Im Klavierladen

Tanzpause

Tanzpause

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14. Juni 2016
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Ich fürchte ich stehe vor einem richtigen Anfängerproblem:

Um mich festzulegen welches Digitalpiano es nun werden soll muss/möchte ich unterschiedliche Marken im Laden ausprobieren.
Aber ich bin reine Anfängerin und traue mich noch nicht wirklich vor anderen zu spielen. Was ist denn die empfehlenswerteste Vorgehensweise:

-ich spiele ein Stück das ich relativ gut kann immer wieder auf verschiedenen Instrumenten?
-ich spiele unterschiedliche Stücke?
-ich spiele nur Tonleitern?
-ich spiele nur mit Kopfhörern? :musik:
(-ich bitte sämtliche Menschen den Laden kurz zu verlassen? :blöd:)

Sollte ich eher etwas schnelles Spielen um ein Gefühl für die Tasten zu bekommen? Oder eher etwas gefühlvolles? Oder beides?
Ist es dämlich wenn ich Noten mitnehme?

Da ich eher schüchtern bin meine ich diese Fragen tatsächlich ernst und will euch nicht verar...

Danke für euere ehrlichen Antworten!
 
Wenn du wirklich das beste Instrument für dich finden willst, kommst du nicht umhin, alle Menschen um dich herum zu vergessen. Und einfach alles anzuspielen, was dir wichtig ist. Wenn du das akustisch nicht schaffst mit deinen Nerven, dann eben über Kopfhörer, möglichst ein Spitzenmodell.

Grüße
Manfred
 
Bist du vor deinen Tanzschülern auch so schüchtern?

Am besten spielst du etwas, was dir den besten Eindruck vom Instrument vermittelt.

Was schnelles, was lautes, was leises, was langsames.
Klar kannst du Noten mitbringen.
Ich würde über Kopfhörer und auch über Lautsprecher testen.
Soll dir ja beides gefallen.

Für einen schnellen ersten Vergleich empfiehlt es sich natürlich,
auf verschiedenen Instrumenten erstmal das gleiche Material anzutesten.

Je näher es an eine Entscheidung geht, desto mehr würde ich allerdings ausprobieren, um am Ende wirklich sicher zu sein.

Und denk dran: Du spielst nicht für die Anderen, sondern für dich ;-)
 
Du gehst in einen Laden, der naturgemäß schon ziemlich laut ist. Dort ist in der Regel auch die Auswahl von Digis größer. ;-)

Du brauchst keine Stücke im Laden zu üben, sondern untersuchst die Instrumente auf Schwachstellen: Dazu spielst du chromatische Tonleitern über alle 88 Tasten, um faule Samples zu finden. Du untersuchst die Wirkung der gern komplett unbeachteten Pedale, insbesondere des rechten und wie es auf halber Strecke reagiert. Du testest die dynamischen Möglichkeiten zwischen Pianissimo und Fortissimo. Du schaust, wie lange gehaltene Noten ausklingen (in der Regel nämlich zu kurz). Du überprüfst, wann die eingebauten Lautsprecher in die Sättigung gehen usw.

Du schaust dir die Einstellmenüs genau an, hier wird gern einiges verändert, um das Instrument im Laden besser aussehen zu lassen.

Händler spielen dir auf Digis gern den Minutenwalzer vor, was die typischen Schwachstellen gut versteckt. Beim Rachmaninoff-cis-Moll-Prelude op. 3 Nr.2 trennt sich dann die Spreu vom Weizen.
 
Händler spielen dir auf Digis gern den Minutenwalzer vor, was die typischen Schwachstellen gut versteckt. Beim Rachmaninoff-cis-Moll-Prelude op. 3 Nr.2 trennt sich dann die Spreu vom Weizen.

Welche Händler von Digipianos können den Minutenwalzer? Kenne keinen einzigen, der auch nur passabel Klavier spielen kann. Oder meinst du, von den abgespeicherten Songs?

@Tanzpause: Nimm am besten jemanden mit, der sich mit el. Tasteninstrumenten einigermassen auskennt und Klavier spielen kann.
 
Welche Händler von Digipianos können den Minutenwalzer? Kenne keinen einzigen, der auch nur passabel Klavier spielen kann. Oder meinst du, von den abgespeicherten Songs?

Diese Aussage wundert mich jetzt irgendwie überhaupt nicht von dir, aber Digis sind sowieso nicht so dein Fall, denke ich mal. In den Läden wo ich war, gab es immer mindestens 1 Verkaüfer der ausreihend/gut Klavier spielte. Aber gut ich kann das sowieso nicht (richtig) beurteilen. Für Digiamateure reichts aber meistens.
 
Du gehst in das Geschäft und setzt ein arrogant-sicheres Gesicht auf. Unter dem Arm trägst Du ein dickes Paket Noten, obenauf gut sichtbar Beethovens Diabelli-Variationen. In der anderen Hand hast Du ein DinA4-Blatt auf dem mit großen Lettern zu lesen ist "Yamaha 7500 Euro, Kawai 8ooo Euro, Roland 6580 Euro.

Du forderst den Verkäufer auf, auf dem teuersten Modell im Laden etwas vorzuspielen. Dann stellst Du einige gut hörbare Überlegungen an, ob dieses Modell auch für sehr anspruchsvolle Klassik überhaupt geeignet ist.

Du bietest für das vorhandene Spitzenmodell fünfundzwanzig Prozent unter Ladenpreis und verlangst noch eine Sitzbank und eine Klavierleuchte dazu. Du hinterlässt Deine Lieferadresse, spielst noch zwei- oder dreimal einen C-Dur-Akkord und bittest die Leute, Dir ein Taxi zu bestellen.

So einfach geht das.

CW
 

Mach dir um die anderen im Laden keine Sorgen, denn zum Testen verwenden viele nicht nur fertige Stücke. Du kannst neben der chromatischen Tonleiter auch einfach einen Akkord von ppp bis fff spielen oder im Diskant c d e f g in verschiedenen Dynamik Stufen. Außerdem kann es jedem egal sein, auf welcher Stufe du stehst. Die meisten Tester spielen auf einem fremden Digi kein Stück perfekt!
 
Diese Aussage wundert mich jetzt irgendwie überhaupt nicht von dir, aber Digis sind sowieso nicht so dein Fall, denke ich mal. In den Läden wo ich war, gab es immer mindestens 1 Verkaüfer der ausreihend/gut Klavier spielte. Aber gut ich kann das sowieso nicht (richtig) beurteilen. Für Digiamateure reichts aber meistens.

Falsch gedacht. Natürlich hab ich selber auch Digitalpianos. Ein Roland RD-700 GX sowie seit neustem ein Nord Stage 2 EX; dazu am Arbeitsplatz ein Korg SP-280.

Schön, dass dich meine Aussagen nicht wundern. ;-)
"Ausreichend" ist immer relativ. Ich bin regelmässig bei diversen Händlern, und keiner konnte bisher Unterschiede, Stärken und Klangqualitäten der versch. Modelle dem Laien geschweige denn dem fortgeschrittenen Amateur hilfreich aufzeigen. Und Klavier spielen kann von denen keiner wirklich. Da reichen eben ein paar Griffe drücken und River Flows In You spielen eben nicht; da sieht der Kunde keinen erkennbaren Unterschied, der der Entscheidungsfindung wirklich dient.
Diese Nuancen und Unterschiede sind noch viel subtiler, wenns um den Kauf von richtigen Klavieren geht. Darum begleiten manche Klavierlehrer grundsätzlich ihre Schüler zum Händler, um sie neutral und angemessen zu unterstützen und beraten.

Wie gesagt, Tanzpause ist (optimalerweise) an besten beraten, wenn sie jemand kennt und zum Händler mitnehmen kann, der sich damit ein bisschen auskennt und die Instrumente richtig anspielen kann.
 
Du gehst in das Geschäft und setzt ein arrogant-sicheres Gesicht auf. Unter dem Arm trägst Du ein dickes Paket Noten, obenauf gut sichtbar Beethovens Diabelli-Variationen. In der anderen Hand hast Du ein DinA4-Blatt auf dem mit großen Lettern zu lesen ist "Yamaha 7500 Euro, Kawai 8ooo Euro, Roland 6580 Euro.

Du forderst den Verkäufer auf, auf dem teuersten Modell im Laden etwas vorzuspielen. Dann stellst Du einige gut hörbare Überlegungen an, ob dieses Modell auch für sehr anspruchsvolle Klassik überhaupt geeignet ist.

Du bietest für das vorhandene Spitzenmodell fünfundzwanzig Prozent unter Ladenpreis und verlangst noch eine Sitzbank und eine Klavierleuchte dazu. Du hinterlässt Deine Lieferadresse, spielst noch zwei- oder dreimal einen C-Dur-Akkord und bittest die Leute, Dir ein Taxi zu bestellen.

So einfach geht das.

CW


Made My Day (abgesehen von den Isländern)

:-D :-D
 
Du gehst in das Geschäft und setzt ein arrogant-sicheres Gesicht auf. Unter dem Arm trägst Du ein dickes Paket Noten, obenauf gut sichtbar Beethovens Diabelli-Variationen. In der anderen Hand hast Du ein DinA4-Blatt auf dem mit großen Lettern zu lesen ist "Yamaha 7500 Euro, Kawai 8ooo Euro, Roland 6580 Euro.

Du forderst den Verkäufer auf, auf dem teuersten Modell im Laden etwas vorzuspielen. Dann stellst Du einige gut hörbare Überlegungen an, ob dieses Modell auch für sehr anspruchsvolle Klassik überhaupt geeignet ist.

Du bietest für das vorhandene Spitzenmodell fünfundzwanzig Prozent unter Ladenpreis und verlangst noch eine Sitzbank und eine Klavierleuchte dazu. Du hinterlässt Deine Lieferadresse, spielst noch zwei- oder dreimal einen C-Dur-Akkord und bittest die Leute, Dir ein Taxi zu bestellen.

So einfach geht das.

CW

:lol::lol::lol:

Einziger Haken an der Sache: Ich persönlich kenne niemanden mit solch einem Repertoire und Anspruch, der sich mit einem Digi begnügen würde (als Hauptinstrument).

Daher besser noch im Gespräch - ganz nonchalant - sowas einfließen lassen wie: "Mein Bösendorfer Konzertflügel zuhause ist zwar auch ganz nett, aber wenn meine Frau mir abends das Essen zubereitet, braucht sie dabei Ruhe und Konzentration. Da wäre es schon erquicklich, für diese zwei Stunden noch ein Ausweichinstrument zu besitzen..."

:-)
 
Daher besser noch im Gespräch - ganz nonchalant - sowas einfließen lassen wie: "Mein Bösendorfer Konzertflügel zuhause ist zwar auch ganz nett, aber wenn meine Frau mir abends das Essen zubereitet, braucht sie dabei Ruhe und Konzentration. Da wäre es schon erquicklich, für diese zwei Stunden noch ein Ausweichinstrument zu besitzen..."
"Was soll das heißen, Sie haben kein Digitalpiano mit 97 Tasten?"
 
Herr Heumann hat bestimmt ein passendes Arrangement. ;-)

Zweifellos. Grauenhaft! :-D


Man könnte auch die online gestellten Marketing-Videos nehmen, die gern als "Review" betitelt werden.

Absolut. Zudem sind ja auch auf allen Geräten viele Klassiker gespeichert. So kann man den Klang schon sehr differenziert beurteilen; was Spielgefühl (Touch, Feeling) angeht, muss man halt trotzdem noch selber in die Tasten greifen. Da helfen dann auch kein Händler und kein Kollege weiter.
 
Absolut. Zudem sind ja auch auf allen Geräten viele Klassiker gespeichert.
Auch da ist Vorsicht geboten: Was die Geräte selbst zum Besten geben, kann man nicht zwingend auch über die eingebaute Tastatur reproduzieren.

Mein Kawai ES100 hat Demo-Stückchen drin, die mutmaßlich auf einem MP oder CA eingespielt wurden. Vieles dürfte auch schlicht am Rechner entstanden sein.
 
Du gehst in das Geschäft und setzt ein arrogant-sicheres Gesicht auf. Unter dem Arm trägst Du ein dickes Paket Noten, obenauf gut sichtbar Beethovens Diabelli-Variationen. In der anderen Hand hast Du ein DinA4-Blatt auf dem mit großen Lettern zu lesen ist "Yamaha 7500 Euro, Kawai 8ooo Euro, Roland 6580 Euro.

Du forderst den Verkäufer auf, auf dem teuersten Modell im Laden etwas vorzuspielen. Dann stellst Du einige gut hörbare Überlegungen an, ob dieses Modell auch für sehr anspruchsvolle Klassik überhaupt geeignet ist.

Du bietest für das vorhandene Spitzenmodell fünfundzwanzig Prozent unter Ladenpreis und verlangst noch eine Sitzbank und eine Klavierleuchte dazu. Du hinterlässt Deine Lieferadresse, spielst noch zwei- oder dreimal einen C-Dur-Akkord und bittest die Leute, Dir ein Taxi zu bestellen.

So einfach geht das.

CW

:super:Definitiv der Beitrag des Quartals! :lol::lol::lol: Herrlich... :blume:
 

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