Also weiter geht es.
Wenn du das Klavier eingemessen hast, bist du in der wohltemerierten Stimmung. Du kannst natürlich aber andere historische Stimmungen wählen, ist aber selten. Heute ist die wohltemperierte Stimmung üblich, die es erlaubt alle Tonarten zu spielen.
Betrachte nur deine eingemessene Stimmkurve wenn die symetrisch durch den Nullpunkt verläuft ist das gut.
Der untere Teil sollte eine symetrische Spreizung haben, wenn das so ist lassen wir das so und lassen TuneLab nach dieser Kurve stimmen und du erhälts die wohltemperierte Stimmung.
Bein Einmessen der einzelnen Töne ist auch darauf zu achten, das du genug Obertöne mit einmisst. Im Bass ist das kein Problem aber im Diskant ist der Ton zu mickerig und du zupfst besser die Saite mit der Hand an.
Chief
Du sagst, ich sei in der wohltemperierten Stimmung. D.h. Tunelab ist voreingestellt auf temperierte Stimmung, richtig? Muß ich jetzt noch eine Spreizung wählen? Oder macht Tunelab die Spreizung automatisch?
Ich verstehe nicht, wieso ich nach meiner eingemessenen Stimmkurve stimmen soll. Wie soll die eingemessene Stimmkurve bereits eine symmetrische Spreizung aufweisen, wenn das Piano vorher von mir - es war seit den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts nicht mehr gestimmt worden - laienhaft gestimmt und es zuvor fast einen Halbton abgesackt war? Ich habe es dann - bis dato in Unkenntnis des schönen Programms TuneLab - mit einem Korg Stimmgerät "brutal" auf 440 Hz
hochgezogen, wohlwissend, daß es so etwas gibt wie Spreizung und habe einfach, je höher ich kam, ab der Mitteloktave ein paar ct zugegeben und nach unten ein paar nachgegeben. Das war aber absolutes Anfängertum, weshalb ich doch jetzt eine neue Spreizung einstellen muß, oder?
Es ist ein Bechsteinflügel M aus dem Jahr 1902. Eckige Beine. Er wurde in den 60ern von Heinersdorff in Düsseldorf generalüberholt. Ich habe ihn jetzt aus meinem Elternhaus übernommen.
Meinen Klavierstimmer, mit dem ich darüber gesprochen habe, hörte ich am Telefon förmlich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und er meinte, diese alten Instrumente seien nur für A 435 gedacht. Nun ja, es ist nichts passiert. Die Stimmung ist zwar in den letzten Tagen geringfügig abgesackt. Außerdem muß der Flügel sich noch an die neuen Raumverhältnisse gewöhnen. Bei meinen Eltern war es immer staubtrocken, teils Fußboden, teils Wand-, teils Deckenheizung.
Aber ich habe Hoffnung, daß ich ihn wieder hinkriege.
Frage: Wenn man die erste Oktave reinstimmt (1 Saite), welche Saite nimmt man? Spielt es eine Rolle, in welcher Reihenfolge man die Chöre stimmt?
Instinktiv würde ich sagen, man fängt mit der Mittelsaite an.