KL-Suche

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Andy89

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21. Okt. 2018
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Hey,
ich bin jetzt seit 1nem Jahr als Autodidakt unterwegs, nachdem ich mich nun entschieden habe definitiv bei dem Hobby Klavier zu bleiben und nun auch von meinem Keyboard auf ein digi-Piano umsteige, möchte ich mir natürlich auch einen Lehrer suchen!
Problem: die Auswahl im Raum Leipzig ist recht groß.
Anhand welcher Kriterien macht Ihr ein gutes Angebot aus?
Einziges muss von meiner Seite: es sollte eine gewisse Flexibilität möglich sein (Beruf + Familie).
Oder falls jemand im Raum Leipzig schon Erfahrungen hat?
Besten Dank!
Andy
 
@Andy89
Zunächst die gute Nachricht : eine große Auswahl ist schon mal gut
Die schlechte:90% der KL sind mittelmäßig bis schlecht
Wen würde ich wählen:
Einen mit guter Ausbildung...gut ist wenn er/ sie vlt sogar Konzerte gibt.
Männlich oder weiblich würde ich ignorieren.
Nähe zu dir und Preis wenn sie gleichwertig am Papier scheinen ...
 
Die Suche nach einem guten Klavierlehrer ähnelt der Suche nach einem guten Arzt. Der beste Arzt ist der, dessen Patienten alle über hundert Jahre alt werden und der beste Klavierlehrer ist derjenige, der nach vierzehn Tagen mit der "Elise" um die Ecke kommt.

CW
 
Am besten wirst Du Dir zunächst über Deine eigenen Ziele klar und suchst jemanden mit einem dementsprechenden Profil.
So würde ich auch starten ... Klassik, Jazz, Pop, in welche Richtung soll es gehen? Dann Lehrer anrufen und zeitnahe Probestunden bei zwei oder drei Lehrern machen. Wahrscheinlich filtert sich da schon viel heraus, weil die meisten Lehrer gut ausgebucht sind.

Die schlechte:90% der KL sind mittelmäßig bis schlecht
So negativ würde ich das nicht sehen.
 
Ich habe im lokalen Konservatorium geschaut, wer Klavier unterrichtet. Die Lehrkräfte an Musikschulen arbeiten oftmals auf Honorarbasis, sind also gegenüber Privatunterricht nicht zwingend ablehnend eingestellt.

Die Namen habe ich dann recherchiert und geschaut, wer von seinen eigenen musikalischen Schwerpunkten am besten zu meinen Vorlieben passt (was spielen sie üblicherweise bei ihren Konzerten, bei welchen Wettbewerben haben sie teilgenommen bzw. Erfolge erzielt).

Meine Präferenz galt dabei den weiblichen Lehrenden, weil Frauen durchschnittlich kleinere Hände haben und ich unterstelle, dass Betroffene bessere Tipps haben werden, um dieses Manko zu meistern, als die von der Natur besser ausgestatteten Männer, die bei Dezimen mit den Schultern zucken und fragen, wo das Problem sei. ;-)

"Präferenz" bedeutet aber ausdrücklich nicht, dass dies ein Ausschlusskriterium gewesen wäre.

Der Favoritin dieser Auswahl habe ich ein "Bewerbungsschreiben" geschickt und, wie sich herausstellte, einen Sechser plus Zusatzzahl getroffen.

(Allerdings hatte ich eine Wartezeit bis Semesterende zu überbrücken und durfte aber einige Male einspringen, wenn jemand abgesagt hat)
 
Meine Präferenz galt dabei den weiblichen Lehrenden, weil Frauen durchschnittlich kleinere Hände haben und ich unterstelle, dass Betroffene bessere Tipps haben werden, um dieses Manko zu meistern, als die von der Natur besser ausgestatteten Männer, die bei Dezimen mit den Schultern zucken und fragen, wo das Problem sei. ;-)

Hasenbein hat einfach Recht, die Mehrzahl unserer Kollegen scheint richtig schlecht zu sein!
Ich hab selbst große Hände (kann c-f anschlagen und c-g halten), bin aber im Unterricht ständig damit beschäftigt geeignete FS, Arrangements und Spielgesten für Leute (nicht nur weiblich!) mit wesentlich filigraneren Händen zu suchen! Dies bereits bei der Werkauswahl.
Das gehört doch zu den Grundlagen, dass man lernt von sich selbst und seinen Voraussetzungen und Vorlieben zu abstrahieren!
Da spielt das Geschlecht doch eher eine untergeordnete Rolle möchte man hoffen!
 
Lieber @Alter Tastendrücker

Gratuliere zu Deiner Spannweite. Ich habe dargelegt, wie ICH anlässlich des Thread-Themas "KL-Suche" vorgegangen bin.

Du hattest gestern Freude daran, aus meinen bescheidenen Einlassungen alles mögliche herauszulesen, was ich nicht geschrieben habe. Ist okay – war ein aufwühlender Tag gestern. ;-)
 

Ich bin nichtsdestotrotz nicht völlig davon überzeugt, dass körperliche Ähnlichkeit zwischen KL und Schüler immer die beste Option ist!

Das sehe ich ähnlich. Gerade durch eine Grundverschiedenheit gelangt man auch dazu, ab und an Dinge auszuprobieren, die man ansonsten weglegen würde als zu weitgriffig. Es ist ja auch eine Herausforderung die Sachen zu probieren, die man (noch) nicht kann! Wenn ich unterrichten würde, würde ich vermutlich Dinge raussuchen, die ich auch gut kann. Habe ich kleine Hände fallen da manche Sachen schon weg.
 
Wenn ich unterrichten würde, würde ich vermutlich Dinge raussuchen, die ich auch gut kann. Habe ich kleine Hände fallen da manche Sachen schon weg.

Andersrum: Da Du eine GUTE Klavierlehrerin bist, hast Du Dir während Deiner Ausbildung Techniken erarbeitet, wie Du mit der anatomischen Einschränkung "umgehen" kannst. Diese kannst Du dann überzeugend weitervermitteln. Statt sie zu meiden, würdest Du also auch gezielt Stücke heraussuchen, anhand derer man solche Techniken erlernen/üben kann. :zunge:
 
Ja das mag sein, aber aus Schülersicht mit einem Lehrer mit Riesenpranken muss ich eins sagen: es hat mir für meine persönliche Entwicklung mehr gegeben, wenn ich an Dingen gefeilt und probiert habe und ab und an einen Rat getreu dem Motto "versuch es mal so" bekommen habe. Ich habe dadurch nämlich mehr probiert und meine persönliche Variante gefunden. Und im Anschluss bin ich doch viel stolzer das Problem gelöst zu haben als es gelöst zu bekommen.

Wenn man sich Techniken selber unter Hilfestellungen erarbeitet hat, braucht man zwar vielleicht erstmal länger, hat diese Technik dann aber schon wesentlich besser verinnerlicht. Geht mir zumindest so.

Und da auch Männer Kinder unterrichten, haben sie sich oft doch schon mit Möglichkeiten für kleine Hände auseinandergesetzt... denke ich.

An der Orgel @Alter Tastendrücker muss man dann ggf. auch mal Stimmen weglassen/umlegen/etc. und wenn gar nix hilft nehme ich mein Töchterchen dazu und spiele einfach manche Stellen 4Händig - ich neige dazu gerne die Stücke spielen zu wollen, die eben für die Hände nicht gerade bequem sind...
 
Und manchmal gibt's ja auch Vorurteile und Klischees, die in diesem Zusammenhang einengen.
Als ich vor vielen Jahren eine Schülerin übernommen hatte meinte ich im Gespräch mit meiner Vorgängerin ich würde mit dieser Schülerin gerne das entzückende kleine Prélude H-Dur op. 2,2 von Scriabin erarbeiten, da kamen Entsetzensschreie 'Scriabin, da braucht man Riesenhände, geht gar nicht!!!'
Dabei hatte Scriabin selbst kleinere Hände und hat etwa die Nonen-Etüde selbst nie gespielt!
 
Liebe Leute, lasst doch mal die Kirche im Dorf! Da fragt ein Anfänger, wie er einen Klavierlehrer findet und ihr erzählt ihm, dass 90% der Lehrer nichts taugen und er auf anatomische Passung achten soll? Ernsthaft??

Meine KL hat halb so große Hände wie ich, trotzdem konnte sie mir immer gute Fingersätze mitgeben bzw. mir beibringen, wie ich mir gute Fingersätze erarbeiten kann.
Kann auch sein, dass viele Lehrer nicht perfekt sind, aber was ist schon perfekt? Trotzdem gibt es jede Menge guter Lehrer, von deren Unterricht man, speziell als Anfänger, nicht dümmer wird.
Also, lieber Andy, überleg dir, was du spielen möchtest, telefoniere ein paar Lehrer ab, mach Probestunden und entscheide dann. Nimm nicht die günstigsten, sondern jemanden mit guter Ausbildung und entscheide nach der Probestunden. Wirkt der Unterricht strukturiert, funktioniert die Kommunikation, kannst du dir vorstellen, jede Woche bei dem Lehrer im Unterricht zu sein? Da spielt auch viel Chemie mit rein. Dann würde ich sagen, fang einfach an!
Man kann den Lehrer dann auch wieder wechseln, wenn es irgendwann nicht mehr passt.
 
Das Problem für den Anfänger wird sein, zu merken, ob der KL gut oder schlecht ist. Dazu muss man schon ein bisschen was von Musik verstehen und merken, dass der KL elementare Lücken hat. Andersrum, wenn man dieses Wissen mitbringt, kann man die Lücken auch schon wieder kompensieren und kommt mit dem KL dann doch gut klar. Ob der KL etwas taugt oder nicht, merkt man vermutlich erst später, wenn man mal ein paar mehr KL verschlissen hat und einen Vergleich anstellen kann.
 

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