Kath. Choral, Noten gesucht

  • Ersteller des Themas LankaDivore
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@LankaDivore
Ich kann auch nur sehr empfehlen, dass du fragst, welche Melodie üblich ist. Bis zu meinem Umzug ins Rheinland kannte ich nur die ältere Melodie und war dann ganz erstaunt, dass die von Mohr hier die "einzig wahre" ist. Es hängt also von der Region ab, welche Melodie die Leute (wenn überhaupt) kennen - dass eine Gemeinde beide Versionen singen kann, ist eher unwahrscheinlich...
 
Soo, das hat sich geklärt. Die G-Dur Variante wied gespielt:super:
 
@Jack Black schau mal in Beitrag No. 19. Ich glaube nicht, dass Du hier Kantaten empfehlen musst ;-)
 
@Dorforganistin warum nicht? Ich sage das ja nicht ohne Grund. Es gibt nur wenige Choräle die mich vollkommen unberührt lassen. Vielleicht liegt es daran dass ich im letzten katholischen Dorf umzingelt von Evangelen bin.
Ich muss mich jetzt hier hoffentlich nicht rechtfertigen, dass der Titel in mir keinerlei meßbare innere Regung entfacht?
 
Niemand muss sich hier rechtfertigen. Nur wenn jemand sagt, ein Stück sage ihm "ganz und gar nicht zu", springt zumindest bei mir nichts an, um demjenigen das Stück partout schmackhaft zu machen. Es sei denn, er bittet darum. Diese Bitte habe ich wohl überlesen.
 
@Dorforganistin nein, richtig, (zwischen den Zeilen gelesen). Da war keine Bitte.
 
@Rheinkultur

Bin zwar nicht aus dem Rheinland, aber ich kenne auch nur die Version von Mohr. Sie steht auch im Eigenteil des Bistums Münster.
Der Bindung ans Rheinland steht nicht die Tatsache entgegen, dass beide Melodien hier von Zeit zu Zeit gesungen werden - allerdings kommt die rheinische Variante in neun von zehn Fällen zur Anwendung. Trotzdem habe ich mir angewöhnt, immer nachzufragen, welche Vertonung vorgesehen ist. Mit "dem Ave Maria" verhält es sich ähnlich, da ist fast immer Bach/Gounod gemeint - aber eben nur fast. Wenn beim Entgegennehmen der Musikwünsche der Satz "das von dem einen da von den drei Tenören" plus Ergänzung "der, der mal so schwer krank war" fällt, soll es das von Schubert sein. Leider hat der Herr Carreras beide und dann noch das von Mascagni gesungen - ohne Vorträllern geht es leider meistens nicht. Für Trauerfeiern waren auch schon mal Verdi, Mendelssohn-Bartholdy oder Bruckner gewünscht...!

Mich wundert es, dass dieses Marienlied in einem Ökum. Gottesdienst gesungen wird. Das ist normalerweise so nicht üblich.
Inzwischen akzeptieren viele evangelische Pfarrer(innen) auch ein rein instrumental vorgetragenes Ave Maria beispielsweise bei einem Trauergottesdienst.

@LankaDivore

Gerade, wenn nur ein Teil katholisch ist, wäre es ja schön, wenn diese die Melodie kennen und dann andere mitziehen.
Im evangelischen Sonntagsgottesdienst ist eines der Gemeindelieder als Monatslied vorgesehen, das also an allen Wochenenden bis zum Ende des jeweiligen Monats gesungen wird. Gerne werden dann auch Lieder ausgewählt, die der Gemeinde noch gänzlich unbekannt sind. In diesem Falle wird eben ein längeres Orgelvorspiel erwartet, in das ein mit Soloregistrierung abgesetztes Spiel von einer kompletten Strophe plus Refrain integriert ist. Zwei Varianten mit Stimme sind ebenfalls möglich: Entweder wird das Lied wie beim "Offenen Singen" durch Vor- und Nachsingen mit der Gemeinde eingeübt oder dieser Vorgang erfolgt vor dem Beginn des Gottesdienstes. In beiden Fällen sollte die Pfarrerin oder der Pfarrer selbst mit dem Singen gut vertraut sein.

Dass diese Ausführungen nicht unmittelbar zum Fadenthema dazugehören, ist mir klar. Aber gerade dann, wenn man auf einen ansprechenden Gemeindegesang Wert legt, sind solche Überlegungen nicht verkehrt. In den von mir vertretungsweise "bespielten" Gemeinden ist genau das der Fall - auch andernorts soll es ähnlich sein.

LG von Rheinkultur
 
Ich denke auch, dass Choräle üben vor dem Gd den Gemeindegesang verbessern kann. In der Praxis habe ich dies allerdings erst einmal erlebt (und da habe ich nicht einmal selbst gespielt).

So ein langes Vorspiel zum Choral, wie von @Rheinkultur beschrieben habe ich ehrlich gesagt noch nie gespielt. Wenn ein Lied mal gänzlich unbekannt war, habe ich immer einfach den kompletten Satz einmal durchgespielt. Das wurde auch so gewünscht. Da fällt mir gerade auf, dass wir tatsächlich im GD mal einen Choral geübt haben, was mir natürlich vorher nicht gesagt wirde. Daher war ich ganzschön verwirrt, als ich mehrfach nur den Diskant spielen sollte:-D.

Habs am Montag aber eigentlich mit einer sehr singfreudigen Gemeinde zu tun, wie es bei Katholens aussieht weiß ich nicht, aber sind die Choräle ja eh bekannt. :-)
 
Und, wie war es?
 
Lief insgesamt gut:-), musste auch noch einen Choral mehr spielen (sei gegrüßt du Gnadenreiche, oder so ähnlich), den ich aber harmonisiert habe. Ein kleines Missverständnisse gabs bezg. dieses Halleluia-Rufes. Auf dem Zettel stand, dass der ein Mal vor dem Evangelium gespielt wird. Gesungen haben die den gefühlte 20 Mal:-D. Und als ich den dann 1 Mal gespielt hab (wie mir halt vorher gesagt wurde) haben die nicht mitgesungen, sondern erst angefangen als ich fertig war:-D. Ich bleibe evangelisch:super:.

Aber ich weiß jetzt in etwa wie sich so ein katholischer Organist fühlt. Habe 5 GD's in 8 Tagen zu begleiten. Wobei ich glaube ich mehr üben muss, mal eben so ein Vor- und Nachspiel improvisieren ist leider nicht drin. :blöd:
 

"Gesungen haben die den gefühlte 20 Mal:-D. Und als ich den dann 1 Mal gespielt hab (wie mir halt vorher gesagt wurde) haben die nicht mitgesungen, sondern erst angefangen als ich fertig war:-D. "


Ja, das Halleluja ist so eine Sache bei uns Katholiken. Eigentlich singt es der Kantor (in der Praxis meistens der Organist per Mikro von der Orgelempore) den Ruf einmal vor – Gemeinde antwortet. Dann folgt ein Vers – wieder gesungen vom Kantor/Organist, der zum Evangelium thematisch passt – alle singen nochmal den Halleluja-Ruf. Und dann gibt es die Variante ohne Vers oder dass das Halleluja nach dem Verlesen des Evangeliums nochmal vorgesungen wird und die Gemeinde wieder antwortet. Oder wenn ein Chor singt, dann gibt es noch die Variante mit Halleluja-Coda mehrstimmig etc. … am besten stellt man als Gastorganist vor der Messe dem Pfarrer die berühmt-berüchtigte Frage: „Was ist hier üblich?“ :-D
 
Habs am Montag aber eigentlich mit einer sehr singfreudigen Gemeinde zu tun, wie es bei Katholens aussieht weiß ich nicht, aber sind die Choräle ja eh bekannt. :-)
Und ich hatte am gestrigen Montag ebenfalls eine katholische Trauerfeier zu orgeln, bei der dieses Lied vorgesehen war. Mit den Beiträgen dieses Fadens im Hinterkopf fragte ich die Gemeindereferentin nach der richtigen der beiden Versionen im Gotteslob. Sie sah mich so erstaunt an, als ob ich soeben angekündigt hätte, mich in Frauenkleidern auf die Orgelbank setzen zu wollen und meinte, wenn ich die andere Melodie spielen wollte, dann werde man eben umso lauter "die bekanntere Melodie" singen. Keine leere Drohung, da der Verstorbene dem örtlichen Männergesangverein angehörte, dessen Mitglieder in beachtlicher Stärke anwesend waren - so etwas erfährt man immer erst bei der Traueransprache, nach der ich nur instrumental das im neuen Gotteslob abgedruckte Sanctus aus Schuberts Deutscher Messe zu spielen hatte. Nach einem Vorspiel schaute ich zu den Chorsängern und spielte den viel gesungenen Männerchorsatz aus dem Gedächtnis - allerdings sang dann doch keiner mit. Hinterher erfuhr ich, dass die Chormitglieder auf keinen Fall im Gottesdienst singen wollten. Dafür versteckte ich zum Auszug der Gemeinde im Nachspiel den bekannten Schottischen Bardenchor von Silcher ("Stumm schläft der Sänger"), was natürlich wie die berühmte Faust aufs Auge passte. Ganz ohne Spontanität geht es wohl auch hier nicht...!

LG von Rheinkultur
 
schau mal in Beitrag No. 19. Ich glaube nicht, dass Du hier Kantaten empfehlen musst ;-)

Ich sehe es exakt diametral. Ganz sicher unterscheidet sich die Kantate von dem vorgenannten gleichnamigen Titel des Choralbuchs. Im Gegensatz zu Dir glaube ich ernsthaft nicht daran, dass jemand ein Musikstück grundsätzlich nichts sagt, nur weil ihm die ersten 5 Worte des Textes nicht zusagen (mehr Information steht hier auch nicht zur Verfügung). Da könnte es also durchaus passieren, dass so eine hochkarätige Vertonung durch J.S. Bach eine andere Wirkung erzielt als der lediglich gleichnamige Choral aus dem Buch.

Meiner Meinung nach kann es grundsätzlich nie schaden, sich die musikalischen Ideen von J.S.Bach anzueignen, wenn sie (wie hier) zu einem gegebenen Kontext verfügbar sind.

Ansonsten bin ich jedenfalls auch Deiner Meinung, dass man sich hier nicht zu rechtfertigen braucht. Ich wüßte auch keinen sinnvollen Grund, warum man sich für eine musikalische Empfehlung rechtfertigen muss. Gerade in so einem Forum wie diesem geradezu hanebüchen.
 

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