Gitarre nach Noten lernen...

violetta

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Ja ich weiß ich befinde mich hier in einem Klavierforum:bye:
Trotzallem möchte ich meine Frage bitte danke hier stellen.

Ich spiele jetzt seit 3 Jahren Klavier, und es ist eine unglaubliche berreicherung für mich. Somit werde ich auch in nächster Zeit damit weiter machen.

Mir gefallen allerdings auch die Klänge der Gitarre immer wieder, und deswegen liebäugle ich ein wenig damit mir auch das spielen auf der Gitarre anzueignen.

So und jetzt der Grund warum ich hier, in diesem Forum frage:

Ist es genau so schwer wie Klavier spielen? Also so schwer finde ich das Klavier spielen ja eh nicht, ich habe es mir allerdings etwas leichter vorgestellt. Um ein Stück "fertig" zu bekommen muss man, ich, ja schon einiges an Zeit investieren. Wenn das beim Gitarre spielen dann auch so ist, dann lass ich es lieber bleiben und konzentriere mich auf nur ein Instrument.

Ich möchte auf der Gitarre allerdings Lieder/Stücke nach Noten spielen, keine Begleitung mittels Akkorde, weil ich ja sowieso nicht singen kann :-D

Bitte liebe Leute die beides können, teilt mir eure Erfahrungen mit:blume:

Danke
 
Klavier ist viel leichter:

Du mußt nur Tasten drücken, um die Klangerzeugung kümmert sich das Klavier. Bei der Gitarre machst du den Ton. Je nach Instrument und gewünschtem Klang mußt du darum mehr oder weniger kämpfen.

Beim Klavier gibt es für jeden Ton genau eine Taste. Bei der Gitarre ist der gleiche Ton (selbe Tonhöhe) meist an mehreren Stellen auf dem Griffbrett zu finden. Dies verschiedenen Orte nutzt man nicht nur der Bequemlichkeit wegen, sondern auch wegen des oft unterschiedlichen Klangs der verschiedenen Register.

Wenn man Gitarre spielen kann, dann kann es passieren, daß man eine Melodie plötzlich in anderen Registern als ursprünglich gelernt spielt, um sich erst dann zu wundern, wenn man irgendwo ankommt, wo es nicht mehr weitergeht.

Apropos Klang: Wo die Saiten angeschlagen werden (nah am Steg -> härter/klarer oder weiter zum Hals -> weicher) beeinflußt den Klang.

Die Gitarre will viel öfter als ein Klavier gestimmt werden. Vorteil: Wenn du ein Klavier stimmen kannst, kannst du auch eine Gitarre stimmen. Es gelten die gleichen Prinzipien (Spreizung, Setzen), aber die Bedienung ist viel einfacher. Finde ich zumindest.


In diesem Punkt ist Gitarre viel leichter:

Beide Hände arbeiten gleichzeitig an den gleichen Tönen, sofern man nicht mit Tapping anfängt ;-)

Außerdem ist sie leichter als ein Klavier zu transportieren.
Ein kompletter Saitenwechsel geht auch recht schnell, muß dafür, je nach Fabrikat, auch öfter sein, als beim Klavier.


Was mir am Klavier besser gefällt, als am Instrument "Gitarre":

Der Klang eines akustischen Klaviers paßt zu jeder Musik, in der ein Klavier vorkommt. Die Gitarre muß für jede Musikrichtung eine andere sein.
Mal die klassische mit Darmseiten, mal die Westerngitarre mit Stahlseiten, und da gibt es dann schon klanglich sehr unterschiedliche Modelle. Wenn's dann an E-Gitarren-Musik geht, kommen noch Verstärker und verschiedene Effekte dazu.
Da kommt man meistens nichtmal mit einer Kombination von Gitarrenmodell und Verstärker aus, wenn man nur die Musik einer einzigen Band covert.
Mit dem einen Klavier, das man rumstehen hat, kommt man dafür durch die gesamte Klavierliteratur plus alles, was mit dem Klavier so im popularmusikalischen Bereich angestellt wird.
 
Da Du nicht nur ein par Akkorde zur Liedbegleitung schrammeln willst - was bei musikalischen Vorkenntnissen leicht zu lernen ist - sondern ernsthaft Gitarre spielen möchtest, ist die Gitarre natürlich ganz anders als Klavier, aber letztlich genauso schwer zu erlernen.

Schrammeln geht schnell, Gitarrespielen aber nicht.

CW
 
Da Du nicht nur ein par Akkorde zur Liedbegleitung schrammeln willst - was bei musikalischen Vorkenntnissen leicht zu lernen ist - sondern ernsthaft Gitarre spielen möchtest, ist die Gitarre natürlich ganz anders als Klavier, aber letztlich genauso schwer zu erlernen.

Schrammeln geht schnell, Gitarrespielen aber nicht.

CW

Interessante Erkenntnis: Liedbegleitung ist auf der Gitarre einfacher als am Klavier
 
Und genaues Lesen dauert auch ein bisschen.

CW

Was meinst du?

Für (einfache) Liedbegleitung reicht doch Schlachgitarre (=Schrammeln).
Aber selbst einfache Liedbegleitung auf dem Klavier ...
Und da reicht einfaches Verschieben eines Dreiklangs in Grundstellung in einer Hand irgendwie nicht an das Musikerlebnis von ein paar Akkorden auf der Gitarre heran. Selbst verzerrte Powerchords machen schon mehr her.
 
Ich meine das so dass ich überhaupt nicht verglichen habe zwischen der Schwierigkeit der Liedbegleitung mit der Gitarre und der Schwierigkeit der Liedbegleitung mit dem Klavier. Das ist ja auch nicht das Thema des Fadens.

Ich habe lediglich gesagt, dass ein par Akkorde auf der Gitarre schnell gelernt sind, und erst recht dann, wenn man musikalische Vorkenntnisse hat. Ich selber kann ca. dreißig Akkorde auf der Klampfe ohne groß herumzufummeln sofort abrufen und um diese dreißig Akkorde zu lernen habe ich damals zwei oder drei Nachmittage gebraucht. Das heißt nichts anderes, als dass ein Schrammeleinstieg auf der Gitarre sehr schnell geht.

Das heißt aber auch, das ein seriöses Lernen der Gitarre etwas ganz anderes ist und da habe ich dann die Gitarre selbstverständlich mit dem Klavier verglichen. Beide Instrumente halbwegs vorzeigbar spielen zu können macht sowohl auf der Gitarre als auch auf dem Klavier viel Arbeit und dauert lange.

Deswegen habe ich das mit der Gitarre dann auch ziemlich schnell drangegeben. Mir reichte eine Baustelle und die Autobahn ist bis heute noch nicht fertig.

CW

Edit: Außerdem habe ich nie verstanden, warum eine Gitarre durchgängig in Quarten gestimmt ist bis auf die Terz zwischen G- und H-Saite. Das empfand ich immer als völlig unlogisch. Die beiden fraglichen höchsten Saiten sollten eigentlich auf C und F gestimmt sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schrammeln reicht auf der Gitarre halt schon, um Konzerte zu geben ;-)

Mit der Stimmung sprichst du noch ein wichtiges Thema an. Es gibt ja nicht nur eine.
 

"Gaukler und Possenreißer, die auf der Gitarren schrummpen" - so lautete schon vor Jahrhunderten die Kritik an der Gitarre, und wurde so als Kontrast zur Laute gestellt. Nach dem Niedergang der Laute dauerte es eine Weile, bis auch die Gitarre zu edler Kunst heranwuchs.
Und letztere ist schon mit etwas Aufwand verbunden, aber auch erlernbar. Was nun schwerer sei, kann ich trotzdem schlecht sagen - die beiden Instrumente sind anders. Die Möglichkeiten, auf den Klang eines Tones einzuwirken, sind bei der Gitarre um vieles mehr als auf dem Klavier. "Unsaubere" Töne (Schnarren, oder durch erheblich falsches Aufsetzen eines Fingers links auch "verzogene" Töne", oder allzu dumpf gespielte Töne) sind insbesondere anfangs eine Plage. Lockere Handhaltung links ist manchmal gegen die Intuition, aber nötig. Und so manche Kleinigkeiten mehr.
Probier's mal aus. Ordentliche Gitarren kosten um Größenordnungen weniger als ein Klavier, d.h. der finanzielle Schaden hält sich in Grenzen, falls du dich später gegen die Gitarre entscheidest. Und die Erfahrung, mal in ein anderes Instrument geschnuppert zu haben, bleibt trotzdem nützlich.
 
Wo du grad detaillierter auf das Greifen eingehst: Mit den Fingern kann man sich auch noch die Intonation (Musiklehre, nicht Klavierbau) kaputtmachen oder bewußt verändern (Bending). Gerne auch mit weniger als einem Halbton (Smear Bend).

Noch ein Vorteil der Gitarre gegenüber dem Klavier: Es gibt echtes Legato: Hammer on, Pull off, Bending, Slide (Glissando) oder Tapping.

A propos Slide: Man muß nicht zwingend mit den Fingern die Tonhöhe beinflussen, das geht auch mit einer Mundharmonika, einem Messerrücken, Glas(flasche) oder Stück Metallrohr.
Wobei sich dafür eine andere (offene) Stimmung anbietet.

Ich bin nicht ohne Grund zum Tastendrücken gewechselt ;-)

Scherz bei Seite: Die Universalität des Klavierklangs für die verschiedensten Musikrichtungen läßt mich am Klavier als mein neues Instrument festhalten.
 
Hallo @violetta ,

ich würde es an deiner Stelle unbedingt versuchen.

Mein Mann wollte mich vor einigen Jahren, an einem Samstagmorgen, überreden wieder mit dem Gitarrespielen anzufangen, hatte früher allerdings nur geschrammelt und gezupft. Samstagmittags war ich bereits im Besitz einer schönen Ukulele und hab auch mit dem Solo-Spiel begonnen.

Ich würde dir dringend raten Gitarrenunterricht zu nehmen, zumindest am Anfang, da die Grifftechnik beim Fingerstyle oder Fingerpicking entscheidend ist für den Erfolg!

Hier ist ein Video, in dem es schon mal ganz gut erklärt ist:


View: https://m.youtube.com/watch?v=O_OA3LFYvM4


Ich spiele am liebsten alte Musik auf meiner Ukulele und kann, seitdem ich die Greifhandtechnik einigermassen verinnerlicht habe und schöne Töne aus diesem wunderbaren Instrument hervorbringen kann.

Mein Lieblingsinstrument wird immer das Klavier bleiben und da Sitz ich auch täglich dran und wenn es nur füreinander paar Minuten geht.
Die viersaitige Hawaianerin liebe ich aber auch und sie kann mich überallhin begleiten, es ist sehr schön am Strand, im Wald oder auf einer Wiese zu spielen und zu singen und die Hunde wuseln um uns herum. Dazu eine kühle Gerstenkaltschale, die das Glück vollkommen macht.

Im musicstore in Köln gibt es eine tolle Gitarrenabteilung.
Aber Vorsicht, ohne Gitarre gehst du wahrscheinlich dann nicht nachhause! :lol:

Viele Grüße
Marion
 
Gitarre ist schon sehr anders, als Klavier.
Die gravierensten Unterschiede wurden hier schon genannt.
Die Greifhand kann die Intonation versauen (Schnarren, unbeabsichtigte Bendings, Finger behindern Saiten etc.) und die Schlag- bzw. Zupfhand kann ihrerseits für unschöne akustische Effekte sorgen.

Vom Blatt spielen ist ebenfalls um einiges schwieriger, als auf dem Klavier. Allein das e der "hohen e-Saite" gibt es auf dem Griffbrett 4 mal (e0, h5, G9 und D14 ... bei einer weiten Mensur kommt sogar noch A19 dazu), und bei anderen Tönen sieht das nicht besser aus.
Da kann man einen Akkord eben nicht einfach lesen und dann spielen, sondern mus vorher noch genau überlegen, wie man ihn spielen kann, woher die Finger dafür kommen und wohin sie danach sollen.

Fingersätze sind in Gitarrenliteratur dann auch meist etwas umfangreicher.
Die Greifhand hat Zahlen (1 - 4 ... der Daumen fällt weg, weil er BITTE hinterm Hals bleibt).
Die Schlag- bzw. Zupfhand bekommt Buchstaben (im Gitarrenlehrbuch "Fridolin" ist es "p i m a").
Und als ob das nicht schon genug wäre, gibt es noch römische Ziffern, mit denen die Lage bezeichnet wird, in der gespielt werden soll.

Mal zum Vergleich:
Das "Petzold-Menuett" aus dem Notenbüchlein für AMB ist auf dem Klavier recht einfach zu spielen. Ich wollte das auch auf der Gitarre spielen können und habe es dafür nach E-Dur transponiert. Soweit so gut.
Der tiefste Ton ist dann halt ein E. Das gibts ja quasi Gratis als Leere Saite ... der höchste Ton befindet sich allerdings auf der hohen e-Saite im 16. Bund (in G-Dur wäre es der 19.).
Dafür gibts diese zwei wenigstens nur ein mal.
Das Ding dann noch sauber zu spielen, ist wieder eine ganz andere Sache ... ich übe das jetzt seit knapp einem Jahr.

Zum Lernen ist klassische Gitarre in jedem Fall etwas schwerer, als klassisches Klavier (auch weil es für letzteres weit mehr Literatur gibt ... da ist auch mehr für relative Anfänger dabei).

Allerdings erlernt man nicht nur Gitarre, sondern auch im Ansatz das spiel auf jedem anderen bundierten Saiteninstrument ... sei das nun eine Ukulele, ein Cavaquinho, ein Banjo, eine Laute oder eine Mandoline.
Die Dinger sind nur unterschiedlich gestimmt, aber die Grifftechnik (sauber greifen, nicht benden) ist auf allen gleich und die unterschiede in den Anschlagstechniken sind auch nicht so riesig.

Abseits der hier angesprochenen Schwierigkeiten, kann ich nur empfehlen, sich einmal mit bundierten Saiteninstrumenten zu beschäftigen, wenn man den Klang der Gitarre schon zu mögen scheint.

PS: unbeabsichtigte Bendings sind eigentlich nur bei Stahlseiten ein Problem ... Nylonsaiten muss man schon für ein 4tel-Ton-Bending arg "verziehen" ... sowas passiert eher nicht versehentlich. Allerdings hat man auch da bisweilen das Problem, dass die Töne eben einige Cent daneben liegen (dafür reicht schon ein bisschen zuviel Druck auf die Saite).
Aber auch das ist bei Stahlsaiten viel dramatischer, als bei Nylons.

Wer ein Klavier stimmen kann, der wird bei einer Gitarre wahrscheinlich nur denken "Wie? Schon fertig?". Denn du stimmst eben nicht 88 "Mehrfachsaiten" (vereinfacht, einige sind ja einzeln), sondern nur 6 Einzelsaiten.

Wer sich wundert, warum eine Gitarre gerade in Quarten gestimmt ist (zuzügl. einer gr. Terz zw. G und H), der sollte sich mal überlegen, wie die Griffe, die er aus dem FF kann, aussehen müssten, wenn z.B. ALLES in Quarten gestimmt wäre (E A D G C F).
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmm...

Mein Kind spielt seit 3 Jahren Gitarre, übt viel (für Kinderverhältnisse) und ich spiele seit 1,5 Jahren Klavier.

Ich glaube, dass beide Instrumente nicht ohne sind.
Beim Klavier ist die Anfangshürde viel kleiner. Auch Anfängerstücke klingen schon anhörbar.
Bei ihm klingen die gezupften, klassischen Stücke ca. seit 6 Monaten vernünftig und nach Musik. Davor war es eher einer sehr dünn klingende Versammlung einzelner Töne, bei denen man einigermaßen das Stück erkannt hat.
Dafür hat er jetzt gegenüber den Klavierkindern den Vorteil, dass er neue Stücke relativ schnell lernt. Und dieses ultra langsame Phrase spielen und ewige wiederholen braucht er auch nicht.

Ich liebe Gitarrenmusik, aber die Vorstellung über Jahre auf diesem "Kling, Klang, Klong" Niveau zu hängen hält mich vom anfangen ab. Und leider kann ich nicht gut genug singen, dass mich Akkordgeschrammel glücklich machen würde.
 

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