Klavierkonzerte, Schwierigkeitsgrad

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chopin92

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Hey ich bin zur Zeit auf der Suche nach einem Klavierkonzert welches ich einübe.
Da stell ich mir natürlich auch die Frage nach dem Aufwand bzw nach dem Schwierigkeitsgrad. Natürlich suche ich mein Stück nicht danach aus welches am einfachsten und schnellsten zu lernen ist, aber natürlich spielt das mit eine Rolle, da manches scheinbar wirklich mehr oder weniger "gut" zuerlnen ist.

Ich würde gerne mal eure Meinung wissen, da ich letztens mit einigen Komiliotonen darüber disskutiert habe, welches zählt ihr von den "großen" Klavierkonzerten zu den schwierigen und weniger schwierigen?
Meine persönliche Auswahl von denen, die ich am liebsten einstudieren möchte sind:
Beethoven Nr 3. in cmoll
Schumanns a-moll
Rachmaninoff Paganini Varaitionen (ok, ist natürlich kein Klavierkonzert)

Trotzdem interessiert mich auch, was ihr denkt, welches davon ist "am einfachsten" und wo stehen bei euch die Konzerte von Chopin, Tschaikowsky und Rachmaninoff, welche ich alle fantastisch finde, aber iwie trau ich mich an die garnicht richtig ran?
Griegs Klavierkonzert habe ich schonmal gespielt.
 
Vom Schwierigkeitsgrad würde ich die Steigerung in der von Dir angegebenen Reihenfolge Beethoven - Schumann - Rachmaninoff sehen, die Variationen bestehen ja "leider" nicht nur aus der wunderbaren 18. Variation:-).
 
Ich halte die Chopinkonzerte fuer viel leichter als Rachmaninov und Tschaikowski, aber das soll dir nochmal jemand bestaetigen, der alle gespielt hat. Jedenfalls gehe ich davon aus, dass du die Chopinkonzerte spielen koennen solltest, wenn du Grieg schonmal gespielt hast und danach keine Rueckschritte, sondern vielleicht ein paar Fortschritte gemacht hast.

Nur so als Tipps: Hoer dir mal die Sinfonischen Variationen von Caesar Franck und das eine oder andere Klavierkonzert von Saint-Saens an, die koennten dir auch gefallen.
Ansonsten sind natuerlich auch immer Mozart-Konzerte sehr beliebt und wunderschoen... Wenn dir das c-moll-Konzert von Beethoven gefaellt, hoer dir mal das c-moll-Konzert von Mozart an!! Die Themen sind sogar ein bisschen aehnlich. Ob das an der Tonart liegen mag oder Beethoven von Mozart inspiriert wurde?
Allerdings sollte man auch manches Mozartkonzert nicht unterschaetzen, denn die technischen Rafinessen der romantischen Glitzer-Kadenzen, die bei Mozart halt noch nicht vorkommen, werden durch die Notwendigkeit von absoluter Durchsichtigkeit, Klarheit, Genauigkeit und der unendlich grossen Wichtigkeit von immer gutem Klang an Schwierigkeit wieder ein bisschen wettgemacht :)
 
Nur so als Tipps: Hoer dir mal die Sinfonischen Variationen von Caesar Franck und das eine oder andere Klavierkonzert von Saint-Saens an, die koennten dir auch gefallen.
die Franck-Variationen sind nicht schwieriger als das Griegkonzert, aber die Konzerte von Saint-Saens sind ähnlich schwierig wie die von Liszt, Tschaikowski oder Rachmaninov (ausgenommen das dritte)
evtl. fände sich eines unter den Konzerten von Villa-Lobos, das nach Grieg machbar ist - die beiden Chopinkonzerte sind zwar nicht schwieriger als das von Grieg, aber heikler
 
Noch ein Tipp: Ein Bekannter von mir hat als erstes Klavierkonzert das zweite von Schostakowitsch gespielt und beschrieb es mir als gut machbar. Besonders der zweite Satz ist sehr schön. Wer Grieg gespielt hat, sollte dieses Konzert wohl ebenfalls bewältigen können, auch von der Länge her ist es überschaubar.

Hier der Meister selbst:

Schostakowitsch - Klavierkonzert Nr.2 1.Satz; 2.Satz; 3.Satz

Viele Grüße!
 
Erstmal Danke für die Antworten. Das ist wirklich sehr interessant und werde mich auch mal bisschen weiter in die verschiedenen Konzerten reinhören.
Aber man sagt ja immer, Grieg und Schumanns Konzerte seien vom Charakter ja sehr ähnlich, ist Schumann viel schwieriger?
Ich kann nämlich auch nicht so gut einschätzen, ob das von Grieg jetzt so schwer war, weil ich ja noch kein anderes gespielt habe. Ist Grieg also das "einfachste" von den großen Klavierkonzerten ?
 
Wo liegt der Unterschied zwischen heikler und schwieriger und was ist daran heikel?
das e-moll konzert von Chopin enthält eine Trillerepisode im 1. Satz, die schon allein manuell schwieriger ist als jede Stelle des großflächigeren (man könnte auch sagen: pauschaleren) Klaviersatzes des Griegkonzerts ist - aber bevor ich das lang und breit auseinandersetze, kann ja jeder diese Konzerte mal spielen und vergleichen, wie sie im Detail funktionieren. -- wie auch immer: unter den spätromantischen Virtuosenkonzerten oder "Brechern" ist das Griegsche das deutlich einfachste, auch wenn sich vielerlei darin "schwierig anhört"; und so ist auch das Schumannkonzert technisch schwieriger als das Griegsche, obwohl es sich nicht so vordergründig effektbewußt anhört.
 
Es ist echt schön, dich dazuhaben, Rolf ;)
Ich hätte die Schwierigkeiten der Klavierkonzerte so eingeschätzt, wie du gesagt hast, aber mir fehlt dann doch die Gewissheit der Erfahrung... was würde man ohne die alten Hasen machen *g*
 
Also das würde mich jetzt schon interessieren, Rolf :P einfach mal was dahersagen und dann nicht begründen? ...außerdem will ich ja nicht meine Meinung über die Klavierkonzerte ("spiel sie doch selbst") sondern deine! Und wissen, was für dich der Unterschied zwischen "heikel" und "schwierig" (oder was auch immer) ist.
Ich glaub, dass man da schon ziemlich unterschiedlicher Meinung sein kann, jedenfalls stelle ich oft fest, dass verschiedene Menschen verschiedene Stücke bzw. Stellen schwierig finden. Sagtest du nicht zb, du findest den 1. Satz vom f-moll-Konzert Chopin schwerer als den dritten? Kann ich nicht bestätigen...
Und irgendwo gabs doch mal einen Meinungsaustausch über KV 488 von Mozart, das im Vergleich zu anderen Konzerten eingeordnet wurde. Tjaja :D
 

...außerdem will ich ja nicht meine Meinung über die Klavierkonzerte ("spiel sie doch selbst") sondern deine!
oh weh... die wird dich nicht zufriedenstellen, Stilblüte :P - Klavierkonzerte haben die lästige Begleiterscheinung, dass man sich mit dem Dirigenten einigen nuss und nicht alles alleine macht; findet man eins schwierig, dann wird man ärgerlicherweise länger für die Vorbereitung brauchen als bei einem, welches man leicht findet - so gesehen sind dann natürlich die, die man leichter findet, letztlich angenehmer ;);) angenommen irgendjemand fände das dritte von Rachmaninov leicht, so wäre der/diejenige freiliich aus dem Schneider :D
mehr sinnvolles lässt sich angesichts der vielen subjektiven Schwierigkeitseinschätzungen leider nicht sagen...
 
wie sind denn die Klavierkonzerte von Mendelssohn einzuschätzen? Ich hatte gehört die wären ähnlich vom Schwierigkeitsgrad wie das Grieg Konzert..
 
wie sind denn die Klavierkonzerte von Mendelssohn einzuschätzen? Ich hatte gehört die wären ähnlich vom Schwierigkeitsgrad wie das Grieg Konzert..

Die Mendelssohn-Konzerte hab ich nie gespielt, nur früher mal ein bißchen daraus vom Blatt gespielt. Vom Schwierigkeitsgrad sind sie durchaus mit dem Grieg-Konzert vergleichbar, aber erfordern eine andere Technik. Die Mendelssohn-Konzerte kommen aus der Tradition der Mozart-Konzerte (daher viel frühromantisches Passagenwerk, hör die mal J.N. Hummel an).

Sie erfordern viel Esprit und Jeu perle. Bei Grieg dagegen lässt sich viel hinter einem Nebel aus Pedal und Lautstärke verstecken - das Publikum wird trotzdem begeistert sein.
 
Klavierkonzerte haben die lästige Begleiterscheinung, dass man sich mit dem Dirigenten einigen nuss

rolf, was ist denn daran "lästig"?

findet man eins schwierig, dann wird man ärgerlicherweise länger für die Vorbereitung brauchen als bei einem, welches man leicht findet - so gesehen sind dann natürlich die, die man leichter findet, letztlich angenehmer

Mit Verlaub, diese Weisheit erschließt sich mir nicht!
Ich habe beispielsweise für die vier Mozartkonzerte, die ich gespielt habe, jeweils eine längere Vorbereitung "gebraucht" als für Beethoven 5. Klavierkonzert. Ist das jetzt deshalb "leichter"? Und was verstehst du unter "ärgerlicherweise"?

mehr sinnvolles lässt sich angesichts der vielen subjektiven Schwierigkeitseinschätzungen leider nicht sagen...
hhhmmmm!!??

Aljechin
 
...na ja... stell dir vor, du willst irgendwo mit MM 168 voll aufdrehen, aber der Dirigent besteht auf MM 120... oder umgekehrt...

Mit Verlaub, diese Weisheit erschließt sich mir nicht!
das ist doch ganz einfach: ein neues Konzert zu lernen, das viel Vorbereitungszeit verbraucht (warum auch immer) ist weniger "ergonomisch" :) als eines, das weniger Vorbereitungszeit benötigt.

...Schwierigkeitsgrade, seien sie musikalischer oder technischer Art (letztere lässt sich besser beurteilen), führen oft (und in diesem Faden sehr deutlich) zu Buhu-Geheule (warum das so ist, weiß ich nicht) -- am besten ist, man verkneift sich, irgendwas dazu zu sagen. Erfahrungen sind offenbar dazu da, immer wieder neu gemacht zu werden... insofern kann ich nur wärmstens empfehlen, am besten gar keine Meinung zu Schwierigkeitsgraden zu haben (oder sie nicht zu äußern) - es sollte am besten jeder selbst herausfinden, ob ihm/ihr z.B. das 2. Konzert von Tschaikowski leicht oder schwer fällt.

und entre nous: was du zitierst, das ist einfach nur ironisch gewesen :):)
 
Eben entdeckt... :-D Schon lustig, so alte Fäden auszugraben. Und nach wie vor festzustellen: Die Schwierigkeitsgrade sind alle subjektiv... @chopin92 falls du noch da bist, was ist es denn geworden?
 
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