Kosten einer Professorenstunde

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Pianojayjay

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17. Mai 2013
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ich hatte heute eine nette Diskussion mit einem Freund zum Thema "Kosten einer Professorenstunde". Dass eine Stunde teurer ist als irgendwo bei einer Musikschule ist ja völlig klar. Aber wieviel ist angemessen bzw wieviel ist eine Stunde wert? Die meisten nehmen sicherlich mindestens 100 Euro. Angemessen? Zu wenig? Zu viel?
 
Gegenfrage: Was kostet die Fortbildungsstunde (nicht Beratungsstunde!!!) beim Jura-Prof? Der wird wohl über 100 € lachen
 
Bei meinem Lehrer kostet die Privatstunde 300 $ - wenn er überhaupt Lust dazu hat (hat er meistens nicht). Bei seinen Assis kostet es ungefähr die Hälfte.
 
...mhhh, einer dieser Threads bei denen ich das Gefühl habe einfach unwahrscheinlich viel Glück zu haben.
 
Weil mein letzter Klavierlehrer und meine aktuelle Lehrerin beides Universitätsdozenten sind (letzter Dozent, aktuelle Professorin) und verhältnismäßig echt wenig verlangen, und der Unterricht bei beiden auch echt gut ist/war.
 
Weil mein letzter Klavierlehrer und meine aktuelle Lehrerin beides Universitätsdozenten sind (letzter Dozent, aktuelle Professorin) und verhältnismäßig echt wenig verlangen, und der Unterricht bei beiden auch echt gut ist/war.
Es ist nicht ganz unüblich, die Stundenpreise nicht absolut zu halten, sondern sich an dem NUTZEN für den Schüler zu orientieren. Wenn also ein Konzertpianist zur Auffrischung/Kontrolle Stunden bei einer Koryphäe nimmt, können die h-Preise auch sehr hoch ausfallen. Und der gleiche Prof. machts dann für seine Studies kostenlos - siehe Stilblütes Beispiel.
 
Gegenfrage: Was kostet die Fortbildungsstunde (nicht Beratungsstunde!!!) beim Jura-Prof? Der wird wohl über 100 € lachen
ich habe unter meinen Bekannten einen Wirtschaftsanwalt auch Jura-Prof.unter 100000 Fr. läuft bei dem nichts!:angst:was drunter ist übernehmen seine jungen Anwälte.
Kapazitäten bei Anwälten, Mediziner, Musiker usw. kosten Geld, bringt auch was!
 
ich hatte heute eine nette Diskussion mit einem Freund zum Thema "Kosten einer Professorenstunde". Dass eine Stunde teurer ist als irgendwo bei einer Musikschule ist ja völlig klar. Aber wieviel ist angemessen bzw wieviel ist eine Stunde wert? Die meisten nehmen sicherlich mindestens 100 Euro. Angemessen? Zu wenig? Zu viel?
so um die 200 Euro aufwärts musste rechnen!
 

Kein Wunder, dass bei den genannten Preisen die Klavierprofessoren finanziell nicht aus dem Quark kommen.

Ich hatte es wohl schon einmal gepostet: Bei dem prominentesten Golflehrer weltweit, dem Engländer David Leadbetter, kann man nur immer drei Stunden auf einmal buchen - ein Vormittag. Dafür kassiert er fünftausend Dollar. Immerhin gibt es dann auch ein Video mit Schwunganalyse dazu. Und es hat schon reiche Verrückte gegeben, die ihn zum Unterricht haben einfliegen lassen.

Wenn man dann immer noch keinen Ball in die Luft kriegt, kann man wenigstens sagen, dass man alles versucht hat.

CW
 
Ja die Professoren …. Z.B. Dr. Med mit Zusatztitel Professor vermittelt an der Hochschule hauptsächlich Theorie, Analysen etc. dafür hapert es in der Regel mit praktischer Erfahrung.

Ich lasse mich lieber durch einen erfahrenen Dr. Med (ohne Prof Titel) operieren, als durch einen mit Professor Titel der nur sporadisch im Spital anzutreffen ist. Die Herren Professoren strahlen irgendwie eine gewisse Überheblichkeit, so mein Eindruck. Wahrscheinlich können sie nicht so schnell von Klassenzimmer in das reale Leben umschalten. Da steht plötzlich ein Patient gegenüber und kein Schüler der zu gehorchen hat.

Deswegen würde ich da nicht mehr Honorar zahlen aus bei einem Arzt ohne Prof Titel. Aber eben, zum Glück ist dies Angelegenheit der Krankenkassenversicherung.

Sorry für OT
 
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Chopin hat angeblich nach heutigem Wert etwa 120 Euro pro 45-Minuten Unterricht verlangt, etwa das Doppelte des in Paris ueblichen Honorars. Er hat wohl eher wenig durch seine seltenen Konzerte verdient, so dasz das Unterrichtshonorar seine Haupteinnahmequelle war.
Kompositionen an Verleger zu verkaufen war auch keine Goldgrube.
Liszt hat zumindest seine begabtesten Schueler umsonst unterrichtet, das darf man vielleicht auch von Chopin annehmen (?). Carl Filtsch war einer der begabtesten Schueler Chopins aber auch Liszts, ist aber tragischerweise schon mit 15 der Tuberkulose erlegen.
@Pianojayjay : Eine Professorenstunde ist so viel wert, wie sie Dir wert ist. Es gibt offenbar eine enorme Spannbreite, weswegen Deine Frage unbeantwortbar ist.
Ich behaupte jetzt einmal, dasz eine offensichtliche Hochbegabung verbunden mit geringem Lebensalter und evtl. einkommensschwachen Eltern den Preis eher nicht nach oben treibt.
Ob allerdings gut verdienende Anwaelte ohne Beziehungen an "billige" Stunden kommen, wage ich zu bezweifeln.:angst:Irgendwer musz schlieszlich die Musikkultur unterstuetzen.
Viele Gruesze
Jannis
 
Ja die Professoren …. Z.B. Dr. Med mit Zusatztitel Professor vermittelt an der Hochschule hauptsächlich Theorie, Analysen etc. dafür hapert es in der Regel mit praktischer Erfahrung.

Ich lasse mich lieber durch einen erfahrenen Dr. Med (ohne Prof Titel) operieren, als durch einen mit Professor Titel der nur sporadisch im Spital anzutreffen ist. Die Herren Professoren strahlen irgendwie eine gewisse Überheblichkeit, so mein Eindruck. Wahrscheinlich können sie nicht so schnell von Klassenzimmer in das reale Leben umschalten. Da steht plötzlich ein Patient gegenüber und kein Schüler der zu gehorchen hat.

Deswegen würde ich da nicht mehr Honorar zahlen aus bei einem Arzt ohne Prof Titel. Aber eben, zum Glück ist dies Angelegenheit der Krankenkassenversicherung.

Sorry für OT
?????????:denken::denken::denken: schau zuerst mal wer die Professoren an den Musikhochschulen sind, dass sind vorwiegend berühmte Musiker, gerade in der Schweiz wo du ja wohnst ist dies der Fall, die dortigen Musikhochschulen fischen sich nur die Crème de la Crème für ihre Studenten.
 
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ich habe unter meinen Bekannten einen Wirtschaftsanwalt auch Jura-Prof.unter 100000 Fr. läuft bei dem nichts!:angst:was drunter ist übernehmen seine jungen Anwälte.
Kapazitäten bei Anwälten, Mediziner, Musiker usw. kosten Geld, bringt auch was!

Du bist ein toller Hecht. Bei 1800 Arbeitsstunden pro Jahr verdient der gute Mann schlappe 180 Millionen Franken. Bringt auch was!

Um noch ein paar Zahlen aus der Realität zu zitieren:
"Das Handelsblatt berichtete im Jahr 2004 von Stundensätzen für Partner der sog. „TOP50“-Kanzleien in Höhe von durchschnittlich 400 E/Stunde sowie von 265 E/Stunde für dort angestellte Anwälte („Associates“)."
(http://www.soldaninstitut.de/fileadmin/Downloads/Upload/PDF/AnwBl07-06.pdf)
 
Chopin hat angeblich nach heutigem Wert etwa 120 Euro pro 45-Minuten Unterricht verlangt, etwa das Doppelte des in Paris ueblichen Honorars.

Hier heißt es: 115 Euro - nicht nach heutigem Wert, sondern nach Wert des Euro Dezember 2001.
http://www.chopin-musik.com/chopins_vermoegen.php

Die ganzen Umrechnungen in "heutige Werte" sind aber sowieso totaler Nonsens. Was soll denn hier die Berechnungsbasis sein?

Für die 20 Francs, die Chopin für 45 Minuten Unterricht verlangte, mußte ein durchschnittlicher Arbeiter (1832) 200 Stunden arbeiten.

"En 1832, un ouvrier touche en moyenne 450 francs pour 300 jours de travail (pour une durée de travail de 15 heures par jour), sa femme 180 francs pour 200 jours de travail, 2 enfants, 65 francs chacun, soit un total de 760 francs."
http://herve.laine-bucaille.pagesperso-orange.fr/valeurArgent.htm

Ein Schreiner verlangte 1846 3 Francs für 10 Stunden Arbeit.

Eine Dreiviertelstunde Unterricht bei Chopin wären also 66 Schreinerstunden.
Viel Spaß beim Weiterrechnen...
 
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