... Mögt ihr Lang Lang...?

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Magst Du Lang Lang...?


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das ist verständlich, weil Horowitz plays Liszt Consolation No. 3 - YouTube

...und das hier... Lang Lang - Franz Liszt Consolation No. 3 in D-Flat Major, S 172 2011 - YouTube


:D:D:D

...ok, es ist unfair, mit Horowitz zu vergleichen... pardon (aber wenn man´s unfairerweise macht, dann hört man, warum es unfair ist...)

wenn man Sich übergeben möchte, dann ist es wirklich angeraten diese Aufnahme mit Lang Lang sich anzuhören.
Es sind genau die Gefühlsdusseleien die ich so verabscheue, habe dies mal in einem Faden angedeutet ( Reaktion Chiarina )

Ich zitiere einen der grössten Galleristen und Kunstsammler Ernst Beyeler, ich war so um 20 Jahre alt. " Wenn du dir eine Sammlung aufbaust und du bist dir bei einem Werk nicht sicher ob es gut ist, dann hänge es zwischen einem Picasso und Chagall (oder andere GROSSE) hält es nicht, dann kaufe es nicht da es schlecht ist."
Gut nicht jeder hat die Möglichkeit, solche Vergleiche zu machen.
Aber hier mit Lang Lang hat jeder die Möglichkeit wie am obigen Beispiel mit GROSSEN zu vergleichen . Das Üble an Lang Lang ist, dass er ruhigere Stücke eben schmierig in die Länge zieht, Virtuoses noch virtuoser spielt dies macht ihn so unberechenbar. Wie sagt Wilhelm Busch: " ist die Lüge noch so dumm sie findet schon ihr Puplikum "

Cordialement
Destenay


"
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hier mal die Konkurrenz von Lang Lang...wobei, wenn das gute Stück mal ordentlich gerichtet und gestimmt würde, weiß ich ned wer besser abschneidet :



:D :D :D

Viele Grüße

Styx
 
Hatten wir...

eigentlich das Original schon, welches Lang Lang inspirierte...?

Der Vollständigkeit halber:


 
Hier mal die Konkurrenz von Lang Lang...wobei, wenn das gute Stück mal ordentlich gerichtet und gestimmt würde, weiß ich ned wer besser abschneidet

...dieses Video würde sich auch gut für all diejenigen eignen, die dieses wunderschöne (sic!) Liszt-Stück einlernen wollen, aber noch kleinere Probleme mit dem Notenlesen haben :D:D:D

(aber sowas darf man ja höchstens denken, nicht sagen :p)
 
Lieber Styx,

die mag ich...aber vielleicht ist es ja auch wegen der doch recht weiblichen Ausstrahlung, welche Lang Lang doch arg vermissen läßt

so auf Äußerlichkeiten fixiert...? :D Wie denkst Du dann über Martha Argerich, welche - wie soll ich es sagen - manchmal im Konzert aussieht wie gerade eben Sonntag Mittag aus dem Bett gekommen?? :p
 
Lieber Styx,



so auf Äußerlichkeiten fixiert...? :D Wie denkst Du dann über Martha Argerich, welche - wie soll ich es sagen - manchmal im Konzert aussieht wie gerade eben Sonntag Mittag aus dem Bett gekommen??

Meine Großtante äußerte mal zu Lebzeiten: "es nicht nicht sonderlich nett, eine gealterte Konzertpianistin als Flügelschraube zu titulieren" :D :D :D

Viele Grüße

Styx
 

Das ist übrigens mal so eine Aufnahme, wo ein schmachtendes Gesicht nicht so recht zu der Musik passen will, die man zu hören bekommt...
...also ich finde, dass gerade da die schmachtenden Grimassen etc. bestens zur Darbietung passen - nur passt halt beides zusammen nicht zur dritten Consolation :D:D:D:D

wem es wohl tut, der mag sich winden wie ein Wurm und grimassieren wie ein Narr: das stört nicht sonderlich, wenn so eine dritte Consolation wirklich gut gespielt wird - - - - wenn man sie aber mit unmotivierten Kitschrubati überzuckert, dazu dynamische Vorgaben ignoriert und am Ende eine zarte Passage rast (und die ist kinderleicht, in jedem Tempo) und zuguterletzt nicht den Mut hat, Pedalanweisungen (die nicht grundlos da sind!) zu beachten: dann ist die arme dritte Consolation nicht nur verzerrt, sondern auch noch verhunzt - und das trübselige dabei: das muss willentlich sein, denn spielen kann der, was er mal mit den Reminiszences de Don Juan bewiesen hatte... schade sowas, weil völlig unnötig! Niemand hindert Herrn Lang daran, die Consolation gut zu spielen...
 
...also ich finde, dass gerade da die schmachtenden Grimassen etc. bestens zur Darbietung passen - nur passt halt beides zusammen nicht zur dritten Consolation

Herrlich...!!! :D:D:D:D

wem es wohl tut, der mag sich winden wie ein Wurm und grimassieren wie ein Narr: das stört nicht sonderlich, wenn so eine dritte Consolation wirklich gut gespielt wird - - - - wenn man sie aber mit unmotivierten Kitschrubati überzuckert, dazu dynamische Vorgaben ignoriert und am Ende eine zarte Passage rast (und die ist kinderleicht, in jedem Tempo) und zuguterletzt nicht den Mut hat, Pedalanweisungen (die nicht grundlos da sind!) zu beachten: dann ist die arme dritte Consolation nicht nur verzerrt, sondern auch noch verhunzt - und das trübselige dabei: das muss willentlich sein, denn spielen kann der, was er mal mit den Reminiszences de Don Juan bewiesen hatte... schade sowas, weil völlig unnötig! Niemand hindert Herrn Lang daran, die Consolation gut zu spielen...

Danke für Deine Analyse, rolf. Daran führt kein Weg vorbei: was ein Komponist will, steht im Notentext geschrieben.

Du schriebst auch mal:

Horowitz plays Liszt Consolation No. 3 - YouTube

...trotz etlicher "Freiheiten", die sich nicht in den Noten finden, schlichtweg wunderbar... sooo schön können die bösen ........-Flügel klingen

Wie sind denn Horowitz' "Freiheiten" in diesem Zusammenhang zu sehen?
 
.... das muss willentlich sein, denn spielen kann der, was er mal mit den Reminiszences de Don Juan bewiesen hatte... schade sowas, weil völlig unnötig! Niemand hindert Herrn Lang daran, die Consolation gut zu spielen...
...klar wollte der das so, der wußte, was da an Publikum war, die wollten sich amüsieren und wenn möglich mitsingen. :D Tadelloses Klavierspiel war denen doch egal. Night of the proms. Ganz anders bei Horowitz. Dessen Konzertbesucher waren gekommen, um vermutlich das letzte Mal in ihrem Leben einen der größten Pianisten des Jahrhunderts zu erleben. Der konnte zwar im Interview verschmitzt und auch ironisch werden, aber wenn er anfing zu spielen war er plötzlich ganz woanders. Und dessen Publikum hat jeden Ton genossen, ganz sicher. Aber wem sag ich das.
Was mir zu denken gibt, Barenboim hat ihn schon mal als Solisten akzeptiert. Der läßt sich doch auch nach nicht so leicht vorschreiben mit wem er zu spielen hat, auch nicht von Plattenfirmen oder Agenturen.
Was die Optik anbetrifft ist LL ja nicht der Einzige, bei dem man besser die Augen schließt. Aber erfolgreich scheint es bei ihm zu sein. Zu meinen Favoriten gehört er aber nicht.

Gruss
Manfred
 
Wie sind denn Horowitz' "Freiheiten" in diesem Zusammenhang zu sehen?
der alte Horowitz verzerrt nichts, sondern spielt - wie von ihm gewohnt - mit maximalem Ausdruck; seine paar Freiheiten sind gelegentliche Oktavierungen der Bässe (das klingt in einem riesigen Saal sinnvoll) und bei den halbtaktigen 16tel-Figuren spielt er oben statt eines einzelnen Tons einen geschmackvollen ppp-Akkord (z.B. statt nur as spielt er as-f-as) - - es ist möglich, dass das gar nicht seine Zutaten sind, sondern dass es sich um Varianten handelt (Liszt selber hatte an vielen seiner Stücke im Unterricht in der Altenburg kleine Änderungen, Verbesserungen, Varianten eingesetzt) - - wie auch immer: Horowitz verzerrt die Consolation nicht, er macht auch keine Zuckerpampe draus; und was seine Klangbalance und sein cantabile betrifft, dazu muss man wohl nichts sagen... ;);)
 
Horowitz verzerrt die Consolation nicht, er macht auch keine Zuckerpampe draus; und was seine Klangbalance und sein cantabile betrifft, dazu muss man wohl nichts sagen... ;);)

Ich glaube auch nicht...

Mich fasziniert die unglaubliche Bewußtheit, das hochmusikalische Konzept, der hochmusikalische Plan, der gestalterisch dahinter steht.

Die Entspanntheit und Gelöstheit bei höchster Souveränität. All das bei vollkommen makelloser Technik.

Und der Mensch an sich, wie er wirkt.

;)
 
Ich verstehe ja nicht allzu viel von Musik. Aber mich persönlich freut es wirklich - und ehrlich - , daß schon im zweiten Beitrag dieses Fadens der Name "Horowitz" fiel...! ;)


also erst mal Gratulation Dreiklang zu dieser gelungenen Umfrage,so viel Beteiligung in so kurzer Zeit schafft nur LangLang...:D

Die in diesem thread häufigen Vergleiche mit Horowitz sind nicht uninteressant,aber dazu später.

Ich enthielt mich der Abstimmungs-Stimme,denn der Kerl ist meines Erachtens ein Traum-Pianist,aber eben allzumeist kein guter Musiker.Rein technisch ist er verblüffend,nichts,aber auch gar nichts bleibt dem Zufall überlassen,jeder Ton in jeder noch so schwierigen Passage sitzt nicht nur mit makellosester Präzision,sondern kommt in der Artikulation 100% so wie er das möchte(leider aber sooft nicht so wie es die Musik verlangte),in diesem Sinne gebührt im wirklich Bewunderung.

Mit 12 Jahren hat er erstes Tschaikowksy und beide Chopin Konzerte öffentlich gespielt,damals noch dicker,gestriegelter Teenager ohne Grimassen und ohne Manierismen.

Und wir hier wollen so jemanden beurteilen??? Steht uns dies wirklich zu?

Er polarisiert,will das vielleicht auch,Top-Pianist als Rocker-Imitat,die hier verlinkten Auftritte sind natürlich höchst unseriös und peinlich,2.ungarische ist eine absolute Zumutung,grenzt schon fast an eine Verunstaltung von Liszt,das hat man vom Celibidaches Dirigat aber auch gesagt.

und Horowitz? Rolfs Vergleich der 3.Consolation mit Horowitz ist da sehr interessant.

Denn es gibt Parallelen: Horowitz war ja auch ein Showman auf der Bühne,er plante akribisch welche Effekte beim Publikum ankommen!Er (oder eigentlich sein Agent) war entschlossen,Amerika im Sturm zu erobern,Reisser fürs Publikum waren da enorm wichtig,jede Zugabe wurde genau abgestimmt,wie gut und effektvoll sie ankommen würde.Stücke wie Stars & Stripes entworfen,Liszt-Finales (2.,6.ungar.Rhaps),großes tor von Kiev etc mit effektvollen virtuosen Schlußkadenzen geschmückt,NUR das Konzert-Publikum im Amerika der 30er und 40er Jahre war ein völlig anderes als das Publikum in den unsäglichen YT links bei LangLang.
"Horowitz mag der bessere Pianist sein,aber ICH bin der bessere Musiker" urteilte Rubinstein sehr hart über Horowitz.

Trotzdem zeigt die Consolation (und nicht nur diese),dass Horowitz,obwohl showman,ein großer Musiker war,während ich aus LangLang einfach nicht schlau werde.:confused:

Wenn jemand ein Instrument in derart stüpender Weise beherrscht,warum spielt er dann so oft so unsinnig,wenn unsereins musikalische Fehler passieren,dann geschieht dies aus Unwissenheit,technisch mangelhafter Ausbildung für ein bestimmtes Werk,mangelhaftem Talent,aber bei einem Pianistern dieses Kalibers??? Ist es der fremde Kulturkreis,dem er entstammt? ist es der Druck des showbusiness heutzutage,dass nur der zur Spitze kommt,der Musik technisch vollkommen,aber musikalisch bewußt entstellt für ein vermeintlich verblödetes Publikum wiedergibt??

Goulds Mozart-Interpretationen,aber auch manche Präludien aus WTK waren ähnlich häßlich,aber Gould tat dies absichtlich,um angebliche "Schwächen" dieser Werke-von denen er eben überzeugt war- offen zu legen,während LangLang sich nie und nimmer zu derartiger Hybris verleiten ließe,also warum spielt er oft so gegen den Strich,so sinnlos affektiert?
Gotthelfs Interpretaionen sind auch oft manieriert,plötzlich bricht ihm auch das musikalische Gebäude ein,aber seine Krankheit mag dies erklären,manches glückt ihm aber dann wieder ganz wunderbar.


Tut mir leid,viel Konstruktives habe ich hier nicht beizusteuern,kenn mich bei diesem Mann einfach nicht aus,Ehrfurcht(vor so viel Perfektion) und Ablehnung halten sich da bei mir die Waage.
 

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