Ist das Kunst oder kann man das abstellen? ...

  • Ersteller des Themas lavendel
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DJ mit Anzug und Krawatte passt nicht.
Zum Tanzen fehlt in der Sitzreihen der Philharmonie etwas Platz.
 
Da hat wohl jemand mal wieder die Strings of Life ausgegraben ;)
Danke für den Beitrag, da werden Erinnerungen wach!
Ja, DJ mit Anzug und Kravatte ist etwas deplaziert. Wenn das nur mal jemand DJ Hell erzählen würde!
 
Ich hatte vor ein paar Tagen das zweifelhafte Vergnügen,
Herrn Tristano zu hören. In einem Konzert mit Mahlers 1.Symphonie
kam vorweg KV246 als Sättigungsbeilage. F.T. spielte es mit
seinen eigenen Kadenzen, was mir bei Solisten prinzipiell gefällt.
Bei ihm wurde das Mozartsche Themenmaterial aber schnell
in einen Kontext eingebunden, der nach "River flows in you" klang.
Das war gewöhnungsbedürftig - was in verstärktem Maße
für seine Zugabe galt: Eine als "Techno" angekündigte Toccata
mit nichts als reinen Dur- und Molldreiklängen in der rechten Hand
und einem Quintfall-Ostinato in der linken, sehr erfindungsarm.

Für Abwechslung sorgte nur das ältliche Abonnementspublikum
um mich herum. Es wippte mit den Füßen und zappelte begeistert
herum. Es war für die Leute offenbar eine Offenbarung...

.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Es war für die Leute offenbar eine Offenbarung...

DAS hatte uns auch erstaunt. Bei Buxtehude und Bach war der Beifall gerade mal höflich (wobei ich Bachs Goldbergvariationen von ihm tatsächlich außerordentlich zerrupft und in keiner Weise packend fand). Nach Tristanos eigener Komposition hat das Publikum degegen gepfiffen, mit den Füßen getrampelt und minutenlang applaudiert. Alles was anders ist ist gut?

@ nica:
Und die Frage ist ja auch, ob man sich in der Philharmonie dazu dann ausnahmsweise während des Konzerts mal rühren darf
Ich hatte mir ersthaft überlegt, in meinem schwingenden rostroten Kleid auf der Bühne herumzuhüpfen - die mit schwarzem Samt ausgekleidet und lila beleuchtet war. Hätte bestimmt klasse ausgesehen - aber das hab ich mich dann doch nicht getraut :cool:.

lavendel
 
Hat es denn ins Gesamtprogramm gut reingepasst oder war es mehr ein einzelner aufgesetzter Programmpunkt?

Das hier Kölner Philharmonie F. Tristano: Bach, Buxtehude, Tristano war das Gesamtprogramm. Wahrscheinlich fehlt mir einfach die Intelligenz, den Zusammenhang zu sehen :D. Der letzte Teil der Buxtehude-Suite (die Gigue) war schon ziemlich ver-technot. Vielleicht sollte das der Übergang sein. Aber was dann kam war noch heftiger ;).

lavendel
 
Bisher hatte der Name Tristano für mich durch den großen Lennie ja einen magischen Klang:-(
 
Dieser Typ zeigt sehr gut, was ich letztens schon mal sagte:

Es gibt Musiker, die an sich sehr gut spielen, aber eigentlich von Musik nicht gerade viel Ahnung haben.

Bei den meisten von ihnen kommt das nur nicht so leicht zum Vorschein - weil sie keine Eigenkompositionen oder -improvisationen spielen.

Spätestens wenn dieses grauenhafte Computer-Schlagzeug dazukommt, weiß man jedoch, daß dieser Tristano keinen Geschmack und keine Ahnung hat und ein oberflächlicher Typ ist.

Als "Grenzgänger zwischen Klassik und Techno" versteht er sich - wenn ich ein Fünfsternemenü mit billigen Gammel-Fischstäbchen garniere, bin ich dann auch ein "Grenzgänger zwischen Haute Cuisine und Schrömmel-Imbißbude" und somit voll hip??

LG,
Hasenbein
 
Hallo lavendel,

leider war ich verhindert. Wie waren denn seine Goldberg-Variationen auf die ich mein Hauptaugenmerk gelegt hatte.

Liebe Grüße
Marlene
 

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