Ich bin schon jedesmal froh, wenn die Gage die Anfahrtskosten deckt ... zumindest mit meiner Hauptband.
Mit einer anderen Formation (Latin) sieht das schon ganz anders aus ... das liegt aber wohl am Repertoire aus "ollen Kamellen". Meist ist das Schlager (nur eben brasilianischer und kein deutscher).
Das Pubblikum besteht dann auch oft fast nur aus Lateinamerikanern, die die Songs mitsingen, und uns auf diese Weise regelmäßig dazu zwingen, eine etwas andere Form zu spielen, als wir bei den Problen geübt haben (macht nix, die Sängerin hat uns zu großer Flexibilität erzogen).
Ich weiß ganz ehrlich nicht, was die an uns finden ... vielleicht finden die es einfach "interessant", dass da neben der Sängerin (die kommt aus Sao Paolo) nur "deutsche Kartoffeln" auf der Bühne sind.
Diese Konzerte sind immer richtig toll (gute Stimmung ... es macht dann echt Spass) ... aber die Brasis zahlen nicht gut.
Da lieber eine biedere deutsche Hochzeit, eine Geburtstags- oder Betriebsfeier ... das lassen sich die Befeierten gerne mal etwas mehr kosten und ich kann zwischendurch mal etwas an den Tasten entspannen, statt immer nur meinen "kleinen Eierschneider" zu spielen (Cavaquinho ist oft ziemlich anstrengend).
Ausser bei Betriebsfeiern reicht das Buffet meist auch locker für die Band, und da die Lokalitätenbetreiber meist pauschale Preise für den Abend vereinbaren, gibts oft auch Freigetrränke.
Bei den Brasis habe ich oft das Gefühl, dass die uns nur verpflegen, weil sie uns mögen.
Auf Stadtfesten spielt man eh nicht wegen dem Geld, sondern weil das Werbung ist. Kommt man in Stadt A gut an, spielt man vielleicht bald auch in Stadt B, C, D oder E und kann das im Booking als Referenz nutzen.
Ein erfolgreicher Auftritt beim "NRW-Tag 2017" oder beim "Blomberger Weinfest" sagt mehr aus, als 10 erfolgreiche Konzerte in "Bob's Country Bunker" oder im "Jazz-Club Bielefeld".