Aversionstherapie
Ich bin unfreiwilliger Vodafone-Kunde (Arcor, der Telephonanbieter meines
Vertrauens, wurde im Jahre 2008 von Vodafone geschluckt) und hatte im
Sommer das Vergnügen, mich mit Callcenter-Mitarbeitern dieser Weltfirma
herumzustreiten: Mein Festnetzanschluß war nach einem Sommergewitter defekt,
und Vodafone brauchte geschlagene sechs Wochen, um ihn reparieren zu lassen.
Meine fast täglichen Anrufe bei der Hotline wurden mir durch Musik versüßt,
zur Überbrückung der Wartezeit, bis der nächste freie Mitarbeiter für mich da war.
"Living in a box" hieß eines der Trällerliedchen, mit dem ich zwangsbeschallt wurde -
insofern ganz lustig, weil meine DSL-Box ausgetauscht werden mußte -, und als ich
ein paar Wochen später im Taxi diesen Song wiederhörte, merkte ich, wie mich
diese Musik aggressiv machte.
Ob sich die Musiker einen Gefallen tun, wenn sie ihre Songs durch Vodafone
unters Volk bringen lassen?
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