder Digitalpiano kaufe, möchte ich doch wissen ob es sich auch lohnt. Nicht das ich einfach garnicht spielen kann, weil ich kein Taktgefühl oder Rhytmus habe ;). Kann das ein Klavierlehrer relativ schnell sehen? Denn dann würde ich vorerst kein Klavier kaufen, sondern erstmal ein paar Stunden nehmen. Nur dann kann ich zuhause auch nicht wirklich üben. Was meint ihr?

Und wenn ich ein Klavier kaufen sollte, was würdet ihr empfehlen? Klavier oder Digitalpianos? Der Klang ist mir am Anfang nicht so wichtig, möchte es einfach nur mit dem richtigen Anschlag lernen. Preisklasse sollte natürlich auch relativ gering bleiben.

Schonmal vielen Dank im Vorraus. :)

mfg, Fabian
 
Hallo Fabian

Erstmal herzlich willkommen im Forum und Glückwunsch zu deinem Sehnen nach Klavierspielen.............das ist schon mal der Beste Anfang.

Also, das Keyboard kannst du getrost vergessen - hast Du schon richtig erkannt - das hat mit Klavierspielen nur so von der Tastenform her ein bisschen Ähnlichkeit, Klavierspielen ist ganz was anderes.

Die Idee "erstmal ein paar Stunden zu nehmen" ist ganz hervorragend. Da lernst Du deinen Klavierlehrer kennen und der kann dich in Richtung Instrument auch beraten.....

Klavier oder Digitalpiano ist fast schon en wenig provokant..... wenn geht immer Klavier. D.h.: wenn Du in deiner Studentenbude/WG oder wo du sonst wohnst ein Klavier unterbringst und durch sielen (auch zu etwas unmöglichen Zeiten ? nach 22:00 Uhr) keinen Ärger kriegst, ist ein richtiges Klavier immer die zweitbeste Wahl - vorher kommt noch der Flügel.........

Halte in den nächsten Tagen die Augen weit offen und schau nach Klavieren, die "irgendwo" rumstehen - Turnhalle, Bühne, Nebenzimmer (Gastwirtschaft), Gemeinderäumen (z.B. auch Hochschulgemeinde) - vielleicht lässt sich dort ein Arrangement treffen für regelmäßiges Üben...? Das wäre eine Lösung für die ersten Wochen ohne Instrument und eine Alternative, wenn in der Studentenbude doch nur ein Digi gehen sollte. Ich übe seit 2 Jahren zu Hause auch auf einem Digi und versuche, sooft als möglich an einem richtigen Klavier zu spielen.

Viel Erfolg
Martin
 
Frag mal bei Klaviergeschäften nach. Die vermieten oft stundenweise Überäume für nicht zu großes Geld. Vielleicht kannst du während deiner "Klavier-Kennenlernphase" auf so einen Überaum zurückgreifen.
Ansonsten würde ich dir auch raten, ein echtes Klavier einem Digitalpiano vorzuziehen. Vom Keyboard will ich gar nicht reden. ;)

Grüße von
Fips
 
Ich weiß, ich sammele mit meiner Aussage nicht grad "Fanpunkte"... aber: Ich hab im Februar angefangen Klavierunterricht zu nehmem. Zu Hause hatte ich das Uralt-Keyboard eines Freundes stehen. Die letzte Gurke. Wirklich. Ganz ehrlich? Für die ersten Wochen Kennenlernen hat es gereicht. Ich bin nicht großartig aufgefallen im Unterricht, dass ich nur so ne Zwetschge zu Hause stehen hatte. Das Ganze ging ca. 7 Wochen gut, dann fing ich an die Zwetschge richtig zu verfluchen. Die Tasten waren schmaler als beim Klavier, hatte ich die ersten Wochen gar nicht gemerkt, es klang furchtbar, hatte ich anfangs auch nicht gemerkt. Aaaber: ich konnte zu Hause üben. Die Tasten sind nunmal grundsätzlich "gleich". Ich hab mich durchgeschlagen und an dem Ding festgestellt: Wenn ich DARAUF tatsächlich jeden Tag 1 - 2 Stunden übe. Dann meine ich es ernst.

Ende April kam mein Klavier. Ein Unterschied wie Tag und Nacht und die letzten paar Wochen bis es endlich da war bin ich fast irre geworden, weil DA merkte ich so langsam den Unterschied zwischen dem Klavier im Unterricht und dem Teil Daheim.

Ich breche trotzdem eine Lanze für den ersten Versuch auf dem Keyboard. Man merkt durchaus, ob man Bock drauf hat Klavierspielen zu lernen. Länger als 2 - 3 Monate zieht man das auf so nem Ding eh nicht durch. Aber bis dahin weiß man, ob man Lust drauf hat oder nicht und spart sich ne große Investition wenn man eben keine Lust hat. Und ob man sich durch summ summ summ bienchen summ herum auf dem Keyboard stolpert oder auf dem Klavier... das kenn eh keiner leiden, von daher muss man da so oder so durch.

Meine Meinung daher: Hack auf dem Keyboard rum zum üben, nimm dazu Stunden am richtigen Klavier. Wenn es dich gepackt hast, merkst du es schnell genug und hälst es eh nicht lange aus. Und die ersten Wochen auf dem Ding haben zumindest mich nicht total verdorben. Bilde ich mir wenigstens ein.
 
Länger als 2 - 3 Monate zieht man das auf so nem Ding eh nicht durch. Aber bis dahin weiß man, ob man Lust drauf hat oder nicht und spart sich ne große Investition wenn man eben keine Lust hat.
Da gebe ich Pirata recht. So ein Keyboard ist DIE Nagelprobe! Ich hab es selbst probiert (im Büro). Und tatsächlich 4 Wochen durchgehalten. Für die ersten paar Wochen gehts. Und danach bist Du ein klitzekleines Stückchen weiter... und besser gewappnet für Miete, Kauf, was auch immer.
 
Da gebe ich Pirata recht. So ein Keyboard ist DIE Nagelprobe! Ich hab es selbst probiert (im Büro). Und tatsächlich 4 Wochen durchgehalten. Für die ersten paar Wochen gehts. Und danach bist Du ein klitzekleines Stückchen weiter... und besser gewappnet für Miete, Kauf, was auch immer.

Hey, ich hab von Anfang Februar bis Ende April ausgehalten - ich bin ein Kämpfer ;)

aber es hat am Ende echt weh getan. Nicht nur, dass ich mich jedes Mal neu orientieren musste weil die Tasten im Unterricht breiter waren, es klang echt schräg und dazu noch die fehlende Anschlagsdynamik. Das Ding hat einfach immer "muh" gemacht, egal wie ich draufgedrückt hab.

Aber trotzdem. Ohne das Teil hätte ich nicht zu Hause üben können und somit will ich es nicht zuuuu madig machen. Der Freund hat es aber jetzt doch wieder im Keller stehen. Ich wollte es schnell los werden als ich endlich ein Klavier hatte. Warum wohl??? Eine Freundin meinte, ich hätte es noch ne Weile behalten sollen, einfach um mal zum Spaß zum Vergleich darauf zu spielen. Neee, das wollte ich mir nicht antun. Weg mit dem Ding. Aber wenn wer überlegen würde ob das was ist oder nicht, dann würde ich das Biest wieder herbeiholen. Dafür taugt es auf jeden Fall. Es hat die Tasten in der richtigen Reihenfolge und wenn man es nicht so genau nimmt klingt es ungefähr wie ein Klavier.
 
Da kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen.

Auch ich habe mit einem uralten Keyboard angefangen und nach vier Wochen mußte was anderes her. Allerdings habe ich mir kein Klavier gekauft, sondern ein Digi und wenn ich inzwischen auch schon mein zweites habe, bin ich immer noch sehr zufrieden damit.

Ich weiß, daß hier immer akustische Klaviere angepriesen werden und die haben mit Sicherheit auch den besseren Klang, aber man kann mit einem Digi ebenso viel Spaß haben.
Vielleicht kommt irgendwann der Punkt, wo man sich sagt, daß jetzt unbedingt ein richtiges Klavier ins Haus muß, doch meiner Meinung nach reicht in den ersten Jahren ein Digi.
Der große Vorteil ist halt, daß man damit zu jeder Tages- und Nachtzeit üben kann, ohne am nächsten Tag Morddrohungen zu bekommen...
 
Der große Vorteil ist halt, daß man damit zu jeder Tages- und Nachtzeit üben kann, ohne am nächsten Tag Morddrohungen zu bekommen...

Genau, dass ist der Riesenvorteil - deshalb ist eine sehr gute Lösung (auch schon öfter hier angepriesen): BEIDES

ein akustisches (analoges?) Klavier/Flügel für dann wenns geht UND
ein Digi für dann wenns nicht geht

Ich strebe diese Lösung an. Mein Digi werd ich sicher nicht hergeben - schon allein weil mans zu Geburtstagseinladungen mitnehmen kann......
 
Die Morddrohungen umgehe ich, indem ich teilweise mit dem Moderator-Pedal spiele. Gestern Abend lief z. B. Fußball und ich hab wohl so um die 50 Mal die gleichen 4 Takte geübt. Ich glaub, wenn ich da nicht irgendwann das Pedal hätte einrasten lassen wäre jemand Anderes ausgerastet ;) Mir reicht diese Variante um hin und wieder besonders nervige Einheiten ein wenig abzufedern für den Rest der Welt.
 
Klavier ist die beste Wahl, keine Frage. Digitalpianos sind nicht besonders geeignet, den "richtigen Anschlag" zu lernen, das ist aber zu Anfang nicht dramatisch, denn da hat man sowieso nur eine Kontrolle, wenn der Klavierlehrer dabei ist.

Ich halte inzwischen ein altes Klavier mit schlechtem Klang, dafür aber mit vernünftig eingestelltem Anschlag und zuverlässiger Stimmstabilität für besser als ein Digitalpiano, um anzufangen. Die ersten Schritte sind zwar "nur" dem Treffen der Tasten gewidmet, aber jede Minute am Klavier lehrt einem den Zusammenhang zwischen der eigenen Bewegung und dem Klang. Ein Digitalpiano lügt einem da vieles vor, es klingt sozusagen immer schön und davon lernt man nichts (genauer gesagt klingt es immer ungefähr gleich).

Zum schlechten Klang eines Anfängerklaviers: Die Phantasie wirkt erstmal Wunder und man hört als Ungeübter sowieso nur die Hälfte des Unterschieds. Im Laufe der Zeit verändert sich das natürlich und man braucht ein besseres Instrument. Wenn man also für ein paar 100 Euro ein funktionierendes Klavier findet, kommt dazu natürlich noch der Transport und die spätere Entsorgung aber preislich liegt man im Rahmen eines Digitalpianos.

Ich habe diesbezüglich zweierlei Erfahrung:

Ein wirklich uraltes Klavier, das auch mechanisch schon hart an der Grenze war, hat mir für die ersten Jahre gereicht, allerdings war der Anschlag so leicht, daß ich gelegentlich erhebliche Probleme mit anderen Instrumenten hatte. Aber ich kann mich wirlich nicht erinnern, daß ich irgendwann darunter gelitten hätte, daß ich so ein "schlechtes" Klavier hatte und meine Motivation war durch dieses Klavier absolut nicht gefährdet.

Meine erste E-Gitarre war ein billiges Kaufhausmodell (heute bekommt man sowas bei den einschlägigen Online-Shops als Einsteigermodell). Klanglich mies, nicht gerade bundrein und elektrisch eine Katastrophe (ich habe oft elektrische Schläge bekommen) - das Teil war übrigens neu, als ich es bekommen hatte! Es war fast unmöglich, irgendeinen bekannten Sound zu erreichen und Feedback gab es lediglich jenseits der musikalisch verwendbaren Frequenzen. Vor solchen Instrumenten werden Anfänger in jedem Gitarrenforum gewarnt. Um zu erkennen, daß ich ein Stück Müll besaß, habe ich nicht lange gebraucht und es hat mich logischerweise gestört. Aber wiederum keine Gefahr für meine Motivation, lediglich ein Anreiz, Geld für eine bessere Gitarre zu sparen.

Inzwischen sind rund 30 Jahre vergangen, ich spiele immer noch Klavier und E-Gitarre, natürlich nicht die selben Instrumente. Wenn man wirklich ein Instrument lernen will, ist die Mindestvoraussetzung, daß das Übungsinstrument all das kann, was man gerade lernt. Güte in Klang, Qualität und Aussehen sind wünschswert, deren Defizite lassen sich aber verdrängen. Es kommt natürlich auch darauf an, warum man ein Instrument lernen möchte...
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Der richtige Anschlag wird auf Digitalpianos heute relativ(!) gut imitiert, aber an ein richtiges Klavier kommt er nicht heran. Ich habe ein Digitalpiano und ein Klavier, ich habe den vergleich. Wenn möglich sollte man sich unbedingt ein Klavier, oder noch besser einen Flügel anschaffen.
 

Also unbedingt ein Klavier würde ich nach meinen neusten Erfahrungen nicht sagen. Was für ein Klavier ist dabei auch noch wichtig. Ich habe mir gestern diverse Klaviere angesehen und bin als erstes in einen Laden geraten der nur Kawai Klaviere hatte. Ich dachte mit meinen Ohren stimmt was nicht. Ich fand die alle fürchterlich im Vergleich zu meinem Digi.

Danach war ich aber noch in anderen Geschäften und habe dort die Erfahrung gemacht, das ein gutes Kavier doch viel besser ist als mein Digi.

Abgesehen davon kenne ich zwei Hobbypianisten die beide gar nicht ganz schlecht sind, viel Spass an der Musik haben und mit elektronischen Instrumenten absolut zufrieden sind.

Man sollte das alles nicht so dokmatisch sehen und jeden auf seine Weise glücklich werden lassen.
 
Der richtige Anschlag wird auf Digitalpianos heute relativ(!) gut imitiert, aber an ein richtiges Klavier kommt er nicht heran. Ich habe ein Digitalpiano und ein Klavier, ich habe den vergleich. Wenn möglich sollte man sich unbedingt ein Klavier, oder noch besser einen Flügel anschaffen.

Du meinst sicherlich das Anschlagsgefühl, wenn man die Tasten betätigt. Leider ist das nicht besonders wichtig, denn es kommt auf die Verbindung Anschlagsbewegung - Klang an, und da sind Digitalpianos weit zurück.
 

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