A
andris_k.
Guest
Guten Tag, liebe Klavierfreunde!
Ich werde seit ein paar Tagen von einer Frage gequält und brauche unbedingt eine kompetente Meinung dazu.
Betrachten wir mal einen Pianisten:
Ein Pianist fängt irgendwann an Klavier zu spielen. Ich glaube, dass in der ersten Phase geht es zu 90% um den technischen Fortschritt, also grobgesagt: dass er in der Lage ist die richtige Taste zum richtigen Zeitpunkt zu treffen dem Rhythmus und Dauer entsprechend. Die Emotionalität und Musikalität, die er dabei seinem Spielen verleiht, entwickeln sich (wenn sie sich überhaupt entwickeln können), so denke ich zumindest, sehr viel langsamer, als reiner technischer Fortschritt, Geläufigkeit und Gelenkigkeit der Finger.
Ich glaube bei Profis sieht man, dass sie irgendwann einen Punkt erreichen, wo sie technisch sehr viel können und zwar so viel, dass sie (wie thepianist mal in einem seiner Beiträge geschrieben hat) mit ihren Lehrern nur noch an Klangfarbe, Klanggestaltung usw. arbeiten aber NICHT an reiner Technik, dass man einen Lauf schnell hinbekommt oder ähnlichem.
Man sieht auch, dass es bei vielen Pianisten sehr verschieden ist. Nehmen wir mal Kissin, den ich sehr mag, zur Betrachtung an. Mit 12 hat er beide Chopin-Konzerte nacheinander gespielt. Manche sagen er hat mit 2 angefangen - kann sein, ich denke aber dass er erst paar Jahre später schon gespielt hat (Klaviertasten gedrückt hat). Selbst wenn nicht, hat er im schlimmsten Fall, so denke ich, sagen wir mal, 7 Jahre gebraucht, um sich technisch auf den Stand zu entwickeln, dass er beide Konzerte rein technisch spielen konnte (von Klanggestaltung usw. geht hier zur Zeit nicht die Rede).
Sicherlich hat Kissin viel Talent. Aber meine Frage ist: ist es realitstisch sich in 8 Jahren auf einen Stand zu entwickeln, dass man so was wie Kissin (Kissin ist natürlich nur ein Beispiel, weil er mit 12 schon sehr viel konnte, deswegen habe ich ihn genommen) REIN TECHNISCH hinbekommen kann. Sicherlich werden jetzt alle lächeln aber mich lässt die Idee nicht in Ruhe, dass ÄUßERST viel mit der Gestaltung der Übungen zu tun hat. Macht man dafür Fingerübungen, wie lange, welche genau, übt man lieber 6 Stunden alle 2 Tage oder 3 Stunden aber dafür jeden Tag.
Ich glaube, es ist absolut entscheidend, was in den ersten 10 Jahren des Unterrichts passiert. Man sieht es: entweder ist man auf einem Stand, dass man nur noch etwas an seiner Technik arbeiten muss oder man bleibt für ewig irgendwo hängen und bestimmte Sachen technisch nicht hinbekommt, weil die Finger nicht mitmachen oder weil man zu langsam ist.
Ich will hiermit auf keinen Fall den Eindruck verbreiten, dass ich etwa einfach technisch irgendwas spielen möchte, auch wenn es kompliziert ist und dabei auf den Ausdruck pfeife. Ich merke einfach, dass nur wenn ich ein Stück so in den Fingern habe, dass ich GAR nicht nachdenken muss, was ich jetzt tue, nur dann kann ich das Stück klanglich so gestalten wie ich das möchte. Vorher klappt es einfach nicht gut genug.
Das Problem ist aber, dass ich der Meinung bin, man kann sich rein technisch nur in den ersten 10 Jahren stark entwickeln und danach geht es nur langsam voran. Hingegen kann man an seinem Ausdruck auch wahrscheinlich mit 80 arbeiten. Deswegen möchte ich auch das absolute MAXIMUM aus mir in diesen ersten Jahren gewinnen. Kann mir jemand vielleicht verraten, wie man diesbezüglich seine Übezeit am sinnvollsten gestaltet? Ein konkretes Programm ist natürlich auch sehr willkommen. Wenn wir mal sagen: ich habe 4 Stunden am Tag Zeit zum Üben.
So, ich hoffe ich habe mein Anliegen einigermaßen verständlich beschrieben :))
Ich werde seit ein paar Tagen von einer Frage gequält und brauche unbedingt eine kompetente Meinung dazu.
Betrachten wir mal einen Pianisten:
Ein Pianist fängt irgendwann an Klavier zu spielen. Ich glaube, dass in der ersten Phase geht es zu 90% um den technischen Fortschritt, also grobgesagt: dass er in der Lage ist die richtige Taste zum richtigen Zeitpunkt zu treffen dem Rhythmus und Dauer entsprechend. Die Emotionalität und Musikalität, die er dabei seinem Spielen verleiht, entwickeln sich (wenn sie sich überhaupt entwickeln können), so denke ich zumindest, sehr viel langsamer, als reiner technischer Fortschritt, Geläufigkeit und Gelenkigkeit der Finger.
Ich glaube bei Profis sieht man, dass sie irgendwann einen Punkt erreichen, wo sie technisch sehr viel können und zwar so viel, dass sie (wie thepianist mal in einem seiner Beiträge geschrieben hat) mit ihren Lehrern nur noch an Klangfarbe, Klanggestaltung usw. arbeiten aber NICHT an reiner Technik, dass man einen Lauf schnell hinbekommt oder ähnlichem.
Man sieht auch, dass es bei vielen Pianisten sehr verschieden ist. Nehmen wir mal Kissin, den ich sehr mag, zur Betrachtung an. Mit 12 hat er beide Chopin-Konzerte nacheinander gespielt. Manche sagen er hat mit 2 angefangen - kann sein, ich denke aber dass er erst paar Jahre später schon gespielt hat (Klaviertasten gedrückt hat). Selbst wenn nicht, hat er im schlimmsten Fall, so denke ich, sagen wir mal, 7 Jahre gebraucht, um sich technisch auf den Stand zu entwickeln, dass er beide Konzerte rein technisch spielen konnte (von Klanggestaltung usw. geht hier zur Zeit nicht die Rede).
Sicherlich hat Kissin viel Talent. Aber meine Frage ist: ist es realitstisch sich in 8 Jahren auf einen Stand zu entwickeln, dass man so was wie Kissin (Kissin ist natürlich nur ein Beispiel, weil er mit 12 schon sehr viel konnte, deswegen habe ich ihn genommen) REIN TECHNISCH hinbekommen kann. Sicherlich werden jetzt alle lächeln aber mich lässt die Idee nicht in Ruhe, dass ÄUßERST viel mit der Gestaltung der Übungen zu tun hat. Macht man dafür Fingerübungen, wie lange, welche genau, übt man lieber 6 Stunden alle 2 Tage oder 3 Stunden aber dafür jeden Tag.
Ich glaube, es ist absolut entscheidend, was in den ersten 10 Jahren des Unterrichts passiert. Man sieht es: entweder ist man auf einem Stand, dass man nur noch etwas an seiner Technik arbeiten muss oder man bleibt für ewig irgendwo hängen und bestimmte Sachen technisch nicht hinbekommt, weil die Finger nicht mitmachen oder weil man zu langsam ist.
Ich will hiermit auf keinen Fall den Eindruck verbreiten, dass ich etwa einfach technisch irgendwas spielen möchte, auch wenn es kompliziert ist und dabei auf den Ausdruck pfeife. Ich merke einfach, dass nur wenn ich ein Stück so in den Fingern habe, dass ich GAR nicht nachdenken muss, was ich jetzt tue, nur dann kann ich das Stück klanglich so gestalten wie ich das möchte. Vorher klappt es einfach nicht gut genug.
Das Problem ist aber, dass ich der Meinung bin, man kann sich rein technisch nur in den ersten 10 Jahren stark entwickeln und danach geht es nur langsam voran. Hingegen kann man an seinem Ausdruck auch wahrscheinlich mit 80 arbeiten. Deswegen möchte ich auch das absolute MAXIMUM aus mir in diesen ersten Jahren gewinnen. Kann mir jemand vielleicht verraten, wie man diesbezüglich seine Übezeit am sinnvollsten gestaltet? Ein konkretes Programm ist natürlich auch sehr willkommen. Wenn wir mal sagen: ich habe 4 Stunden am Tag Zeit zum Üben.
So, ich hoffe ich habe mein Anliegen einigermaßen verständlich beschrieben :))