Klavierkonzert Schwierigkeitsgrad

Meine Erachtens schon, denn man sucht sich irgendwann die Komponisten, die man gut spielen kann. Man kann nicht alles spielen, es liegen einem nicht alle Komponisten gleich gut....
wie schätzt du folgenden merkwürdigen Umstand ein: ich spiele gerne Liszt (Sonate, Mephistowalzer, Opernparaphrasen etc) aber Mendelssohn will mir nicht so recht gelingen - sind jetzt deswegen die seriösen Variationen oder das Rondo a Capriccio ultrasauschwere Hämmer, die den Liszt zum ab-Blatt-Zeugs deklassieren? ;);) wie du siehst, subjektive Spielvorlieben und -fähigkeiten sagen nichts über einen relativ objektiven Schwierigkeitsgrad.
 
Teilweise sind diese Stücke schwerer als Liszt. Man hört jede Unsauberkeit, jeden Wackler. Die Klavierkonzerte würde ich in jedem Falle über Liszt 1 oder aber auch seine Sonate stellen
 
muss ich jetzt daraus schließen, dass man bei Lisztsachen Unsauberkeiten nicht hört?... ;);)
...und dass Mendelssohns Rondo teilweise schwerer als Liszts Sonate ist, wird viele freuen, die mal die Sonate anpacken wollen :D:D
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
wie schätzt du folgenden merkwürdigen Umstand ein: ich spiele gerne Liszt (Sonate, Mephistowalzer, Opernparaphrasen etc) aber Mendelssohn will mir nicht so recht gelingen - sind jetzt deswegen die seriösen Variationen oder das Rondo a Capriccio ultrasauschwere Hämmer, die den Liszt zum ab-Blatt-Zeugs deklassieren? ;);) wie du siehst, subjektive Spielvorlieben und -fähigkeiten sagen nichts über einen relativ objektiven Schwierigkeitsgrad.
Lieber rolf, damit wärst Du in bester Gesellschaft mit Artur Rubinstein. Während in seiner Diskographie die Sololiteratur von Chopin und Liszt bestens vertreten ist, sind Stücke von Mendelssohn-Bartholdy in seinem Lebenswerk eher dünn repräsentiert, wobei Ausnahmen die Regel bestätigen:
https://www.youtube.com/watch?v=g7ZL5ipkiFs
https://www.youtube.com/watch?v=vL2ftX-xC4w

Und sicherlich hat Rubinstein beim bloßen Hören des Namens HÄNDELSOHN-BACHOLDY nicht schlagartig das Klavierspielen verlernt...!;);)

LG von Rheinkultur
 
Weiterhin könnte ich mir vorstellen, dass die Symphonischen Variationen von Cesar Franck nicht allzu grauenhaft schwer sind, habe sie aber nicht gespielt.
Fast zur gleichen Zeit entstanden ist die Burleske für Klavier und Orchester von Richard Strauss, die sich vermutlich aufgrund der von Widerständen geprägten Rezeption in ihrer Entstehungszeit nie so recht im Konzertrepertoire etabliert hat. Den Schwierigkeitsgrad ihrer für d'Albert geschriebenen Neufassung (die Erstfassung lehnte Hans von Bülow ab) würde ich etwa auf dem gleichen Anspruchsniveau ansiedeln wie das Stück von Cesar Franck.

LG von Rheinkultur
 
Hi all,

ein Werk fällt mir auch noch ein, von Ernest Bloch: Concerto Grosso Nr. 1, es hat einen wirklich MEGA UNHEIMLICHEN Satz, der "Dirge" heißt,

Ernest Bloch, 2/4 Dirge, Andante moderato, Concerto Grosso No. 1, Guston - YouTube

hab mal ne Aufnahme von meinem Freund bekommen ( wo er selber spielt ), sonst wär mir der Bloch nicht grad eingefallen.

Die Noten hab ich aber nicht, hab es also auch nicht versucht, dieses Concerto, und evtl. kennen es ja welche, die es gespielt haben und können was über Klavier-Anteile und Schwierigkeitsgrad sagen.

LG, Olli !
 
Lieber rolf, damit wärst Du in bester Gesellschaft mit Artur Rubinstein. Während in seiner Diskographie die Sololiteratur von Chopin und Liszt bestens vertreten ist, sind Stücke von Mendelssohn-Bartholdy in seinem Lebenswerk eher dünn repräsentiert,
jetzt machst du mich aber neugierig: wann und wo spielte Artur Rubinstein Liszts Paganini-Transzendentaletüden, Fantastique-Transkription, Tannhäuser-Ouvertüre, Norma- & Don Giovanni Reminiszenzen, Aida-Paraphrase? ;):) ...dass Mendelssohns Klavierwerke ausgenommen einiger Lieder ohne Worte nicht so besonders oft gespielt werden im Vergleich zu Schumann, Chopin und Liszt hat andere als manuelle Gründe ;):D
und das beliebte g-Moll Konzert ist manuell ungefähr dort angesiedelt, wo sich Chopins beide Klavierkonzerte befinden (also doch recht entfernt von den spätromantischen Fingerbrechern)
 
jetzt machst du mich aber neugierig: wann und wo spielte Artur Rubinstein Liszts Paganini-Transzendentaletüden, Fantastique-Transkription, Tannhäuser-Ouvertüre, Norma- & Don Giovanni Reminiszenzen, Aida-Paraphrase? ;):) ...dass Mendelssohns Klavierwerke ausgenommen einiger Lieder ohne Worte nicht so besonders oft gespielt werden im Vergleich zu Schumann, Chopin und Liszt hat andere als manuelle Gründe ;):D
und das beliebte g-Moll Konzert ist manuell ungefähr dort angesiedelt, wo sich Chopins beide Klavierkonzerte befinden (also doch recht entfernt von den spätromantischen Fingerbrechern)
..."die Sololiteratur von (...) Liszt bestens vertreten", damit meinte ich natürlich nicht "bestens" im Sinne von "vollständig", immerhin gibt es Dokumente wie:
https://www.youtube.com/watch?v=8ujCM6my43k
https://www.youtube.com/watch?v=hUk0pRwuMOs
und Einspielungen des 1. Klavierkonzerts, der 10. Ungarischen Rhapsodie und der H-Moll-Sonate. Allerdings sind die langjährigen Vorbehalte Rubinsteins gegen das Einspielen von Aufnahmen bekannt: 1910 spielte er die erwähnte 10. Liszt-Rhapsodie ein (https://www.youtube.com/watch?v=NiXh3_avcFs&list=PL02F4D32D9ABA7B06 aus dem Jahre 1937) und war erst nach der Entwicklung neuer Aufnahmetechniken wieder zu Aufnahmen bereit. Wo solche Zeitlücken in einem derartig langen Pianistenleben existent sind, darf man immer ein plus X vermuten, das vielleicht auch von Interesse wäre.

Allerdings wundere ich mich auch, weshalb das Klavierwerk von Mendelssohn-Bartholdy vergleichsweise wenig präsent ist - mehrere Sonaten, etliche Variationszyklen (op. 54!) und zahlreiche Charakterstücke sprechen eigentlich gegen die Reduktion des Gesamtwerks auf ein paar "Lieder ohne Worte" und sonst nichts mehr. Passend zur Jahreszeit das wohl bekannteste, eingespielt anno 1888 - wäre der Komponist wesentlich älter geworden, hätte er noch selbst am Flügel sitzen können und vermutlich der Nachwelt eine bessere Interpretation als diese hier hinterlassen:
"Soft Piano Solo by Mrs Eyre" (Mendelssohn Song Without Words op. 62 no.6)

Was die Klavierkonzerte aus seiner Feder betrifft, müsste es keineswegs immer nur das erste sein:
Mendelssohn - Piano Concerto n°2 op. 40 [1/3]
Mendelssohn - Piano Concerto n°2 op. 40 [2/3]
Mendelssohn - Piano Concerto n°2 op. 40 [3/3]
Sehr gut gefällt mir:
Felix Mendelssohn - Capriccio brillant, Op. 22 (Michael Ponti)
Eine Rarität:
Mendelssohn - Piano Concerto no 3 in E minor_part_1.wmv
Mendelssohn - Piano Concerto no 3 in E minor_part_2.wmv
Im Vergleich mit dem Chopin'schen E-Moll-Konzert überzeugt die Tatsache, dass einem dankbaren Solopart ein adäquater Orchestersatz gegenübergestellt wird.
Auch im Frühwerk wird man fündig:
Felix Mendelssohn - Piano Concerto in A Minor (13 year old Mendelssohn)
Vielleicht mal eine Alternative zu einem Mozart-Konzert?,

fragt mit LG Rheinkultur
 
Lieber Dreiklang,

ich hätte mein letztes Hemd darauf gewettet, dass genau diese Aufnahme von Dir kommen wird:D. Steter Tropfen höhlt den Stein:).

LG
Christian
 

Ich habe das Grieg-Konzert gespielt (allerdings nicht mit Orchester, sondern an zwei Klavieren). Es ist das reinste Vergnügen! Und ich fand es leichter als das erste Beethoven-Konzert, aber das ist nur mein persönliches Empfinden.
 
Und das mit 13 (oder wie alt warst Du?). Irgendwie fühle ich mich gerade ziemlich alt und pianistisch extrem minderbemittelt:-). Toll, dass wir einige wirkliche junge Talente hier haben. Mick, hast Du auch vor, hier mal Aufnahmen hochzuladen? Das würde bestimmt nicht nur meine Wenigkeit sehr freuen!
 

Zurück
Top Bottom