Klavierspielen in Gesellschaft, aber wie?

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EMoll

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Hallo in die Runde,

mich begleitet das Klavier-Hobby nun schon seit in paar Jahren, mit Höhen und Tiefen, aber ich bin drangeblieben. Als typischer Klavierspieler hat es mir auch nie etwas gemacht, als Einzelkämpfer Stunde um Stunde am Instrument zu üben und einmal pro Woche zum Unterricht zu gehen.

Jetzt wurde allerdings mein Privatleben durchgerüttelt und ich möchte mir ein Hobby suchen, bei dem ich "unter Leuten" bin, weil dieses nur im stillen Kämmerchen sitzen zur Zeit nicht so das richtige ist. Da mir Klavier und Musik so viel Spaß macht, würde ich das gern verbinden, mir fehlt aber die Fantasie, wie das gehen könnte. Es gibt zwar Laienorchester in der Nähe, aber die, zu denen ich Kontakt hatte, haben keinen Bedarf an Pianisten. Ich könnte mir auch Bandprojekte vorstellen, aber da fehlt mir komplett der Einstieg.

Daher dachte ich, dass ich hier ein paar Impulse bekommen könnte. Ich bin für jeden Hinweis dankbar, wie man das Hobby Klavier etwas "sozialer" gestalten kann.
 
Such dir z.B. eine Bibelgruppe, die suchen u.U. einen Pianisten als Singbegleitung oder werde Dorforganist. Da sollte das Sozialleben vorankommen. Mein/Ein langfristiges Ziel ist Kirchenorgel in meiner Heimatgemeinde spielen zu können...
 
Es gibt auch Anzeigenportale im Internet zur Musikersuche. Vllt. wirst du dort fündig.
 
Ich mag diese Seite hier ganz gerne:

https://www.musiker-sucht.de/



Aber nichts desto trotz, ich sehe es bisweilen ähnlich, prekär hinsichtlich der alltäglichen Einsatzmöglichkeiten.

Meine Ahnen enspringen einem musikalischen Völkchen. Meine erste Klavierlehrerin lief ins Nachbardorf zum Unterricht und war in der stattlichen Gastwirtschaft ihrer Eltern eine wichtige Person. Sicherlich war damals vieles anders und man kann es im Grunde nicht vergleichen und wahrscheinlich wäre der Lehrer und sie in einem Forum wie hier als "niederster musikalischer Stand" geschmäht worden.

Aber Musik war damals noch älltäglicher Gebrauchsgegenstand der auch einfach gebraucht wurde und wenn es nur zum Zeitvertreib war.

Dahingeghend mache ich mir insgesamt Sorgen. Klar singen viele in tollen Chören die professionell geleitet werden, sind Lebensgrundlage für Instrumentallehrer etc. etc.. Wieder andere häufen Tonnenweise Equipment in ihren Coverbands an, sind der Dorfmuckel Nr. 1 weil er / sie von Grillhütte bis Hochzeit die Mp3´s einfach am geilsten anklickt.

Aber nimmt man den einen die Noten, den anderen den Strom ... was bleibt dann noch übrig? Wer bleibt dann noch übrig?

Da ist ein ganz schönes Stück "Kultur" rausgebrochen über dessen Legitimation/Entstehung man sich gerne streiten wird.

Musik als Konsum"gut" Verhält sich sogar ein bisschen wie andere Güter: Es findet eine Monopolisierung statt. Die Produktion wird zentralisiert und das Produkt wird möglichst weit brauchbar gemacht.

Anders kann ich mir diese "schwarzen Löcher" an klicks und followern nicht erklären.

Wir machen nicht mehr "selbst Musik", so wie wir nicht mehr "selbst Salat pflanzen" oder "Anzündholz spalten" nicht mehr kochen und es noch nicht mal mehr probieren.

Mir tut es halt nur leid für die ganzen kleinen Kinder, die noch völlig unbeschrieben fröhlich alles mitträllern was ihnen zu Gehör kommt und irgendwann die wertlosigkeit (Unwirksamkeit) "ihrer eigenen Stimme" erkennen müssen.

Ich bewundere Menschen wie den Threadersteller, die immerhin noch "nur zum Selbstzweck" spielen/üben. Mich macht das unglücklich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie wäre es 4händig zu spielen? Frag doch mal im Bekanntenkreis oder im Zweifelsfall: Gib ne Kleinanzeige auf!

Oder, was ich von meinen Eltern kenne und echt cool finde: jeder Besuch wird mit einem gemeinsam gesungenen auf dem Klavier begleiteten Lied verabschiedet.
 
Aber nimmt man den einen die Noten, den anderen den Strom ... was bleibt dann noch übrig? Wer bleibt dann noch übrig?

Es soll ja Leute geben, die ohne Strom (warum auch immer das erstrebenswert sein soll) und ohne Noten musizieren.

In zwei Wochen darf ich auf einer Vernissage spielen. Ich warte derzeit noch auf die Klärung, ob Klavier solo oder Saxophon solo. Aber es wird auf jedenfall notenfrei, improvisiert.

Grüße
Häretiker
 
Es gibt auch Anzeigenportale im Internet zur Musikersuche. Vllt. wirst du dort fündig.
Oder Aushang am Schwarzen Brett bzw. persönliche Ansprache von Gleichgesinnten in einer Umgebung, in der Menschen zusammenkommen, Volkshochschule, Stadtbücherei, Seniorenbegegnungsstätte oder was auch immer. Dort lässt sich das Anliegen, mit anderen gemeinsam ohne finanzielle Interessen zu musizieren, problemlos vorstellen: Kammerensemble formieren, sich als Musizierpartner für einen Gesangssolisten anbieten, gemeinsames Volksliedersingen mit Senioren (für das man eine Begleitung am Instrument benötigt)... - Möglichkeiten gibt es zuhauf.

Nur Mut und frohes Schaffen!

LG von Rheinkultur
 
Ach ja:

Wenn Du in einer Stadt wohnen solltest, könnte sich der Gang in die loakle Stadtbücherei, Abteilung 'Musik' lohnen. In Aachen ist da immer ein 'schwarzes Brett' (eigentlich eine hexagonale Infosäule)

Grüße
Häretiker
 
Wie wäre es 4händig zu spielen? Frag doch mal im Bekanntenkreis oder im Zweifelsfall: Gib ne Kleinanzeige auf!

Oder, was ich von meinen Eltern kenne und echt cool finde: jeder Besuch wird mit einem gemeinsam gesungenen auf dem Klavier begleiteten Lied verabschiedet.

Klingt toll, Kennst/hast du dazu einen entsprechenden interessanten Liederband mit Klavierbegleitung?
 


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