... Mögt ihr Lang Lang...?

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Magst Du Lang Lang...?


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Hiermal eine höchst virtuose und meisterhaft gespielte Interpretation des Minutenwalzers, Pianist ist natürlich der Technik-Weltmeister Lang Lang.

Seine technisch-interpretatorischen sowie kompositorischen Fähigkeiten sind anscheinend bereits so fortgeschritten, dass die Notentexttreue hier völlig überflüssig wird, denn selbst angebliche Meister wie Chopin kommen an den Geist von Lang Lang lange nicht heran!


Lang Lang - Chopin Minute Waltz Op. 64 No. 1 - YouTube

ich würde wenn schon denn schon, neben " angeblichen Meistern " wie Chopin: " Mozart, Beethoven, Schubert, Schumann, Brahms usw auch noch aufführen."
Aerold! ich nehmen, dies war ein Spass von Dir :rolleyes::D:D
 
Eins wollte der Mäzen jedoch nicht: Mit seinem Künstler Geld verdienen.
Nee, aber wenn mich nicht Alles täuscht, der Vater des Künstlers, der seine Kids wohl überall vorgeführt hatte. Ich sehe da jedenfalls viele Parallelen zu (...) LangLang

Lang Lang sagte mal, daß sein Vater sehr streng war, mit Üben, sich Anstrengen usw. gegenüber seinem Sohn. Und Lang Lang habe erst später verstanden, daß sie beide, er und sein Vater, den gleichen Traum, das gleiche Ziel, hatten.

Lang Lang's Vater (mit dem er übrigens bei seinem Carnegie Hall Debüt zusammen spielend auftrat, das fand ich nett) hat einmal gesagt: er hätte selbst nicht gedacht, daß sie beide einen solchen Erfolg erreichen und so weit kommen würden.
 
Lang Lang - Rachmaninoff Prelude No.2 in B-flat, Op. 23 - YouTube

Was haltet ihr von dieser Interpretation?

Ich muss zugeben dieses Stück noch nicht gekannt zu haben bis ich es vor ein paar Wochen von Lang Lang das erste Mal gehört habe.

Danach habe ich mir natürlich noch weitere Interpretationen angehört.

Anfangs fand ich dieses Stück großartig doch nach einer Weile hat mich irgendwas gestört. Ich glaube die Melodie ist im Vergleich zur massiven Begleitung für meinen Geschmack zu "schwach" umgesetzt; Die Nebenstimmen sind zu Einfach, durchschaubar und zu laut gestaltet und ich glaube Rachmaninov hätte es in einer anderen Tonartschreiben sollen, obwohl es dann vielleicht technisch sehr schwierig zu spielen sein würde.

Nun gut - also was haltet ihr von Lang Langs Interpretationen? Sie gefällt mir noch am ehesten aber irgendwie vertuscht er auch recht viel? Die Geschwindigkeit finde ich angemessen, bei anderen Pianisten ist es mir stets zu langsam gewesen; Das Stück lebt von furiosen schnellen Läufen.
 
Ich gebe es zu: außer BAMMM-BUMM-BAMMM-BUMM-BIIIIING-BAMMMM-BUUUUUUUUM habe ich gar nichts verstanden. Aber ich bin natürlich trotzdem beeindruckt.

LG, Sesam
 
Einfach nur schrecklich.

Grüße, Kurt Kurz
 
Wenn ich mir die Interpretation von Rachmaninoff - Prelude Op. 23 No. 2 (Richter) - YouTube mit beigefügtem Notenbild angehört habe, muss ich mir keinen Lang Lang mehr geben. Letzteres ist auch mit geschlossenen Augen kaum auszuhalten. Es gibt Zeitgenossen, die Theaterdonner auf dem Konzertpodium mögen und dann nicht mehr so genau hinschauen und -hören, was da eigentlich gespielt wird. Und es gibt andere, die solchen Darbietungen nicht viel abgewinnen können.

Berezovsky und (noch zupackender) Gilels liefern Wiedergaben, die wirklich dem Stück gerecht werden, wenn man Alternativen zu Richter sucht. So viel zum Thema.

LG von Rheinkultur
 
Schön ist,

daß Lang Lang mit solchen (fahrlässig bis absichtlich...) verunglückten YT-"Bonmots" zur Diskussion von gut oder schlecht eingespielten Stücken anregt.

Weniger schön ist, wenn unerfahrene Hörer denken, solche Kapriolen des Chinesen seien dann schöne Musik...

(aber all das hatten wir im Faden hier schon mehrfach, nicht wahr...)

liefern Wiedergaben, die wirklich dem Stück gerecht werden, wenn man Alternativen zu Richter sucht.

Für mich gibt's da nur einen, der die richtige Leidenschaft und den richtigen Zugriff entwickelt: Kissin...

Evgeny Kissin plays Prelude in Bb op.23 n.2 by Rachmaninoff - YouTube

p.s. @Aelrond: ich habe den Eindruck, der Chinese möchte hier streckenweise gern zeigen, wie schnell und sauber er spielen kann. Das gelingt, aber Musik und Gefühl für Melodie und Tempo etc. bleiben komplett auf der Strecke...

Kissin geht auch richtig "zur Sache", aber im Dienste der Musik. Bei ihm sind kein Zögern, Zaudern, keine Blockaden, zu spüren, was m.E. sehr gut zum Stück paßt... Kissin geht offenbar glänzend vorbereitet in diese Vorstellung...
 


;) habe mit möglichem Widerspruch gerechnet, wollte aber mein Post nicht ändern deswegen. Allerdings: verhunzt ist verhunzt... (und eine "humorvolle Seite" kann ich an dem Gespiele diesmal auch nicht entdecken)


Das No. 23/2 finde ich auf YT nicht (aber nicht weiter schlimm)

"Lang Lang - The Most Overrated Pianist Alive. With Idiotic Fanboys As Well"

Ganz so einfach kann/sollte man es sich nicht machen bei Lang Lang. Dazu hat er... (gestrichen. Wen meine Meinung interessiert, einfach Faden durchackern)
 
Hier mal ein direkter Vergleich von Kissin und Lang Lang.
Der Autor dieser Strauss-Paraphrase, der den Walzerkönig noch gut persönlich gekannt hat, konnte sein Opus auch als Interpret der Nachwelt überliefern. Seinerzeit verfuhr man hinsichtlich der Notentexttreue öfters recht großzügig - dennoch vermittelt Kissin den Inhalt dieses wirkungsvollen Stücks glaubhaft und zutreffend. Lang Lang hingegen macht aus dem Stück einen ganz billigen Showact, als ob der nicht nur von Brahms hochgeschätzte Strauss die billigste und substanzloseste Musik seiner Zeit geschrieben hätte. Keine Interpretation, sondern eine Karikatur, um ein ganzes Genre kommentarlos in die Mülltonne der Musikgeschichte zu befördern.

Anbei das historische Original: Soirée de Vienne by Strauss-Grünfeld - Alfred Grünfeld (1910) - YouTube
Lang Langs Karikatur in Gänze: 郎朗 lang lang playing Strauss - Fledermaus, Op.56 piano - YouTube
Kissins Interpretation komplett: Evgeny Kissin plays Fledermaus op.56 arranged by Grunfeld - YouTube

Einen Interpretationsvergleich möge jeder selbst anstellen. Das abschließende Urteil sollte nicht überraschen...,

meint mit LG Rheinkultur
 
Lieber Rheinkultur,

(...) Keine Interpretation, sondern eine Karikatur

ich pflichte Dir bei ;) ich glaube aber, das

um ein ganzes Genre kommentarlos in die Mülltonne der Musikgeschichte zu befördern.

wird Lang Lang mit einer einzigen Einspielung nicht ganz gelingen. Ich mußte wieder so lachen, das affektierte Spiel, das Gehampel, das Geschau :D:D:D

(aber ich weiß schon: da lacht nicht unbedingt jeder drüber)
 
ich pflichte Dir bei ;) ich glaube aber, das wird Lang Lang mit einer einzigen Einspielung nicht ganz gelingen. Ich mußte wieder so lachen, das affektierte Spiel, das Gehampel, das Geschau :D:D:D
Nicht gelingen wird das Lang Lang vor allem deshalb, weil es von dem Stück auch "seriöse" Einspielungen gibt:
Strauss, Johann II Arr Grünfeld Soirée de Vienne Op.56 - YouTube
Leonid Brumberg plays Grünfeld "Soirée de Vienne" Op.56 - YouTube
Yakov Zak plays Grunfeld "Soirée de Vienne" - YouTube
Darüber hinaus hat Grünfeld keineswegs ein manieriertes, sondern ein zeitloses und geradliniges Spiel praktiziert und auch Zeitgenossen wie Debussy und Korngold im Repertoire berücksichtigt. Ähnlich wie Busonis Spiel kann man auch seine Interpretationen als immer noch "modern" bezeichnen. Ein Lang Lang wird das sicherlich nicht im Alleingang "kaputtspielen" können, trotzdem sind solche Darbietungen genauso ärgerlich wie abstoßend: Das kommt herüber, als ob es da einer für unter seiner Würde hält, den Notentext genauer anzusehen - stattdessen holzt man die Nummer wie ein schlechter Kapellmeister mit viel Tastendonner hin, in dem vor lauter Anschlagshärte die falschen Töne im Klangbrei untergehen. Immerhin verdient Lang Lang stattliches Geld mit einer Darbietung, bei der den Kommissionsmitgliedern bei einer Aufnahmeprüfung an einer beliebigen Musikhochschule das Lachen im Halse steckenbleiben dürfte.

LG von Rheinkultur
 
Aber man muss schon eingestehen, dass Lang Lang den meisten Pianisten rein technisch überlegen ist. Das heißt ja nicht dass er besser (musikalischer) spielt.
 

:D:D ich wette keiner im publikum hat irgendwas kapiert. den mittelteil finde ich schön gespielt, der rest klingt nach matsch. ich finde durch dieses schnelle tempo verliert das stück an kraft und größe und man hört nurnoch bummkrach. mir gefällt die gilels version am besten (Gilels plays Rachmaninov: Prelude op. 23 no. 2 - YouTube).

eigentlich mag ich lang lang ja (vor allem bei liszt), aber bei manchen interpretationen rastet er zu hart aus :D
 
Aber man muss schon eingestehen, dass Lang Lang den meisten Pianisten rein technisch überlegen ist. Das heißt ja nicht dass er besser (musikalischer) spielt.

Mit solchen Aussagen muß man immer vorsichtig sein. Bedenke: Technik und Musik sind eng miteinander verzahnt.

Das kommt herüber, als ob es da einer für unter seiner Würde hält, den Notentext genauer anzusehen - stattdessen holzt man die Nummer wie ein schlechter Kapellmeister mit viel Tastendonner hin, (...)

Wenn es nicht so sinnlos wäre, könnte man ein wenig küchen-psychologisieren... vielleicht war der Gute es irgendwann leid, nach einem sicher sehr harten Leben für Musik und Klavierspiel, ständig und immer seriöse Vorspiele zu machen...? Ein Wesenszug, der mir irgendwie sympathisch ist :cool: und wenn ich mich täusche, dann lache ich halt nicht mit, sondern über ihn :D

... wie gesagt, er wird die Welt der Musik damit vermutlich nicht groß in Aufruhr bringen (und Musik, die ich wegen ihres 'humoristischen Unterhaltungswertes' schätze, macht auch nur einen sehr geringen Bruchteil aus).
 
Nächsten Sonntag kommt ein Konzert mit ihm und Dee Dee Bridgewater auf Arte, ich bin mal gespannt;)
 
Nächsten Sonntag kommt ein Konzert mit ihm und Dee Dee Bridgewater auf Arte, ich bin mal gespannt
Da war ich ;-)
Ja, ich habe ES getan!!!!!!!!
Eine geschenkte Karte wollte ich nicht ablehnen.
Der Jazz-Pianist von Dee Dee war echt gut. Die Atmosphäre und das Wetter klasse. Es gab Standing Ovations.
Guckt es euch an :-)
LG,
NaMu
 

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