Ich komme mir Blöd vor im Unterricht

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DennisT2303

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13. Dez. 2020
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Hallo liebe Clavio-Mitglieder,

ich habe nun schon über ein Jahr Klavierunterricht - und musste leider den Lehrer wechseln mit meiner alten Lehrerin konnte ich richtig gut. Sie hat auch nicht immer auf die Uhr geschaut wir haben uns einfach super verstanden. Mein neuer Lehrer ist auch super nett aber er ist halt ne Liga höher als meine alte Lehrerin also richtiger Profi-Pianist. Ich weiß nicht warum aber ich komme mir absolut Dumm vor wenn wir das vom Blattspielen üben und ich mich mehrmals verspiele oder ein paar Sekunden brauche dann werde ich unruhig und denke mir "Wie dumm bist du eigentlich?". Hat irgendjemand von euch Tipps, wie man diese Denkweise loswird ? ich schaffe es irgendwie nicht. Ich denke mir einfach dass ich zu dumm dafür bin :D

Grüße
Dennis
 
Das sehe ich ein wenig anders, aber ich komme ja auch nicht vom Klavier.
Kein Problem...
ich meine schon wirklich guten Rhythmus... die Achtel müssen durchlaufen, taktaktaktaktaktaktaktak, nicht nur Viertel tack...tack..ttack....tack. Gängiger Vorwurf der Jazzer an die Klassiker. Um den Groove geht es hier noch nicht mal.

Melodien - solo - können die meisten doch ganz gut spielen, sogar mit gewisser Agogik...eben gut nach Gehör zB.

Was ist für Dich das Schwierigste von den Basics? :-)
 
@DennisT2303 , als Schüler hast Du das Recht, "dumm" zu sein! Darum suchst Du einen Lehrer auf.
Suggeriert Dein Lehrer Unruhe, wenn Du vorspielst? Oder bist es Du allein, der Du dann die Fehler, die Dir zuhause egal waren, plötzlich als Riesenberge wahrnimmst?
Beobachte Dich mal beim Üben.
Grundsätzlich empfehle ich meinen Schülern, sich auf die Stufe von Achtjährigen zu setzen, wenn sie in den Unterricht kommen. Wichtig ist, dass man als Schüler keine Erwartungen hat,
Diese können enttäuscht werden, das führt zu Verkrampfungen und dann geht gar nix mehr.
Ein vielgesehenes Problem bei Erwachsenen.
 
Kein Problem...
ich meine schon wirklich guten Rhythmus... die Achtel müssen durchlaufen, taktaktaktaktaktaktaktak, nicht nur Viertel tack...tack..ttack....tack. Gängiger Vorwurf der Jazzer an die Klassiker. Um den Groove geht es hier noch nicht mal.

Melodien - solo - können die meisten doch ganz gut spielen, sogar mit gewisser Agogik...eben gut nach Gehör zB.

Was ist für Dich das Schwierigste von den Basics? :-)
Allein dass Du Achtel verschriftlichst als "taktaktaktak..." lässt tief blicken.

Jeder mit Rhythmusgefühl und auch einigermaßenem spieltechnischem Grundansatz wird Achtel immer als eindeutige Zweiergruppe versprachlichen, z.B. "taka" oder so.
 
Allein dass Du Achtel verschriftlichst als "taktaktaktak..." lässt tief blicken.

Jeder mit Rhythmusgefühl und auch einigermaßenem spieltechnischem Grundansatz wird Achtel immer als eindeutige Zweiergruppe versprachlichen, z.B. "taka" oder so.
Jetzt bin ich auch Opfer eines Hasentritts geworden. :lol:



Taktak oder so... Mir eher egal. Meinetwegen auch taka. Habe ich auch schon so zählen hören und selbst so gezählt. Hängt vom Tempo ab und auch vom Stück.

Für ein korrektes Pauken"tremolo" in Sechzehnteln hülfe nicht mal takatuka. Das muss ganz entspannt und ganz gerade aus dem Bauch kommen. (Eigene Erfahrung)

Am Ende des Tages muss man die durchlaufenden Achtel wortlos spüren. Das will ich gemeint haben.
 
Das lässt sich vielleicht auf Ereignisse in meiner Grundschulzeit zurückführen. Wegen meiner Grundschullehrerin musste ich auf eine Förderschule wechslen. Heute hab ich meinen Realschulabschluss und eine (nächste Woche Montag) erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung im Bereich Elektrotechnik. Ein bisschen selbstbewusst bin ich also schon. Aber sowas wie die Grundschullehrerin haben dem natürlich geschadet. Wenn mich jemand lobt frage ich mich immer: ist das jetzt ernst gemeint ?

"Wegen meiner Grundschullehrin musste ich ..." Mit solchen Aussagen bin ich vorsichtig, ich kenne (und kannte aus meiner eigenen Grundschulzeit) nämlich Lehrer, die Schülern bzw. deren Eltern begründet zum Wechsel an eine Förderschule geraten haben. Förderschulen waren und sind bis heute nicht als "Strafe" gedacht, sondern als Chance. Und viele Kinder nutzen das, schaffen hinterher trotzdem einen Regelschulabschluss oder gerade deswegen, weil ihnen das intensivere Lernen in kleineren Gruppen in einer manchmal anschaulicheren Weise als es in der Regelschule möglich gewesen wäre, schlicht und einfach geholfen hat. Daran ist überhaupt nichts verwerflich und das hat auch nichts mit Dummheit zu tun. Ob das bei dir so war, kann ich nicht beurteilen, aber immerhin ist es möglich, dass deine Grundschullehrerin dir helfen und nicht dir schaden wollte.

Vielleicht ist es jetzt bei deinem neuen Klavierlehrer ähnlich. Glaubst du, der konnte, zumal er vermutlich im Kindesalter zu spielen begonnen hat, nach einem Jahr und ein paar Monaten Notenlesen? Mein eigener Klavierlehrer hat mir mal erzählt, dass er sehr lange gebraucht hat, um die Noten in den Hilfslinien über und unter dem Liniensystem sicher zu lesen. Du machst mir den Eindruck - ich lese hier immer wieder was von dir - als stündest du dir mit deinen Selbstzweifeln (die völlig normal sind und in deinem Alter sowieso) und deiner Ungeduld nur selbst im Wege. Kannst du nicht probieren, die Tatsache, dass du jetzt so einen kompetenten Klavierlehrer hast, auch mal als Chance zu sehen?

Mir gefällt extrem gut, was Tastatula weiter oben geschrieben hat:

Grundsätzlich empfehle ich meinen Schülern, sich auf die Stufe von Achtjährigen zu setzen, wenn sie in den Unterricht kommen. Wichtig ist, dass man als Schüler keine Erwartungen hat,
Diese können enttäuscht werden, das führt zu Verkrampfungen und dann geht gar nix mehr.
Ein vielgesehenes Problem bei Erwachsenen.
 
Was ist für Dich das Schwierigste von den Basics?
Das kann ich garnicht so recht beantworten.
Ich komme von der Gitarre, und da hast du mit Rhythmus eben von dem Momentn an weniger Probleme, wenn du einen gleichmäßigen Wechselschlag hinbekommst.
Dadurch war bei mir der Rhythmus bereits gefestigt, als ich mich zum ersten mal ans Klavier setzte.
Gleichzeitig zum Klavier begann ich mit dem Trommeln (zunächst auf Djembe oder Darbuka) ... und auch da ist der Rhythmus im Grunde eine Sache von stabilem Hand-to-Hand Spiel.

Ich habe keine Ahnung, ob ich an anderer Stelle größere Probleme hatte.
Mir gings auch erstmal darum, dass ich Rhythmus nie als wirklich problematisch empfunden habe (zumindest rückblickend).
 
was habe ich in meiner letzten Klavierstunde an deinen Faden hier gedacht...

Nicht fähig simpelste Noten der linken Hand im Takt mit meiner KL mitzuspielen, unfähig ihre Verbesserungsvorschläge noch in der Stunde auch nur ansatzweise umzusetzen... :009: meine KL könnte die Liste der Beweise für meine "Blödheit" sicher noch fortsetzen. :cry2:

Was ich immer noch nicht ganz verstehe, ist, wieso man vor allem im Unterricht diese Aussetzer hat.

Da muss ich an diesen schlauen Spruch denken, ......
 

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Das kann ich garnicht so recht beantworten.
Ich komme von der Gitarre, und da hast du mit Rhythmus eben von dem Momentn an weniger Probleme, wenn du einen gleichmäßigen Wechselschlag hinbekommst.
Das halte ich für ein Gerücht. Nur weil du einen gleichmäßigen Wechselschlag hinbekommst hast du mit dem Rhythmus weniger Probleme?
Dadurch war bei mir der Rhythmus bereits gefestigt, als ich mich zum ersten mal ans Klavier setzte.
Gleichzeitig zum Klavier begann ich mit dem Trommeln (zunächst auf Djembe oder Darbuka) ... und auch da ist der Rhythmus im Grunde eine Sache von stabilem Hand-to-Hand Spiel.
Das scheinen die meisten Percussionisten und Schlagzeuger nicht zu wissen. Die müssen doch tatsächlich Rhythmus üben.
Mir gings auch erstmal darum, dass ich Rhythmus nie als wirklich problematisch empfunden habe (zumindest rückblickend).
Jedenfalls scheitert es nicht am Selbstbewusstsein ;)
 
@DerOlf
Du meinst vermutlich, dass der Wechselschlag an der Gitarre und das Hand-to-Hand-Spiel auf der Trommel dein Gefühl für Durchpulsung verbessert hat, was wiederum Auswirkungen auf das Rhythmusgefühl hat?
 
Ich glaube, hier kommen einige mit den Begriffen Grundschlag, Metrum und Rhythmus durcheinander.
 
Dann der nächste Knackpunkt, alleine klappt es, spielt mein KL dazu geht das sraucheln los. Ich denke, dass liegt bei mir häufig daran, dass er stur im Metrum bleibt, ich aber immer wieder noch mal kurz überlegen muss
In dem Fall solltet ihr langsamer spielen.
Aber vielleicht ist die Ursache ja auch, dass man gewohnt ist, alleine zu spielen. Aber plötzlich kommen Töne, ohne dass man selber dafür eine Taste angeschlagen hat. Das verwirrt (auf unbewusster Ebene). Dann wartet man auf den Ton, bzw. hört, will korrigieren, weil man glaubt, dass der Ton nicht kommt, obwohl in der Lehrer eh spielt, usw.
Da sind einfach viele neue / andere / zusätzliche Aufgaben für das Hirn da.

Und dann sollte man sich auch entspannen können. Der Unterricht ist weder ein Konzert noch eine Prüfungssituation. Das weiß man auf intellektueller Ebene, aber der Körper reagiert manchmal trotzdem konträr.
Wenn da noch schlechtes Gewissen bzgl. zu wenig geübt dazukommt, ist das nicht gut für das Unterrichtsklima.
 

"Wegen meiner Grundschullehrin musste ich ..." Mit solchen Aussagen bin ich vorsichtig, ich kenne (und kannte aus meiner eigenen Grundschulzeit) nämlich Lehrer, die Schülern bzw. deren Eltern begründet zum Wechsel an eine Förderschule geraten haben. Förderschulen waren und sind bis heute nicht als "Strafe" gedacht, sondern als Chance. Und viele Kinder nutzen das, schaffen hinterher trotzdem einen Regelschulabschluss oder gerade deswegen, weil ihnen das intensivere Lernen in kleineren Gruppen in einer manchmal anschaulicheren Weise als es in der Regelschule möglich gewesen wäre, schlicht und einfach geholfen hat. Daran ist überhaupt nichts verwerflich und das hat auch nichts mit Dummheit zu tun. Ob das bei dir so war, kann ich nicht beurteilen, aber immerhin ist es möglich, dass deine Grundschullehrerin dir helfen und nicht dir schaden wollte.

Vielleicht ist es jetzt bei deinem neuen Klavierlehrer ähnlich. Glaubst du, der konnte, zumal er vermutlich im Kindesalter zu spielen begonnen hat, nach einem Jahr und ein paar Monaten Notenlesen? Mein eigener Klavierlehrer hat mir mal erzählt, dass er sehr lange gebraucht hat, um die Noten in den Hilfslinien über und unter dem Liniensystem sicher zu lesen. Du machst mir den Eindruck - ich lese hier immer wieder was von dir - als stündest du dir mit deinen Selbstzweifeln (die völlig normal sind und in deinem Alter sowieso) und deiner Ungeduld nur selbst im Wege. Kannst du nicht probieren, die Tatsache, dass du jetzt so einen kompetenten Klavierlehrer hast, auch mal als Chance zu sehen?

Mir gefällt extrem gut, was Tastatula weiter oben geschrieben hat:
Du hast recht! Ich werde versuchen mir nicht so arg im Weg zu stehen! Danke :)
 
Förderschulen waren und sind bis heute nicht als "Strafe" gedacht, sondern als Chance. Und viele Kinder nutzen das...
Hahaha..., der war gut.

1. Grundschullehrerinnen lassen sich in der Schulempfehlung erwiesenermaßen erheblich vom Status der Eltern beeinflussen. Das wird dann gern noch als "Hilfsbereitschaft" verklärt, indem gesagt wird: "wenn es schwierig wird, kannst du dir im Ernstfall keine Nachhilfe leisten". Na danke auch.
Das geht so weit, daß denkfaulen Blagen der Reichen Krankheiten wie "Legasthenie" und "Dyskalkulie" angedichtet werden, während die Kinder der Armen halt einfach als dumm gelten.

2. Sonderschulen und Behindertenwerkstätten schaffen sich ihre Arbeit selbst, indem sie die Insassen absichtlich dumm halten. Es ist nur gegen erhebliche Widerstände möglich, aus diesem System auszubrechen. Für Wenige mag es ein geschützter Raum zur Entfaltung sein, für die Meisten ist es ein Gefängnis.
Das fällt nur nicht großartig auf, weil die Opfer die Sonderschule am Ende eben tatsächlich ziemlich doof verlassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Grundschullehrerinnen lassen sich in der Schulempfehlung erwiesenermaßen erheblich vom Status der Eltern beeinflussen. Das wird dann gern noch als "Hilfsbereitschaft" verklärt, indem gesagt wird: "wenn es schwierig wird, kannst du dir im Ernstfall keine Nachhilfe leisten". Na danke auch.
Das geht so weit, daß denkfaulen Blagen der Reichen Krankheiten wie "Legasthenie" und "Dyskalkulie" angedichtet werden, während die Kinder der Armen halt einfach als dumm gelten.
Das ist natürlich Unsinn. Es werden Diagnoseinstrumente verwendet, die Legasthenie und Dyskalkulie erkennen lassen.
 

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