Klavierkonzerte, Schwierigkeitsgrad

Da hat sich Zubin Mehta aber sehr veraendert:denken:?
Oja, ich liebe es, wenn Yefim Bronfman das Konzert spielt. Ich durfte das sogar schon einmal live erleben. Ich habe ihn auch mit Beethovens drittem Konzert erlebt und als Zugabe das Finale aus Prokofjews 7. Sonate. Ich war sehr, sehr beeindruckt.
Auf jeden Fall zaehlt Prokofjews Klavierkonzerten zu den "richtig schweren", habe ich gehoert.
Viele Gruesze,
Jannis
 
@jannis : ich habe ihn damit auch live gehört, beim Ruhrfestival vor einigen Jahren. Als Schüler hörte ich ihn mit Rach3, ganz ganz großes Kino!
 
Hallo,
nach einiger Zeit bin ich nun wieder hier und wollte mal schauen was so passiert hier. Wie schön, dass es diese Funktion gibt in der man sieht, dass man erwähnt wurde!
@Stilblüte Es wurde das Konzert in e-Moll von Chopin... das war insgesamt für mich gut machbar. Vor allem die Romanze spiele ich heute noch sehr gerne. Das Konzert insgesamt eher weniger, beziehungsweise, ich hab es dann ein Jahr nicht mehr gespielt und einige Passagen muss man doch wieder üben... Ich bin auch auf die Bearbeitungen von Balakirev und Reinecke umgestiegen, da ich halt nur seltens ein Orchester habe und es doch wie ein richtiges Stück spielen will, nicht nur die Passagen mit Pausen dazwischen. Aber das Chopin Konzert funktioniert natürlich auch so bestens ohne Orchester. Das ist ja quasi fast nur begleitend dabei.
Das Concertino von Schostakowtisch habe ich dann auch gespielt, dass ja in Wahrheit für zwei Klaviere ist und kein echtes Konzert. Aber das macht auch unglaublich viel Spaß und war im Vergleich zu Chopin kinderleicht. Ich habe das Konzerte spielen nach Grieg, Chopin emoll, Schumann (nur erster Satz), Gershwin F-Dur (nur der langsame Satz) und Beethoven c-Moll eingestellt (nicht alles konzertreif), da ich ins Lehramt gegangen bin und das "richtige" Klavierstudium... habe sein lassen. Dennoch bin ich sehr dankbar und froh darüber dass ich diese Konzerte gespielt haben, die meisten Lehramt-Kommilitonen haben sowas nicht erlebt.
 
Und, welches fandest du nun am schwierigsten? :-D @chopin92
 
Liebe Forumsteilnehmer, wenn Ihr die Klavierkonzerte bezüglich des Schwierigkeitsgrades gegeneinander abwägt, habt Ihr da in erster Linie die technischen Schwierigkeiten im Auge? Oder auch die interpretatorischen? Das typische Beispiel hierfür ist nun mal Mozart. Technisch auch für mittelmäßig Fortgeschrittene machbar - doch der Ausdruck? Ist Clara Haskil eine gute Mozart Interpretin oder nicht? Eigentlich interpretiert sie nicht viel. Sie spielt die Konzerte Mozarts einfach "geradlinig" ohne irgendwelche "Faxen" und ohne allzugroße dynamische Unterschiede. Offensichtlich ist dieser Weg der Geeignetste für die Klavierkonzerte Mozarts. Was meint Ihr?

Gruß Tom
 
An Musikhochschulen schlieszt angeblich jemand, der ein Mozartkonzert spielt, nicht "mit Auszeichnung" ab. Weil sie so schwer sind? Weil sie so leicht sind? (Ausnahmen bestaetigen sicher die Regel). Auf jeden Fall hat jeder seine dedizierte Meinung, wie diese Konzerte zu spielen sind, welche Kadenzen auszuwaehlen sind und findet jede Abweichung "unmoeglich". Mozartkonzerte polarisieren mehr als meinetwegen Rachmaninows Konzerte. Schon die Wahl des Instrumentes ist bei Mozart sehr schwierig.
Meine Meinung: Mozart ist "technisch leicht" im Gegensatz zu Rachmaninov, aber nach oben wird die Luft sehr, sehr duenn, wenn man eine Kommission ueberzeugen will.
Jannis
 
Technisch auch für mittelmäßig Fortgeschrittene machbar

Man findet bei Mozart zwar keine fiesen Doppelgriffe und keine virtuosen Akkordkaskaden, aber trotzdem habe es noch nicht erlebt, dass ein mittelmäßig Fortgeschrittener eine Mozart-Sonate technisch sauber gespielt hat. Ein Konzert sowieso nicht.

Mozarts Passagenwerk und die teilweise ziemlich unangenehmen Verzierungen liegen so offen, dass man sich nicht die kleinsten Unregelmäßigkeiten erlauben darf. Man braucht absolute Kontrolle über jede einzelne Note, und das setzt eine professionelle Technik voraus.

Es mag einfacher sein, sich durch ein Mozart-Konzert irgendwie durchzuwursteln als durch ein romantisches Konzert. Aber wen interessiert das?
 
Es mag einfacher sein, sich durch ein Mozart-Konzert irgendwie durchzuwursteln als durch ein romantisches Konzert. Aber wen interessiert das?

Aber der mittelmaeszig Fortgeschrittene hat auch nur mittelmaeszige Ansprueche an das Ergebnis. Deswegen fuer ihn machbar, aber nicht anhoerbar! Ich komme gerade von einer mittelmaeszigen Probe, die mich richtig depri :cry2: gemacht hat. Ich spiele ja auch nur mittelmaeszig, aber sooo mittelmaeszig unterirdisch, das zieht mich dann echt runter :dizzy:...
Ohrenstoepsel einfuehren, das Stueck durchballern und den Pianisten einfach wursteln lassen: Da krieg ich die Krise.
Jannis
 
Nicht dass hier jemand denkt, ich würde mich da ranwagen wollen - ich halte mich an seine leichteren (geschätzt bis Henle 7) Klavierstücke. Aber nach dem Durchlesen dieses Fadens fände ich dann doch interessant zu erfahren, wie ihr - so ihr es schon gespielt habt - das Klavierkonzert von Ligeti einschätzt. Ich hab es das erste Mal im Autoradio gehört und war sofort so begeistert, dass ich die Fahrt unterbrochen habe. Die CD hab ich mir noch am selben Tag gekauft (mit Aimard).

Grüße
Manfred
 
Ich würde das Ligeti-Konzert gerne mal dirigieren, nicht unbedingt spielen. Es ist sicher aufwendig zu lernen, aber die technischen Schwierigkeiten reichen nicht an die der Etüden heran. Was daran liegt, dass das Klavier gegenüber den anderen Orchesterinstrumenten (die ja auch alle solistisch spielen) nicht wesentlich herausragt - es ist eher ein Konzert für (kleines) Orchester, in dem halt auch ein Klavier besetzt ist.
 

Aber der mittelmaeszig Fortgeschrittene hat auch nur mittelmaeszige Ansprueche an das Ergebnis. Deswegen fuer ihn machbar, aber nicht anhoerbar! Ich komme gerade von einer mittelmaeszigen Probe, die mich richtig depri :cry2: gemacht hat.
Ich kann dich ein bisschen beruhigen - das Niveau wird zur Generalprobe nochmal um 30% ansteigen und dann nochmal weitere 20% im Konzert. Zumindest ist das meine Erfahrung mit Orchestern, die reißen sich dann zusammen, so dass das Ergebnis meistens besser wird als befürchtet.
 
@Stilblüte : Du bist lieb, leider handelt es sich aber um Kammermusik und nicht ein Orchester und meine Erfahrung zeigt, dasz die Verbesserung bei der Person ganz und gar nicht zutrifft: Je hoeher die Nervositaet desto katastrophaler das Ergebnis. Und das folgt aus allgemeiner Unsicherheit der Gestaltung. Dies fuehrt dann dazu, dasz Einsaetze ueberhaupt vergessen werden, der Rhythmus gar nicht mehr stimmt und das Tempo leider auf unspielbare Hoehen getrieben wird. Dann gibt es den Frontalcrash am Brueckenpfeiler...
Naja, aber das hat mit Klavierkonzerten nichts zu tun und soll uns hier nicht belasten.
Danke jedenfalls und viele Gruesze,
Jannis
 
Zuletzt bearbeitet:
Dafür gibt's ne ziemlich einfache Lösung: Spiel mit solchen Leuten nicht. Klingt drastisch, aber du musst wissen womit du deine Lebenszeit füllst!
Anders ist es, wenn du mit ihnen spielst aus pädagogischen Gründen. Dann sollte ein Auftritt aber ggf. auch so kommuniziert werden bzw. du trittst eben nicht auf mit ihnen.
 
@Stilblüte : Ja, seufz, Du hast ja sehr recht. Aber bei uns Amateuren spielt die soziale Komponente eine nicht zu vernachlaessigende Rolle. In dem Fall gibt es natuerlich auch noch die Loesung, einfach einmal ein langsameres Tempo zu nehmen und nicht wie bloed zu beschleunigen. Sollte doch moeglich sein? Bei dem Hauskonzert wird natuerlich schon entsprechend kommuniziert. Waere das ein wichtigerer Auftritt, haette ich natuerlich sofort abgelehnt.
Viele Gruesze,
Jannis
 
@jannis Dann ist ja alles gut! Du hast wichtige Gründe, in deinem Ensemble zu spielen, und darum machst du es. Natürlich darf man sich trotzdem noch aufregen und das schade finden :-) Vielleicht findest du ja noch etwas bessere Spieler!
 
Ich schreibe meine Frage einfach mal in diesen älteren Faden: ich überlege demnächst ein relativ einfaches, romantisches KK zu spielen. Bislang vier mal Mozart und ein Beethoven. Wie würdet ihr den hier bereits erwähnten Grieg zu Saint-Saens 2 einstufen?
 
Grieg etwas leichter. Aber ich finde ihn schwieriger, als man ihn gemeinhin bewertet ("leichtestes Romantisches").
Saint-Saens hat sehr spezifische Schwierigkeiten: Doppelgriffe, Triller, sehr schnelle Figuren, braucht etwas Ausdauer. Ich würde es aber 10 Mal lieber spielen, weil ich mit Grieg ein Trauma habe und mich das Stück nervt :004:
 
  • Like
Reaktionen: Joh
Von Dvorak hab ich auch schon gehört, dass die Ansicht über die Schwierigkeit deutlich divergiert... Ähnlich wie bei Grieg.
Ich könnte noch die Variations Symphonique von Franck empfehlen.
 

Zurück
Top Bottom