Lernmethoden

Das ist doch jedem unbenommen. Logo "muss" niemand irgendetwas. Wenn aber Unzufriedenheit mit den Lernfortschritten und damit mit der Lernmethode aufkommt, scheint das Bedürfnis nach Verbesserung vorhanden zu sein. Verbesserung kommt aber nicht von allein, dafür muss man was tun.

Ganz pragmatisch: Will man das Ziel (A) muss man auch den Weg dorthin (B) wollen. Will man B nicht, schlage man sich A aus dem Kopf.
schulterzuck.gif

Vollste Zustimmung.
 
Ach ja, Demut, Disziplin, Verzicht, alles was so zu einem glücklichen Leben dazugehört. Und wer Klavier aus Spaß am Klavierspiel spielt, kommt in die Hölle und muss bis ans Ende seiner Tage Einaudi hören.

Vielleicht nimmst du dich und dein schönes Hobby einfach nur ein klitzekleines bißchen zu wichtig.



Passt, der ließ ja auch ständig diesen Quatsch von Demut und Verzicht predigen.

Herr Dr., das ist doch quatsch. Was ich lediglich sagen wollte, war, (was ich ja auch konkret sagte) dass es für dich ja in Ordnung ist, wie du dein Hobby betreibst. Völlig ok!!

Hier kommt aber jemand her und stellt eine konkrete Frage, wie er denn weiter kommt. Und dieser jemand hat ggf. andere Ziele als "och.., wenn ich's nicht hinkriege, höre ich halt auf". Das ist eine Einstellung, die jedem meßbaren Erfolg, schlicht nur im Weg stehen kann. Und ich wiederhole: wenn es für sich so in Ordnung geht, ist es kein Problem.

Aber wie gesagt.., so etwas in einen Thread zu schreiben, wo es darum geht, dass sich jemand wirklich entwickeln will, finde ich falsch.

Da kommt einer und sagt: Hey, ich will mehr. Hier geht's grad nicht weiter.

Dann ist die falsche Antwort: och..., tingel tangel Ringel Kringel..., entspann dich.., egal.., lass halt sein.

Verstehst? Es war ja nicht böse gemeint.
 
@ Nils1

Dieses "wenn ich's nur richtig will, dann schaffe ich's auch" geht mir aber auch auf die Nerven. Da sind schon jede Menge daran gescheitert.
Da sind mir Marlenes Devotionalien sympathischer ;-)
 
Mein Beitrag war durchaus auf das Eingangsposting gemünzt. Da tauchte etwa die Frage auf, ob es nötig ist ein Stück bis zur Perfektion (so weit das möglich ist) ein zu studieren, bevor man sich an das nächste Stück wagt. Für ambitionierte Klavierspieler, die das Maximum aus ihren Möglichkeiten herausholen wollen, mag das ein empfehlenswerter Weg sein.

In ihrem ersten Beitrag schrieb die Füchsin jedoch bereits, dass sie diese Vorgehensweise ungeheuer langweilt. Einfach zu predigen, dass sie doch mehr Disziplin an den Tag legen solle, ist da wenig hilfreich, weil sie sich dann zu einer Tätigkeit zwingt, welche sie langweilt, obwohl sie Freude bereiten sollte. Für manchen Menschen mag das zufriedenstellende Ergebnis die Quälereien auf dem Weg dorthin rechtfertigen, das gilt jedoch gewiss nicht pauschal. Wenn du dich wie ein Pit Bull in ein Stück verbeisst, bis es endlich sitzt, ist das dein gutes Recht.

Wenn man sich damit ab findet, kein großartiger Pianist zu werden und auch nicht werden zu wollen, ist es vollkommen okay die Effektivität beim Üben nicht als ultima ratio anzusehen.
 
@ Nils1

Dieses "wenn ich's nur richtig will, dann schaffe ich's auch" geht mir aber auch auf die Nerven. Da sind schon jede Menge daran gescheitert.

Ja Rikki, die, die es nicht wirklich wollten. Die von dir genannte Einstellung, ist schlicht die einzige, die funktioniert.

Wenn einer was will, sucht er nach Lösungen. Wenn einer nicht will, sucht er nach Ausreden. Das ist einfach Fakt.
 
Moment: Ohne Wollen geht nix - ist aber keine Garantie für ein Gelingen!
Was meinst du, was ich nicht schon alles wollte ;-)
Bzw. immer noch will!
 
Mein Beitrag war durchaus auf das Eingangsposting gemünzt. Da tauchte etwa die Frage auf, ob es nötig ist ein Stück bis zur Perfektion (so weit das möglich ist) ein zu studieren, bevor man sich an das nächste Stück wagt. Für ambitionierte Klavierspieler, die das Maximum aus ihren Möglichkeiten herausholen wollen, mag das ein empfehlenswerter Weg sein.

In ihrem ersten Beitrag schrieb die Füchsin jedoch bereits, dass sie diese Vorgehensweise ungeheuer langweilt. Einfach zu predigen, dass sie doch mehr Disziplin an den Tag legen solle, ist da wenig hilfreich, weil sie sich dann zu einer Tätigkeit zwingt, welche sie langweilt, obwohl sie Freude bereiten sollte. Für manchen Menschen mag das zufriedenstellende Ergebnis die Quälereien auf dem Weg dorthin rechtfertigen, das gilt jedoch gewiss nicht pauschal. Wenn du dich wie ein Pit Bull in ein Stück verbeisst, bis es endlich sitzt, ist das dein gutes Recht.

Wenn man sich damit ab findet, kein großartiger Pianist zu werden und auch nicht werden zu wollen, ist es vollkommen okay die Effektivität beim Üben nicht als ultima ratio anzusehen.

Ja, ich bin bei allem deiner Meinung. Aber dann muss man sich eben auch mit Langeweile abfinden. Wenn ich nicht bereit bin, für ein Stück richtig zu büffeln weil es mich langweilt, dann wird mich auch das Ergebnis langweilen. Und irgend etwas stört die TE, sonst hätte sie keinen Thread eröffnet.

Sie beklagte sich über Langeweile beim üben. Nun gut.., darauf hin sagten ihr einige, wie auch ich, dass die Langeweile dazu gehört und zu überwinden ist.

Dein Argument hingegen, immer nur im Komfortbereich zu bleiben, kann eben unmöglich zu hübschen Ergebnissen führen.

Ergo: die TE startet in absehbarer Zeit den nächsten Thread: warum klingen meine Stücke nicht so, wie ich es will?

Und ich sage dir, dass die liebe Füchsin, ohne ihr zu nahe treten zu wollen, nicht über den notwendigen Biss verfügt. Sonst hätte sie beim üben keine Langeweile. Das Gegenteil wäre der Fall: sie würde sich gefordert fühlen und darin aufgehen. Das nennt sich Ehrgeiz! Abends ins Bett zu gehen und zu sagen: "Fett Alder!!! Ich hab's gepackt! Bin meinem Ziel ein Stück näher!"

Und diese Einstellung habe ich versucht, ihr zu vermitteln.

Versteh bitte: wenn mich einer fragt, wie er was erreichen kann. Wird es von mir immer die gleiche Antwort geben. Ob sie schmeckt, oder nicht. Egal auf welchem Gebiet.
 
@ Füchsin: Du solltest jetzt mal ordentlich Zeit darauf verwenden, Dir EIN Stück (gemeinsam mit dem KL!!!) zu suchen, dass Dich richtig anmacht und das in anfängergerechter Zeit (2-4 Wochen pro Seite) zu Ende zu bringen ist. Danach sollte die Welt wieder etwas anders aussehen. Und etwas mehr "Leichtigkeit" wäre vermutlich auch nicht schlecht. Denn hieraus erwächst Freude und aus Freude wiederum Durchhaltevermögen. Vertrau Deinem KL - und wenn der Dich "in die Irre führt" - dann musst Du ihn wechseln.

Anregeungen für geeignete Stücke findest Du auch im Faden "Von Anfängern für Anfänger" - dort findet sich genug Material für die ersten 5 Jahre. Vielleicht ist da was dabei, was Dich richtig anturnt?
 
Wenn Füchsin das Üben eines Stückes bis zur "Perfektion" (sagen wir lieber mal "Vorspielreife") langweilig findet, übt sie falsch. Und zwar deswegen, weil sie kein vollständiges musikalisches Bild des zu übenden Stückes in toto und im Detail im inneren Ohr, sprich Klangvorstellung, hat.
 
Und wer Klavier aus Spaß am Klavierspiel spielt, kommt in die Hölle und muss bis ans Ende seiner Tage Einaudi hören.
bzgl. Klavierspielen gibt es auf jedem Level (!) sehr gut, gut, mittel, erträglich bis hin zu unerträglich - wohin man es auf dem eigenen erreichbaren Level bringen will, ist eine freie Entscheidung; soll es gut oder gar sehr gut klingen, wird man mehr zu lernen haben in Sachen Klangdifferenzierung und musikalischem Verständnis.
eigentlich kein Grund, sich aufzuregen ;):)

@nils1
tellerwäscher-millionärsmäßig oder obamig mitten in den besten Lebensjahren die Heldenbrust in den Wind zu posieren und dann mit kantigem Kinn und markiger Stimme "ich beginne jetzt, mein Wille ist stark, ich werde arbeiten in meinem Hobby und lange bevor Freund Hein mich holt werde ich im Tempo die Lisztsonate spielen, und zwar gut" zu verlautbaren ist ein leider allermeistens zum scheitern verurteiltes Unterfangen... ;) aber wenn man will, kann man lernen, mittelschwere Sachen gut zu spielen: es wird allerdings länger dauern, als diese nur erträglich zu spielen.
 

@nils1
tellerwäscher-millionärsmäßig oder obamig mitten in den besten Lebensjahren die Heldenbrust in den Wind zu posieren und dann mit kantigem Kinn und markiger Stimme "ich beginne jetzt, mein Wille ist stark, ich werde arbeiten in meinem Hobby und lange bevor Freund Hein mich holt werde ich im Tempo die Lisztsonate spielen, und zwar gut" zu verlautbaren ist ein leider allermeistens zum scheitern verurteiltes Unterfangen... ;) aber wenn man will, kann man lernen, mittelschwere Sachen gut zu spielen: es wird allerdings länger dauern, als diese nur erträglich zu spielen.

Naja Rolf, jetzt hast du meine eigentliche Aussage etwas intensiviert. So drastisch habe ich es nicht gesagt.

Aber ich persönlich mache etwas ganz und richtig, oder gar nicht. Wieder egal auf welchem Gebiet. Für mich ist Mittelmaß, in jeder Hinsicht, ein völlig untragbarer Zustand.

Und jemanden zu Höchstleistungen zu motivieren, kann nie falsch sein. Die eigene Grenze für sich finden und dort stoppen, kann derjenige zu jeder Zeit. Von vorne herein zu sagen: "och, ich mach das so halb", ist jedoch ein Typ Mensch, der mich auf die Palme bringt. Dafür kann ich nix :-)
 
Marlene.., das ist weniger demütig. Sondern schon fast devot. Wenn du 2 Jahre lang wartest, bis du dein erstes Wunschstück spielst, frage ich mich, was das für ein Knaller ist. (?!)

Wer mich kennt weiß, dass ich von Devotion so weit entfernt bin wie der Papst von den „Damen“ im Laufhaus-Thema.

Ich warte noch länger als zwei Jahre. Denn: Es sind „Knaller“.
 
@Marlene:
Eine jetzt sehr naheliegende Frage treibt mich nun um: Welches ist denn Dein Wunschstück? Ich nehme an, es ist nicht einer der üblichen Verdächtigen, so ein Konzertknaller, sondern etwas ganz Normales?

@Fuechsin:
Das kann Dir hier durchaus passieren und Du bist da nicht die Einzige und auch nicht die Erste: Du stellst eine ganz harmlose Frage, kriegst zweieinhalb in etwa taugliche Antworten und kannst dann anschließend verblüfft und konsterniert mitlesen, wie Deine harmlose Frage hier durch den Fleischwolf gedreht wird. Ein kostenloses Psychogramm Deiner erschrockenen Seele ist oft direkt kostenlos mit inbegriffen.

Viel Spaß beim "Vermehren der gewonnenen Erkenntnisse", Zitat M. Illner!

CW
 
Aber ich persönlich mache etwas ganz und richtig, oder gar nicht. Wieder egal auf welchem Gebiet. Für mich ist Mittelmaß, in jeder Hinsicht, ein völlig untragbarer Zustand.
Sorry, Nils, aber beim Klavier"renovieren" hast Du das nicht gewuppt. ;-)

Was ich jetzt sage, klingt hochnäsig, soll es aber ganz bestimmt nicht sein. Deine Denke war auch mal die meine. Und zwar in der gleichen Kompromisslosigkeit. Glaub mir, wenn Du mal in Richtung 60 marschierst, wirst Du darüber nachdenken und feststellen: "Ich Idiot!!!" Es gibt vieles, was im Mittelmaß hervorragend funzt - darüber hinausgehendes Streben nach Perfektion ist Verschwendung von Leben. Solange man sich an Perfektion freut und sie genießt, ist das prima - wenn sie Dein Leben diktiert, wirds einfach dumm.
 
Sorry, Nils, aber beim Klavier"renovieren" hast Du das nicht gewuppt. ;-)

Was ich jetzt sage, klingt hochnäsig, soll es aber ganz bestimmt nicht sein. Deine Denke war auch mal die meine. Und zwar in der gleichen Kompromisslosigkeit. Glaub mir, wenn Du mal in Richtung 60 marschierst, wirst Du darüber nachdenken und feststellen: "Ich Idiot!!!" Es gibt vieles, was im Mittelmaß hervorragend funzt - darüber hinausgehendes Streben nach Perfektion ist Verschwendung von Leben. Solange man sich an Perfektion freut und sie genießt, ist das prima - wenn sie Dein Leben diktiert, wirds einfach dumm.

Jupp.., ich bin absolut deiner Meinung. OT: du marschierst nicht auf die 60, du Angeber. Kaum auf die Mitte 50 :-) !

Wenn dich der Drang an die Perfektion zu kommen, eher Lebenszeit gekostet hat, war es (für dich) nicht der richtige Weg. Ich sehe es jedoch für mich anders. Wenn ich etwas erreichen will, dann ist häufig der Weg das Ziel. Es erfüllt mich, den Weg zu gehen, es bereichert mich. Wenn ich das Gefühl hätte, ich verschwende meine Lebenszeit, die mir durchaus kostbar ist, dann lasse ich es bleiben.

Ich will auch klarstellen, dass ich kein Workaholic bin. In keiner Weise. Ich liebe es zu faulenzen, auf dem Sofa gammeln, sich auch mal "seicht" mit Dingen beschäftigen. Ich bin keiner, der tausend Hobbys hat, von einer Sache zur nächsten stresst.

Aber wenn ich etwas anfange, dann mache ich es mit aller Hingabe.
 
besser als fishi hätte ich es nicht ausdrücken können.
Perfektion kann sowohl gutes als auch schlechtes sein.
 

Zurück
Top Bottom