Mondscheinsonate 3. Satz

  • #82
Also Kempff spielte den dritten Satz 1965 mit 70 in 5:30 und mit 83 in 7 nochwas. Ich habe zwar erst mit 55 das Klavierspielen begonnen, aber dann mit 60 auch den dritten Satz zu üben angefangen, wobei ich allerdings jeden Tag 2-3 Stunden übe, wenn der Körper es zuläßt. Und jeden Tag merke ich, wie es etwas besser wird - und bis 83 habe ich noch ein paar Jahre Zeit.
 
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  • #83
Also Kempff spielte den dritten Satz 1965 mit 70 in 5:30 und mit 83 in 7 nochwas.
Es ist zwar kein Wettbewerb, und ich werde mich hüten, mich mit Kempff zu vergleichen.
Als ich eben den 3. Mondscheinsatz spielte, brauchte ich ca. 8 Minuten.
Das Tempo war allerdings etwas oberhalb meiner Komfortzone für dieses Stück und so hat auch nicht alles geklappt.
Wirklich auf Ausdruck und Genauigkeit achten, kann ich nur bei deutlich langsameren Geschwindigkeiten.

Ich habe mir das selbst draufgeschafft. Nachdem der 1. und 2. Satz zu meiner Zufriedenheit liefen hatte ich irgendwann das Bedürfnis, auch den dritten mal zu probieren. Das Hauptproblem war dabei immer eher die geforderte Geschwindigkeit.

Ich habe das Stück in den letzten 30 Jahren immer wieder mal hervorgekramt und geübt, habe mir (in Foren und bei Bekannten) Tipps geholt. und habe das Stück vor allem sehr oft und von sehr vielen verschiedenen Interpreten angehört.
Die Motivation, am 3. Satz weiter zu arbeiten, kommt für mich daher, dass ich Fortschritte erkenne ... Es ist nicht "gut" und sicherlich sehr weit weg von Kempff, Lisitsa oder anderen ... aber es wird immer besser ... und das zu bemerken, macht Spass ... genug Spass, um weiter daran zu arbeiten.
Mit der gleichen Motivation gehe ich auch an ein Petzold Menuett in G-Dur, ein C-Dur-Präludium von JSB, oder eine Bearbeitung von "mad world" von Tears for Fears.
Ein anderes Ziel, als immer besser zu werden, habe ich dabei eigentlich nie vor Augen.
Ich spiele Klavier, weil ich gerne Klaviermusik höre ... und wenn ich das Selbstgemachte genießen kann, ist das noch schöner.
Ich übe nicht, um irgendwas irgendwann perfekt zu können, sondern um mich weiter zu entwickeln. Die Stücke die ich aktuell immer spiele, werden auch nie ganz aussortiert, weil ich nie der Meinung bin, dass das jetzt "fertig" wäre.
 
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  • #84
Und ich bin zehn Wochen später noch immer mit den ersten beiden Seiten beschäftigt und es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis ich damit zufrieden bin. Aber ist ein wunderbarer Zeitvertreib; schade, daß ich so spät damit angefangen habe.
 
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  • #85
Und ich bin zehn Wochen später noch immer mit den ersten beiden Seiten beschäftigt und es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis ich damit zufrieden bin.
Einiges von dem, was du bisher kennst, wirst du später wiedererkennen und das bedeutet, dass du das Schwiergiste bald geschafft hast. In dem Part, den du gerade übst, stellt Ludwig die Ideen und Themen vor. Daher nennt man das "Exposition".
Du bist eigentlich schon weiter, als du vielleicht denkst.

Ich übe mit Unterbrechungen seit gut dreißig Jahren an dem Ding. Du willst nicht wissen, wo ich nach 10 Wochen war.
Wenn ich das gut spielen will, muss ich es viel zu langsam spielen ... auch nach 30 Jahren noch. Ich habe das nie wirklich intensiv geübt ... immer nur durchgespielt und dann einzelne Problemstellen bearbeitet ... meist nicht mehr als 20 bis 30 Minuten lang. Vielleicht ist es ein kleiner Vorteil, dass ich mir Noten wirklich sehr schnell merken kann ... ich spiele alles auswendig. Blattspiel geht hingegen garnicht.

Die Instrumente, die ich beinahe täglich mehrere Stunden spiele, sind Gitarre, E-Bass und Cavaquinho. Das sind meine Hauptinstrumente.
Am Klavier improvisiere oder komponiere ich und spiele mir selbst Stücke vor, die ich mag.
 
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  • #87
Ich spiele erst seit 10 Jahren und bin mit dem 1. Satz gerade soweit zufrieden.
Links schön zurückhaltend und rechts die Melodie sauber betont.
Bis ich zum 3. Satz komme spiele ich dann auch 30 Jahre .
Werde mich aber beeilen..das Stück ist viel zu schön um es zu vernachlässigen .
 
  • #88
"... ich spiele alles auswendig. Blattspiel geht hingegen garnicht." - Ist bei mir auch so, aber macht ja nichts. Ich kann zwar nicht gut auswendig lernen, aber bis ich flott und druckvoll spielen kann dauert es noch länger - um nicht von geschmeidig zu reden. Das Schöne am Klavier ist halt, daß man ohne viel musikalisches Talent und nur mit geschickten Fingern ganz ordentlich Musik machen kann - was eben z.B. bei der Geige, die ich lange genug gequält habe, nicht funktioniert.
 
  • #89
Das Schöne am Klavier ist halt, daß man ohne viel musikalisches Talent und nur mit geschickten Fingern ganz ordentlich Musik machen kann - was eben z.B. bei der Geige, die ich lange genug gequält habe, nicht funktioniert.
Das funktioniert am Klavier genauso wenig wie mit der Geige.
 
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  • #90
Genau. Bei uns sind die Friseure schon große Künstler, warum nicht auch die Klavierspieler...
 
  • #91
daß man ohne viel musikalisches Talent und nur mit geschickten Fingern ganz ordentlich Musik machen kann
Ich versteh nicht ganz, wie du das meinst. Grenzen wir die Stückauswahl mal nur auf leichte Sachen ein. Wie kommt es, dass der Anfänger die selben Noten, die selben "Finger" bewegt, es aber völlig anders als zu einem fortgeschrittenen Spieler klingt? Der Anfänger hat doch schon alle motorischen Bewegungen, wenn er das Stück spielen kann?
 

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