lernmethode

  • Ersteller des Themas Jonny Greenwood
  • Erstellungsdatum

Zum Thema Hanon, Etüden & Co:.

Wir hatten da schon mehrere Threads zum Thema, soweit ich mich erinnere, wenn du ein bisschen suchst, findest du sie bestimmt.

Die Klavierwelt lebt im ewigen Streit über den Sinn oder Unsinn von solchen technischen Übungen.

Manche lehnen so etwas strikt und gänzlich ab, weigern sich, Hefte anzufassen, auf denen nur "Fingerübung" draufsteht, und tun stupide Tonleitern als sinnlos ab.
Ihr Argument ist, dass man die Technik am allerbesten beim "richtigen" Spielen direkt in den verschiedenen Stücken lernt, und dass es wenig bringt, sich zu langweilenden Tonleiter-Übungen zu zwingen.

Andere dagegen schwören auf solche Etüden und meinen, ein Drittel der gesamten Übezeit überhaupt sollte nur aus Fingerübungen bestehen, wo man sozusagen die gesammte Technik geballt auf einem Haufen hat und nicht von schönen Melodien oder Gestalterischem abgelenkt wird.

[Vorsicht: Fingerübungen nicht mit Konzertetüden z.B.von Liszt oder Chopin verwechseln. Die heißen zwar auch Etüden, da sie einen bestimmten Technikbereich besonders stark trainieren, sind aber trotzdem wunderschöne Stücke, die ganz normal in Konzerten gespielt werden!]

Ich persönlich gebe zu, dass ich nie Fingerübungen mache, "tonloses" Spielen ohne klanglichen Sinn ist nichts für mich. Ich lerne lieber direkt aus den Stücken.
Das muss aber jeder selbst für sich herausfinden, du wirst schon noch merken, was dir am besten tut.

Wunder dich aber nicht, wenn deine Lehrerin dir ins Gesicht springt wenn du das Wort "Fingerübung" verwendest oder dich aber gleich mit einem Schwall an Notenmaterial überschüttet, das du dir besorgen und durchexerzieren sollst ;)

lieben Gruß

Stilblüte
 
Danke für die Links erstmal...
Im Nachhinein denke ich auch, ein einfacheres Stück wäre vielleicht die bessere Wahl gewesen, obwohl ich jetzt recht froh, dass ich es zu 2/3 spielen kann. Ich werde das Stück aber selbstverständlich jetzt auch zu Ende bringen.
Die Fingerübungen sind aus einem Buch, auf dem steht "Fingerübungen". Hat sie glaube ich mal bei einem Musikladen gekauft. 1. Übung z.B. ist "Triolen", 2. Übung "1 Note gegen 2". Um mal einen Eindruck davon zu geben.
Ich werde ihr mal ein paar Czerny/Hanon Sachen vorschlagen und gucken was sie dazu sagt.
MfG
Jan

edit:...
beim stöbern finde ich im Notenhaufen meiner Mutter "Der praktische Czerny Neuer Übungsgang für Klavier". Die erste Übung ist "Abwechselndes Spiel in beiden Händen".
Kennt jmd. dieses Buch?
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich persönlich gebe zu, dass ich nie Fingerübungen mache, "tonloses" Spielen ohne klanglichen Sinn ist nichts für mich. Ich lerne lieber direkt aus den Stücken.

Also die puren Fingerübungen, wie Hanon oder einfach Tonleitern rauf und runter spiel ich nur widerwillig, aber es gibt zum Beispiel von Czerny viele Etüden die auch gut klingen. Ich würde die aber eh nicht zu Fingerübungen einsortieren.
Aus Stücken direkt zu lernen kann man natürlich machen. Man muss nur aufpassen, dass man in einem Stück net zu viele Sachen drinnen hat, die man lernen muss. Weil da sind vor allem Czerny Etüden sehr gut find ich, die speziellisieren sich meistens auf eine bestimmte Technik und sind klanglich auch nicht übel(wie oben gesagt)

Aber wie du bereits gesagt hast, das muss jeder für sich entscheiden. Und ich denke, beide Wege sind genauso schlecht bzw. gut. Solang der Wille da ist, kommt man an das gleiche Ziel denk ich.

oli
 
Also, ich find die Diskussion hier über Fingerübungen, Etüden, Czerny, Hanon...Schwierigkeitsgrad von Stücken super interessant. Bin schon auf die Fortsetzung gespannt...
Grüßle, Madita
 
Ich habe meiner Lehrerin den Czerny vorgelegt und sie sagte, dass wir auch aus diesem Buch Übungen machen könnten. Zunächst aber erst noch ein, zwei Übungen aus dem Anderen.
Arpeggien will sie in Zukunft noch durchnehmen.
Unterricht lief insgesamt sehr gut.

PS:
wenn noch jmd. für Vorschläge für Klassik Stücke, deren Schwierigkeitsgrad gleich oder (besser) unter dem Schwierigkeitsgrad von "Für Elise" liegen, hat, kann gerne ähm ja diese vorschlagen.
Am besten konkrete Stücke.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Sämtliche Stücke aus dem "Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach" (unter dem Namen kann man es kaufen, sind sehr schöne Stücke drinnen)

Oder alle möglichen Sonatinen.
http://www.notenbuch.de/sonatinen_a...key=0&lookup=sonatinenalbum+heller&TopCatID=1
Dieses Buch kann ich dir da nur empfehlen, ebenfalls den zweiten Teil davon. Daraus habe ich einige Sonatinen gespielt. Sie klingen gut, sind nicht zu schwer und machen auch Spaß zu spielen. Es lohnt sich auf jedenfall das Buch zu kaufen. Bei 12 € ist es ja auch nicht zu teuer find ich.


oli
 
Es gibt einen sehr schönen Walzer von Chopin, den du bestimmt spielen kannst.
Ich kann es nicht beschwören, aber ich meine, er ist in a-moll.
Den spielen sehr viele.
Ist vielleicht fast zu leicht für dich :D

Stilblüte
 
danke für die hinweise
@stilblüte:
kannst du das stück genauer benennen? dann könnt ich mal bei bspws. youtube reinhören um zu sehen obs mir gefällt.

MfG
jan
 
@stilblüte...nach zu leicht sieht das, für mich(!), nicht aus;)

das czerny heft gefällt mir übrigens sehr gut, danke für den hinweis.

(Falls es irgendwen interessiert, ich bin 18.
Ist ja vielleicht ganz interessant bei einer solchen diskussion, ob einer 6 oder 66 ist.)
 
Du könntest Dir die Russische Klavierschule ansehen - vermutlich eher Band 1, für danach auch Band 2 und später den Spielband; darin sind sehr viele kurze Stücke und kleinen Etüden mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad, die sich auch recht gut anhören. Die Russische Klavierschule wird es vermutlich im Notengeschäft geben, so dass Du sie Dir vorher ansehen könntest, ob das was ist, bzw. Du könntest Deine Lehrerin danach fragen, was sie davon hält bzw. was sie Dir empfiehlt.
 

nochmal eine spezielle Frage zur Lernmethode:
Ich habe eine technisch, für mich, anpruchsvolle Passage zu üben. Im Allgemeinen wird immer davor gewarnt stumpf die Passage immer wieder zu spielen, bis es klappt. Stattdessen sollte man bspws. erst RH und LH einzeln oder das Stück mental spielen. Alle mir dieser bekannten Möglichkeiten habe ich ausgeschöpft, trotzdem läuft es im richtigen Tempo mit beiden Händen ncoh nicht ganz rund. Gibt es denn nicht auch einen Punkt ab dem man einfach nur noch solange stumpf spielen kann, bis es klappt?
Oder habe ich das was missverstanden?
Ach...und kennt jmd. noch andere Übungen sich schwierige Passagen anzueignen?

jan
 
wie sieht es denn mit beiden Händen im Schneckentempo aus?
 
Stimmt, hatte ich vergessen zu erwähnen, so übe ich das auch. Solange bis es klappt.
 
Ich würde mir notieren, an welchen Stellen es hängt und dann Note für Note unendlich langsam diese Stellen durchgehen, sehr konzentriert - mindestens so langsam, dass Du bei jedem Schritt, den Du tust, ganz konkret überlegen kannst, ob alles richtig war oder irgend etwas falsch gewesen sein könnte - also ggf. jenseits einer Langsamkeit die das Metronom zulässt. Fast immer findet sich irgend etwas, so es hängt, ob es ein Fingersatz ist, der nicht 100% passt, oder unsauberer Griff, oder ein Finger der nicht kräftig genug ist. Ich hatte vergessen: hast Du gelegentlich Unterricht? Dein Lehrer sollte Dir am einfachsten Tipps dazu geben können.
 
Ja habe ich. nur die ist grade im Urlaub, daher habe ich im Moment nicht.

Da fällt mir noch was eine Frage ein...
Ich kann ein Stück spielen und es gibt keine speziellen Stellen, an denen ich Probleme habe. Trotzdem kommt hin und wieder ein Fehler vor. Sollte man dann einfach das Stück oft und konzentriert spielen, bis es irgendwann 100%ig sitzt?
 
Noch mal zum Thema "Für Elise", ich kann mir nicht vorstellen das deine Lehrerin dich nicht auf die Schwierigkeit des Stückes hingewiesen hat.Wenn du das Stück aber unbedingt spielen wilst ist es meiner Meinug nach nicht verkehrt "zu schwierige" Stücke zu spielen, das mache ich auch. Um die Technik zu verbessern spiele ich Bach, weil meine Lehrerin diese Fingerübungen nicht leiden kann und ich glaube nicht das man ohne sie technisch nicht gut wird, so spielt einer ihrer Schüler seit sechs Jaren und hat auf dem letzten Vorspiel das Feuerwerkspräludium von debussy gespielt
http://www.youtube.com/watch?v=jRQW_kajq54
 
Es handelt sich möglicherweise um eine Bearbeitung von Für Elise für Anfänger, da gibt es sehr vieles, was dann gerade noch so weit mit dem Original übereinstimmt, dass man erkennen kann, wo es herkommt, aber nicht wirklich Gemeinsamkeiten hat. Da gibt es etliche Fassungen, von denen manche sehr, sehr einfach und schnell zu spielen sind.

Und selbst vom Original wird nicht immer das gesamte Stück durchgenommen, der erste Teil ist glaube ich relativ einfach, erst danach wird es schwerer.
 

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