Mogelei bei Übezeit?

  • Ersteller des Themas kreisleriana
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Hi Sorell ;) Sasha = Alexander Libermann ( ich kürz das manchmal ab ) ;)

Ok, ich mach die Oktaven-Ausführungen als Zitat klar und schicke dann. Vielleicht füge ich es aber auch ein, hier.

Dauert aber etwas UND ist auf Englisch ;)

Bis nachher ! - Olli - !
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
wer hat eigentlich das Gerücht in die Welt gesetzt, dass man ohne Dezimenspannweite den Mephistowalzer nicht spielen könne??? da genügen Nonengriffe völlig

ansonsten ist natürlich klar, dass mit romantisch-spätromantischer Literatur Mühe hat, wer Oktaven kaum greifen kann - nu ja, so ist das halt.
 
Hi all, ich poste das (längere) Libermann- Zitat bezüglich Oktaven mal doch hier, veilleicht ist es ja für andere auch von Interesse.

Zitat aus: Libermann, eleven lectures..., c 1974 :

[...] In speaking of repeated hand movement, I come to the chapter that interests pianists so much -- octaves.
I personally consider octaves one of the easiest parts of technique, but most pianists are either awfully proud if they have good octaves or awfully jealous if someone else has better ones.
They don't speak of music but of octaves. No one would play a melody twice as fast as it should go only because he can;
But it happens, even with good performers, that when they see ( Anm. Olli: SEE, nicht HEAR ) octaves they go crazy and play them as fast as they can. They put them in a display window -- look what octaves I have !
Many people play polonaises, for instance, very fast, which is wrong because a polonaise is a dance of kings, and kings behave majestically and don't run. (They run away sometimes, but that's another thing.) :D:D
There ARE times when loud, fast octaves are required. What is the recipe for this ?
Some say with HAND, some say with ARM, some say with FINGERS; but whatever method you choose, it is good only for one particular type of octaves.
As with everything in playing, octaves can be of different kinds, dynamically and also as to position -- chromatic, jumping, etc. -- and each kind requires a different approach.
If we must establish some general rule about octaves, it is not to lose the FLEXIBILITY of our WRIST. There are differing opinions which suggest more use of arm in octave playing; this, of course, DECREASES that flexibility. A British teacher and author, Mr. Ching, writes that a Liszt contemporary testified that when Liszt played octaves he looked as if he were shaking cards from his sleeves and so must have been using his arms.
Such observations are unreliable; I could shake cards from my sleeves in a different manner to demonstrate my own way of playing octaves. At all events, this arm school of octave playing uses the so-called oblique touch, pushing the entire arm forward on each octave. Being an arm movement, this is SLOWER than if we were to keep the WRISTS FLEXIBLE. Another THREAT to this FLEXIBILITY is the fear that we will NOT hit octaves, but SEVENTHS or NINTHS, a FEAR which STIFFENS our HANDS.
A certain TENSION is all right, but TOO MUCH PARALYZES US and we are FORCED to use the forearm or arm.

Why do we do this ? It is ANOTHER of the MANY OVER-ESTIMATIONS of DIFFICULTY under which we constantly labor.
Actually, THE OCTAVE DISTANCE should be VERY FAMILIAR to us, we use it SO OFTEN. And so far as our HAND is concerned, NO TWO OCTAVES ARE THE SAME SIZE.
Of course, if you measure each on with a tape measure it will be the same, but since with each octave the position of our hands in relation to our body changes, the necessary REACHES are NOT THE SAME ; Only if the keyboard were CONSTRUCTED IN A SEMICIRCLE would they be the same.
So we shouldn't become FASCINATED with KEEPING THE "SIZE" OF AN OCTAVE WITH OUR HANDS. It is MUCH MORE IMPORTANT TO REMAIN FLEXIBLE.
Now the main ingredient ( Anm. Olli: denkt an den Bäcker ;) ) of an octave cake is HAND.
It is one of the RARE CASES where FINGERS are NOT SO ACTIVE, except in the case of more or less chromatic octaves where fourth and fifth fingers can alternate.
If We exclude this case, however, the HAND is the main thing, since octaves are staccato, each one being necessarily abandoned for the next, and for staccato things it is good to
use mostly HAND. If they are not exceedingly loud, the hand fits its role very well.
As soon the octaves become louder, we have to use some added force; then I would use the forearm. But ( and this is very important ) not as stiff single unit with the hand -- only to help throw the hand into the keys, and then to receive impact.
[...]
You would probably like to ask whether or not it is an absolute law to use fourth finger on black key octaves. There IS NO SUCH LAW; it has to be decided from case to case and PERSON TO PERSON. Of course with fourth finger we need less arm; but the OBLIQUE POSITION of the hand is sometimes less favourable. FOR PEOPLE WITH SMALL HANDS I WOULD SUGGEST TO AVOID IT.
And when we have ONLY black key octaves, it is nonsense to use exclusively the fourth.
[...]

Viel mehr sagt er eigentlich nicht, der Kuchenbäcker ;)

LG, Olli !
 
wer hat eigentlich das Gerücht in die Welt gesetzt, dass man ohne Dezimenspannweite den Mephistowalzer nicht spielen könne??? da genügen Nonengriffe völlig

ansonsten ist natürlich klar, dass mit romantisch-spätromantischer Literatur Mühe hat, wer Oktaven kaum greifen kann - nu ja, so ist das halt.
Lieber Rolf,

ich hab schon einmal erwähnt, dass ich diese None "E-fis" in der linken Hand nicht greifen kann. "E-f" geht noch, aber nicht "fis". Und diese None muss man sehr schnell immer wieder wiederholen.
 
Danke lieber Olli!

"I personally consider octaves one of the easiest parts of technique, but most pianists are either awfully proud if they have good octaves or awfully jealous if someone else has better ones."

Das hat mir am betsen gefallen! Ansonsten stimme ich komplett zu alles, was er da schreibt! lockeres Handgelenk ist A und O! für Klavierspiel... natürlich, ein gewisser Tonus bleibt immer, aber nix steifes! :-) Ich muss doch mehr darauf achten bei Oktaven!

Wegen "Sasha"... so nennen mich meine Eltern und meine Freunde in Russland
 
ich hab schon einmal erwähnt, dass ich diese None "E-fis" in der linken Hand nicht greifen kann.
ok, ohne große None E-fis links geht der Anfang vom Mephistowalzer nicht - da hilft dann nichts. (dass du nicht alle große Nonen greifen kannst, wusste ich nicht) --- aber man muss diesen "Walzer" auch nicht spielen.

was die Etüde op.8 Nr.12 von Skrjabin betrifft, so muss dort niemand die Deziem und Undezimen in der linken Hand anschlagen können, sondern alle arpeggieren die blitzschnell - ansonsten hat die Etüde eigentlich nur Oktavgriffe (den ulkigen Schlußakkord kann vermutlich niemand greifen)

aufgelöste bzw. rasch arpeggierte Dezimengriffe sind gängige Münze (Chopin Fantasie, Polonaise op.53, Prelude op.28 Nr.10) auch in schnellem Kontext, und da muss man die Hand nicht spannen oder spreizen

wenn alle Oktaven locker und schnell mit 1-5 und 1-4 gehen, dann ist doch das meiste machbar - also Kopf hoch!
 
ok, ohne große None E-fis links geht der Anfang vom Mephistowalzer nicht - da hilft dann nichts. (dass du nicht alle große Nonen greifen kannst, wusste ich nicht) --- aber man muss diesen "Walzer" auch nicht spielen.

was die Etüde op.8 Nr.12 von Skrjabin betrifft, so muss dort niemand die Deziem und Undezimen in der linken Hand anschlagen können, sondern alle arpeggieren die blitzschnell - ansonsten hat die Etüde eigentlich nur Oktavgriffe (den ulkigen Schlußakkord kann vermutlich niemand greifen)

aufgelöste bzw. rasch arpeggierte Dezimengriffe sind gängige Münze (Chopin Fantasie, Polonaise op.53, Prelude op.28 Nr.10) auch in schnellem Kontext, und da muss man die Hand nicht spannen oder spreizen

wenn alle Oktaven locker und schnell mit 1-5 und 1-4 gehen, dann ist doch das meiste machbar - also Kopf hoch!

Ja, den Walzer muss man nicht unbedingt spielen :-)

Die Etüde würde ganz schön klappen, habe keine Probleme mit der linken Hand, genauso mache ich es - arpeggiere... ich mag dieses Stück und finde es nicht allzu schwierig und anstrengend, habe jetzt es aber auf die Seite gelegt, bis ich das Handproblem wieder in Griff kriege.... habe schon Angst, dass ich mir noch mehr Schaden hinzufüge, weil der Arm schoon überbelastet ist.

Ja.... Kopf hoch! das tue ich auch!
 
Hi all,

@ Thread / Übezeiten:

Habe grad eine Information aus der Horowitz-Biographie von Glenn Plaskin gefunden.

Sie bezieht sich immerhin auf das Jahr 1944, als Horowitz Byron Janis als Schüler annahm.

Zitat:

Obwohl Janis gewöhnt war, pro Tag vier bis sechs Stunden zu üben, insistierte Horowitz auf einer Reduktion: Lieber weniger lang, dafür aber intensiver und konzentrierter üben. Das sei ergiebiger als ein überlanges, langweilig-routiniertes Arbeiten. Er selber übe nur zwei Stunden pro Tag. Als Janis dennoch unerbittlich mehr als zwei Stunden übte, warnte ihn Horowitz vor jeder mechanischen Wiederholung und jedem Automatismus; das würde die Spontaneität einer Interpretation schmälern. "Man kann ein Stück hundertmal üben", erklärte er, " und wenn man es dann im Konzert spielt, tönt es oft so, wie wenn man es zum hundertunderstenmal üben würde."

( Im folgenden wird auf einige spezielle Übungen eingegangen, die Janis von Horowitz auferlegt wurden. )

LG, Olli !
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Nachtrag: Und, da wir das Glück haben, dass Mr. Janis, als einer der drei anerkannten Horowitz-Schüler Byron Janis, Gary Graffman und Ronald Turini, noch lebt ( wie auch beide anderen ), könnten Interessierte ja vielleicht sogar Kontakt zu ihm aufnehmen und fragen, ob das, was im Plaskin steht, auch stimmt.

Mr. Janis hat zumindest schonmal eine Homepage:

Byron Janis

LG, Olli !
 

Danke Olli, für diesen Beitrag.

Das beruhigt mich enorm.... 10-12 Stunden pro Tag werde ich nie bekommen. Und obwohl ich z.Z. auch diese 3 Stunden pro Tag nicht habe, dieses Ziel ist mir näher.

Ja, in der Situation, wo Übezeit begrenzt ist, geht es um Effizienz und Intensivität, obwohl Fingerläufigkeit tägliche Routine braucht.
 
Liebe Alexandra,

ich bin jetzt erst durch Zufall auf dieses Thema gestoßen, sonst hätte ich schon früher geantwortet.

Ein wenig kenne Dich ja nun schon und ich bin absolut sicher dass Massage Deiner Hand nicht helfen wird!!!

ich habe auch die Maus (Computer) abgeschafft, weil ich dachte, es kommt von der Maus...

Bei Problemen mit Hand, Arm oder Schulterregion würde ich grundsätzlich von einer herkömmlichen Maus abraten und eine mit Trackball verwenden damit der Arm immer entspannt auf dem Schreibtisch liegen kann.

Jetzt mit CD-Aufnahme habe ich sehr viel geübt... auch Stress hat eine Rolle gespielt.

Stress hattest Du meiner Ansicht nach sicherlich auch weil Du für Dich und Deine Unterstützer das bestmögliche Ergebnis erzielen wolltest. Verständlich, dass Du dafür viel geübt hast. Du hast Dich für die Aufnahmen mächtig „ins Zeug“ gelegt – aber es hat sich gelohnt.

Weil es außer uns beiden noch andere gibt die Probleme mit dem Bewegungsapparat haben schreibe ich Dir keine PN sondern hier öffentlich.

Ich bin 2005 auf die rechte Schulter gestürzt - kaputte Rotatorenmanschette. Schmerzen ohne Ende, auch viele Jahre danach noch z.B. beim Anziehen von Pullovern und Jacken. Fast jede Bewegung hat geschmerzt. Den Arm konnte ich seitlich nur noch etwa 45 Grad anheben. Klavier spielen, besonders Griffe in den Diskantbereich, war noch voriges Jahr teilweise eine Tortur. Aber mein Bauchgefühl hat mir gesagt: keine OP! Es war die richtige Entscheidung. Herkömmliche Physiotherapie hat das Schulterproblem noch erheblich verschlimmert!

Desweiteren hatte ich erhebliche Probleme mit den Daumengrundgelenken (Seitenbandrisse durch Unfall und nachfolgend Arthrose durch Fehlbelastung). Durch das Klavier spielen ist es oft zu Schmerzen und immer mal wieder zu Entzündungen gekommen. Jetzt habe ich nur noch hin und wieder Schmerzen aber keine Entzündung in den Gelenken. Es ziept zwar noch bei "vertrackten" Fingersätzen oder dem Daumenuntersatz aber das verschwindet schnell wieder.

Hinzu kommen Probleme mit meiner Wirbelsäule (genetisch bedingt und Unfallfolgen) die mehr oder weniger starke Schmerzen verursacht haben und mir teilweise nur zehn oder 15 Minuten am Klavier ermöglicht haben.

Es gab ein weiteres Problem auf das nicht nicht eingehen muss weil es beim Klavier spielen nicht gestört hat. Aber auch das hat sich deutlich gebessert.

Was bzw. wer hat mir geholfen? Ein Chinese der Fachmann für Akupressur-Massage ist (und für Akupunktur, diese ist aber für mich nicht geeignet). Das Ergebnis seiner Therapie ist, dass ich meinen Arm (vorher nur etwa 45 Grad Anheben möglich) jetzt senkrecht nach oben strecken kann und ich auch bei dieser Bewegung im Schultergelenk keine Schmerzen habe.

Seit ich zu dem Chinesen gehe habe ich keine Entzündung in den Daumengrundgelenken gehabt und die Schmerzen im Rücken haben sich deutlich reduziert. Habe ich doch mal Schmerzen durch Fehlbelastung, Stress oder zu viel Klavier spielen, dann löst er das Problem.

Dieser Mann hat heilende und magische Hände, er ist sogar in der Lage mit seinen Fingern meine Gefühls- und Seelenlage zu erkennen was schon zu interessanten Situationen geführt hat.

Hier gibt es näheres zu der Therapie die mir sehr gut geholfen hat und noch immer hilft:

Tuina
TCM-Institut Kln TCM-Ausbildung Akupunktur Moxa Tuina Taiji Qigong TCM-Ernhrung

Netter Nebeneffekt der (teilweise schmerzhaften - das will ich nicht verheimlichen) Massage: Seit ich zu ihm gehe hatte ich keinen grippalen Infekt mehr der mich früher mit lästiger Regelmäßigkeit heimgesucht hat.

Ich wünsche Dir alles Gute bei der Suche nach dem richtigen Therapeuten und gute Besserung für Deine Hand.

Liebe Grüße
Marlene
 
Liebe Marlene,

erst jetzt bin dazu gekommen, um zu antworten.... Paar Termine, dann Schüler bis 20.00 Uhr... dann war ich einfach nicht ansprechbar....

Ja, Wahnsinn, wieviele Probleme hattest Du auch mit Hände, Ärme, Schulter usw...

Ich bin jetzt überzeugt, dass es vom Computer kommt. Ich werde schnellsmöglich mir diesen Trackball besorgen... Die Maus hat mich zu Tennis-arm gebracht, Pad - zu Erbsenbeinschnerzen und auch der ganze Arm ist kaputt.... Ach Mensch, ich bin selber schuld! Jetzt sitze ich am Sofa, Laptop am Schoss... natürlcih muss ich diesen Pad benutzen. Was erstaunlich ist, sobald ich die linke Hand einsetze, weil es mit der rechten nicht mehr geht, spüre ich am nächsten Tag leichte Schmerzen im Erbsenbein an der linken Hand.
Jetzt in der Zeit, wo ich fast nicht übe, geht es mir mit dem Arm bzw. Hand nicht besser.
Und wenn ich spiele, kann ich lang spielen und ich spüre, dass es mir gut tut!

Ich werde auf jeden Fall mich dahin begeben... nach den Ferien. TCM.... das zahlt auch teilweise Krankenkasse (TKK). Jetzt habe ich von AOK zu TKK gewechselt, weil sie es manchmal übernehmen.

Ich freue mich sehr, Dich am Sonntag bei mir zu begrüßen!
 
Liebe Alexandra,

Ja, Wahnsinn, wieviele Probleme hattest Du auch mit Hände, Ärme, Schulter usw...

Und ebenfalls die Erbsenbeine – das hatte ich vergessen zu erwähnen.

Jetzt sitze ich am Sofa, Laptop am Schoss... natürlcih muss ich diesen Pad benutzen.

Nein, das musst Du nicht, denn Du kannst die Trackball-Maus über USB ans Notebook anschließen! Das erfordert keine Software sondern Du kannst nach dem Einstecken sofort damit arbeiten. Mit der neuen Maus wirst Du merken wie entspannend das Arbeiten ist wenn der Unterarm permanent auf der Tischplatte liegt. Und wenn Du auf dem Sofa sitzt, dann legst Du die neue Maus auf den Oberschenkel oder neben Dich - das geht auch gut.

Und noch ein Tipp: Versuche es mal mit der anderen Hand am Trackball. Ich arbeite nur noch mit links an Maus (Windows) und Trackpad (Mac OS).


Meine leider nicht.

Ich freue mich sehr, Dich am Sonntag bei mir zu begrüßen!

Das freut mich. Es wäre schön wenn viele Deiner Unterstützer – trotz des schönen Wetters - kommen würden.

Liebe Grüße
Marlene
 
Ich benutze die Maus auch ohne Armbewegungen. Der Unterarm kann auch ganz auf dem Tisch liegen. Der Bewegungsspielraum der Hand auf wenigen Quadratzentimetern reicht völlig aus. Man kann ja auch eine große Bewegung in mehreren Schritten machen, auch im Sessel auf dem Oberschenkel. Ein Trackball erfordert Fingebewegungen eine Maus Handgelenksbewegung. So meine Erinnerung aus Trackballzeiten.

Gruß
Manfred
 
Maus ohne Mauspad mit ganz weichem Polster für die Handwurzel führt bei mir sofort zu unangenehmen Schmerzen, also immer Mauspad - Polster verwenden. Maus von Hand zu Hand wechseln, auch mal mittig platzieren, sonst leiden als nächstes die Schultern...

Übrigens, zum Thema zurück: habe am Wochenende mit einem international recht renommierten Pianisten geplaudert, trotz Professur auf Uni, Vorstand des Klavierhauptfachs dort, Jurorentätigkeit bei diversen Wettbewerben und regelmäßigem Konzertieren und Plattenaufnahmen täglich 6 Stunden üben auch 8 mitunter. Nur im Urlaub ist Pause....
Also alle halten sich an Rubinsteins Motto , 2 Stunden sind genug, dann das Leben genießen, eben nicht.
 
Off topic, aber zum Verlauf passend:
Die richtige Steuerung einer Computermaus kann man durchaus mit dem Klavierspielen vergleichen. Wer verkrampft, steif und angespannt ist, der hat verloren und muss langfristig mit gesundheitlichen Schäden rechnen!

Eine Maus hält man völlig locker und entspannt - im Gegensatz zu richtigen Mäusen läuft das Ding ja nicht davon :D

Die Bewegung der Maus erfolgt hauptsächlich aus dem Handgelenk - und zwar immer minimal.

Damit das auch funktioniert, muss der Maustreiber richtig eingestellt werden. Stichwort "Progressive Zeigerbeschleunigung".

Wieder die Parallele zum Klavier: Es darf auch bei der Maus nicht egal sein, ob ich sie blitzartig oder langsam bewege.
Gut eingestellt kann man den Mauszeiger Pixel für Pixel mit minimaler, langsamer Mausbewegung steuern. Ein weiterer, schneller und wieder minimaler Ruck bewegt den Zeiger über die ganze Bildschirmbreite. Selbstredend sollte man das so einstellen, dass es für die individuelle Befindlichkeit am besten ist.

Ausgenommen für spezielle Arbeiten, die meist Grafiker zu leisten haben, braucht die nötige Bewegungsfläche für eine Maus nicht größer als ein CD-Case zu sein. Selbst das wäre eigentlich schon überdimensioniert.

Gute Mäuse benötigen keine Maus-Pads. Übliche Schreibtischoberflächen sind mehr als ausreichend. Die Oberfläche UND die Maus sollten nur sauber gehalten werden.

Neue Mäuse sind oftmals in der Grundeinstellung für Normalanwender zu empfindlich. Sie reagieren zu gut und führen dadurch zu Hektik und Verkrampfungen. Empfindlichkeit im Maustreiber also nötigenfalls verringern.

Kabellose Mäuse sind praktisch, aber oft zu schwer. Beim Kauf auf das Gewicht achten!
Hat die Maus ein Kabel, sollte dieses in gerader Verlängerung liegen. Also nicht irgendwo seitlich vom Schreibtisch runtergehen. Bei übergroßen Schreibtischen wirkt ein kleines Loch in der Platte oft Wunder.
Bei Tischen mit ganz geringer Tiefe zieht das Kabel oft zu sehr. Abhilfe schafft eine Kabelklemme. Man schnappt sich am Tisch die unbedingt nötige Kabellänge und fixiert den Rest. Damit ist der unangenehme Zug an der Maus weg.

Mäuse kann man mit nur zwei Fingern bedienen. Es muss nicht immer die ganze Hand sein. Steuern kann ich sie sogar mit nur EINEM Finger. Wenn das nicht geht, Maus austauschen oder wohl eher üben, einfach probieren ... es geht.

Mausposition am Schreibtisch immer wieder mal wechseln. Ohne Maus-Pad geht das problemlos. So wie man nicht immer gleich sitzen soll, sollte man auch die Stellung des Unterarms zur Maus wechseln.

Stellung der Finger immer wieder mal wechseln. Der Maus ist das sowas von egal, wie die Finger auf ihr liegen. Es gibt keine "richtige" Handhaltung! Im Gegenteil, die beste Handhaltung wird zu Verkrampfung führen, wenn man sie über zu lange Zeit beibehält.

Wird die Maus nicht gebraucht, Finger weg von ihr. Und wenn es nur zehn Sekunden sind. Kein Normalanwender braucht die Maus öfter als ein paar Sekunden pro Minute. Wie gesagt ... das Ding haut nicht ab.

Man kann probieren die Maus mit der "falschen" Hand zu steuern. Schmerzt diese Hand nach einiger Zeit, hält man die Maus mit hoher Wahrscheinlichkeit auch mit der "richtigen" Hand immer noch zu verkrampft.

Für viele Leute ist es optimal, wenn der Unterarm NICHT auf dem Schreibtisch aufliegt. Das Handgelenk liegt direkt über der Tischkante - was natürlich eine schön abgerundete Kante erfordert.

Beim Mauskauf wie bei einem Klavier darauf achten, dass man sich vom ersten Kontakt an mit diesem Gerät wohlfühlt. Die tollste Designmaus bringt gar nix, wenn sie nicht zur Hand passt. Die sündteuren Mäuse sind nicht immer die besten!

Allerwichtigste Regel nochmal: Das Handgelenk ist völlig locker und entspannt, ebenso Finger, Handflächen und Unterarm. Für jede Bewegung genügen leichte, kaum wahrnehmbare bzw. sehr kurzfristige Spannungen.

Beachtet man diese Dinge, ist eine Maus ergonomisch absolut gleichwertig mit einem Trackball. Bei den meisten Normalanwendern würde ich sie sogar als ergonomisch besser einstufen.

Disclaimer: Diese Ratschläge gelten für noch gesunde Anwender. Für bereits bestehende Schäden braucht es andere Leute. Ich bin kein Physiotherapeut, nur ein langjähriger Hardcore-Computernutzer ;)
 
Um nochmal zum Üben zurück zu kommen :D

Zuerstmal, dass Konzertpianisten mehr üben hat nicht unbedingt mit der Technik zu tun, sondern auch wie viele Stücke sie spielen müssen :|
Ich wollte an einem TAg auch scgon unbedingt Stücke fertig machen und habe 10 Stunden geübt.
Das Problem ist, sowas KANN MAN NICHT ununterbrochen.
Die Hände fangen an zu schmerzen und wenn man dann so weiter macht bekommt man entweder nen Tennisarm oder ne Sehnenscheidentzündung etc.
ICh habe z.b bei einigen stücken von Horowitz nicht länger als 5 Stunden üben können, weil die Hand einfach komplett verkrampft (vorallem bei Horowitz)und ich bezweifel, dass das bei Konzerpianisten anders ist.
 
Ich wollte an einem TAg auch scgon unbedingt Stücke fertig machen und habe 10 Stunden geübt.
Das Problem ist, sowas KANN MAN NICHT ununterbrochen.
Die Hände fangen an zu schmerzen und wenn man dann so weiter macht bekommt man entweder nen Tennisarm oder ne Sehnenscheidentzündung etc.

da hat jemand meinen uralt-Faden raus geholt, sehe ich.

Also DAS sollte nie passieren, egal wie lange du übst!!

Dein Problem liegt da sicher nicht an der Übezeit , sondern an einer offenkundig falschen Technik für das jeweilige Stück. Und wenn du dann auch nur 1 Stunde mit dieser falschen Technik dran herumpfuscht, war's auch für die Katz:

dringend Körperhaltung- Armhaltung-Handhaltung prüfen, da stimmt was nicht !!
was sagt dein Klavierlehrer dazu? dem müsste das auffallen.

Noch mal zur Übezeit: Badura-Skoda meint ja scherzhaft, er empfiehlt seinen Studenten mindestens 20 Stunden pro Tag zu üben:p
Er selbst habe, sagt er, in seiner aktivsten Zeit schon 5 Stunden täglich geübt, als Student deutlich mehr....

Andererseits gibt es glaube ich schon so Super-Talente ( und die erste Liga der Meisterpianisten gehört da sicher dazu) die mit erstaunlich wenig Aufwand Unglaubliches schaffen.

PS: interessieren würde mich schon , wie lange es - nach Ansicht der Fachleute hier - es Sinn macht, an z.B. einer einzigen Etude pro Tag zu üben, z.B. 6 Stunden (natürlich mit Pausen) nur Sextenetude ?? oder ist nach 2-3 Stunden die Lernkapazität erschöpft und man sollte dann besser was anderes üben/repetieren.
 
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