Klavierspielen nur für Reiche?

Um mal auf die Ursprungsfrage zurück zu kommen: ja, irgendwie ist das nur was für "Reiche". Wobei die Frage ist, wie man reich definiert. Aber wenn man bedenkt, dass alleine der Unterricht ca. 100.- Golddukaten im Monat kostet, sieht man, dass das nicht jeder im Budget hat :(

Zum Thema Mietkauf: das hat auch Nachteile. Viele Händler bieten z.B. nur Neuklaviere zur Miete an. Man bekommt also ein teures Klavier für sehr wenig Geld zur Miete. Wenn der Kauf dann nach 1 Jahr ansteht, merkt man erst, dass man plötzlich doch wieder viel Geld ausgeben muss. Dabei wollte man doch eigentlich ein preisgünstiges Instrument haben.

Dann die Kosten. Üblich sind 2 % vom VK, wobei einige Hersteller die ganze Sache unterstützen und der Händler dann gewisse Marken für 1% anbietet. Aber die Transporte zahlt normalerweise der Mieter, ebenso wie die Stimmung. Angenommen, du mietest ein 5.000.- Euro Klavier, dann zahlst du also 100 Euro im Monat. Nach einemJahr also 1.200.- Euro. Dazu dann die Transporte, wenn du nach einem Jahr das Spielen aufgibst. Je nach Wohnlage (Stockwerk) zahlt man pro Transport auch schon mal 150 bis 200.- Euro. Für die Stimmung ca. 80 bis 100 Euro. Wenn du nun im zweiten Stock wohnst zahlst du also nach einem evtl. Jahr 1.200 Miete, 320.- Transporte und 80.- Stimmung, zusammen also 1.600-. Dazu kommt, dass der Kunde evtl. Kinder hat die auch mal andere Kinder zu Besuch haben und schon ist das der reinste Flohzirkus in der Bude. Was bei schwarz polierten Klavieren durchaus schon mal ins Auge gehen kann. Dann sind Macken im Klavier und der Händler zieht dann (wie bei Leasingfahrzeugen auch üblich) noch etwas Geld ab. Da macht es evtl. mehr Sinn ein Klavier zu kaufen und zur Not nach einem Jahr mit dem entsprechenden Wertverlust wieder zu verkaufen. Außerdem hat man dann nicht den Druck dahinter. Wer weiß, wenn das Klavier ein weiteres Jahr bei dir steht, fängst du trotz Aufhörplänen dann doch noch wieder an, weil es ja noch bei dir steht.

Nur so als Gedanke.
 
Hallo Tastenscherge,

sicherlich ein Denkfehler, den man begehen kann. Günstig mieten und dann einen hohen Restbetrag übrig haben, den man nicht aufbringen kann.

Aber ich habe auch schon Geschäfte entdeckt, bei denen man das ganze Spiel auch mit Gebrauchtklavieren machen kann. Die Mietsumme ist natürlich entsprechend geringer, das Verhältnis bleibt also ähnlich. Doch ist die zu entrichtende Endsumme schon geringer.

Je mehr ich lese, desto mehr tendiere ich zu einem Digi für die Anfangszeit (geringe Anschaffungskosten, keine Belästigung der Nachbarn). Sollte man Gefallen an der Sache finden, so kann später ein Akustikklavier ohne Silentfunktion folgen, eventuell tauscht man das Digi ein oder behält es für die abendlichen Übungen.

Gruß
Marco
 
Viele Hobbys sind teuer. Eigentlich die meisten. Und ich denke, die meisten Leute haben wohl Geld, setzten dann aber andere Prioritäten, kaufen sich einen Neuwagen statt eines Gebrauchten. Oder teure Computer und Fernseher, die nach einem Jahr nicht mal mehr 100 Euro Wert sind. Oder sie fahren dreimal im Jahr in Urlaub, dafür an sogenannte Billigziele wie Mallorca oder Tunesien, schmeißen sich vors Allinclusive Buffet und lassen sich volllaufen. Oder kaufen sich jeden Monat neue Schuhe, gehen jeden zweiten Tag der Woche auswärts essen.

Ich denke ein Großteil der Leute hat mehr Geld, als man denkt. Die Leute, die Klavierspielen, hätten vielleicht ein noch ganz anderes Hobby, wenn sie mehr Geld hätten. Beispielsweise mit ihrer 30 Meter Yacht durch die Karibik zu schippern. Auch ein Hobby das sich aber nur jeder zweite leisten kann ;)

Natürlich gibt es Leute die Klavier spielen nicht finanzieren können. Aber so ist das nunmal. Es gibt immer etwas, was man sich nicht leisten kann. Das war immer so und wird auch immer so sein. Die Welt ist nicht gerecht. Jedem das Hobby, das er finazieren kann. Wem Klavier zu teuer ist, spielt Blockflöte oder Gitarre und muss deshalb sicher nicht unglücklicher sein. Und für Leute, die einen regelmäßigen Job haben und durchschnittlich verdienen, ist ein Klavier auch nicht utopisch. Auch ein Flügel nicht.
 
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Je mehr ich lese, desto mehr tendiere ich zu einem Digi für die Anfangszeit (geringe Anschaffungskosten, keine Belästigung der Nachbarn). Sollte man Gefallen an der Sache finden, so kann später ein Akustikklavier ohne Silentfunktion folgen, eventuell tauscht man das Digi ein oder behält es für die abendlichen Übungen.

Gruß
Marco

Hi Marco,

genau das sind auch meine Überlegungen. Außerdem hätte ich kein gutes Gefühle dabei, mir jetzt - ohne die nötige Ahnung von der "Materie" - auf Teufel-Komm-Raus ein Klavier auszusuchen, das einem dann schließlich auch viele viele Jahre Freude machen soll. Lieber am Anfang erst mal nur ein Digi und später dann - mit ein bisschen mehr Know-How und dem bis dahin hoffentlich größeren Budget - in Ruhe nach dem Klavier "für's Leben" suchen.

Mit null Ahnung ein passendes DP auszusuchen ist schon schwer genug, finde ich.

Gruß, Evi
 
@ evi und marco:

Hallo Ihr beiden, ich denke, dass Ihr mit Eurer Entscheidung auf dem richtigen Weg seid. Der Verzicht auf eine Silent-Funktion eröffnet später beim "echten" Klavierkauf ein soooooo viel größeres Spektrum! Weitere Vorteile für dieses Vorgehen habe ich bereits mehrfach an anderer Stelle genannt. Der wirklich einzige Nachteil ist der Platzverbrauch.

Mit null Ahnung ein passendes DP auszusuchen ist schon schwer genug, finde ich.
Bitte: Der Klang ist (auch wenn es weh tut:D) sekundär. Die meisten Digis klingen über Kopfhörer brauchbar, über Lautsprecher aber eher bescheiden. Ich würde mich (und habe das auch getan) am möglichst klavierähnlichen Anschlag orientieren. Nur sind Klaviere eben auch unterschiedlich und da bietet sich bei Euch beiden die "Annäherung" an das jeweilige Schulklavier an - wenn Ihr noch keine Erfahrung damit habt, nehmt KL mit, der/die kann die Nähe zum Schulklavier wohl am besten beurteilen (nicht Klang! Tastenfeeling!).

Das Budget spielt natürlich auch hier eine große Rolle, aber wie Guendola zeigt, kann tatsächlich ein 700,- Euro-Digi ausreichen. Da spielt auch der vermutete Zeithorizont ein Rolle. Wenn Ihr nur 1-2 Jahre damit arbeiten wollt und es dann später nur für die Nachtstunden verwendet, ist das natürlich etwas anderes als bei langjähriger Spielabsicht. Wiederverkauf ist beim Digi nämlich nicht so dolle!
Always at your service!:D
 
Hoffe, wir langweilen Dich nicht, fisherman!? ;)
 
Niemals - es ist mir ein vergnügen!
 
@play: Da ich Dich nicht kenne und somit nicht weiß, ob der Beitrag eine humoristische Note tragen sollte oder es einer der "Eure-Armut-kotzt-mich-an"-Beiträge ist, werte ich ihn mal als eher allgemein. Ich gehe einfach mal davon aus, dass Du mir nicht durch die Blume mitteilen wolltest, dass ich mir besser 'ne Blockflöte kaufen soll, da es eher zu meinem Einkommen passt.

Ansonsten gebe ich Dir in Teilen Recht: viele Hobbys verschlingen Unsummen an Geld, allerdings nicht immer auf einen Schlag. Ich kenne Modelleisenbahnbesitzer, die horrend teure Bahnen im Keller stehen haben. Der Unterschied: sie haben da mal einen Zug gekauft, hier mal ein paar Plastiktannen, dann einen Waggon und im nächsten Monat noch ein paar Gleise.
Beim Klavier ist das sicherlich schwer möglich ("Guten Tag, freundlicher Klavierbauer. Heute habe ich wieder Geld von meinem 400-Euro-Job erhalten und nehme diesmal 1 schwarze und zwei weiße Tasten. Nächsten Monat hätte ich übrigens gerne ein Pedal - wenn sie das also schon einmal bestellen würden ...").
Und ich persönlich kenne keine Leute, die mehr Geld haben als sie zugestehen. Vermutlich verkehre ich in den falschen Kreisen, denn ich kenne ja auch niemanden, der ein Klavier besitzt.

@Evi: vollkommen einer Meinung.

@fisherman: Wir interssierten uns für ein Yamaha Arius YDP, dass man neu für rund 799,- Euro bekommt. Für unsere nicht geschulten Ohren hörte es sich brauchbar an und auch der Anschlag war Welten von unserem Plastikkasten entfernt. Natürlich klang das teurere Clavinova besser, aber wofür mehr investieren, wenn es über kurz oder lang eh auf ein Piano hinaus laufen sollte (oder eine Blockflöte, falls Klavierspielen doch nichts ist).
Allerdings: dafür, dass die Digis angeblich nach einiger zeit nichts mehr Wert sind, erzielen sie gebraucht doch noch recht interessante Preise, wenn man das bei einem großen Onlineauktionshaus mal so verfolgt. ;)

Gruß
Marco
 
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Hallo MarcoS,
ich habe mein Klavier vor 2 Jahren finanzieren lassen, da ich mir genau wie Du auch kein Klavier leisten konnte. Die monatliche Rate war aber drin, sodass es nur 1 Jahr gedauert hat. Ich denke, man kann es auch auf 3 Jahre finanzieren lassen. Und eine Garantie, das Klavier wieder in Zahlung geben zu können, wenn ich "upgrade", also ein teureres anschaffe, war auch dabei.
Ist das nicht eine Möglichkeit für Dich ?

Gruß
Meckie
 
@MarcoS

Ich weiß nicht im mindesten, was mein Beitrag mit "Eure-Armut-kotzt-mich-an" zu tun haben soll. Fakt ist; man kann sich nicht alles leisten. Man wird sich nie alles leisten können. Man muss Prioritäten setzen. Und wer einen normalen Job hat, kann sich auch ein Klavier und Unterricht leisten. Mehr habe ich gar nicht gesagt. Und ja, nicht jeder hat einen "normalen Job". Und ja, dann kann man sich das vielleicht alles nicht leisten. Und wenn jemand einen 400,- Euro Job hat dann ist das so. Vielleicht - das wäre doch möglich - gibt es Unterschiede in den Qualifikationen, in der Bildung, im Benimm. Nicht umsonst verdient ein Herzchirurg mehr als ein Anästhesist und ein Anästhesist mehr als eine Krankenschwester und eine Krankenschwester mehr als eine Kellnerin. Und wenn jemand einen 400 Euro Job hat ... nun, dass kann natürlich Pech sein, es kann aber auch - wie ich schon schrieb - an dem fehlen höheren Qualifikationen liegen. Kann, muss nicht. Was auch egal ist. Denn: man hat nur das, was man hat. Und wer in seinen Verhältnissen lebt - egal wie die jetzt sind - und mit dem zufrieden ist was er hat - der ist im Endeffekt glücklich.
Und wenn es nicht den Verhältnissen entspricht ein Klavier zu kaufen, dann muss man sich ein anderes Instrument kaufen: Eine Gitarre oder ja, eine Blockflöte. So ist das nun mal. Und jetzt tue nicht so, als ob das eine Neuigkeit wäre oder eine inhumane Einstellung. Alles ist relativ. Vielleicht hätten Leute, die zwar in einer prächtigen Villa wohnen auch lieber ein Haus am Strand von Hawai. Aber das können die sich wiederum nicht leisten, während sich der andere wiederum gerne ihre Villa hätte, aber sich dies nicht leisten kann. Das ist ein Kreislauf. Was mich wirklich "ankotzt" (um mal bei Deiner Wortwahl zu bleiben) sind Leute die unzufrieden sind mit dem was sie haben und immer nach dem schielen, was sie sich nicht leisten können. Und immer auf die böse böse reichen Leute schimpfen. Reiche Leute sind meistens nicht umsonst reich (schönes Wortspiel). Ich würd gern einen Flugschein machen, aber dafür hab ich kein Geld. Also erstmal hinten angestellt. Trotzdem renn ich nicht rum "oh oh, warum ist Flugschein machen so teuer, Fugschein nur für Reiche?".

Aber man muss sich ja nicht dem Schicksal des 400,- Euro Jobs fügen und resignieren. Nein! Wer also unzufrieden ist, der soll es als Motivation nehmen. Motivation einen neuen Job zu suchen, sich weiterzubilden, weiterzuqualifizieren, einen Zweitjob machen oder aber ... sparen.
Ich denke früher haben die Leute viel mehr auf etwas hin gespart. Heute - und daran ist die Werbung Schuld - muss alles sofort, unmittelbar, direkt da sein. Geiz ist geil, Kredite für Toaster bei MediaMarkt und Sonderfinanzierung bei C&A. Und wie MediaMarkt gerade Werbung macht: "Jetzt kann jeder alles haben". (mit Krediten!). Aber das stimmt nicht! Es kann eben nicht jetzt jeder alles haben.
 
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Was für ein kultiviertes, sympathisches Statement, Play!
 
Hmm, muss ich mich nun der leicht abschweifenden Diskussion um Bildungsstand und Benehmen anschliessen? Da wir uns nicht persönlich kennen, wohl eher nicht.
Allerdings stimme ich Dir zu, dass sich in der Gesellschaft vieles verändert hat, was das Konsumverhalten angeht. Wie ich schon immer sagte: würde jedes finanzierte Auto von der Straße verschwinden, gäb es kein Verkehrschaos mehr (und ich hätte mit meinem 14 Jahre alten Automobil endlich freie Fahrt).
Sich allerdings auf den Standpunkt zu stellen, dass jeder, der sich nicht mal eben ein Klavier kaufen kann, doch lieber schnell vom Gedanken des Klavierspielens verabschieden sollte, halte ich für ein wenig überzogen.
Trotzdem vielen Dank für Deine Meinung zum Thema.

Gruß
Marco
PS: Fotografie ist ein netter Tätigkeitsbereich, den Du dir ausgesucht hast.
Betreibe dies laienhaft als Hobby mit einer Spiegelreflex aus den 80ern und einer recht billigen Digitalkamera aus der Neuzeit (auch wenn ich gerne eine Canons EOS 450D hätte, die ich mir nicht leisten kann und die ich auch niemals per Kredit kaufen würde. Da liegen die Prioritäten aber auch anders).
 
...zum thema "nur für reiche"...

als das letzte mal der klavierstimmer bei mir war :floet: meinte er "klavierspielen ist ein billiges hobby". erst hab ich gestutzt, dann hab ich gedacht, das ist ein scherz, aber je länger ich darüber nachdenke desto mehr finde ich, dass er recht hat.

natürlich kostet ein klavier erstmal (viel) geld. und unterricht auch. aber wenn ich hochrechne, wie viele jahre ich das klavier habe (wenn das klavierspiel wirklich DAS hobby ist), und dass ich mir für eine stunde bezahlten unterricht in der woche soundsoviel stunden erkaufe, die ich dann OHNE geld mit meinem hobby verbringe (nämlich üben und spielen), dann relativiert sich das ganze.

rechnung: 365 tage im jahr mal im schnitt 2 stunden am klavier am tag macht im jahr 712 stunden meinem hobby gefrönt, und auch eine zeit, in der ich KEIN geld für anderes ausgebe. was kostet ein tennisplatz für eine stunde? plus klamotten, schläger, bälle... oder viele andere hobbies...

insofern finde ich den hinweis berechtigt: es kommt oft auch auf die prioritäten an. ich hab zum beispiel die putzfrau gegen den KL getauscht :D und putze und bügle jetzt halt selbst - weil beides eben nicht geht. und verzichte auch auf anderes, was ich sonst halt immer mal wieder gemacht oder gekauft habe.

lavendel
 
Auch etwas offtopic, aber mir sind beim Durchlesen dieses Themas schon einige Dinge in den Sinn gekommen (die zugegebenermassen wohl nur auf mich zutreffen, aber sie treffen immerhin zu):

1. Wohlstand hat oft (nicht immer!) mit Können und Einsatz zu tun. Mich haben oft Mitschüler ausgelacht, wenn ich geübt und gelernt habe, anstatt wie sie auf der Strasse rumzugammeln.
Heut lache ich, weil ich immer noch übe und sie immer noch gammeln (im übertragenen Sinne). Mit dem Unterschied, dass ich mir kaufen kann, was ich brauche.

2. ich habe noch nie was geleast oder mit Kredit angeschafft (ausser einmal: Flügel, den hat mein Vater während des Studiums 50% zugegeben und ich hab alles abbezahlt).
Neues Auto zB habe ich vor 1 Monat im Voraus bar bezahlt.

3. Ich kann das Gejammer der Leute nicht mehr hören, die meinen, mit 35 Stunden die Woche arbeiten sie viel. Ich arbeite im Schnitt rund 70 Std/Woche.
Leute, die meinen, sie müssten immer irgendwohin in die Ferien, sie bräuchten immer das neuste Handy, den besten Computer, das teuerste Auto, super teure Klamotten etc.
Leute, die glauben, die Gesellschaft sei schuld daran, dass sie nach 9 Jahren obligatorischer Schulzeit kaum einen korrekten deutschen Satz hinkriegen (geschweige denn eine Fremdsprache), kaum über 100 rechnen können und deshalb kaum je 1000 Euro/mtl verdienen.

Ja, vielleicht ist es arrogant. Vielleicht kann man so reden, wenn man wirklich gut verdient.
Aber ich weiss, woher ich komme, ich weiss, woher mein Geld kommt und ich weiss, was es kostet, wenn ich etwas will.
Und ich habe weiss Gott genug lange dafür gearbeitet, ohne was zu verdienen (Studium), während andere schon einen Lohn hatten und eine Wohnung und ein Auto.
Und ich war und bin immer sparsam. Mein Handy ist 6 Jahre alt. Und geht noch. Meine grosse Stereoanlage im Wohnzimmer ist 15 Jahre alt und geht noch.
Mein altes Auto (Toyota) ist nach 14 Jahren und 230000 km noch für ca 1400 Euro in den Export gegangen!

Übrigens, ich fahre einen unweltfreundlichen fabrikneuen asiatischen Kleinwagen, der genug Platz für mein Stagepiano hat. Ich brauche keine Hirn- oder Schw...prothese, die ich leasen muss, weil ichs nie zahlen könnte.
Ich könnte, und das ist der Unterschied!

Ich wollte mit diesem Beitrag keinesfalls all jene Menschen verletzen oder runtermachen, die es trotz aller Bemühungen und trotz allen Einsatzes nicht so gut haben wie ich. Davon gibt es leider viel zuviel.

Ich denke, wer differenziert lesen kann, weiss, welche Menschen ich hiermit angegriffen habe.
 
@marco: Zum Arius 140 kann ich wenig sagen, scheint der Nachfolger von Guendolas YDP-131 zu sein. In der Preisklassse lt. G. das Beste. Frag Sie ruhig mal selbst via PN.
 
Sich allerdings auf den Standpunkt zu stellen, dass jeder, der sich nicht mal eben ein Klavier kaufen kann, doch lieber schnell vom Gedanken des Klavierspielens verabschieden sollte, halte ich für ein wenig überzogen.

Genau das hab ich ja nicht gesagt. Ich habe gesagt, wer es sich nicht leisten kann soll halt sparen, bzw. einen Zweitjob suchen oder sich weierbilden um einen besseren Job zu bekommen.
 
zu den etwas "radikalen" :D, aber nichtsdestotrotz im Grunde stimmigen Beiträgen von ThePianist und Play wäre vielleicht anzufügen, dass in diesem Forum nach meiner Einschätzung der Anteil der "Ich-muss-das-sofort-haben-und-wenn-ich-die-Oma-niederhaue-Leute" wohl eher gering ist. Vermutlich hängt das mit der ausgesprochenen Langfrist-Denke beim Klavierkauf und vor allem beim Klavierspiel oder Klavierlernen zusammen.

Was mir aber immer noch auffällt, ist der Hang zu eher neuen Klavieren ...
 
Ich stehe ja eher auf alt. Aber damit meine ich richtig alt. Muss daran liegen, dass ich lange einen Käfer fuhr ;-) Daher schrieb ich ja auch im Eingangsbeitrag von den "100Jahre-100Euro"-Klavieren. Die Dinger haben (wie alte Autos und Möbel auch) eine Geschichte, was sie für mich sehr reizvoll macht. Leider sind sie halt technisch häufig unbrauchbar oder im restaurierten Zustand recht teuer.

Ach, mein Handy ist übrigens Asbach, hat keine Kamera oder sonstige Extras. Dafür kann man damit telefonieren (und dass auch, nachdem es schon mehrfach die Schwerkraft getestet hat ;-) ).
 
Vermutlich hängt das mit der ausgesprochenen Langfrist-Denke beim Klavierkauf und vor allem beim Klavierspiel oder Klavierlernen zusammen.

Ja. Da da sagst Du was, fisherman. Vielleicht sind andere Leute da etwas unkomplizierter. Kaufen einfach, und wenn's dann doch nix ist, dann kommt's halt wieder weg und was anderes her.

Was mir aber immer noch auffällt, ist der Hang zu eher neuen Klavieren ...

Ja, was mich angeht ... gebrauchte Dinge zu kaufen, verlangt immer ein wenig Vertrauen in die Menschen, von denen man etwas kauft, umsomehr wenn man den Zustand und den tatsächlichen Wert der "Gerätschaften" selber nicht wirklich einschätzen kann, und dieses Vertrauen fehlt mir meist.

Bei neuen Dingen hat man eine klare Beschreibung vom Hersteller, kann sich informieren, Testberichte lesen, Preise vergleichen etc. Und man hat eine Garantiespanne.

OK. Das ganze läßt sich jetzt vielleicht auf Musikinstrumente wie Klaviere, Streichinstrumente etc. nicht so ganz 1:1 übertragen. Ich kann mir durchaus auch vorstellen, später von einem alteingesessenen Klavierhändler ein gebrauchtes Klavier zu kaufen, wenn ich mich dort gut beraten fühle und einen "Fachmann/Fachfrau" zur Seite habe. Aber im Moment traue ich mir die Auswahl eines solchen Instruments einfach noch nicht zu, (mal ganz abgesehen davon, daß das Sparschwein erst noch gemästet werden muß).

Und lieber ein neues Digi als ein gebrauchtes nicht zuletzt auch aus folgender Überlegung heraus: A. wenn ich es später als Zweitinstrument behalten will (bzw. muß), dann soll es ja auch noch eine Weile halten. Oder B. wenn ich es später dann doch verkaufen will, dann geht das aus erster Hand allemal besser als aus zweiter. Dann C. schätze ich, daß diese Dinger sich ähnlich schnell weiterentwickeln wie Computer, Kameras, etc. Und ich gehe mal davon aus, daß z.B. auch das Anschlagverhalten der Tastatur mit jeder neuen Generation ständig optimiert und an die Ansprüche der Käufer angepasst wird.

Sodele. Genug geschwafelt jetzt.

Eines vielleicht noch ... ich habe den ganzen Faden nochmal aufmerksam gelesen und beim besten Willen hier niemanden ausmachen können, der "rumgejammert" hätte, daß er zu arm ist und sich das Klavierspielen nicht leisten kann. Es geht doch vielmehr darum, die Mittel die einem zur Verfügung stehen, möglichst schlau einzusetzen, um das Gewünschte zu erreichen. Und hier im Forum sind so viele tollte Leute, die sich bestens auskennen und mit ihren wertvollen Tips weiterhelfen. An dieser Stelle nochmal VIIIELEN VIIIELEN DANK Euch allen! Ich denke, Marco möchte höchstwahrscheinlich seiner kleinen Tochter (und sich) gerne ein Tasteninstrument unter den Christbaum stellen und ich werde noch bis zum Osterhasen warten müssen, um mir meinen Wunsch erfüllen zu können. Außer meiner Ungeduld habe ich aber kein Problem damit. Keiner hier jammert, daß es zu teuer ist. Wir suchen einfach nur den für uns besten Weg.

Alles wird gut!

LG Evi (seit 1994 ohne Auto, dafür mit Bus und Fahrrad) ;)
 

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