... Mögt ihr Lang Lang...?

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Magst Du Lang Lang...?


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...wer den turmhohen Unterschied in diesem bestens bekannten Prelude nicht hört...
Selten hat man dieses viel gespielte G-Moll-Prelude von Rachmaninow derartig manieriert und aus allen formalen Fugen laufend gehört. Dagegen sind Dalis zerfließende Uhren geradezu von stählerner Präzision geprägt. In einigen Übergängen gerät das Stück fast zur Karikatur - vor allem, wenn man sich die erhaltenen Einspielungen des Komponisten daneben vergegenwärtigt...
 
Selten hat man dieses viel gespielte G-Moll-Prelude von Rachmaninow derartig manieriert und aus allen formalen Fugen laufend gehört.
wenn wir da - live jeweils - Gilels und L-L vergleichen:
bei L-L finden sich unmotivierte Effekthaschereien (mal hier einfach so einen Bass reinbolzen, mal da irgendwas leichtes maßlos beschleunigen, in der Hoffung, dass Laien das für horowitz-like halten...)
bei Gilels wird dieses Prelude zu einem überzeugenden Tongedicht aus einem Stück, organisch, abgewogen

das sind gravierende Unterschiede, die mit der rein manuellen Bewältigung (das Prelude ist keine danse russe!) absolut gar nichts zu tun haben
 
Das visionär anmutende Spätwerk Liszts setzt Ausdrucksmittel früherer Schaffensphasen folgerichtig und konsequenter als jemals zuvor fort.
was Liszt betrifft, so bin ich hier nicht deiner Ansicht (das Spätwerk enthält genügend pianistisch sehr anspruchsvolles) - ich bin auch nicht dafür, Liszts Klaviermusik einzig am Grad der technischen Schwierigkeit bzw. Virtuosität zu messen, und das insbesondere nicht, wenn diese als leicht negativ bewertet werden: sagen wir es doch, wie es tatsächlich ist: die Lisztschen Konzerte sind nicht mehr oder weniger virtuos als die Brahmsschen!! (wer jemals das in B-Dur von Brahms geübt hat, wird das verstehen...) --- nein nein, zur Musik gehört der Effekt dazu, und am Klavier ist das eben das ausnutzen sämtlicher Möglichkeiten. Mal pointiert formuliert: Mozarts Königin der Nacht unterscheidet sich nicht von Liszts La Campanella!!!
 
Lang Lang - Rachmaninoff Prelude Op. 23 No. 5 - YouTube

...wer den turmhohen Unterschied in diesem bestens bekannten Prelude nicht hört... ..... .........

sic. Das ist keine Musik, sondern himmelschreiender Blödsinn von Lang Lang, in jeder Hinsicht (sorry...)

Das kann man ruhig mal sagen. Und derlei gibt es auch noch mehr von ihm zu "bewundern" auf YT...

Das ist dermaßen schlecht, daß es schon wieder nicht überflüssig ist. Sondern als Paradebeispiel dafür dienen kann, wie man Musik mit aller Gewalt verhunzen kann... :!:
 
... nur, was interessiert mich "schlechte" Musik...? Gar nicht... in bin immer schon so froh, wenn ich irgendetwas neues entdecke, eine Komposition plus Interpretation, die ich mir mehr als einmal anhören mag...... *soifz* ........
 
ich bin auch nicht dafür, Liszts Klaviermusik einzig am Grad der technischen Schwierigkeit bzw. Virtuosität zu messen, und das insbesondere nicht, wenn diese als leicht negativ bewertet werden: sagen wir es doch, wie es tatsächlich ist: die Lisztschen Konzerte sind nicht mehr oder weniger virtuos als die Brahmsschen!! (wer jemals das in B-Dur von Brahms geübt hat, wird das verstehen...)
Meine Aussagen zum Liszt'schen Spätwerk beziehen sich auf stilistische Aspekte - ein Ausblick vom 19. ins 20. Jahrhundert, wie ihn nur eine absolute Ausnahmepersönlichkeit vornehmen kann. In pianistischer wie künstlerischer Hinsicht sind die Liszt-Konzerte ebenso wie die Brahms-Konzerte Gipfelpunkte in der Solo-Literatur mit Orchester - auch das kann kein Mensch ernsthaft in Abrede stellen. Ich könnte mir vorstellen, dass Liszt die Personalunion des Komponisten-Interpreten in einzigartiger Weise ausgefüllt hat, was leider nicht durch Tondokumente belegbar ist. Zwei Aufnahmen des Pianisten Johannes Brahms vom 2. Dezember 1889 aus dem Hause Dr. Fellinger sind für die Nachwelt erhalten geblieben, ohne in dieser Frage Klarheit zu schaffen. Dies liegt allerdings nicht nur an dem Umstand, dass der hier angespielte Strauss-Walzer und der eigene erste ungarische Tanz kaum mehr als vage zu erahnen sind. Wie Brahms wohl als Solist um 1885 sein zweites Klavierkonzert interpretiert hat, werden wir leider nicht erfahren...
 
...aber stell dir mal vor, irgend ein Chirurg würde vergleichbar schlecht Knochen flicken... das wär doch nicht nur überflüssig, sondern sogar schädlich...
Welch ein Glück, dass man mit schlechtem Klavierspiel keine Menschen zu Krüppeln machen oder gar töten, sondern nur ein bisschen ärgern und provozieren kann...:D:D:D:D
 
Meine Aussagen zum Liszt'schen Spätwerk beziehen sich auf stilistische Aspekte - ein Ausblick vom 19. ins 20. Jahrhundert, wie ihn nur eine absolute Ausnahmepersönlichkeit vornehmen kann.
diesen Satz kann ich sofort unterschreiben!!

lieber Rheinkultur,
was wir da gerade ansprechen hat mit Herrn L-L eigentlich nichts zu tun, ist also "off-topic".
Dennoch hierzu: gleichgültig ob aus musikdramaturgischen Gründen mit instrumentalem Aufwand (also Virtuosität) gewürzt oder nicht, so ist Liszts Klaviersatz nahezu immer (!!) ideal (das mag für den Spieler nicht so erscheinen, aber das ist irrelevant!) - ich weiß, da ich sie oft genug spiele, dass einige der Lisztschen Spätwerke keinen virtuosen Aufwand benötigen, aber ich weiß auch, dass es mehr als genug Lisztsche Spätwerke gibt, die aus musikalischen Gründen besagten Aufwand benötigen (muss ich die jetzt restlos alle aufzählen? oder genügen Unstern, Czardas macabre, Bagatelle sans Tonalite und Aida-Paraphrase) -- der Ausblick, die visionäre Vorausschau ist nicht lösgelöst vom instrumental-technischen Bereich bei Liszt.
 
was wir da gerade ansprechen hat mit Herrn L-L eigentlich nichts zu tun, ist also "off-topic". (...) ich weiß, da ich sie oft genug spiele, dass einige der Lisztschen Spätwerke keinen virtuosen Aufwand benötigen, aber ich weiß auch, dass es mehr als genug Lisztsche Spätwerke gibt, die aus musikalischen Gründen besagten Aufwand benötigen
Das Spätwerk von L ist insofern nicht in Verbindung mit LLs Konzertrepertoire präsent, als LL offensichtlich der Auffassung ist, sich damit nicht wirkungsvoll profilieren zu können. Auch hier lotet Liszt in idealer Weise das pianistisch Mögliche aus, wie man es von den häufiger gespielten Werken bereits kennt. Indirekt hat das schon mit LL zu tun: Unstern, Czardas macabre etc. würden in einer möglichen Interpretation durch LL auf vordergründig technische Abläufe reduziert werden, ohne in den musikalischen Gehalt tiefer einzutauchen. Das wäre aber Voraussetzung für eine adäquate Wiedergabe - nur: Wäre das LL-Publikum daran überhaupt interessiert?

Ich glaube eher nicht. Wo man sich gerne von Effekthascherei und Blendwerk beeindrucken lässt, kann man dieser großartigen und intensiven Musik möglicherweise nicht viel abgewinnen - es wäre schön, wenn ich mich mit meiner Einschätzung irren würde...
 

Das ist ja fast seine eigene Version, hat ein bisschen was geändert. :)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Aber es ist wirklich krass wie sehr Lang Lang überschätzt wird, einfach weil er so bekannt ist.
Es gibt da draußen echt verdammt viele unbekannte Pianisten die technisch auf mindestens seiner Höhe sind: (Finde dieses Stück übrigens wunderschön)

Nikolai Lugansky Rachmaninov Prelude Op. 23 No. 7 - YouTube
oder
Rachmaninov - Prelude op. 23 no. 7 in C minor [by Vadim Chaimovich] - YouTube

(kann nicht sagen welche Interpretation besser ist)

Schau Aelrond ! Lang Lang ist nichts anderes alls eine Fehlgeburt der ungebildeten Kritiker

Cordialement
Destenay
 

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