... Mögt ihr Lang Lang...?

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Magst Du Lang Lang...?


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Ja, warum eigentlich... vielleicht wollte er, daß der Zuschauer auch etwas mehr davon hat, und alles nicht so langweilig ist.

Aha...genau das wird's gewesen sein.

Ich wette der Großteil des Publikums ist mit dem Gefühl rausgegangen, dass 郎 朗 dirigiert hat und genau das und nichts anderes war auch beabsichtigt. Eigentlich war das nichts weiter als ein Spiegelbild seines gesamten Auftretens... Show und Verschaukeln des Publikums. Alleine dass er sich so was traut, obwohl ihm sicher bewusst war, dass jeder, der sich ein bisschen damit auskennt, erkennt dass das nichts mit Dirigieren zu tun hat, spricht schon Bände. Ich vermute, dass sein Management das so vorgegeben hat.

Immerhin hat man ja die Kamera oft auf ihn "geschnitten", und ohne seine "Aktionen" wäre da recht wenig (bis gar nichts) optisch los gewesen.

Klar! Hatte ganz vergessen, wie wichtig es ist, dass immer irgendwer, irgendwo rumhampelt, damit so ein Klavierkonzert nicht langweilig wird...

Ich stelle mir eher die Frage, was in den Köpfen der Musiker vorgegangen ist...

Denen macht das nichts aus. Die hatten sicher ihren Spaß! :D

Unangenehm ist bloß, wenn viele Leute (und wer von allen Zuschauern hätte schon das gewußt, was Mick uns mitgeteilt hat) dann denken, Lang dirigiert...

Richtig, aber wie gesagt...Nichts anderes war beabsichtigt.

Soso - Du sparst also gern schon mal ;) Hand aufs Herz: in einem Kissin-Faden, würdest Du dann auch zu "EK" übergehen? (ich z.B. nicht)

Wenn jemand das Bedürfnis hat, EK statt Kissin zu schreiben, ist mir das vollkommen egal, solange klar hervorgeht, wer gemeint ist! In einem Kissin-Faden würde ich das absolut legitim finden! Ich verzichte jetzt darauf auszuführen, warum die Abkürzung LL für mich naheliegender ist, als EK…

Ich möchte das auch nicht mehr weiter diskutieren. Wenn ich respektlos von jemandem schreiben möchte, dann geht das aus meinem Text klar hervor und nicht aus der Abkürzung von Namen, die ich niemals aus Respektlosigkeit nutze. Wenn jemand damit ein Problem hat, muss er die Diskussion mit mir unterlassen, meine Beiträge nicht mehr lesen oder mich auf die Ignore-Liste setzen.

 

Nana - nicht patzig oder eingeschnappt werden :D;)

Mir selbst hat diese ganze Diskussion erst richtig ins Bewußtsein geführt, wie ich von Abkürzungen selbst denken und sie in Zukunft gebrauchen möchte. Ich denke, ich habe da manches nicht immer sehr gut gemacht.

Es müßte schon einiges passieren, damit ich jemand, den ich als Diskussionspartner schätzen gelernt habe, irgendwann nicht mehr beachten sollte.

Schönen Gruß!
Dreiklang

p.s. mir geht auch ein Kissin-Faden im Kopf herum. Es gibt auf YT doch schon drei absolute Spitzenleistungen zu hören/sehen (und jeder andere Pianist müßte sich meiner Meinung nach sehr strecken, um das irgendwie noch besser zu machen) und das genügt mir. Vielleicht finde ich ja auch noch weitere.
 
Wende Dich mit Deiner Idee, Abkürzungen zu verbieten, an Fabian.
Ansonsten wirst Du mit WP und MP, WTK und WTC, KV und GV,
LA und LL leben müssen.
Dieses Lied ist in abgekürzter Form sehr populär geworden: Fröhlich sein und singen
FRÖSI lautete folgerichtig auch ein Zeitungstitel, der einem bis in die Gegenwart begegnet:
Internationales Chorfestival "Fröhlich sein und singen" 2010 in Halle (Saale)

Seit Murphys Computergesetzen ist es allgemein bekannt: Die längste, wenn nicht sogar lang-längste Entfernung zwischen zwei Punkten ist die Abkürzung!!!;);););)

LG von Rheinkultur
 
Dreiklang, nimm es mir nicht böse, aber dieses Thema hier ist kotzlangweilig geworden. Wie alt bist Du ? Hast du noch einige der grossen Pianisten/innen gekannt.?
Das war ne interessante Zeit diese live zu hören und darüber zu diskutieren.
Dieses sinnlose Herausziehen von diesem Faden ist mehr als peinlich, da wird über einen Clown diskutiert, sich Gedanken darüber gemacht wie man diesen jetzt bezeichnen sollte, nenn ihn " Dimitri " dann ist dieses schwierige Problem gelöst. Auch Rubinstein könnte man in Zukunft als " Diamantstein " bezeichnen. Horowitz als " Witzbold "und sofort.
Ich nehme an Du nimmst jeden Tag Linsensuppe zu Dir, Winter, Frühling, Sommer usw. Abwechslung könnte nicht schaden auch hier, es gibt noch viele hochinteressante Pianisten/innen über die es sich lohnt zu diskutieren.
Was mir immer wieder auffällt ist dein Zurechtweisen wie zB. von Troubatix " Nana - nicht patzig oder eingeschnappt werden " dies betrachte ich als sehr überheblich.

Cordialement

Destenay
 
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Hallo Destenay,

Was mir immer wieder auffällt ist dein Zurechtweisen wie zB. von Troubatix " Nana - nicht patzig oder eingeschnappt werden " dies betrachte ich als sehr überheblich.

Überheblich war das nicht gemeint (betrachte die Smileys dahinter) ;) Und ganz im Gegenteil: ich habe ja auch danach explizit meine Wertschätzung als Gesprächspartner zum Ausdruck gebracht. Solche Sachen tue ich eher selten.

(1) Wie alt bist Du ? (2) Hast du noch einige der grossen Pianisten/innen gekannt.?

Zu (1) dazu steht was in meinem Vorstellungsfaden. In den (aller)besten Jahren halt :cool:

Zu (2) Horowitz, Gould...? Persönlich gekannt? Mir genügt es, deren Musikaufnahmen zu kennen... und vielleicht das eine oder andere über deren Leben und Charakter zu erfahren.

Naja, und was die Diskussionen angeht: solange wir uns nicht im Kreis drehen (und die Abkürzungs-Diskussion fand ich ganz interessant - es ging ja nicht nur um Interpreten, sondern auch Werke), dann ist doch alles gut.

Naja, und: "Clown"...? Da gibt's halt verschiedene Ansichten. Lang Lang hat es immerhin fertiggebracht, mir Geld aus dem Portemonnaie zu ziehen (für seine DVDs). Und zwar, nachdem ich von seinen Arbeiten überzeugt war - und nicht vorher. Das schafften die wenigsten Pianisten mit Klavier-Solostücken bisher (eigentlich nur Horowitz).

Wenn man die Faden-Abstimmung anschaut, so "mögen" doch recht viele Leute Lang Lang. Noch mehr Leute mögen ihn nicht - aber diskutieren können sollte man. Vielleicht gerade deswegen, weil die Meinungen gespalten sind.

Am liebsten würde ich mal sagen: wo gibt es das, daß jemand, ohne absolute Spitze in seinem Fach zu sein, weltberühmt (und reich verdienend) wird...? Glaubst Du, im Sport beispielsweise kommt jemand voran, wenn er bloß den Clown spielt, und nicht wirklich etwas leisten kann auf seinem Gebiet?

Nun - Musik ist nicht Sport. Aber glaubst Du nicht, daß sich schon sehr viele Leute Lang Lang's Fähigkeiten an dem Instrument ganz genau angesehen haben, auf dem langen Weg in seiner Weltkarriere? Und daß er alle und jeden immer überzeugen konnte (sonst: Karrierestop)?

Glaubst Du nicht, Veranstalter wollen "das beste holen, das sie kriegen können"...? Und Lang Lang ist auch kein Clown, sondern eindeutig ein echter Klassik-Pianist. Das zeigt seine Diskografie. Seine Konzerte sind auf zwei oder drei Jahre im voraus geplant, und er sorgt regelmäßig für ausverkaufte Häuser.

Kann es also sein, daß er wirklich - schlecht - klavierspielt...?
 
Kann es also sein, daß er wirklich - schlecht - klavierspielt...?

Alles ne Frage des Marketings. Woast, wenn i n Kunden beispielsweise a Lagerstimmung hinlege und mir 3 Stunden Zeit lasse um ihm des denn als Konzertstimmung zu verkaufen....was meinst wohl wie viele darauf reinfallen würden? Ich hab vielleicht etwa 10% der Kunden welche es wirklich hören.
Genau so verhält es sich doch mit Nalg Nalg - wie viele Menschen hören denn überhaupt raus daß er lediglich ein mittelmäßiger Klavierspieler ist, welcher nur entsprechend geschickt vermarktet wurde?

Viele Grüße

Styx
 
Gönnen wir TWA das Schlußwort?

Aus der "Einleitung in die Musiksoziologie":

"Soziologisch hat das Erbe dieses Typus ein dritter, der eigentlich bürgerliche
angetreten, maßgebend unter den Opern- und Konzertbesuchern.
Man mag ihn den Bildungshörer oder Bildungskonsumenten nennen.
Er hört viel, unter Umständen unersättlich, ist gut informiert, sammelt
Schallplatten.
Musik respektiert er als Kulturgut, vielfach als etwas,
was man um der eigenen sozialen Geltung kennen muß; diese Attitude
reicht vom Gefühl ernsthafter Verpflichtung bis zum vulgären Snobismus.
[...] Die Entfaltung einer Komposition ist gleichgültig, die Hörstruktur
atomistisch: der Typus lauert auf bestimmte Momente, vermeintlich
schöne Melodien, grandiose Augenblicke. Sein Verhältnis zur Musik
hat insgesamt etwas Fetischistisches. Er konsumiert nach dem Maßstab
der öffentlichen Geltung des Konsumierten.
[...] Besucht er das Konzert
eines Geigers, so interessiert ihn, was er dessen Ton nennt, wenn nicht
gar die Geige; beim Sänger die Stimme; beim Pianisten gelegentlich,
wie der Flügel gestimmt ist. Er ist der Mann der Würdigung. Das einzige,
worauf dieser Typus primär anspricht, ist die exorbitante, sozusagen
meßbare Leistung, also etwa halsbrecherische Virtuosität, ganz im Sinne
des show-Ideals. Ihm imponiert Technik, das Mittel, als Selbstzweck;

insofern ist er gar nicht so weit vom heute verbreiteten Massenhören.
[...] Sein Milieu ist das obere und gehobene Bürgertum, mit Übergängen
zum kleinen; seine Ideologie ist meist wohl reaktionär kulturkonservativ.
Stets fast ist er der exponierten neuen Musik feindlich; man beweist sich
sein zugleich Werte erhaltendes und diskriminierendes Niveau, indem man
gemeinsam gegen das angeblich verrückte Zeug wettert. Konformismus,
Konventionalität definieren weithin den Sozialcharakter dieses Typus."

.
 
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Hallo Styx,

wie viele Menschen hören denn überhaupt raus daß er lediglich ein mittelmäßiger Klavierspieler ist, welcher nur entsprechend geschickt vermarktet wurde?

Das erste Problem ist: was genau ist ein "mittelmäßiger Klavierspieler"? Das ist wohl jemand, dessen Vorstellung nicht zufriedenstellt. In technischer, oder auch musikalischer Hinsicht. Das ist weitgehend unabhängig von der Schwere der Stücke.

Und das zweite Problem ist: dieses "heraushören". Es gibt keine Meßgeräte dafür, daß jemand technische Mittel gut einsetzt, oder beherrscht. Aus dem Instrument die Klänge herausholt, die es im besten Falle zu erzeugen vermag, oder die in diesem oder jenen Moment am besten "passen".

Noch weniger kann man irgendwie "messen", ob jemand wirklich musikalisch, oder ergreifend, oder ausdrucksstark spielt. Nichtmal, ob jemand bei der Wahl seiner Spielgeschwindigkeiten ein glückliches oder eher unglückliches Händchen hat. Und zu allem Überfluß pflegt Pianisten normalerweise nicht jedes Stück gleich gut zu gelingen.

Es ist also beliebig schwierig, da objektive Urteile zu fällen. Das einzige "Meßgerät" ist der Mensch selbst mit seiner eigenen "Hörschärfe" und seiner durch viele Jahre gebildeten (schnell geht sowas nicht) musikalischen Erfahrung.

Und leider (!) kann man all das nicht einfach wie ein Mikroskop, Teleskop oder Nachtsichtgerät so mal schnell untereinander austauschen und sagen: "Jetzt schau Du Dir mal diese oder jene Musik damit genau an".

Und die Menschen sehen Musik auch teilweise sehr verschieden. Allein die musikalischen Vorlieben gehen ja schon weit auseinander. Ein Musikstück, das mir gefällt, muß nicht unbedingt Dir gefallen oder andersrum - völlig, ohne irgendetwas zu jetzt zu werten, oder daß man immer entscheiden könnte: das eine ist jetzt "besser" als das andere.

---

Alles nur "Marketing" bei Lang Lang...? Meine Ohren sagen mir da etwas anderes. Aber nicht bei allem, was von Lang Lang in seiner Diskografie kam. Manches ist offenbar für andere Zielgruppen gedacht. Und damit kannst du mich dann jagen...

Es scheint eines der großen Erfolgsgeheimnisse von Lang Lang zu sein, daß er so wandelbar ist. Der spielt öffentlich die kitschigste Consolation aller Zeiten (er kriegt dafür von mir die goldene Himbeere der Musik). Und nicht nur meine Meinung war, daß man einfach nicht so schlecht spielen kann, wenn man die Don Juan Paraphrase (zumindest) passabel hinlegt. Es ist also Absicht gewesen.

Naja, und dann "garniert" er wieder ab und zu seine ernsthaften Konzerte mit offensichtlichen "Referenzaufnahmen". So treffend und gut hab' ich manche Stücke noch nie gespielt gehört. Und das werde ich auch nicht so schnell...

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Aber jedem das seine. Dem einen sagt Sokolov mehr zu, dem nächsten Lisitsa, der wieder nächste liebt Kissin, und so weiter und so fort...

Weißt, für alle ist etwas da. Das ist ja das Schöne daran. Sogar für diejenigen, die "so a bisserl" auf die Figur schauen ("bäriger" großer Mann, schlanke oder niedliche Frau).

Und jeder, der sich ein eigenes Fach in den großen CD Läden erobert hat, der spielt auch klasse Klavier. Ich hab' noch nie eine andere Erfahrung gemacht.

Viele Grüße
Dreiklang
 
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Hallo Dreiklang,

hast Du eben das Konzert von Lang Lang auf Arte gesehen? Wenn ja würde mich sehr Deine Meinung dazu interessieren, insbesondere in Bezug auf die von ihm praktizierte Umsetzung des jeweiligen Notentextes und somit der Vorstellung der Komponisten Chopin und Gershwin. Persönlich war ich sehr enttäuscht, dass sie nicht Dee Dee Bridgewater mit ihrem Quartett und Ramsey Lewis am Flügel aufgezeichnet bzw. gesendet haben:-(.

Liebe Grüße
Christian
 

Gönnen wir TWA das Schlußwort?

Aus der "Einleitung in die Musiksoziologie": (...)

Hat Theodor W. Adorno auch handfeste Statistiken, Erhebungen, Umfragen usw. zur Stüzung seiner recht gewagten Thesen durchgeführt...? (ich weiß, das darf ich vermutlich gar nicht erst fragen ;)) Oder beklagt er einfach nur den zu jeder Zeit beschworenen Untergang der Kultur? (Und schreibt genau das, was seine Zielgruppe vermutlich gerne lesen möchte?)

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Was man aber mit Bestimmtheit sagen kann: Lang Lang verändert meßbar musiksoziologische Gegebenheiten.

Wenn Millionen Menschen beginnen, aufgrund seines Vorbilds klavierzuspielen, oder sie klassisches Klavierspiel für sich überhaupt erst "entdecken". Wenn Kinder als Begleitmusik zu Computerspielen Klaviermusik mit Bach, Liszt und Chopin zugeführt bekommen, anstatt irgendwelchen Synthie-Pop... ("Gran Turismo 5: The Official Soundtrack" von Lang Lang). Oder wenn Viele aus dem "Wetten, daß" - Publikum überhaupt mal (wieder) einen Flügel im Fernseher zu sehen und zu hören bekommen...

p.s. @Christian: an das Konzert hab ich leider nicht gedacht...
 
@Dreiklang,

Der persönliche Geschmack ist die eine Sache, da mag ich auch Heino, Richard Kleiderschrank usw. Natürlich gibt es keine Meßgeräte, jedoch gibt es i9n der Musik (insbesondere in der klassischen) einfach mal Gesetzmäßigkeiten welche sich im Laufe der Zeit entwickelt haben. Wenn jemand wie ein elektrisches Klavier spielt, muß es mir ja nicht unbedingt mißfallen - nur hätt ich mir dann auch besser gleich ein elektrisches Klavier über ein Videoportal anhören können. Für ein Konzert von Lang Lang Lang Lang Lang brauch ich kein Geld aus zugeben, da klingen die technischen Aufnahmen noch wesentlich besser als die "live Konzerte".
Bei einer Wagner Oper hingegen ist es was völlig anderes - das Orchester ist technisch nicht reproduzierbar - ebenso wie bei einigen Pianisten welche wirklich nur im "live Konzert" so richtig Freude bereiten. LL gehört allerdings ned da zu - für you Tube Filmchen allerdings taugt er alle male.

Viele Grüße

Styx
 
p.s. @Christian: an das Konzert hab ich leider nicht gedacht...

Mensch Dreiklang, habe Dich doch gestern extra hier im Faden nochmals dran erinnert, das tut mir jetzt echt weh und ich werde die ganze Nacht in mein Kopfkissen weinen:-). Es wird bestimmt noch mal wiederholt (wie alles auf Arte so 1-2 Wochen später zu einer anderen Uhrzeit als am Erstausstrahlungstermin) oder online über Arte TV.

Dann möchte ich mal meinen Eindruck über einige der dargebotene Werke schildern: Lang Lang hat sein Publikum begeistert, der Grande Valse Brillante op. 18 von Chopin hat großen Beifall hervorgerufen obwohl Wiederholungen teilweise weggelassen wurden und die Interpretation eine Mischung aus Wiener Walzerschmäh und Nähmaschine war, Dynamik- und Tempovorgaben des Notentextes waren nicht so wichtig. Das Chopin-Nocturne war schön gespielt aber für meinen Geschmack zu langsam, Lang Lang als Begleiter einer großen Jazzsängerin war ok (keine Kritik meinerseits, dass er nach Noten gespielt und klassisch phrasiert hat, er ist eben ein Star der Klassikszene). Die Rhapsodie in Blue habe ich so noch nie gehört, hier gilt das Gesagte zu Chopins Walzer. An die großen Gesten von ihm während seines Klavierspiels werde ich mich in diesem Leben leider nicht mehr gewöhnen.
Fazit: Das Publikum hatte einen wunderschönen Nachmittag/Abend und ist bestimmt begeistert nach Hause gegangen. Das ist doch eine ganze Menge (das meine ich so wie ich es geschrieben habe ohne Ironie).

Bezüglich der Bedeutung von Lang Lang für die neue Gewinnung von Klassikhörern oder eines Schubes für aktives Klavierspielen insbesondere im Kinder- und Jugendbereich bin ich übrigens Deiner Meinung, ich hatte mich vor Monaten hier mal ähnlich geäußert.

Liebe Grüße
Christian
 
Wenn jemand wie ein elektrisches Klavier spielt, muß es mir ja nicht unbedingt mißfallen

Woran machst Du diese Wertung fest? Wie willst Du das beweisen, daß Lang Lang "wie ein elektrisches Klavier" spielt? (oder ist das einfach nur Deine persönliche Ansicht? Meine absolut nicht)

Natürlich gibt es keine Meßgeräte, jedoch gibt es i9n der Musik (insbesondere in der klassischen) einfach mal Gesetzmäßigkeiten welche sich im Laufe der Zeit entwickelt haben.

Manches hat sich nun mal "entwickelt" (wie unser Tonsystem), und anderes ist dem Menschen angeboren (die Musikalität). Wie willst Du nachweisen, daß Lang Lang nicht genau diese "Gesetzmäßigkeiten" zum Beispiel absolut perfekt erkannt und verinnerlicht hat, und diese durchgehend in seinen ernsthaften Aufnahmen "spürbar" sind?

Oder, daß Horowitz das ebenso gelang, nur vielleicht noch beeindruckender?

Bei einer Wagner Oper hingegen ist es was völlig anderes - das Orchester ist technisch nicht reproduzierbar - ebenso wie bei einigen Pianisten welche wirklich nur im "live Konzert" so richtig Freude bereiten.

Allerdings, was ist, wenn man schon auf Aufnahmen eindeutig feststellen kann: dieser oder jener Pianist ist nichts für mich? (So wie in Deinem Fall ja ganz offensichtlich Lang Lang, nicht wahr?). Dann brauche ich auch nicht in dessen Konzert gehen. Das sagst Du ja selber.

Und Orchestermusik ist sehr wohl "reproduzierbar". Hast Du schon mal was von "High Fidelity" gehört...? ;)
 
Hallo Christian,

(...) obwohl Wiederholungen teilweise weggelassen wurden (...) Dynamik- und Tempovorgaben des Notentextes waren nicht so wichtig.

Das ist für mich auch nicht essentiell. Ich will einfach schöne Musik hören, an der ich mich freuen kann. Mir hilft kein "texttreues" Spiel, wenn mir die Musik dann nicht gefällt.

Es wird bestimmt noch mal wiederholt (wie alles auf Arte so 1-2 Wochen später zu einer anderen Uhrzeit als am Erstausstrahlungstermin) oder online über Arte TV.

Ich paß' auf, daß ich die Wiederholung mitbekomme (und gebe dann ebenfalls Urteile ab).

Schönen Gruß ;)
 
Lieber Dreiklang,

ich mog jetzt ned Deine Worte zerpflücken, da es ja durchaus Dein für Dich zunächst erst einmal die richtige Meinung ist. Vom Gegenteil werde ich Dich auch nicht überzeugen wollen, des mußt schon selbst machen....wennst des mogst :D

Aber mal ein kleiner Tip von mir....übe Dir mal die Chopin Polonaise A-Dur von Chopin ein (die ist ned so arg schwer), nehme sie auf und vergleiche sie dann mal mit der Version von Laaaaaaaaang.

Woaßt...Klaviermacher hat hier die Polonaise mal selbst gespielt reingestellt - im Gegensatz zu Lng Lag Interpretationen war das absolut professionell und ergreifend.


Viele Grüße

Styx
 
Das ist für mich auch nicht essentiell. Ich will einfach schöne Musik hören, an der ich mich freuen kann. Mir hilft kein "texttreues" Spiel, wenn mir die Musik dann nicht gefällt.

Dreiklang, Du machst es einem echt nicht einfach:-(. Du kennst aber z.B. Chopins op. 18 und eventuell gefällt Dir das Stück ja auch wie es notiert ist. Andererseits ließe das ja den Schluss zu, dass es Dir sch....egal ist, was in der Partitur steht, Hauptsache es klingt schön. Das kann doch jetzt aber nicht wirklich Dein Ernst sein!

Fragende Grüße
Christian
 
(...) und vergleiche sie dann mal mit der Version von Laaaaaaaaang.

Gibt es genau die Aufnahme, die Du meinst, auf Youtube? Dann kann ich Dir sagen, ob ich es für Schrott oder gut halte (und weiteres)

Nur so können wir über Aufnahmen sprechen (es sei denn, wir hätten beide die gleichen Lang Lang CD's/DVD's.)

Du kennst aber z.B. Chopins op. 18 und eventuell gefällt Dir das Stück ja auch wie es notiert ist.

Das ist natürlich ein Argument - aber ich kenne das Stück eben nicht. Ich habe auch zu wenig Zeit, mir einfach so Notentexte anzueignen (ich habe eindeutig andere Prämissen zur Zeit).

Andererseits ließe das ja den Schluss zu, dass es Dir sch....egal ist, was in der Partitur steht, Hauptsache es klingt schön. Das kann doch jetzt aber nicht wirklich Dein Ernst sein!

Daß mir etwas gefällt, ist schon selten genug ;) Wenn ich auch noch auf Texttreue achten würde/müßte, hätte ich noch viel weniger Musik zum täglichen Genießen. (Und wesentlich mehr Arbeit bei der Suche nach Musik, die mir gefällt. Überleg' mal: jede Partitur nachkontrollieren, anstatt einfach ein Musikstück durchzuhören)

Das ist das schöne an Jazz, Pop, und so weiter: anhören, und: hopp oder top ;)
 

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