Kaufentscheidung (Einstiegs)Klavier

Dr.Gonzo

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Hallo Leute,

nachdem ein Kollege sich vor drei Monaten ein Klavier geholt hat und seitdem fleißig übt, bin ich nebenbei auch auf den Geschmack gekommen. Eigentlich wollte ich immer schon Klavier spielen. Zumindest es mal versuchen

Daher beschäftige ich mich bestimmt seit 3 Wochen intensiv mit dem Thema. Ich tue mich ehrlich gesagt schwer das/ein Klavier zu finden. War auch schon in Geschäften bei Klavierbauern habe mir gebrauchte angeguckt, vorspielen lassen, selber versucht drauf rum zu klimpern. Es war alles mögliche dabei.
Preislich landet man natürlich leider immer gerne im höheren Bereich teilweise war ich bei 3400 € (das war ein Yamaha U2 - 1974) und dann habe ich es mir nochmal durch den Kopf gehen lassen...denn 3400 € schön für ein Hobby aber zum Lernen sofort am Anfang?? Ich wurde etwas nachdenklicher.
Also weitergeguckt was es so gibt, ich wollte erstmal nicht soviel ausgeben...

Nun bin ich völlig verwirrt :)

Jetzt habe ich vier Optionen:
a) Rönisch Klavier wahrscheinlich aus der DDR
soll gestimmt inkl. Lieferung 650 € kosten
leider konnte ich mir das noch nicht live ansehen
b) Sauter Klavier 107 cm gestimmt inkl. Lieferung 1000€
hier: https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s...chanik-incl-garantie-u-tran/570057502-74-1479
etwas weiter von mir konnte es leider noch nicht testen
c) Taubert Klavier 1650 € http://taste-klavierbau.de/produkt/taubert/
auch ein älteres DDR-Klavier aber hat mir komischerweise gut vom Klang gefallen
d) ein Ibach 109 cm /1979 ca. 1100€+ Lieferung von privat
http://www.ebay.de/itm/Klangstarkes...628933?hash=item211b1a4bc5:g:9RIAAOSwHsRYDhZJ

Was würdet ihr denn machen?
Budget festlegen und dann ab zum Klavierbauer und ein gebrauchtes oder auch von privat?
Es gibt soviel Angebot auch neu. Aber ich habe das Gefühl auf dem privaten Markt findet im Moment gar nichts statt. Die meisten haben hohe Preisvorstellungen; es gibt wenig Nachfrage dafür.

Mit wurde ein neues "Karl Lang" angeboten für 3700 € angeblich in der selben Fabrik gebaut, wo Essex baut.
Nur.. ich weiß nicht so recht wie das preislich geht ohne Qualitätsverlust

Viele Grüße
Franco
 
Was das U2 betrifft, siehe hier (#18):

https://www.clavio.de/threads/ratlos-welches-guenstige-klavier-empfehlt-ihr.19665/#post-385607

Das Sauter und das Ibach stehen von der Papierform her höher als die andern (vom "Karl" will ich gar nicht reden, da nimmst besser ein neues Yahama B1, das kriegst Du ggf. auch wieder los). Aber ohne fachmännische Begutachtung würde ich nichts kaufen. Schließlich sind die Instumente 40-45 Jahre alt, was nichts Schlechtes bedeuten muß aber kann.
 
Ok vielen Dank erstmal.

Würde sowas denn für den Anfang reichen? http://klaviere-hildebrandt.de/Instrumente/Nordiska-Klavier-gebraucht-Mahagoni-987636

oder

http://klaviere-hildebrandt.de/Instrumente/Ed_Seiler-Klavier-Nussbaum-4652

oder würdet ihr es sogar auf Miete 35 € /Monat nehmen?

Habe nur die Erfahrung gemacht, dass die kleineren Instrumente "schwergängiger/verbrauchter" sind von der Tastatur.

Das Yamaha U2 war vom Klang und der Tastatur (sehr schnell und präzise) ziemlich überraschend:
übrigens von dem selben Händler, allerdings auch teurer

http://klaviere-hildebrandt.de/Instrumente/Yamaha-Klavier-schwarz-hochglanz-2622

Wieviel Verhandlungsspielraum gibt es eigentlich i.d.R. bei den Klavierbauern? Viele Instrumente stehen ja auch schon länger
 
Mit wurde ein neues "Karl Lang" angeboten für 3700 € angeblich in der selben Fabrik gebaut, wo Essex baut.

Pearl River (China)? MUSS nichts Schlechtes sein, aber etwas Wertiges kann man für diesen Preis noch nicht mal aus China beziehen. ;-) Um den Preis zu realisieren, muss an JEDEM Detail gespart werden.

Rönisch Klavier wahrscheinlich aus der DDR
soll gestimmt inkl. Lieferung 650 € kosten
leider konnte ich mir das noch nicht live ansehen

Lieferung: Über Spedition = roundabout 500 €. Stimmen tut es sich auch nicht von selbst (Arbeitszeit ca. 1 Std.) Den "Wert" des Instruments kannst Du Dir selbst ausrechnen.

Was würdet ihr denn machen?
Budget festlegen und dann ab zum Klavierbauer und ein gebrauchtes oder auch von privat?

Eine ungefähre Preisvorstellung solltest Du schon haben, natürlich. Einsteiger sind bei renommierten Fachhändlern (vor allem, wenn sie Garantie anbieten) auf der weitaus sichereren Seite. "Privat" kann man die preiswerteren Glücksgriffe machen - oder aber, falls man sich eher nicht so gut auskennt, eine Ruine erwerben (das muss von Seiten des Privatverkäufers noch nicht einmal vorsätzlich erfolgen - derjenige hat womöglich selbst keine Ahnung).

GRUNDSÄTZLICH gilt: Jedes Instrument, auch die Möhre, lässt sich verbessern. Das ist das Schöne an diesen Instrumenten. Die Kosten für die Verbesserung können sehr schnell sehr spürbar im vier- bis fünfstelligen Bereich landen, ohne den Wiederverkaufswert nennenswert zu steigern. Gerade bei ältlichen Uprights abseits der Premiummarken ist beim Marktpreis schnell eine Obergrenze erreicht. Will heißen: Selbst wenn ein Upright aus den 70ern für 20.000 Euro (inkl. MWSt) renoviert würde, würde man keine Marktwertsteigerung um diesen Betrag generieren. Bei einem Steinway B hingegen schon.

Von daher:
- Dein Einsteigerklavier sollte Dir Spaß machen, Du wirst viele Stunden daran verbringen. Du musst spontan ein "Gefühl" für das Instrument empfinden (je mehr Instrumente Du anspielst, desto besser wirst Du verstehen, wovon ich rede).
- Mangels eigener Expertise solltest Du den Fokus Deiner Suche lieber auf wohlbeleumundete Fachhändler legen als auf "privat".
- Der "objektive Wert" eines gebrauchten Instruments im unteren Preissegment bemisst sich vor allem an den Arbeiten, die daran noch durchzuführen wären, um es zu optimieren. ;-)
- Wenn ein Neuklavier "billig" (< 5.000 €) ist, hat dies Gründe. :heilig: Das MUSS kein Schrott sein, aber die Wahrscheinlichkeit, dass es Schrott ist, ist nicht gerade gering.
- Mit einem Mietklavier bist Du auf der ganz sicheren Seite. Du kannst Dir im Alltagsbetrieb in Ruhe eine Meinung darüber bilden, was Du wirklich willst (oder auf keinen Fall willst).
 
Mit wurde ein neues "Karl Lang" angeboten

Chinaböller, würd ich die Finger von lassen. Eben so Klaviere aus DDR Produktionen, die Mechaniken sind absolut ned der Renner.
Interessant sind allerdings ehemalige DDR Klaviere aus der Nachwendezeit, so ein Röhnisch aus der Zeit bekommt man gebraucht schon recht preiswert, und die haben bereits "Westmechanik" verbaut.

LG
Henry
 
"Westmechanik" - :lol: Den Begriff muss ich mir für den nächsten Besuch im Klavierhaus merken. :-D
 
Du meinst, Bechstein unterstützt heimlich den Einmarsch des Morgenlands? ;-)
 

Du meinst, Bechstein unterstützt heimlich den Einmarsch des Morgenlands? ;-)

Wenn ich Wahrsager wäre, würde ich aus dem Faktum, daß die Oberseilwartin auf den dezidiert östlichen Namen Berenice hört, vielleicht eine fatale Entwicklung herauslesen. Zuerst nutzt man clever die Schätze des Morgenlands zur »Generierung« von Windfall Profits, aber mit dem Wind wird auch der schicksalshaft Tag herangeweht werden, an dem statt Berenice Herrn Bel Eni Co aus Seifhenellesdolf die Fäden zieht. Aber gottlob bin ich weder Magier noch Chaldäer.
 
Guude,

der private Markt ist randvoll mit Angeboten. Vor allem mit unrentablen, alten Möhren. Es gibt aber sicher auch brauchbares. Da Du selber noch nicht Klavier spielen kannst, kannst Du gebrauchte Klaviere, abgesehen vom Klang vielleicht, nicht beurteilen. Bei jeder Begutachtung einen Klavierbauer für etwa 50,- mitzunehmen wird irgendwann auch teuer und lohnt nicht mehr. Ohne Klavierbauer ist das Risiko aber viel zu hoch. Rein aus dem Bauch raus würde ich sagen daß bei 70% oder gar mehr der alte Kalauer gilt: "Ein Klavier brennt länger als ne Flöte". Dennoch muß man diesen Markt nicht ausschließen.

Meine Empfelungen:

  • Nimm bei privaten Angeboten erst mal einen Freund mit der spielen und einschätzen kann, ob die Mechanik ausgelutscht ist. Wenn dann ein Klavier in die engere Wahl kommt, machst Du einen 2. Termin mit einem Klavierbauer. Behalte die Kosten für den Transport im Auge. Wenn das Klavier erst noch in die Werkstatt muß, stehen 2 Transporte an. Fehlt dieser Freund, nimm vom Gebrauchtmarkt vielleicht eher Abstand, bzw. geh erst mal meinen dritten und zweiten Vorschlag an.
  • Schau in der Musikschule vor Ort aufs schwarze Brett. Dort sind all die "Erbstücke" schon mal weitgehend ausgefiltert. Vielleicht hat der lokale Klavierbauer das Instrument auch schon mal begutachtet und kann ohne weitere Kosten was dazu sagen.
  • Geh zu einem Klavierbauer mit Ladengeschäft, der dort bereits überholte Gebrauchte anbietet. Oft ist es so, daß die lohnenenden Klaviere auf dem Gebrauchtmarkt von Klavierbauern abgegrast werden.
    Bei alten Gebrauchten muß man auch insofern aufpassen, daß eine Überholung sicher was bringt, das Klavier aber nicht unbedingt auf den Stand moderner Klaviere zu bringen ist. Man sagt, daß ca. 40 Jahre so ein Scheidepunkt sind. Klaviere sind keine Stradivaris.
    Ein Klavierbauer wird Dir aber auch keinen völligen Schrott andrehen.
  • Miete/Mietkauf ist so eine Sache. In der Regel läuft das so ab: Man bezahlt einen Festpreis für Anlieferung und Abholung (600,--800,-) und dann eine monatl. Miete von 60,- bis 80,- und oft auch noch eine Kaution, die am Ende bei Lackschäden noch mal Thema werden kann. Entscheidet man sich für einen Kauf, werden die Transportkosten und max. 10-12 Monatsmieten sowie die Kaution angerechnet. Man sollte sich also innerhalb eines Jahres entscheiden, ob man das Klavier behalten möchte oder nicht. Von da ab legt man jeden Monat drauf, egal wie die Entscheidung ausfällt: Bis dahin kann es Sinn machen, vorrausgesetzt man bekommt oder nimmt ein entsprechend günstiges Angebot. Auch dran denke sollte man, daß die Verträge meist befristet sind.
Nicht ganz unbedeutend ist auch, ob man Unterricht zuhause oder beim Lehrer/Schule nehmen will. Jedes Klavier verhält sich anders und verlangt eine andere Spielweise, mal mehr mal weniger. Nimmt man Unterricht auf einem anderen Klavier als dem eigenen, sollte sich das eigene im Spielverhalten nicht so weit
weg vom Unterrichtsklavier aufhalten.

LG
Manfred
 
Guten morgen zusammen,

habe mir gestern den Ibach bei Privat angesehen und vorspielen lassen und versucht etwas selbst zu spielen.
Kam ordentlich was raus in Anbetracht der Größe. Technisch waren zumindest keine groben Mängel zu erkennen.
Gut vielleicht könnte die Mechanik mal neu einreguliert werden. Gestimmt wurde es im November.
Preis 900€.

Ich war muss ich sagen (leider :D) letzten Freitag jedoch nochmal beim Händler vor Ort und dort hat mir ein top erhaltener Seiler 116 sehr gut gefallen von 1986.

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s...favorit-116-eiche-satiniert/558867475-74-1369

Da war irgendwie auf einmal das Gefühl das Ding könnte ich ohne Bedenken kaufen. Mechanik und Klang spitze ok Optik vielleicht etwas out.
Nun der Knackpunkt natürlich wie bei allem.. der Preis stolze 4000€. Für mich ist er das eigentlich wert.
Blöd ist nun nur was mache ich nun wo ich noch gar nicht richtig "laufen" kann.
Erstmal auf dem Ibach lernen oder perspektivisch und mit einem guten Gefühl auf den Seiler setzen, wenn vielleicht auch zu früh?
 
@joeach Danke für den Hinweis

Ich finde den Seiler auch klasse, habe Kontakt mit dem Händler aufgenommen und evtl. ware Mietkauf eine Option. Er möchte es mit mir persönlich besprechen.

Bei dem Ibach hatte ich mir vorgestellt es zu kaufen und danach direkt zum Klavierbauer zu schicken um die Mechanik neu regulieren zu lassen und es wieder insgesamt auf "Vordermann" zu bringen.
Die Kosten lägen wahrscheinlich so bei ca. 400-600€ je nachdem was alles gemacht werden MUSS.
(Säubern, Hämmerköpfe abziehen, Intonieren, Filze neu, Justierung, etc. vielleicht ist es auch gar nicht in dem Umfang nötig es ist ja momentan auch schon spielbereit)

Vielleicht könnte mir da @GSTLP behilflich sein.

Dann hätte ich jedenfalls erstmal ein Klavier für die nächsten Jahre für rund 1400€.
Andererseits habe ich gestern auch noch einen Klavierbauer im selben Ort (Kraft) besucht und dort war ein schönes Yamaha und ein Schimmel für ca. 1600 € incl. Lieferung, 5 Jahre Garantie, und 1 Stimmung im Angebot - welche auch nicht schlecht waren wenn ich es mit dem Ibach vergleiche:konfus:

Ich muss es abwägen, denn von 1400 auf 4000 ist schon ein Sprung, der sich allerdings relativieren würde wenn ich das neue Hobby ernsthaft betreiben würde und dran bleibe. Dann wäre es nur noch das Langfristigkeits-Risiko? Bin jetzt schon seit 4 Wochen auf der Suche. Die Auswahl ist gut aber es wird irgendwann echt zur Qual:denken:
 
Was für Nachteile hat denn das Ibach in Deinen Augen? In Korea wird es bei seinem Alter sicher noch nicht gefertigt sein (Seriennummern enden auf -K). Und ein in Schwelm fabriziertes Ibach kann, normale Abnutzung vorausgesetzt, immer zu einem exzellenten Instrument gemacht werden. @GSTLP könnte Dich da sicher beraten.
 
Seiler 116 Favorit kann ich empfehlen, ich hatte mal so Eines, das war gut.

Sind nicht @Tastenscherge und @GSTLP in deiner Nähe?

In der Nähe ist relativ. Ich sitze in Münster und bisher war von Wuppertal, Dortmund und Hattingen die Rede.

Ein Seiler Favorit hab ich auch im Laden stehen. Baujahr 2001, neuwertig, anscheinend nie gespielt und von Werk aus schwarz satiniert. Auf dem Preisschild steht allerdings 4.750.- Euro. Aber das Schild könnte ich ja etwas mit einer Nagelfeile bearbeiten, so dass eine Ziffer etwas anders aussieht ;-)
 

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