Kosten einer Professorenstunde

  • Ersteller des Themas Pianojayjay
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Ein Topanwalt ist einer, den alle für einen Topanwalt halten. Dazu gehören Marketing, ein Gespür für Fälle mit großer Öffentlichkeit und vielleicht auch für solche mit Erfolgsaussichten. Und ohne exorbitante Honorarforderungen wird man das Siegel "Topanwalt" auch nicht kriegen, das ist wie bei den Pullovern für 1000 Euro.

Mit juristischer Kompetenz hat es vermutlich nicht so viel zu tun.
 
jaja, aber machen die Jungs die Welt besser? Mitnichten.

Drecksbande, elendige! :bomb:

Damit meine ich nicht Juristen per se, sondern genau diese ""Wirtschaftsjuristen", die Ihre Moral nach dem Studium meistbietend verhökert haben. Es sind ja nicht besonders kluge Unternehmer, die darauf kommen, wie man alles auf den Verbraucher abwälzt, wie man möglichst null Steuern zahlt, wie man kleine Unternehmen plattmacht. Sondern ... die "Elite" :-((
 
Ich kann solche Anwälte ebenso wenig leiden wie Abmahnanwälte etc. Kollegen, die die Welt nicht braucht.... Deswegen und genau deswegen gehe ich zu keiner Versammlung der Anwaltskammer, des Anwaltsvereins etc. ich will mit solchen Leuten nichts, nichts zu tun haben! Weder beruflich, noch privat!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde es erstaunlich, dass hier (zugegebenermaßen meist von denselben Personen) in den verschiedensten Fäden immer wieder so getan wird, als ob bei einer Berufung auf Professuren plötzlich alle im Rest der Welt vorhandenen menschlichen Schwächen nicht existieren. Da werden dann angeblich nur die fähigsten Spitzenwissenschaftler berufen, die natürlich alle höchst engagiert und auch sonst fehlerfrei sind (weil ja selbst kleinste Fehler, wie wir oben lernen dürfen, den Weg verbauen), internes Gemauschel gibt es natürlich keins, Geschlechtsdiskriminierung auch nicht, und dann arbeiten die armen Genies auch noch für viel zu wenig Geld...

Mit der deutschen Uni, an der ich arbeite, hat das alles herzlich wenig zu tun. Von anderen höre ich Ähnliches. Ich kann mir kaum vorstellen, wie dick die rosa Brille sein muss, um das nicht zu sehen. Ich hoffe, dass ich mir einen klareren Blick bis zur Pensionierung erhalten kann.
 
Eine Dienstleistung ist so viel wert, wie jemand dafür zu bezahlen bereit ist.

So einfach ist die Welt. :super:

Sehe ich anders.... Die Leute sind vielleicht zu zahlen bereit, ob es das wert ist? Die Leute zahlen auch 100 Euro aufwärts für lang lang. Ist es das wert? Für einen Klavierabend? Der ihnen - sofern sie lang lang mögen - zwei schöne Stunden beschert aber nachhaltig nichts bringt?
 
internes Gemauschel gibt es natürlich keins, Geschlechtsdiskriminierung auch nicht, und dann arbeiten die armen Genies auch noch für viel zu wenig Geld...

Mit der deutschen Uni, an der ich arbeite, hat das alles herzlich wenig zu tun.

Es ist natürlich bedauerlich, wenn die Berufungspolitik an deiner Uni durch Geschlechterdiskriminierung und »interne Mauscheleien« gekennzeichnet ist. Möchtest Du uns nun damit zu verstehen geben, daß auch Du Deine Stelle derlei Machenschaften verdankst? Anders kann es dann ja kaum sein. Und dennoch bist du eine der wenigen Lichtgestalten in jener ägyptischen Finsternis? Dann bleiben allerdings zwei Fragen: warum unternimmst Du nichts gegen die genannten Mißstände, z.B. als Mitglied einer Berufungskommission, sondern machst Dich durch Untätigkeit zum/-r Beteiligten dieses sinistren Systems? Möchtest Du ernsthaft behaupten, als einzelne(r) könne man da nichts tun? Jede Frauenbeauftragte hat das Recht, sich aus dem laufenden Verfahren heraus an die Hochschulleitung zu wenden und auf Verstöße gegen das Hochschulpersonalgesetz und die einschlägigen Geschäftsordnungen hinzuweisen, und die Hochschulleitung ist dann verpflichtet, dagegen einzuschreiten. Ist Eure Frauenbeauftragte etwa auch korrupt? Und die Hochschulleitung auch, nur Du nicht? Nun wenn das so ist: warum wechselst Du nicht die Stelle sondern verharrst hiobgleich in diesem Sumpf?
 


Vom Handelsblättchen zum Bilanzchen, ein wahrer Qualitätssprung. Immerhin weiß ich jetzt vermutlich, warum ich mich mit Dürrenmatt "beschäftigen" sollte. Ein Glück, dass ich nicht mehrere Biographien und alle seine Werke zur Klärung deiner Anspielung durchgegangen bin, denn offenbar ging es dir ja um dieses Detailchen seines Schaffens:
"Friedrich Dürrenmatt malte einst ein Porträt mit Nobels Charakterkopf. Der schlichte Titel: Der Wirtschaftsanwalt."

Und den kennst du sogar? Wir sind tief beeindruckt.

Ich konnte deinen Artikelchen noch eine weitere Information entnehmen:
"Sie verstehen sich als die wahre Elite unter den 8175 Rechtsanwälten des Landes. Schätzungsweise zwanzig Prozent sind Wirtschaftsanwälte. Ihre Attribute: bestens vernetzt, mehrsprachig, breit ausgebildet, in der Regel männlich, ihr Arbeitsort ist Zürich. Und sie sind formidabel bezahlt. Bis zu 1,5 Millionen Franken verdienen die besten Wirtschaftsanwälte in erstklassigen Kanzleien. Die Topverdiener tragen auf der Visitenkarte den Zusatz «Partner», den Kanzleimitarbeiter nach vier bis acht Jahren erfolgreicher Betriebszugehörigkeit erhalten. Wer obendrein Verwaltungsratsmandate in Weltkonzernen sammelt, bringt es auf bis zu 2,5 Millionen jährlich."

Also: Ohne Verwaltungsratsmandat bleiben den "besten Wirtschaftsanwälten" in "erstklassigen" Kanzleien "bis zu" (!) 1,5 Millionen Franken. Da diese Herrschaften in der Regel nicht weniger als 60 Stunden die Woche arbeiten und nicht allzu viel Urlaub machen, dürfen wir wohl von mindestens 2800 Arbeitsstunden pro Jahr ausgehen, sind aber nicht so und machen mal 2500 draus. Damit kommen wir auf einen Stundenlohn von 600 Franken, sind also in den Gefilden, die auch das Handelsblatt angegeben hat. Genau genommen sind wir noch darüber, aber es ging auch um Deutschland, nicht um die Schweiz, und es ging um die "Top 50" statt um - wie viele auch immer - "erstklassige" Kanzleien.

Wovon wir aber ganz, ganz weit entfernt sind, sind die von dir ausgelobten 100000 Franken Stundenlohn. Und auch ganz weit entfernt sind wir mit unseren 1,5 Millionen Franken im Jahr vom Privatjet und großen Kunstsammlungen. Aber, sei es drum, Zahlen im von dir genannten Artikel hin oder her, du wirst bestimmt von einem Bekannten berichten können, bei dem es genau so ist. Und repräsentativ für die Welt ist ja schließlich dein erlauchter Kreis. :lol:

P.S: Bevor du auf die Idee kommst, ich sei neidisch, möchte ich gerne einwerfen, dass ich mit den Herren im Leben nicht tauschen möchte, denn seine Lebenszeit mit der steuerlichen Optimierung von Federers Werbeverträgen - ein Beispiel aus einem deiner Artikel - zu verplempern und das den größten Teil der Wach-Lebenszeit, ist einfach nur bemitleidenswert.
 
Mit der deutschen Uni, an der ich arbeite, hat das alles herzlich wenig zu tun. Von anderen höre ich Ähnliches. Ich kann mir kaum vorstellen, wie dick die rosa Brille sein muss, um das nicht zu sehen. Ich hoffe, dass ich mir einen klareren Blick bis zur Pensionierung erhalten kann.

Mit meiner Uni auch nicht. Genies habe ich noch keine getroffen und mit einer A15 entsprechenden Besoldung (welche ja zu den deutlich gehobenen Stufen im öffentlichen Dienst gehört) ist man alles andere als schlecht bezahlt, insbesondere nicht als "Wissenschaftsverwalter", was ein Großteil der Professoren ja mehr oder weniger ausschließlich ist.
 
Die Leute zahlen auch 100 Euro aufwärts für lang lang. Ist es das wert? Für einen Klavierabend? Der ihnen - sofern sie lang lang mögen - zwei schöne Stunden beschert aber nachhaltig nichts bringt?
Subjektiv bringt es diesen Leuten was, sonst würden sie die Kohle ja nicht abdrücken. Daran ändert auch das Argumentieren aus Expertensicht nichts, wonach man so etwas gefälligst nicht zu mögen habe. Das Publikum gibt es nun mal und damit den Markt, auf dem ein entsprechendes Angebot gefragt ist.

Als Berufschorleiter erfährt man schnell, dass Gotthilf Fischer ein erstklassiger Kenner der Gegebenheiten des Marktes und damit über Jahrzehnte hinweg erfolgreich war. Von ihm geschriebene Stücke und Arrangements? Schlagtechnische Feinheiten seines Dirigats? Differenzierungen am erzielten Chorklang? Für alle Aspekte findet man an jeder Straßenecke in unserer Branche Spezialisten, die Besseres zustande bekommen - aber damit trotzdem die größten Konzerthallen nicht gefüllt kriegen. Wer dann über anspruchslose "Volkskunst" die Nase rümpft, stelle sich mal irgendwohin und organisiere mit einer größeren Personenanzahl ein "Offenes Singen" und begeistere damit die Leute. Schon wenn man mal vor ein paar hundert Leuten steht, ist das gar nicht so leicht. Ein volles Fußballstadion zum Mitsingen zu begeistern und eine Superstimmung zu erzeugen - Gotthilf Fischer hat das geschafft, was ich und viele andere sich kaum zutrauen würden.

Wenn es dafür einen aufnahmebereiten Markt gibt und das Angebot nicht illegal oder sittenwidrig ist - wo soll da ein Problem sein? Der eigene Erfolgshunger bleibt ungestillt? Dann agiert man eben mit dem richtigen Produkt oder der richtigen Dienstleistung da, wo man auf seine Kosten kommt. Auch das ist Marktwirtschaft... .

LG von Rheinkultur
 
Ich hab mir schon gedacht, dass gegen "Nestbeschmutzer" eine Gegenattacke gefahren wird ;)


An anderen Unis ist es nicht besser.

Du kannst dein Nest von mir aus solange besudeln, wie Du möchtest. Wer allerdings seine Kolleg*innen öffentlich rechtswidriger Handlungen bezichtigt, trägt dafür die Beweislast und sollte auf Einrede mehr bringen können als eine schwächliche ad-personam-Replik und eine Äußerung über die "anderen Unis", die in ihrer Pauschalität ebenso kühn wie unbedarft ist.
 
Wer allerdings seine Kolleg*innen öffentlich rechtswidriger Handlungen bezichtigt, trägt dafür die Beweislast

Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich in einem öffentlichen Forum meine Anonymität aufgebe?

Mein Beitrag ist ein Gegengewicht zu den zahlreichen Beiträgen, in denen fleißig an einem unangemessenen Nimbus des Professorenamts gearbeitet wird. Angesichts der Häufigkeit solcher Beiträge über alle möglichen Fäden hinweg besteht ja die Gefahr, dass am Ende jemand den ganzen Heiligenschein glaubt. Der Professurenberuf ist sehr angesehen, und das zu Recht, aber die Behauptungen hier im Forum sind so weit von der Realität entfernt, dass ich normalerweise von absichtlicher Verzerrung ausgehen würde - wenn ich nicht das übergroße Ego mancher Kollegen kennen würde, denen ich solche absurden Beiträge tatsächlich zutrauen würde.
 

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