Klangfarben und Tonarten

Ingrid20000

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Würde mich nur interessieren, in wie weit ihr versucht bei verschiedenen Tonarten, auch die Klangfarbe unterschiedlich zu gestalten.

Bzw mit welcher Stimmung ihr die verschiedenen Tonarten empfindet und dann klanglich gestaltet.

Mozart hat ja seine div. Charaktere in Opern auch immer mit einer best. Tonart/Klangfarben belegt z.B. kindlich Ch. mit C-Dur (glaube ich jetzt zumindest), daß hat ja irgend jemand einmal total aufgeschlüsselt, kann mich aber leider nicht mehr auf den Namen erinnern - vielleicht kennt das ja jemand.
 
Unter Tonartcharakteristik hatte ich mal einiges bei Google gefunden aber leider keine Bookmarks gemacht.

Das Problem bei den Tonartcharakteristiken ist natürlich, daß bei den heutigen Instrumenten wegen der Stimmung nicht mehr so sind wie früher. Temperierung kennt man zwar schon lange aber es gab viele verschiedene. Im Prinzip müßte man also um so mehr bescheid wissen, was zur Zeit des Komponisten mit der jeweiligen Tonart assoziiert war. Ich selbst kümmere mich bislang nicht darum.
 
Du kannst auch mal bei Wikipedia schauen, da gibt es zu jeder Tonart (außer enharmonische Verwechslungen) einen Artikel, der auch etwas über den Charakter der Tonart sagt.

Schau einfach bei http://de.wikipedia.org/wiki/Hauptseite

Oktavian
 
Zur Wirkung der einzelnen Tonarten möchte ich nochmal was sagen: Ich glaube zwar nicht, daß man diese mit der heutigen temperierten Stimmung nachvollziehen kann, wenn man aber weiß, daß ein Komponist die Tonarten auch auf dieser Basis ausgewählt hat, kann man ja ergründen, wie er die jeweilige Tonart verstanden hat und das in die Interpretation mit einfließen lassen.
 
Ich sehe es auch so, dass unser heutiges Stimmsystem zu einer gewissen Gleichmacherei der Tonfarben geführt hat. Grund: Die Schwebungen der Intervalle verlaufen alle stetig durch alle Tonarten durch. Bei einer korrekten Stimmung hört man bei Quinten, Quarten, Terzen mehr oder weniger schnelle Schwebungen, die von Halbton zu Halbton nach oben hin immer schneller werden, und sich nach einer Oktave verdoppeln.

Bei einer historischen mitteltönigen Stimmung kann man z.B. bei C-Dur das E so stimmen, dass es bei einer großen Terz C-E schwebungsfrei ist. Das klingt wahnsinnig stark, ich habe Buxtehude-Orgelaufnahmen von in dieser Art gestimmten Orgeln, daraus wird ein "Powerintervall". Bei unserem heutigen Stimmsystem ist dieses Intervall so krumm, dass die Schwebungen an flatternde Wäsche im Wind erinnern, so stark sind die Schwebungen.

Daher glaube ich, je individueller das Stimmsystem auf den Wohlklang ( (damit meine ich reine Intervalle) der speziellen Tonart ausgelegt ist, und damit umso mehr das Stimmsystem von der Gleichstimmung abweicht, um so mehr individuellen Charakter bekommen die Tonarten bei diesem Stimmsystem.
 
Hatten wir schon mehrmals, etwa hier oder hier.
"Es ist alles schon gesagt. Nur noch nicht von allen." Karl Valentin.
 
Charakter verschiedender Tonarten

Es gibt epochemachende Werke in bestimmten Tonarten, die möglicherweise dadurch eine bestimmte Tradition begründet haben.

Zumindest nach Beethoven stehen bestimmte Tonarten für eine bestimmte Stimmung zur Verfügung, die von späteren Komponisten als solche verwendet wurden. Ich denke an f-moll = düster (Appassionata, mir fällt jetzt nur Liszts f-moll Etüde aus den 12 Etüden ein), F-Dur = pastoral (6. Symphonie, 1. Violinromanze von Beethoven, 3. Etüde von Liszt), Es-Dur = heroisch-triumphierend (Eroika, 5. Klavierkonzert), c-moll = tragisch (5. Symphonie, Chopin Op.10 Nr.12, Op.25 Nr.12), C-Dur = strahlend (Finale 5. Symphonie, Schubert 9. Symphonie).

Ich denke, man muss sich umsehen, wie der Komponist seine Tonarten einsetzt.

Das vielbenutzte Des-Dur oder parallel b-moll in romantischen Klavierkompositionen kommt bestimmt von der bequemen und sicheren Greifbarkeit von Passagen und Akkorden. Viel verwendet bei hoch virtuosen Stücken: Islamei und vielen anderen, Carl Taussig hat den berühmten Schubertschen Militärmarsch für seine zweihändige Transkription aus D-Dur extra nach Des-Dur transponiert. Er liegt so viel bequemer in den Händen als das in D-Dur der Fall wäre.

Rein subjektiv: Wenn ich immer wieder vor allem von Bands mit Gitarren das Allerwelts-C-Dur, D-Dur, G-Dur und E-Dur hören musste tun die entfernteren Tonarten auch mal wieder richtig gut zu hören!

Mit keiner Tonart extra befreundet
Walter
 

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