Manche Töne klingen dumpf

R

robert

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26. Aug. 2008
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Hallo,

Ich habe ein vier Jahre altes Klavier von "Liu Bros. & Co." und seit einigen Tagen klingen zunehmend mehr Töne dumpf. Betroffend sie vor allem die der zweittiefsten Oktave (b,h,c,cis, f) . Ich habe mir bereits einen einblick verschafft, kann aber nichts finden, was die Saiten in ihrer Schwingung blockieren würde.

Woran kann das liegen? Könnte es sein, dass die Saiten nicht mehr in Ordnung sind und ich sie wechseln muss?

Viele Grüße,

Robert
 
Ich bin mir ziemlich sicher, dass das an der Intonation liegt. Sind das die Töne, die du besonders oft benutzt? Nach 4 Jahren ist das durchaus möglich. Gerade diese Marke ist ja doch eine sehr unterklassige.

Klaviersaiten halten Jahrzehnte, nach 4 Jahren kann da unmöglich eine Erneuerung fällig sein!

Das du die Saiten wechseln musst kann man ausschließen. Du musst nun unterscheiden zwischen Toncharakter und Verstimmung. Manchmal hören sich die Töne nämlich auch durch eine Verstimmung dumpf an.

Um einen Klavierstimmer wirst du also nicht herum kommen ;)
 
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hmm,

danke schon einmal für deine Antwort

Dass das Klavier verstimmt ist, ist schon richtig. Aber ich glaube nicht dass das die Ursache dafür ist, es sind auch nicht gerade die häufigst genutzen töne.

Mir ist aufgefallen, dass es sich gerade um die tiefsten mit zwei Saiten bespannten Töne handelt. Ich habe mal vorsichtig versucht, sie etwas zu stimmen, aber der dumpfe charakter des tones blieb.
 
hmm,

danke schon einmal für deine Antwort

Dass das Klavier verstimmt ist, ist schon richtig. Aber ich glaube nicht dass das die Ursache dafür ist, es sind auch nicht gerade die häufigst genutzen töne.

Mir ist aufgefallen, dass es sich gerade um die tiefsten mit zwei Saiten bespannten Töne handelt. Ich habe mal vorsichtig versucht, sie etwas zu stimmen, aber der dumpfe charakter des tones blieb.

Stimmen will gelernt sein!
Wenn das wirklich die tiefsten zwei 2-Chörigen Töne sind, ist es eindeutig die Stimmung. Dieser Abfall des Charakters ist ganz typisch bei einer Verstimmung. Das müsste sich auch beim Übergang von den 2-Chörigen zu den 3-Chörigen bemerkbar machen.

Wenn man vorher noch nie gestimmt hat, schafft man es auch nicht. Die beiden Saiten müssen absolut auf gleicher Tönhöhe sein, erst dann verschwindet der dumpfe Charakter.

Wie hast du denn gestimmt, hattest du einen passenden Stimmhammer zur Hand?
 
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Zwischen den 2- und 3-chörigen tönen höre ich weniger einen unterschied, vielmehr beim übergang von 1-chörig zu 2-chörig.

Einen passenden Stimmhammer habe ich zur Hand, wobei ich zugeben muss, dass er nicht besonders lang ist, so dass ich keine große hebelwirkung nutzen kann. Dennoch habe ich versucht nur eine Saite so fein wie nur möglich zu stimmen, und nicht gemerkt, dass der merkwürdige Charakter verschwindet.
 
Zwischen den 2- und 3-chörigen tönen höre ich weniger einen unterschied, vielmehr beim übergang von 1-chörig zu 2-chörig.

Einen passenden Stimmhammer habe ich zur Hand, wobei ich zugeben muss, dass er nicht besonders lang ist, so dass ich keine große hebelwirkung nutzen kann. Dennoch habe ich versucht nur eine Saite so fein wie nur möglich zu stimmen, und nicht gemerkt, dass der merkwürdige Charakter verschwindet.

Das alles geschieht wirklich im feinsten Radius mit dem Stimmhammer, da kann ein winziges Zurückschlagen schon zuviel sein. Mit einem kurzen Stimmhammer kann man die Wirbel sehr schlecht genau bewegen!

Ich habe selber bereits gestimmt und kenne die bei der Stimmung dumpfen, matten Töne nur zu gut :)

Du kannst mir da wirklich vertrauen, es wird an der Stimmung, bedingt auch an der Intonation liegen, mehr nicht. Du könntest noch checken, ob die Dämpfer gut abheben, wenn du einen Ton gedrückt hälst. Sollte das der Fall sein, muss wirklich nur neu gestimmt und vllt. etwas nachintoniert werden.
 
Also wenn ein tiefer 2-saitiger Basston in sich verstimmt ist, hört es sich für mich einfach nach einer Schwebung an, die je nach Verstimmung langsamer oder schneller schwingt.

Für mich ist ein dumpfer Klang eines Basstones was anderes als ein verstimmter Klang. Beim verstimmten Klang klingt es eben "koloriert", muß aber dadurch nicht dumpf klingen, sondern der verstimmte Klang kann lange stehen, mit Obertönen. Ein dumpfer Klang ist für mich ein Ton, der nicht sehr lange klingt, und mit wenig Obertönen.

Und was das Stimmen angeht, auch für einen Stimmanfänger, wie mich, sind gerade diese 2-saitigen Basstöne noch die Töne, die relativ gesehen am einfachsten zu stimmen sind. Einfach auf die Schwebung hören, bis die Schwingung nur noch, sagen wir mal, jede Sekunde einmal da ist, dann nur noch alle 2 Sekunden, dann solange, bis so ziemlich genau der synchrone Zustand eingetroffen ist. Es ist eher die Schwierigkeit da, welcher der beiden Saiten man als Referenz, und welche als verstimmt ansieht z.B. durch Oktavvergleich mit einer Oktave höher herausfinden. Meistens muß man aber wohl bei beiden Wirbeln Hand anlegen, weil beide Saiten verstimmt sind.
 
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Also wenn ein tiefer 2-saitiger Basston in sich verstimmt ist, hört es sich für mich einfach nach einer Schwebung an, die je nach Verstimmung langsamer oder schneller schwingt.

Für mich ist ein dumpfer Klang eines Basstones was anderes als ein verstimmter Klang. Beim verstimmten Klang klingt es eben "koloriert", muß aber dadurch nicht dumpf klingen, sondern der verstimmte Klang kann lange stehen, mit Obertönen. Ein dumpfer Klang ist für mich ein Ton, der nicht sehr lange klingt, und mit wenig Obertönen.

Und was das Stimmen angeht, auch für einen Stimmanfänger, wie mich, sind gerade diese 2-saitigen Basstöne noch die Töne, die relativ gesehen am einfachsten zu stimmen sind. Einfach auf die Schwebung hören, bis die Schwingung nur noch, sagen wir mal, jede Sekunde einmal da ist, dann nur noch alle 2 Sekunden, dann solange, bis so ziemlich genau der synchrone Zustand eingetroffen ist. Es ist eher die Schwierigkeit da, welcher der beiden Saiten man als Referenz, und welche als verstimmt ansieht z.B. durch Oktavvergleich mit einer Oktave höher herausfinden. Meistens muß man aber wohl bei beiden Wirbeln Hand anlegen, weil beide Saiten verstimmt sind.

Ich gehe stark davon aus, dass Robert den "hohlen" Ton, der bei einer Verstimmung besteht als dumpf ansieht. Es ist ja auch schwer Dumpf zu definieren.

Vielleicht stellst du den Klang mal hier ein, Robert!
 
ich würde mal auf die Dämpfung tippen. Möglicherweise heben die Dämpfer in dem Bereich einfach zu spät ab. Verschwindet diese Dumpfheit bei getretenem rechten Pedal? Oder ist einfach der Moderatorfilz (mittleres Pedal) im Weg?
 
Hallo Robert,

Du könntest versuchen, die Saite in Richtung der Umwicklung einzudrehen, manchmal hilft das. Dazu muss man die Spannung komplett lösen und am Anhängestift gucken. Hat die Saite eine Drehspannung in die falsche Richtung, dann ist der Fall sowieso klar. Ist sie locker auf dem Stift, kann man sie mit Geschick abnehmen und nach einer Drehung unter Zuhilfenahme einer Flachzange oder ähnlichem wieder aufstecken und hochstimmen. Vorzugsweise würde ich bei der "Operation" die Mechanik ausbauen oder die Dämpfung mittels eines Keils abheben, damit der weiche Dämpferfilz nicht verrissen wird.

LG
Michael
 

Das klingt doch ganz klar nach Verstimmung. Eine Saite ist zu tief gestimmt, diese müsstest du erst einmal herausfinden. Ist es nach der eigenen Stimmung noch schlechter geworden?

@ Michael: Wenn das so ist, wie du vermutest, ist das dann nicht schon von Anfang an gewesen, oder entwickelt sich so eine Verdrehung an der Saite einfach so? Ohne richtigen Stimmhammer wird man mit dieser Methode des Hochstimmens nie auf die richtige analoge Tonhöhe kommen, denke ich mal. Das ist ja schon ein ganz schönes Unterfangen. Kann man den Stimmwirbel nach so einem Lösen nicht komplett vergessen, was die Stimmhaltung angeht?
 
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Da werden wohl ein paar neue Basssaiten dauf müssen, da die jetztigen taub sind...

Sorry, aber so ist das nun mal mit den günstigen Klavieren aus Fernost! Dafür hat man in der Anschaffung gespart... ;-)
 
Da werden wohl ein paar neue Basssaiten dauf müssen, da die jetztigen taub sind...

Sorry, aber so ist das nun mal mit den günstigen Klavieren aus Fernost! Dafür hat man in der Anschaffung gespart... ;-)

Punkt 1: Das würde ich nicht umbedingt sagen

Punkt 2: Da gebe ich dir völlig Recht. Zumal diese Firma noch deutlich unter anderen Fernostfirmen steht, die man so kennt.
 
doch, so wird es sein. Die Saite hat einfach keine Brilianz mehr. Ob´s durch eine fehlende Drehung so ist oder an der Umspinnung liegt... Keine Ahnung! Aber genauso hört sich eine taube Saite an.

Aber verstimmt ist sie dazu auch noch... ;-)
 
Das klingt doch ganz klar nach Verstimmung. Eine Saite ist zu tief gestimmt, diese müsstest du erst einmal herausfinden. Ist es nach der eigenen Stimmung noch schlechter geworden?

@ Michael: Wenn das so ist, wie du vermutest, ist das dann nicht schon von Anfang an gewesen, oder entwickelt sich so eine Verdrehung an der Saite einfach so? Ohne richtigen Stimmhammer wird man mit dieser Methode des Hochstimmens nie auf die richtige analoge Tonhöhe kommen, denke ich mal. Das ist ja schon ein ganz schönes Unterfangen. Kann man den Stimmwirbel nach so einem Lösen nicht komplett vergessen, was die Stimmhaltung angeht?

Hallo Christian,

Ich höre einen dumpfen Ton, der sich nicht entfaltet und schnell abfällt.
Die Kupferumwicklung kann sich im Laufe der Zeit alleine durchs spielen lockern, besonders wenn die Umwicklung nicht stramm um den Kern sitzt. Eine falsch eingedrehte Saite noch eher, weil sie sich unter Spannung noch mehr lockert. Solche Saiten können entweder zu scheppern beginnen oder mit der Zeit dumpf klingen.
Robert hat einen passenden Stimmhammer. Wenn man ungeschickt agiert oder wirklich sehr viel Pech hat, kann die Saite auch abbrechen. Dann braucht es neue Saiten. Die Chinesen haben aber anderes Kupfermaterial und es wird nicht leicht sein, den klanglichen Bogen zu spannen mit einer bzw. zwei neuer Saiten europäischer Herkunft.
Die Stimmhaltung wird nicht beeinträchtigt, außer es handelt sich um ein sehr altes Gerät, dass schon vorher lockere Simmnägel hatte.

LG
Michael
 
Danke der vielen Antworten,

der Vorschlag die Spannung komplett zu lösen hört sich wirklich etwas riskant an.

Vielleicht sollte ich es wirklich erst einmal stimmen lassen und dann weitersehen,
 
der Vorschlag die Spannung komplett zu lösen hört sich wirklich etwas riskant an.

Vielleicht sollte ich es wirklich erst einmal stimmen lassen und dann weitersehen

Warum verlässt du dich auf Leute, die aus Unkenntnis der Materie hier Bedenken in den Raum werfen, die unbegründet sind?

Dein Problem ist mit Stimmung allein nicht zu lösen. Die Saite ist nicht nur verstimmt, sie schwingt nicht sauber und hat zu wenig Sustain. Das kann man deutlich anhand der Aufnahme hören. Michael hat dir die richtige Empfehlung gegeben. Die Methode ist erprobt und verspicht Aussicht auf Erfolg. Sie ist nicht übermäßig riskant oder gefährlich. Sicher, es kann immer etwas zu Bruch gehen. Aber: so lassen wirst du das doch nicht wollen? Und mit Stimmen allein wird der taube Klang nicht verschwinden.
 
Michael hat dir die richtige Empfehlung gegeben. Die Methode ist erprobt und verspicht Aussicht auf Erfolg. Sie ist nicht übermäßig riskant oder gefährlich. Sicher, es kann immer etwas zu Bruch gehen. Aber: so lassen wirst du das doch nicht wollen? Und mit Stimmen allein wird der taube Klang nicht verschwinden.
Hallo Jensen1,

Vielleicht sollte ich mal ein Video machen vom Saiten eindrehen - allerdings muss ich dazu ein Klavier finden, wo das nötig ist und wo man gleich den Unterschied hört. :cool:

Ob die Garantie das abdeckt? Abgesehen davon würde ich beim Stimmen auch nichts extra verrechnen, zwei, drei Saiten einzudrehen.

LG
Michael
 

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