auch ich suche ein Klavier

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psychodoctom

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29. Okt. 2017
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Hallo liebe community,

bin neu hier und wie viele vor mir auf der Suche nach einem Klavier. In Kürze: Habe nach langer Pause 2008 wieder angefangen zu spielen (Klassik), zunächst mit Digi-Piano und ab 2009 auf neuem Yamaha U1 - was leider nicht richtig passte und über die Jahre trotz diverser Maßnahmen auch nicht besser wurde (habe es beim Händler in riesigem Raum gespielt und zuhause steht es auf 15 qm..., will dem Händler nicht die Schuld geben, ich war damals sicher nicht erfahren/mutig genug für andere Optionen).
Damals bereits viele Klaviere angespielt, scheint mir aktuell ein kleineres, hochwertiges deutsches Klavier sinnvoll und vom Klang her: Nicht so laut, klar und mit der Möglichkeit, die Dynamik deutlich zu variieren, was bei meinem U1 (und meinem Können) nicht so richtig gut geht.
Ich habe in den letzten Jahren immer wieder mal was anderes bespielt, tendiere momentan zu deutschen Neuinstrumenten: Grotrian cristal/contour (habe hier irendwo gelesen, dass die das gleiche Innenleben haben, sehr interessant, oder gibt es da schon Qualitätseinbußen seit Einstieg von Parsons?) gefällt mir sehr sehr gut.

Die Klangcharakteristik von Pfeiffer soll in eine ähnliche Richtung gehen, habe ich aber noch nicht Probe gespielt, will ich aber noch (dann vermutlich das114).
Alternativ hieß es, dass Steingräber, die früher ja kleinere Instrumente bauten, vom Klang auch eine Option wäre. Also gebraucht, aber da gibt es ja praktisch nichts auf dem Markt, jedenfalls waren meine diesbezgl. Recherchen desaströs - vermutlich aus gutem Grund.
Ich wäre sehr dankbar für Hinweise zum einen oder anderen Aspekt, oder andere Anmerkungen.

Herzliche Grüße
Psychodoctom
 
Bevor du was neues kaufst vielleicht mal 500 Euro in einen sehr guten Klavierbauer investieren der mal das beste aus deinem jetzigen Instrument rausholt? Das wirkt manchmal Wunder. Und das U1 ist ja prinzipiell kein schlechtes Instrument.
 
Mal über die Raumakustik nachgedacht?
Wie ist denn der Raum gedämpft? Glatte Flächen, Fenster, Fliesen/Parkett?
Erst seit ich in unserem Musikzimmer die zuletzt einzig verbliebene nackte Wand mit (vom Fachmann empfohlenen) Schallabsorbern ausgestattet habe, klingt das Klavier richtig rund in allen Lagen. Besonders die Mittellage und Bässe kommen klar.
 
Ich kann meierzwo da nur beipflichten. Ich habe einen 2m Flügel in einem 15qm Raum. Am Anfang klang es schrecklich, aber durch ausreichend Absorber ist die Akustik nun sehr gut.

Sicherlich gibt es qualitativ bessere Instrumente als das Yamaha U1, aber das was dich am meisten stört läßt sich vielleicht viel einfacher beheben.
 
Erstmal vielen Dank für Eure (nachvollziehbaren) Rückmeldungen!

@Klaus6: Bisher haben sich einige Klavierstimmer und eine mir empfohlene Klavierbauerin an der Optimierung versucht, aber noch keine "umfassenden Sanierungen" vorgenommen. Einer meinte, er will mir das Klavier nicht "zerstechen"...
Allerdings und das habe ich wohl nicht so betont, bin ich auch mit der Spielart nicht besonders glücklich. Ist das auch durch Klavierbauerkunst änderbar? An den Grotrians habe ich mich einfach so viel wohler gefühlt und "besser" gespielt ohne große Eingewöhnung.

@meierzwo: Zunächst stand das U1 auf Holzboden in "normal eingerichtetem Raum, also mit Sofa und Vorhängen. Das ging gar nicht. Als nächstes hochflorigen Teppich drunter. Kaum Effekt. Als nächstes Absorber direkt oben ins Gehäuse reingebastelt, ebenfalls ohne nennenswerten Effekt. Schließlich etwas brachialer: V-100 Verbundschaumstoffplatten (4cm dick) (mit Kontakt zum Gehäuse) unters Klavier und komplette Rückwand abgedämmt: So war es über die Jahre für mich erträglich bis ok. Allerdings bisher noch keine Raumanalyse vom Fachmann.

Herzliche Grüße
Psychodoctom
 
EINIGE Klavierstimmer haben sich VERSUCHT????
Wenn sich das U1 sch... spielt, haben sie wirklich nur rumgedoktert! Das kann man nämlich sehr wohl regulieren, wenngleich aus einem Klavier nie ein Flügel werden kann, weil da die Physik nicht mitspielt.


Zunächst stand das U1 auf Holzboden in "normal eingerichtetem Raum, also mit Sofa und Vorhängen. Das ging gar nicht. Als nächstes hochflorigen Teppich drunter. Kaum Effekt. Als nächstes Absorber direkt oben ins Gehäuse reingebastelt, ebenfalls ohne nennenswerten Effekt. Schließlich etwas brachialer: V-100 Verbundschaumstoffplatten (4cm dick) (mit Kontakt zum Gehäuse) unters Klavier und komplette Rückwand abgedämmt: So war es über die Jahre für mich erträglich bis ok.

Ferndiagnosen / Möglichkeiten;
1. Du bist sehr sensibel/empfindlich
2. Du hast eine Klangvorstellung, die gaaaanz weit weg von Yamaha ist
3. Du hast ein völlig desolates U1

Nun stellt sich die Frage nach dem Vertrauen zu den bisherigen Klavierbauern... (nachdem es bereits mehrere waren, kann man das wohl ausschließen?)
 
Bei Yamaha ist die Streuung bei den U-Instrumenten eigentlich nicht so groß.
Da kann ein versierter Klavierbauer sicher noch optimieren.
 
Alternativ hieß es, dass Steingräber, die früher ja kleinere Instrumente bauten, vom Klang auch eine Option wäre. Also gebraucht, aber da gibt es ja praktisch nichts auf dem Markt, jedenfalls waren meine diesbezgl. Recherchen desaströs - vermutlich aus gutem Grund.

Kann ich ehrlich nicht ansatzweise nachvollziehen, wenn ich "steingräber klavier gebraucht" via Google suche, bekomme ich in 0,59 Sekunden ca. 45800(!) Treffer und da sind seitenweise adäquate Angebote, ich habe nach drei Seiten aufgegeben, so gigantisch war das Angebot.

Es nutzt aber sowieso alles nichts, wenn es klanglich so schwierig zu Hause ist, dann ist es absolute Pflicht, dass Du die Klaviere auch zu Hause anspielst. Es hat Nullkommanull Aussagekraft, wie ein Klavier in einem anderen Raum klingt. Diese bittere Erfahrung habe auch schon machen müssen. Speziell das U1 empfinde ich insgesamt als sehr "gläsern" klingendes Klavier, welches nur in bedämpften Räumen wirklich gut klingt, was aber einen exzellenten und überdurchschnittlich guten Anschlag besitzt. Sicherlich auch alles höchst subjektiv empfunden, aber speziell der fantastische Anschlag hat es mir wirklich angetan. Ich finde es nicht einfach, wirklich bessere Klaviere zu finden (rein in Sachen Anschlag).
 
Ferndiagnosen / Möglichkeiten;
1. Du bist sehr sensibel/empfindlich
2. Du hast eine Klangvorstellung, die gaaaanz weit weg von Yamaha ist
3. Du hast ein völlig desolates U1

ad 1. Ja, ich glaube im Unempfindlichkeitswettbewerb könnte ich keinen Preis gewinnen.:-D
(und in meinem Beruf ist Sensibilität ausdrücklich erwünscht, voilà une déformation professionelle)
ad 2. Fürchte ich langsam auch, aber es geht mir wirklich mehr um die Lautstärke
ad 3. Dachte ich bisher ausschließen zu können.

Jedenfalls werde ich mich wohl noch mal auf die Suche nach einem guten Klavierbauer machen, bzw. einem , der auf meiner Wellenlänge liegt. Und ein bisschen reisen die nächsten Monate, in den Norden, wo die Klaviere stehn...

Ich habe übrigens gestern mit Herrn Pfeiffer telefoniert, er meinte, es gäbe aktuell keine neuen Pfeiffer Klaviere zu kaufen. War in Eile und habe nicht weiter nachgefragt, aber schön klang das nicht.

Kann ich ehrlich nicht ansatzweise nachvollziehen, wenn ich "steingräber klavier gebraucht" via Google suche, bekomme ich in 0,59 Sekunden ca. 45800(!) Treffer und da sind seitenweise adäquate Angebote, ich habe nach drei Seiten aufgegeben, so gigantisch war das Angebot.
Ernst beiseite, kannst Du mir Dein google leihen? Ich habe insgesamt 4 gebrauchte Steingräber unter 118 cm Höhe in ganz Süddeutschland gefunden zwischen BJ 1960 und 1990. Du meintest sicher weltweit und über 118 cm und Museumsstücke, die gibt's ad libitum.

Es nutzt aber sowieso alles nichts, wenn es klanglich so schwierig zu Hause ist, dann ist es absolute Pflicht, dass Du die Klaviere auch zu Hause anspielst.
Das ist dann vermutlich eine weitere interessante Herausforderung.
 
Ich komm mit dem Zitieren anscheinend noch nicht so zurecht, so passt's hoffentlich

Kann ich ehrlich nicht ansatzweise nachvollziehen, wenn ich "steingräber klavier gebraucht" via Google suche, bekomme ich in 0,59 Sekunden ca. 45800(!) Treffer und da sind seitenweise adäquate Angebote, ich habe nach drei Seiten aufgegeben, so gigantisch war das Angebot.

Ernst beiseite, kannst Du mir Dein google leihen? Ich habe insgesamt 4 gebrauchte Steingräber unter 118 cm Höhe in ganz Süddeutschland gefunden zwischen BJ 1960 und 1990. Du meintest sicher weltweit und über 118 cm und Museumsstücke, die gibt's ad libitum.
 
Du meintest sicher weltweit und über 118 cm und Museumsstücke, die gibt's ad libitum.

Selbstverständlich. Was anderes hattest Du nicht vorgegeben. Aber selbst mit den jetzt hinzugekommenen mannigfaltigen Einschränkungen finde ich vier Treffer ziemlich opulent. Da lässt sich doch bestimmt noch irgendein Kriterium finden, so dass es wirklich gar keines mehr gibt. Wie wäre es mit "Preis unter 37,45€" oder so, spätestens damit hättest Du mein Google doch glänzend ad absurdum geführt!
 

@Einflügler: Vielen Dank für den link, das klingt interessant!

Ich habe gestern noch mit einem Klavierbauer hier in der Nähe von München gesprochen, der nur gebrauchte restaurierte Klaviere anbietet, der die überzeugte Meinung vertrat, dass Klaviere, die aktuell hergestellt werden, generell nicht mehr die Qualität haben wie vor 10 oder 20 Jahren. Allerdings verkauft er halt auch selbst gebrauchte.
Ein Grotrian-Händler teilte mir mit, dass Parsons aktuell in Grotrian investiert und G &S zur Zeit eher noch besser werde.
Was soll man glauben?
Wie gesagt, ich werde mir nochmal Rat bei einem anderen Klavierbauer holen, aber vermutlich ist die Lebensabschnittspartnerschaft mit meinem U1 dennoch bald vorbei. Ich werde auf Reisen gehen (u.a. zu Herrn Pfeiffer nach Leonberg) und alles in Frage kommende anspielen, mir Zeit bei der Entscheidung lassen und hoffen, noch einige interessante Infos und Kontakte zu bekommen, wenn das mit dem Steingräber (s.o.) nichts wird.
Danke nochmal für die vielen brauchbaren Hinweise!

Herzliche Grüße
Psychodoctom
 
@Einflügler: Vielen Dank für den link, das klingt interessant!

Ich habe gestern noch mit einem Klavierbauer hier in der Nähe von München gesprochen, der nur gebrauchte restaurierte Klaviere anbietet, der die überzeugte Meinung vertrat, dass Klaviere, die aktuell hergestellt werden, generell nicht mehr die Qualität haben wie vor 10 oder 20 Jahren. Allerdings verkauft er halt auch selbst gebrauchte.


Herzliche Grüße
Psychodoctom

Das hat der Händler vor 20 Jahren auch schon erzählt und in 20 Jahren sagt er dasselbe ... merkst Du was ?
 
Wenn mir ein Händler sowas erzählen würde ("Klaviere vor 20 Jahren waren besser") würde ich dem keine Streichholzschachtel mehr abkaufen.
 
@psychodoctom

Frag mal bei @GSTLP an, wann/ob er in Deine Gegend kommt. Erstens ist er ein absolut vertrauenswürdiger Klavierfachmann und zweitens hat er Erfahrung mit der Lautstärkedämpfung von Klavieren/Flügeln.
 
@fisherman
Werd ich machen, danke!
 
oh mein Gott, du hast es Jahre versucht mit dem Klavier, das zu Hause nicht mehr klang wie im Geschäft... ich habe nach zwei Wochen einen Rückzieher machen wollen und konnte das Klavier nicht zurückgeben... deine Geschichte spricht mir aus der Seele, zu Hause im kleinen Raum klingt alles anders als beim Probespiel in anderer Umgebung, wenn man dann empfindlich ist, was Klang und Anschlag angeht, ist es furchtbar! Hätte ich mich nicht schon nach kurzer Zeit in das Spielen und Lernen verliebt, würde ich lieber Gesangsunterricht nehmen. Dieses eigene Instrument ist vielleicht leichter zu stimmen und zu regulieren...
 
Dieses eigene Instrument ist vielleicht leichter zu stimmen und zu regulieren...

Nein, das ist so wie es ist. Du kannst Dir noch nicht mal für teures Geld ein neues kaufen. :-(


Habe nach 4 (in Worten: vier) Jahren Belcanto-Unterricht, redlichem Bemühen, täglichem Üben und trotz einer nachweislich guten Lehrerin das Handtuch geschmissen. Irgendwann sieht man ein, dass das "eigene Instrument" nicht gut genug ist und für kein Geld der Welt und durch keinen noch so geschickten Handwerker verbessert werden kann. Das "Problem" fängt ja schon bei der natürlichen Stimmlage an...

P.S. Nichtsdestoweniger hat mir der Gesangsunterricht SEHR viel gebracht, sowohl für die Persönlichkeitsentwicklung als auch für die Stimme selbst.
 

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